Pro & Contra: Banken

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Beitragvon Vegan33 » So 5. Mai 2013, 20:10

In der heutigen Wirtschaft zu existieren bedeutet ein Girokonto zu besitzen, damit auch Vermögen bei der Bank, ob es gefällt oder nicht, von der Bank ist somit jeder abhängig. Schwarzarbeit wird geahndet. Ist Wirtschaft ohne Banken überhaupt möglich; Scheinbar hat es schon Alternativen gegeben, denn wie sonst fand die Wirtschaft vor der Eröffnung des ersten Bankhauses zwischen 1348 & 1392 Anwendung? Geldverleihung, Aufbewahrung & Verzinsung dürfte es schon vorher gegeben haben, wie wäre es also möglich jemandem ein von der Bank unabhängiges Leben inklusive Arbeit & Gehalt zu gewähren ohne a). die Verweigerung der Auszahlung des Gehaltes zu riskieren & b). die gesamte Wirtschaft zu gefährden? Pro & Contra zum Thema Banken, gerne mit dem hinzufügen neuer Fragen zur Debatte.
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Re: Pro & Contra: Banken

Beitragvon stine » So 5. Mai 2013, 20:31

Früher gabs die Lohntüte und private Geldverleiher.
Dann brauchte man irgendwann ein Girokonto, um seinen Lohn überwiesen zu bekommen, dafür konnte man dann bei der Bank das fehlende Geld leihen, das man eventuell für größere Anschaffungen vorgestreckt gebraucht hat. Hatte den Vorteil, dass nicht gleich ein schlägernder Geldeintreiber auflauerte, wenn man mal in Zahlungsrückstand geriet.
Inzwischen läuft ohne Banken nichts mehr. Die meisten Menschen haben noch nicht mal mehr Bargeld in der Tasche. Dann wird schon mal im Supermarkt die Tüte Milch und die Schachtel Zigaretten mit der Mastercard bezahlt.
Bargeld? Thomas Gottschalk und seine Hunzikerin können ein Lied davon singen, wie kompliziert Geld zählen ist.



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Re: Pro & Contra: Banken

Beitragvon xander1 » So 5. Mai 2013, 21:24

Zu Banken empfehle ich folgendes Video:
http://www.youtube.com/watch?v=H3DGEG3lOPk
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Re: Pro & Contra: Banken

Beitragvon Gitterin » So 26. Mai 2013, 22:18

Schwierig, eigentlich bin ich ja gegen den Kapiitalismus, aber denoch provitiere ich davon.
Mein Schwiegervater hat sein Geld immer bar zu Hause, letztes Jahr wurde bei ihm eingebrochen, alles weg. Auf jeden Fall ein Profür die Bank. Ausserdem erhält man teilweise ganz gute Zinsen, gerade zur Zeit werben die Banken um Kunden. Hab hier mal verglichen [ADMIN] Link entfernt [/ADMIN], und war ganz erstaunt was so alles angeboten wird.
Aber ich seh der Sache schon skeptisch gegenüber seit dem Debakel in Griechenland. Macht schon etwas unruhig und der Euro verliert ja leider an Wert...
Werd aber jetzt nicht gleich mein Konto auflösen...
Zuletzt geändert von Nanna am Mo 27. Mai 2013, 00:58, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Link entfernt
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Re: Pro & Contra: Banken

Beitragvon Nanna » Mo 27. Mai 2013, 01:02

Ein für allemal: Ich dulde in diesem Forum keine Werbelinks, da könnt ihr sie noch so unauffällig in Beiträge einzuschleichen versuchen. Wer verspricht sich davon überhaupt etwas?
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Re: Pro & Contra: Banken

Beitragvon xander1 » Mo 27. Mai 2013, 15:26

Wer das ganze Bankensystem mal verstanden hat, wie es im Kern funktioniert und sich dann nicht darüber empört, hat etwas nicht verstanden oder ist selbst Banker.
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Re: Pro & Contra: Banken

Beitragvon Vegan33 » Di 28. Mai 2013, 12:07

Konto auflösen geht in dieser Gesellschaft von Monatszahlungen auf das Girokonto sowieso nicht, die Barzahlung wird als Schwarzarbeit verstanden und Checks stellt auch kein Chef aus wie in den USA.

@xander1

Wohl wahr, doch da ist wenig zu machen, wie bereits oben erwähnt lässt sich ein Girokonto bei Erwartung von Gehalt nicht vermeiden.
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Re: Pro & Contra: Banken

Beitragvon mat-in » Di 28. Mai 2013, 20:04

Also mal vom Derivatehandel abgesehen ist das alles schon ganz sinnvoll. 1300 hast du nicht in China bestellen können, dein Geld war einen Tag später da und die Ware auf dem Weg. Wenn du wieder in die Zeit zurück willst, in der das besorgen von günstigen T-Shirts aus China eine Reise war, die man nur zwei oder drei mal im Leben unternommen hat und auf der man sich jeden Tag Gedanken um einen Überfall machen mußte und keine Ahnung hatte wie vor Ort der Wechselkurs ist... nuja.
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Re: Pro & Contra: Banken

Beitragvon Gandalf » So 2. Jun 2013, 18:26

Forderung aus dem Kommunistischen Manifest von Karl Marx:

Zentralisation des Kredits in den Händen des Staats durch eine Nationalbank mit Staatskapital und ausschließlichem Monopol

..wir (bzw. die EUdSSR) sind kurz davor das vollständig umzusetzen, während anscheinend immer noch manche glauben, wir lebten in einem Kapitalismus
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Re: Pro & Contra: Banken

Beitragvon stine » So 2. Jun 2013, 18:46

Ich frage mich in der letzten Zeit sowieso immer öfter, ob wir es merken würden, wenn wir schleichender Weise in einen neuen Sozialismus alá DDR verfallen würden. Arbeiter und Bauernstaat auf modernerer Ebene sozusagen. Wie lange haben damals die Menschen gebraucht, bis sie merkten, dass da was nicht mehr richtig läuft? Und warum musste eine Mauer gebaut werden? Müssen wir demnächst für eine Ausreise in die USA auch eine bewilligte Bescheinigung vorzeigen?
Alte DDR-Bonzen bei Grünen, Linken und SPD versteigen sich immer mehr darin, den Menschen sagen zu müssen, wie sie zu leben haben. Ehegattensplitting weg, Frauen an die Maschinen und die Kinder in die Krippen der Staatenlenker. Steuern hoch und Staatsquote auf den Höchststand. Nur der Parteikader weiß, wie das Geld gut angelegt ist.
Die Menschen werden so lange denken, dass alles in Oerdnung ist, bis es zu spät ist. Wenn das sozialistische Frankreich den Ton in Europa angibt, dann wird sich das Karussell hin zum neuen Arbeiterstaat sowieso immer schneller drehen.
Viel Freiheit hatten wir eh noch nie, aber selbst die wird noch weniger werden.
Wir werden uns genauso verschaukeln lassen, wie seinerzeit die DDR-Bürger. Dass man der Religion eine staatliche Absage erteilt, ist nur ein Meilenstein auf dem Weg in den funktionierenden Sozialismus.

LG stine
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Re: Pro & Contra: Banken

Beitragvon Gandalf » So 2. Jun 2013, 19:04

stine hat geschrieben:Ich frage mich in der letzten Zeit sowieso immer öfter, ob wir es merken würden, wenn wir schleichender Weise in einen neuen Sozialismus alá DDR verfallen würden. Arbeiter und Bauernstaat auf modernerer Ebene sozusagen. Wie lange haben damals die Menschen gebraucht, bis sie merkten, dass da was nicht mehr richtig läuft? Und warum musste eine Mauer gebaut werden?


Hallo stine!

Man ist auch hier schon weiter:

In der DDR 2.0 wird man auf Mauern, Stacheldraht und Minenfelder vollkommen verzichten können. Man muss nur das Bargeld verbieten Die Bestrebungen laufen bereits und medial wurden bereits die ersten (Lügen-)Salven abgefeuert: "Bekämpfung der Schwarzarbeit", "Steuerflucht", "Geldwäsche",etc.

Man braucht Dich dann nicht mehr auf der Flucht zu erschießen, da dann eh keine Flucht mehr aus dem System möglich ist. Man sperrt dann einfach Dein Konto bei politischer Inkorrektheit und Deine Existenz erstreckt sich künftig auf das stellen von Betttelbriefen und Wohlverhaltensbekenntnissen zur Existenzsicherung. Und noch bevor Du dann ob dieser geistigen Einzäunung Amok läufst, kommt eine Drohne des Friedensnobelpreisträgers vorbei und sendet "Krieg ist Frieden und Unfreiheit ist Erlösung und Individualismus schädigt das Gemeinwohl" auf allen Wellenlängen. Du wirst keine Ecke mehr haben, wo sie Dich nicht finden können. "Das Auge sieht Dich".

Sie haben bereits alles nötige beisammen und sind kurz davor den Schlussstein zu setzen.

Grüße
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Re: Pro & Contra: Banken

Beitragvon stine » So 2. Jun 2013, 19:27

Das mit der Kontensperrung funktioniert offenabr ganz gut. Immer wieder mal kann man darüber lesen. Aber solange das Instrument ja nur die "Bösen" trifft, wähnt sich der kleine Mann in Sicherheit.

Ich hoffe, wir liegen falsch mit unseren Ängsten!

:erschreckt: stine
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Re: Pro & Contra: Banken

Beitragvon Nanna » So 2. Jun 2013, 20:53

Was, geht das Abendland schon wieder unter?
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Re: Pro & Contra: Banken

Beitragvon provinzler » Mo 3. Jun 2013, 15:24

Nanna hat geschrieben:Was, geht das Abendland schon wieder unter?


Das kommt drauf an was das "Abendland" für dich ausmacht. Wenn du darunter eine Funktionärsdiktatur verstehst (wozu sich die EU zusehends entwickelt), dann eher nicht. Wenn für dich elementare Individualrechte dazugehören, dann solltest du langsam mal die Augen aufmachen...
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Re: Pro & Contra: Banken

Beitragvon Nanna » Mo 3. Jun 2013, 15:53

provinzler hat geschrieben:Wenn für dich elementare Individualrechte dazugehören, dann solltest du langsam mal die Augen aufmachen...

Ne, Rechte sind doof. Am Ende kommt dann noch ein Staat und setzt die durch. Da muss man am Ende noch Rücksicht auf Andere nehmen und sich auf Kompromisse verständigen. Überleg mal, wie das den freien Markt schädigen würde.

Da lob ich mir die Funktionärsdiktatur, die setzt nicht diese blöden Rechte durch, nur so nutzlosen Klamauk wie
  • einen freien Binnenmarkt
  • Freizügigkeit für die EU-Bürger
  • eine Grundrechtecharta
  • EU-weites Kommunalwahlrecht
  • Europawahlen
  • das Erasmusprogramm
  • die Unionsbürgerschaft
  • das Schengen-Abkommen
  • und halt lauter so nutzlose Vorgaben wie z.B. die Integration von Behinderten
Also im Ernst, da sollten wir doch froh sein, dass die Demokratie abgeschafft wurde und das EU-ZK uns kleine Chips implantiert hat, die uns vorgeben, was wir denken sollen und dass endlich diese Parlamente entmachtet wurden - die haben meine Meinung den gesunden Volkswillen ja eh nie richtig repräsentiert. Endlich sind wir mal diese anstrengende Vieldeutigkeit los und haben eine anständige Diktatur. Da weiß man wenigstens endlich mal, wer die Bösen sind! Hahaa!

Obwohl, jetzt... wart mal kurz. Irgendwas klingt hier gewaltig nach gequirlter Sch...
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Re: Pro & Contra: Banken

Beitragvon provinzler » Mo 3. Jun 2013, 16:25

Alle von dir genannten Aspekte stammen aus mittlerweile längst ferner Vergangenheit. Bis vor ca. 10-15 Jahren, war die EG/EU in der Tat ein Motor in Richtung mehr individueller Freiheit. Man hat dann allerdings in den letzten Jahren den Rückwärtsgang eingelegt und sich hauptsächlich darauf verlegt, den Bürger mit tonnenweise überflüssigen Richtlinien und Vorschriften zu überziehen, den wir eigentlich nur dadurch bewältigen können, dass wir das allermeiste "souverän ignorieren", wie Verfassungsrechtler Paul Kirchoff das nennt. Die EU ist mittlerweile zunehmend eine Institution, die systematisch darauf angelegt ist, die mittelständische Wirtschaft sukzessive auszurotten, weil die vorgeschriebenen Sockelbürokratiekosten nur von großen Unternehmen per Skaleneffekten aufgefangen werden können. Wusstest du, dass selbst in einer Arztpraxis (!) eine der Helferinnen eine Ausbildung (inkl. regelmäßiger Fortbildungen auf Kosten ihres Arbeitgebers) zur "Erste-Hilfe-Beauftragten" machen muss? Man möchte ja naiverweise meinen ein Medizinstudium und ärztliche Praxis sollten ausreichen...
Die EZB macht entgegen ihrem Mandat seit 3 Jahren Fiskalpolitik und finanziert direkt die Staatshaushalte diverser Eurostaaten. Das ist mit einer gewaltigen Machtausweitung für die Funktionäre der EZB verbunden.
Immer mehr Kleinigkeiten werden dem Bürger diktiert, oder befinden sich in Planung, Zensurbehörde (pardon natürlich Presseregulierungsbehörde zwecks Sicherstellung "fairer Berichterstattung") inklusive.
Kannst du das nicht sehen, oder willst du das nicht sehen?
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Re: Pro & Contra: Banken

Beitragvon Gandalf » Mo 3. Jun 2013, 18:53

provinzler hat geschrieben:Alle von dir genannten Aspekte stammen aus mittlerweile längst ferner Vergangenheit. Bis vor ca. 10-15 Jahren, war die EG/EU in der Tat ein Motor in Richtung mehr individueller Freiheit.


Richtig. Das war die Zeit vor der sozialistischen Euro-Ideologie. In einer Zeit, in dem man noch von Wettbwerb sprach, die Nationen voneinander lernen und (freiwillig) das jeweils beste übernehmen sollten. Eine (dezentrale) EU der Regionen, ehemals erdacht von den liberal-konservativen Gründerväter Adenauer und Schuman

Aber das darf man wohl künftig auch nicht mehr 'öffentlich für wahr halten': http://europenews.dk/de/node/67909
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Re: Pro & Contra: Banken

Beitragvon Nanna » Di 4. Jun 2013, 11:55

provinzler hat geschrieben:Die EU ist mittlerweile zunehmend eine Institution, die systematisch darauf angelegt ist, die mittelständische Wirtschaft sukzessive auszurotten, weil die vorgeschriebenen ´nur von großen Unternehmen per Skaleneffekten aufgefangen werden können.

Da hätte ich gern harte Zahlen und nicht nur anekdotische Berichte von Arzthelferinnen. Dass es bei den EU-Verordnungen auch einiges an Fehlentscheidungen und tatsächlicher Überregulierung gibt, ist klar, das ist die normale Folge bürokratischer Vorschriften, die gekontert werden muss, aber dass das "systematisch" geschieht und den Mittelstand "ausrottet" sind schon sehr starke Behauptungen.

provinzler hat geschrieben:Die EZB macht entgegen ihrem Mandat seit 3 Jahren Fiskalpolitik und finanziert direkt die Staatshaushalte diverser Eurostaaten. Das ist mit einer gewaltigen Machtausweitung für die Funktionäre der EZB verbunden.

Was niemand beabsichtigte. Die EU in ihrem halbfertigen Zustand erzeugt momentan massive Probleme, weil sie in manchen Teilen weiter integriert ist, als in anderen. Das hake ich persönlicher aber unter "dumm gelaufen" und nicht unter "sozialistischer Verschwörung" ab.

provinzler hat geschrieben:Immer mehr Kleinigkeiten werden dem Bürger diktiert, oder befinden sich in Planung, Zensurbehörde (pardon natürlich Presseregulierungsbehörde zwecks Sicherstellung "fairer Berichterstattung") inklusive.

Ich habs vergessen: Welche Verschwörungstheorie war das gleich nochmal?

provinzler hat geschrieben:Kannst du das nicht sehen, oder willst du das nicht sehen?

Ich frag mal andersherum: Willst du das vielleicht unbedingt sehen? Du bist so voller Emotionen zu diesem Thema, dass sich für mich die Frage stellt, ob du da überhaupt noch anders als stark selektiv wahrnehmen kannst. Ich habe das mit dem "Wissen, wer die Bösen sind" zwar spöttisch gesagt, aber durchaus ernst gemeint. Es scheint mir mehr und mehr zu einem integralen Bestandteil deiner Selbstidentifizierung zu gehören, dich über deine Opposition zum "EU-Sozialismus" zu definieren. Wenn das stimmt und du das als Projektionsfläche deiner Identitätskonstruktion brauchst, kann ich nichts sagen, weil du sowieso zu dem Thema hörst, was du hören willst.

Ich für meinen Teil habe die, teils sehr umfangreiche, Reformbedürftigkeit der EU nie bestritten. Ich bin auch kein Fan jeder EU-Verordnung. Es wäre mir auch lieber, die EU wäre mit einem stärkeren Parlament ausgestattet. In einer Reihe Punkten bin ich ebenfalls der Meinung, dass Kompetenzen auf die Regionalebene zurückverlagert werden, bei gleichzeitiger weitergehender Angleichung von grundlegenden Standards allerdings, damit innerhalb der EU die Freizügigkeit von Unternehmen, Waren, Dienstleistungen und Privatpersonen unkompliziert funktioniert und um ein wirtschaftliches level playing field zu garantieren.
Seit der Finanzkrise geht es meines Erachtens aber erst mal darum, das Dach zu löschen und erst in einem zweiten Schritt das Fundament neu zu legen. Ich halte dieses Geschrei von wegen Zensurbehörden und sowas für ziemlich hysterisches Geschrei (siehe meine Antwort an Gandalf unten) und selbst, wenn mal irgendwo ein solcher Antrag eingehen sollte oder sogar durchgehen sollte, ist das kein Beleg dafür, dass die EU als Ganzes irgendeine Tendenz zum Sovjetkommunismus besitzt. Es kann, gerade unter dem Eindruck von Krise und aufkeimendem Regionalnationalismus in der EU ein Zeichen dafür sein, dass ein paar Übereifrige eigentlich nur den Laden zusammenhalten wollen. Das ist dann missglückt und bedarf der Korrektur mit kühlem Kopf.

Gandalf hat geschrieben:Aber das darf man wohl künftig auch nicht mehr 'öffentlich für wahr halten': http://europenews.dk/de/node/67909

So, jetzt wisch dir mal den Schaum weg (ich weiß schon, du brauchst das Adrenalin, aber jetzt ist mal wieder gut) und mach diese Newsseite für Leute mit erheblichen Schädigungen des Frontallappens zu und lies dir den Vorschlag für die entsprechende Verordnung einfach mal selber durch, ohne dieses kreischende Stimmchen im Hinterkopf:

http://www.europarl.europa.eu/registre/ ... 499_DE.pdf

Verordnungsvorschlag hat geschrieben:(10) Europäische politische Parteien und die mit ihnen verbundenen europäischen politischen Stiftungen, die durch den europäischen Rechtsstatus als solche anerkannt werden und öffentliche Mittel aus dem Gesamthaushalt der Europäischen Union erhalten wollen, müssen bestimmte Grundsätze beachten und bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Insbesondere sollten europäische politische Parteien und die mit ihnen verbundenen europäischen politischen Stiftungen die Werte achten, auf die sich die Europäische Union gemäß Artikel 2 des Vertrags über die Europäische Union und gemäß der Charta der Grundrechte der Europäischen Union gründet.

Ahja. Und was sagt Art. 2?

Art. 2 des Vertrags über die Europäische Union hat geschrieben:Die Werte, auf die sich die Union gründet, sind die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören. Diese Werte sind allen Mitgliedstaaten in einer Gesellschaft gemeinsam, die sich durch Pluralismus, Nichtdiskriminierung, Toleranz, Gerechtigkeit, Solidarität und die Gleichheit von Frauen und Männern auszeichnet.

Das klingt ja sehr bedrohlich...

Sonst nochwas? Ah:
Verordnungsvorschlag hat geschrieben:Es müssen Grundsätze und Mindestanforderungen hinsichtlich der Verfassung und der internen Organisation europäischer politischer Parteien festgelegt werden, um zu gewährleisten, dass sie einem hohen Standard interner Parteidemokratie verpflichtet sind. Die Satzung einer europäischen politischen Partei oder einer europäischen politischen Stiftung sollte auch einige grundlegende administrative und juristische Bestimmungen umfassen.

Ok, das ist recht und billig. Vor allem, weil das deutsche Parteiengesetz genau solche Bestimmungen beinhaltet - was uns übrigens vor populistischen Ein-Mann-Parteien wie Geerd Wilders' Partei in den Niederlanden bewahrt.

Ich sehe überhaupt keine Probleme. Aber rumschreien und sich in Sachen reinsteigern macht wohl einfach zu viel Spaß. Sollte man in einem bestimmten Alter (so ab ungefähr dem 15. Lebensjahr) zwar langsam drüber weg sein, aber nun gut...
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Re: Pro & Contra: Banken

Beitragvon stine » Di 4. Jun 2013, 12:19

Nanna hat geschrieben:...und mach diese Newsseite für Leute mit erheblichen Schädigungen des Frontallappens zu...
Woher nimmst du die Sicherheit, dass alle Zweifler am System nicht mehr klar denken können, @Nanna?
Ist es nicht einfach so, dass wir überhaupt niemals wissen können WANN unser Gehirn tadellos funktioniert? Sind nicht Realisten und Wissenschaftsgläubige oft mit einem kleineren Mandelkern ausgestattet?
Wo ist denn bei dir die goldene Mitte?
Müssen wir uns jetzt erst alle einer Hirnanalyse unterziehen, um für voll genommen zu werden?

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Re: Pro & Contra: Banken

Beitragvon Nanna » Di 4. Jun 2013, 12:39

Ne, ich begegne den "Zweiflern" am "System" (sorry, muss immer lachen, wenn jemand raunend von "dem System" spricht) hier mit einer guten Portion Spott, weil das anders nicht zu ertragen ist. Hast du dir diese Seite mal angesehen, wo wild irgendwelche rechtspopulistischen Verschwörungssymbole á la "Eurabische Union" durcheinander geschmissen werden? Sorry, aber man muss echt nicht alles hinnehmen, und ein bisschen zu spotten ist immer noch besser als beleidigt zu sein.
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