Wo wollen wir als Gesellschaft hin?

Re: Wo wollen wir als Gesellschaft hin?

Beitragvon provinzler » So 15. Sep 2013, 14:31

Nanna hat geschrieben:Wurde mir von einem befreundeten Informatiker mal so geschildert. Ein anderer, der bei BMW war, hat mir mal erklärt, dass man mit Mitte/Ende Dreißig lieber die Flucht ins Management antritt, weil man sonst von einem aktuell ausgebildeten Jungspund von der Uni ersetzt wird. Ich hab nichts dagegen, wenn die Realität etwas harmloser ist.

Bei den größeren Unternehmen wie eben BMW ist das sicherlich so, denn bei denen stehen immer noch die Absolventen Schlange. Aber schon deren Zulieferer und erst recht die Zulieferer der Zulieferer oder auch irgendwelche Nischenplayer und sonstige Mittelständler können sich das nicht leisten, weil sie für Absolventen eher unattraktiv sind (der Name des Arbeitgebers ist erstens ein Statussymbol und zweitens verwechseln viel Größe der Firma mit Arbeitsplatzsicherheit). Kleinere und mittlere Firmen können da nicht so wählerisch sein und da sitzt man unter Umständen weit sicherer im Sattel, weil man schwer/kaum zu ersetzen ist.
Diese Problematik betrifft viele Themen des Arbeitsmarkts. Weil viele ausschließlich auf die großen Namen fixiert sind und andre Optionen (inkl. Selbstständigkeit, die sich im IT-Sektor ja geradezu aufdrängt) vorab ausschließen.
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Re: Wo wollen wir als Gesellschaft hin?

Beitragvon stine » Mo 16. Sep 2013, 06:40

provinzler hat geschrieben:Na die Generation 50+ zu der ich dich nach deinen bisherigen Äußerungen gerechnet hätte. Vor 30 Jahren, als man diesen Wahnsinn noch mit erträglichen Kosten beenden hätte können hatte diese Generation Wahlrecht, meine nicht.
Glaubst du wirklich, dass sich eine 20jährige für ihre und anderer Leute Rentensituation interessiert, die Zusammenhänge begreift und ihre Wahl danach abstimmt?

Nanna hat geschrieben:Idealerweise sind die Eltern natürlich so lange wie möglich für das Kind da. Wie viele Stunden das letztlich werden, keine Ahnung. Frag mich in dreieinhalb Jahren, dann sag ich dir einen Erfahrungswert. ;-)

Glückwunsch! Ich denke ab diesem Monat hast du gute Chancen Papa zu werden! :wink:

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Re: Wo wollen wir als Gesellschaft hin?

Beitragvon provinzler » Mo 16. Sep 2013, 15:32

stine hat geschrieben:Glaubst du wirklich, dass sich eine 20jährige für ihre und anderer Leute Rentensituation interessiert, die Zusammenhänge begreift und ihre Wahl danach abstimmt?

Ich weiß jedenfalls, dass ich diese Zusammenhänge so mit ungefähr 15 begriffen hatte, und mich seither die Frage beschäftigt, wie ich es vermeiden kann, mein sauer verdientes Geld in diesem Fass ohne Boden zu versenken...
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Re: Wo wollen wir als Gesellschaft hin?

Beitragvon Gandalf » Mo 16. Sep 2013, 19:21

Nanna hat geschrieben:
Gandalf hat geschrieben:Es geht imho darum das in der Schule nicht mal mehr die rudimentärsten ökonomischen Gesetze und damit auch "Moral" vermittelt wird. Grundlegende Beziehungen werden in einem (unbegründeten) Machbarkeitswahn dekonstruiert, d.h. zerstört, weil man glaubt, es "neu und besser" zusammenbauen zu können. Das "Neue (intellektuelle) Konstrukt" ist jedoch mit (sehr) großer Wahrscheinlichkeit nicht besser als das, was sich in Millionen von Jahren in vielfältigen Varianten als tragfähig erweisen hat, weil es durch das "Fegefeuer" der (physischen) Auslese ging.

Da spielst du mal wieder eifrig mit dem naturalistischen Fehlschluss, indem du behauptest, die patriarchalische Gesellschaftsordnung sei das hervorragendste Ergebnis der natürlichen Auslese.

..? Ich denke eher, diese Art von Fehlschluss liegt daran, dass Du hier (wieder) etwas hineininterpretierst, was ich gar nicht behaupte, geschweige denn gesagt habe!?


Nanna hat geschrieben:Wie ich aber schon oben zu provinzler sagte, ist die Gesellschafsordnung von heute auch Folge der größeren Wahlmöglichkeiten, die das Einheitsmodell der konservativen Familienordnung zerschlagen hat. Ironischerweise hat gerade der Kapitalismus die Voraussetzungen geschaffen, das zu realisieren.

Es ist also nur eine "Wahlmöglichkeit", wenn z.B. die Kindereziehung zu Hause von (oftmals kinderlosen) Geselslchaftsklempnern finanziell benachteiligt, oder gar vom Staat verboten wird?
Nanna hat geschrieben:Es gibt indigene Gesellschaften, die keine Familienverbände im klassischen Sinne kennen und wo Kinder als Teil der Gemeinschaft aufwachsen und nicht als Teil einer Familie. Das heißt nicht, dass es deshalb jetzt besser ist, aber offenbar hat die Evolution auch diese Gesellschaften überleben lassen. Ich glaube nicht, dass die Evolution derart beschränkt ist, dass nur der europäisch-christliche patriarchalische Liberalismus als Antwort auf die Frage nach einem guten Zusammenleben stehen kann.

Was "besser" ist entscheiden wir Beide nicht. Das sind lediglich subjektive Bewertungen, die genau zu dem naturalistischen Fehlsschluss führen, den Du vermeiden wolltest. Der 'universelle Quantencomputer' rechnet lediglich verschiedene Varianten (Kopien) durch. Diejenigen, die nicht selbstreflexiv weiterkopierbar sind, werden mit der Zeit wegfallen. (ganz emotionslos)
Zumindest scheint aber die Bi-Polarität ein kopierbares Erfolgsmodell zu sein, das sich nicht nur in der Geschlechtlichkeit niederschlägt, sondern auf komplexe Vorgänge (wie z.B. Arbeitsteilung) allgemein zutrifft.
Nanna hat geschrieben:Bin gerade dabei, aber hatte für sinnvolles Wirtschaften ohnehin nie ein schlechtes Händchen. ;-)

"Hand" und "Handel" klingen nicht zufällig ähnlich - und ... 'handelst' du?

Nanna hat geschrieben:
Gandalf hat geschrieben:Vorsicht![/b] Hayek, bzw. alle Libertäre 'warnen' ganz bewusst und nicht ohne Grund davor, die 'persönliche Sphäre' (in der Gemeinschaftseigentum und 'Beziehungswirtschaft' herrscht) mit der 'öffentlichen Sphäre' (in der Arbeitsteilung und 'Geldwirtschaft herrscht), - zu vermengen. Tut man dies (wie es gegenwärtig geschieht) - zerstört man unweigerlich Beide.

Und inwiefern vermengt man diese Sphären, wenn sich beispielsweise drei alleinerziehende Mütter zu einer WG zusammen schließen? Ich sehe darin einfach einen Lösungsansatz in einer bestimmten Lebenssituation, und sicherlich ist das nicht der schlechteste.

Worin siehst Du einen Widespruch zu dem wa ich gesagt habe? Herrscht in der 3er WG etwa nicht 'Gemeinschaftseigentum´und Beziehungswirtschaft'?


Nanna hat geschrieben:Die da wären? (Wer übrigens ist dieser ominöse neu gestaltete Mensch und wer gestaltet ihn? Gibt's eine geheime Kommission bei der Bilderberger-Konferenz, die dafür zuständig ist?)

Seit wann sind Dir Kommunisten und Sozialisten unbekannt - und eine VT? http://www.dradio.de/dlf/sendungen/essa ... s/1302817/

Nanna hat geschrieben:Die Jahresarbeitszeit betrug 1970 1966h während es 2012 nur noch 1396h waren. Gleichzeitig ist die Arbeitszeit für den Erwerb eines Brotes von 20 min. im Jahr 1960 auf unter 3 min. gefallen. Aber ja, wir stehen kurz vor dem Untergang und kriegen nichts mehr für unser Geld, schon klar. Ich kann den Mangel an Waren in deutschen Geschäften ja auch kaum mehr ertragen. Gestern musste ich 25 Sekunden beim Bäcker anstehen. Fast wie in der DDR.


Die Feststellung das es derzeit keine Mangel gibt, ist ja nicht schwer- nur: Kannst du auch erklären, wie das in einer Welt mit begrenzten Ressourcen möglich war?- bzw. wie lautet Dein Konzept, dass der "immervolle(re) Kühlschrank" den Du hier lobst, - auch voll bleibt und Dein Kind von dieser Errungenschaft ebenfalls zehren kann?

Abgesehen davon, das wir beim Wohlstand (nicht nur in D, sondern EU-weit) und damit mit der gesellschaftlichen Entwicklung hin zu Frieden, Selbstbestimmung und Gerechtigkeit deutlich weiter sein könnten, wenn die destruktiven, intriganten sozialistischen "Traumtanzvorstellungen" endlich ihr wohlverdientes Ende finden würden, hier mal ein Blick zurück in die DDR: Die Unterhaltung zweier Funktionäre nach einer "Westreise", die demnächst auch wieder so bei uns stattfinden könnte, wenn jemand aus Singapur oder anderen aufstrebenden Staaten nach D zurückkommt und wegen der "Euro-Rettung" die Kapitalverkehrskontrollen eingeführt sind: http://ef-magazin.de/2013/09/13/4497-dd ... pitalismus
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Re: Wo wollen wir als Gesellschaft hin?

Beitragvon Nanna » Di 17. Sep 2013, 11:40

Gandalf hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:
Gandalf hat geschrieben:Es geht imho darum das in der Schule nicht mal mehr die rudimentärsten ökonomischen Gesetze und damit auch "Moral" vermittelt wird. Grundlegende Beziehungen werden in einem (unbegründeten) Machbarkeitswahn dekonstruiert, d.h. zerstört, weil man glaubt, es "neu und besser" zusammenbauen zu können. Das "Neue (intellektuelle) Konstrukt" ist jedoch mit (sehr) großer Wahrscheinlichkeit nicht besser als das, was sich in Millionen von Jahren in vielfältigen Varianten als tragfähig erweisen hat, weil es durch das "Fegefeuer" der (physischen) Auslese ging.

Da spielst du mal wieder eifrig mit dem naturalistischen Fehlschluss, indem du behauptest, die patriarchalische Gesellschaftsordnung sei das hervorragendste Ergebnis der natürlichen Auslese.

..? Ich denke eher, diese Art von Fehlschluss liegt daran, dass Du hier (wieder) etwas hineininterpretierst, was ich gar nicht behaupte, geschweige denn gesagt habe!?

Was hast du denn gesagt?

Gandalf hat geschrieben:Es ist also nur eine "Wahlmöglichkeit", wenn z.B. die Kindereziehung zu Hause von (oftmals kinderlosen) Geselslchaftsklempnern finanziell benachteiligt, oder gar vom Staat verboten wird?

Wird sie? Ich kann das nicht sehen. Es wurde doch erst die berühmte Herdprämie eingeführt, um auch das konventionelle Modell zu unterstützen.

Gandalf hat geschrieben:Was "besser" ist entscheiden wir Beide nicht. Das sind lediglich subjektive Bewertungen, die genau zu dem naturalistischen Fehlsschluss führen, den Du vermeiden wolltest.

Also da missverstehst du den naturalistischen Fehlschluss. Der besagt ja "Was ist, ist gut", wohingegen eine ethische Bewertung sagt "Es sollte so sein, damit es gut ist". Und klar entscheiden wir das, sonst könnten wir den Begriff Moral und alles, was dazu gehört, aus unserem Vokabular streichen.

Gandalf hat geschrieben:Der 'universelle Quantencomputer' rechnet lediglich verschiedene Varianten (Kopien) durch. Diejenigen, die nicht selbstreflexiv weiterkopierbar sind, werden mit der Zeit wegfallen. (ganz emotionslos)

Ganz emotionslos werden also Leute, die aufgrund von Krankheit, Dummheit, fehlender Bildung etc. für den Markt leider nicht wertvoll genug sind, aussortiert?

Gandalf hat geschrieben:Zumindest scheint aber die Bi-Polarität ein kopierbares Erfolgsmodell zu sein, das sich nicht nur in der Geschlechtlichkeit niederschlägt, sondern auf komplexe Vorgänge (wie z.B. Arbeitsteilung) allgemein zutrifft.

Aber Kindererziehung kann man nicht arbeitsteilig durchführen?

Gandalf hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Bin gerade dabei, aber hatte für sinnvolles Wirtschaften ohnehin nie ein schlechtes Händchen. ;-)

"Hand" und "Handel" klingen nicht zufällig ähnlich - und ... 'handelst' du?

Wie meinen?

Gandalf hat geschrieben:Worin siehst Du einen Widespruch zu dem wa ich gesagt habe? Herrscht in der 3er WG etwa nicht 'Gemeinschaftseigentum´und Beziehungswirtschaft'?

Keine Ahnung, du hast auf meinen Hinweis zu alternativen Modellen, die die Großfamilienstrukturen ersetzen könnten, gemeint, das wäre gefährlich.

Gandalf hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Die da wären? (Wer übrigens ist dieser ominöse neu gestaltete Mensch und wer gestaltet ihn? Gibt's eine geheime Kommission bei der Bilderberger-Konferenz, die dafür zuständig ist?)

Seit wann sind Dir Kommunisten und Sozialisten unbekannt - und eine VT? http://www.dradio.de/dlf/sendungen/essa ... s/1302817/

Geheimtipp: Stalinismus ist vorbei.

Gandalf hat geschrieben:Die Feststellung das es derzeit keine Mangel gibt, ist ja nicht schwer- nur: Kannst du auch erklären, wie das in einer Welt mit begrenzten Ressourcen möglich war?- bzw. wie lautet Dein Konzept, dass der "immervolle(re) Kühlschrank" den Du hier lobst, - auch voll bleibt und Dein Kind von dieser Errungenschaft ebenfalls zehren kann?

Ich will einen sozial abgefederten Kapitalismus, in dem der Staat den Fall derer, die aus dem System katapultiert werden, abdämpft, den Schwachen, die nicht für sich sorgen können, ein würdiges Einkommen verschafft, und Rahmenbedingungen schafft, die es möglich machen, produktiv zu handeln. Ich denke durchaus ziemlich liberal, nur halte ich halt die Einwände der Sozialdemokratie nicht für Unsinn oder gar gefährlich, so wie du das zu tun scheinst.

Gandalf hat geschrieben:Abgesehen davon, das wir beim Wohlstand (nicht nur in D, sondern EU-weit) und damit mit der gesellschaftlichen Entwicklung hin zu Frieden, Selbstbestimmung und Gerechtigkeit deutlich weiter sein könnten, wenn die destruktiven, intriganten sozialistischen "Traumtanzvorstellungen" endlich ihr wohlverdientes Ende finden würden, hier mal ein Blick zurück in die DDR: Die Unterhaltung zweier Funktionäre nach einer "Westreise", die demnächst auch wieder so bei uns stattfinden könnte, wenn jemand aus Singapur oder anderen aufstrebenden Staaten nach D zurückkommt und wegen der "Euro-Rettung" die Kapitalverkehrskontrollen eingeführt sind: http://ef-magazin.de/2013/09/13/4497-dd ... pitalismus

Und wir leben jetzt nicht mehr im Westen, ja?
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Re: Wo wollen wir als Gesellschaft hin?

Beitragvon stine » Di 17. Sep 2013, 12:00

provinzler hat geschrieben:Ich weiß jedenfalls, dass ich diese Zusammenhänge so mit ungefähr 15 begriffen hatte, und mich seither die Frage beschäftigt, wie ich es vermeiden kann, mein sauer verdientes Geld in diesem Fass ohne Boden zu versenken...
Hochbegabt?
Super! Und warum machst du nicht selbst Politiker? Solche Leute brauchen wir!

:wink: stine
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Re: Wo wollen wir als Gesellschaft hin?

Beitragvon Gandalf » Di 17. Sep 2013, 19:28

Nanna hat geschrieben:Was hast du denn gesagt?

Das was Du nachlesen kannst: Erfolgreiche faktische Handlungsmuster kopieren sich weiter.
Nanna hat geschrieben:
Gandalf hat geschrieben:Es ist also nur eine "Wahlmöglichkeit", wenn z.B. die Kindereziehung zu Hause von (oftmals kinderlosen) Geselslchaftsklempnern finanziell benachteiligt, oder gar vom Staat verboten wird?

Wird sie? Ich kann das nicht sehen. Es wurde doch erst die berühmte Herdprämie eingeführt, um auch das konventionelle Modell zu unterstützen.

Schon mal was von der 'Schulpflicht' gehört, die es in D geben soll? Wer nicht pariert wird eingeknastet: http://www.derwesten.de/staedte/nachric ... 23942.html (zumindest gilt das für Christen - ob man das auch bei ähnlichen Fällenn bei Muslimen macht, weis ich nicht. Wäre wohl zeitgeistkonform als "rassistisch" verpönt)

Nanna hat geschrieben:
Gandalf hat geschrieben:Was "besser" ist entscheiden wir Beide nicht. Das sind lediglich subjektive Bewertungen, die genau zu dem naturalistischen Fehlsschluss führen, den Du vermeiden wolltest.

Also da missverstehst du den naturalistischen Fehlschluss. Der besagt ja "Was ist, ist gut", wohingegen eine ethische Bewertung sagt "Es sollte so sein, damit es gut ist". Und klar entscheiden wir das, sonst könnten wir den Begriff Moral und alles, was dazu gehört, aus unserem Vokabular streichen.

Es ging bei meinen Aussagen nicht um individuelle Präferenzen, sondern darum das du im vorhergehenden Absatz "indigene Völker" (einer kollektivistischen Defnition) dem Patriarchat gegenüber gestellt hattes. Darauf bezog sich meine Aussage, das 'wir beide nicht entscheiden werden, "was (von diesen beiden) besser ist" (lies nach)
Nanna hat geschrieben:
Ganz emotionslos werden also Leute, die aufgrund von Krankheit, Dummheit, fehlender Bildung etc. für den Markt leider nicht wertvoll genug sind, aussortiert?

Das wies ich nicht!? ..und glaube es auch nicht. Da es immer noch viele als ihre (gesellschaftliche) 'Pflicht' ansehen (einschließlich meiner Wenigkeit), anderen in Notsituationen zu helfen (was wohl auch ein evolutionärer Vorteil für die Gemeinschaft von Individuen ist). Aber wie gesagt: Das läuft dann eher über die 'Beziehungssphäre'. Während die öffentliche (marktwirtschaftliche) Sphäre gewinnbringende Beziehungen zu anderen Bezeihungssphären vermitteln kann. (= Hilfe zur Selbsthilfe)
Nanna hat geschrieben:Aber Kindererziehung kann man nicht arbeitsteilig durchführen?

Wo sage ich das??


Nanna hat geschrieben:
Gandalf hat geschrieben:Worin siehst Du einen Widespruch zu dem wa ich gesagt habe? Herrscht in der 3er WG etwa nicht 'Gemeinschaftseigentum´und Beziehungswirtschaft'?

Keine Ahnung, du hast auf meinen Hinweis zu alternativen Modellen, die die Großfamilienstrukturen ersetzen könnten, gemeint, das wäre gefährlich.

Nein, ich habe gesagt, das es geährlich ist die Beziehungssphäre mit der öffentlichen Sphäre zu vermischen. Großfamilienstrukturen, sind kein Garant für Wohlstand und Überwindung des Knappheitsproblems (z.B. Hunger)


Nanna hat geschrieben:Geheimtipp: Stalinismus ist vorbei.

irrationales, sozialitisches Gedankengut ist lebendiger denn je

Nanna hat geschrieben:Ich will einen sozial abgefederten Kapitalismus, in dem der Staat den Fall derer, die aus dem System katapultiert werden, abdämpft, den Schwachen, die nicht für sich sorgen können, ein würdiges Einkommen verschafft, und Rahmenbedingungen schafft, die es möglich machen, produktiv zu handeln. Ich denke durchaus ziemlich liberal, nur halte ich halt die Einwände der Sozialdemokratie nicht für Unsinn oder gar gefährlich, so wie du das zu tun scheinst.

"Sozialdemokratismus" ist und war stets Türöffner für Schlimmeres das auf dem Fuße folgt.: http://www.vorwaerts.de/artikel_archiv/ ... ismus.html
Kollektivistische Versprechen und Anti-Liberalismus führen über die Ausgrenzung der Produktiven und ihrer Moral stets zu einem totalitären Raubstaat.

Nanna hat geschrieben:Und wir leben jetzt nicht mehr im Westen, ja?

Befrag mal die Griechen, Portugiesen, Spanier (und demnächst die Franzosen) zu ihrer 50% Jugendarbeitslosigkeit
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Re: Wo wollen wir als Gesellschaft hin?

Beitragvon provinzler » Di 17. Sep 2013, 19:36

Nanna hat geschrieben:Und wir leben jetzt nicht mehr im Westen, ja?

Eine spanische Freundin, die zur Zeit vergeblich auf Jobsuche ist, meinte letztens, Spanien werde um des heiligen Euros wegen, ökonomisch nun Nordafrika zugeschlagen...
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Re: Wo wollen wir als Gesellschaft hin?

Beitragvon Nanna » Mi 18. Sep 2013, 02:06

Gandalf hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:
Gandalf hat geschrieben:Es ist also nur eine "Wahlmöglichkeit", wenn z.B. die Kindereziehung zu Hause von (oftmals kinderlosen) Geselslchaftsklempnern finanziell benachteiligt, oder gar vom Staat verboten wird?

Wird sie? Ich kann das nicht sehen. Es wurde doch erst die berühmte Herdprämie eingeführt, um auch das konventionelle Modell zu unterstützen.

Schon mal was von der 'Schulpflicht' gehört, die es in D geben soll? Wer nicht pariert wird eingeknastet: http://www.derwesten.de/staedte/nachric ... 23942.html (zumindest gilt das für Christen - ob man das auch bei ähnlichen Fällenn bei Muslimen macht, weis ich nicht. Wäre wohl zeitgeistkonform als "rassistisch" verpönt)

Ach, jetzt hör bitte auf zu weinen. Wenn intellektuellen Geisterfahrern wie den Zwölf Stämmen die Heimbeschulung ihrer Kinder verboten wird, dann sicherlich nicht aus gesellschaftlichen Homogenitätsfantasien heraus. Und in dem Fall, den du da verlinkt hast, zählt für mich das individuelle (!) Recht eines Kindes auf umfassende Sexualerziehung mehr als die erzieherische Selbstverwirklichung eines Elternpaares, das offenbar Schwierigkeiten mit dem Gedanken hat, dass die Tochter eine breitere Wissensgrundlage zum Thema Sexualität erhält. Könnte sich ja am Ende für einen anderen Lebensweg entscheiden als vorgesehen. Da muss man wohl beim "erfolgreichen Kopieren von Handlungsmustern" ein bisschen nachhelfen, hm?

Gandalf hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Ganz emotionslos werden also Leute, die aufgrund von Krankheit, Dummheit, fehlender Bildung etc. für den Markt leider nicht wertvoll genug sind, aussortiert?

Das wies ich nicht!? ..und glaube es auch nicht. Da es immer noch viele als ihre (gesellschaftliche) 'Pflicht' ansehen (einschließlich meiner Wenigkeit), anderen in Notsituationen zu helfen (was wohl auch ein evolutionärer Vorteil für die Gemeinschaft von Individuen ist). Aber wie gesagt: Das läuft dann eher über die 'Beziehungssphäre'. Während die öffentliche (marktwirtschaftliche) Sphäre gewinnbringende Beziehungen zu anderen Bezeihungssphären vermitteln kann. (= Hilfe zur Selbsthilfe)

Ja, aber wir wissen aus der psychologischen Forschung nunmal, dass Menschen empathisch auch schnell überfordert sind. Die meisten helfen gerne und aus intrinsischer Motivation heraus, aber die Motivation sinkt, umso mehr Menschen sichtbar sind, denen man helfen müsste. Einer Einzelperson in Not wird häufig unheimlich schnell geholfen und Einzelschicksale erzeugen häufig auch ein hohes Spendenaufkommen, aber je höher die Opferzahlen, umso mehr sinkt der psychologische Anreiz zu helfen. Wir sind davon einfach überfordert, da wir mental aufgrund unserer evolutionären Herkunft immer noch auf die Beziehungsgeflechte von Kleingruppen bis um die 70 Personen gepolt sind. Die technisch-organisatorische Entwicklung durch die Zivilisation hat viele evolutionäre Mechanismen einfach ausgehebelt, was nebenbei gesagt auch ein Grund ist, nicht blind auf die Erziehungsjahre der Menschheit im Dschungel zu vertrauen und es "ganz natürlich" zu versuchen.
Darüber hinaus sind Menschen nicht besonders reflektiert in ihrer Hilfe, d.h. sie helfen meist da, wo sie emotional stark berührt sind, aber nicht da, wo es sinnvoll wäre oder wo es die Menschenwürde gebieten würde (z.B. bei einer würdigen Behandlung auch von unbequemen oder gar kriminellen Menschen). Du scheinst das Idealbild einen stockhumanistischen Menschen zu haben, der aus reinem Gemeinschaftsbewusstsein hilft und es ist auch wunderbar, dass du dich selbst bemühst, diesem Bild zu entsprechen, aber die Realität (kenne selbst Leute, die in Hilfsorganisationen rund um die Welt arbeiten) sagt mir, dass menschliches Verhalten in der Masse so smart nicht ist, wie du hoffst.

Gandalf hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:
Gandalf hat geschrieben:Worin siehst Du einen Widespruch zu dem wa ich gesagt habe? Herrscht in der 3er WG etwa nicht 'Gemeinschaftseigentum´und Beziehungswirtschaft'?

Keine Ahnung, du hast auf meinen Hinweis zu alternativen Modellen, die die Großfamilienstrukturen ersetzen könnten, gemeint, das wäre gefährlich.

Nein, ich habe gesagt, das es geährlich ist die Beziehungssphäre mit der öffentlichen Sphäre zu vermischen. Großfamilienstrukturen, sind kein Garant für Wohlstand und Überwindung des Knappheitsproblems (z.B. Hunger)

Also als ich zuletzt nachgesehen hatte, hatten wir noch über Kinderbetreuung gesprochen.

Gandalf hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Geheimtipp: Stalinismus ist vorbei.

irrationales, sozialitisches Gedankengut ist lebendiger denn je

Aus deinen Worten spricht schon irgendwie des öfteren eine gewisse Lust am Untergang.

Gandalf hat geschrieben:"Sozialdemokratismus" ist und war stets Türöffner für Schlimmeres das auf dem Fuße folgt.: http://www.vorwaerts.de/artikel_archiv/ ... ismus.html
Kollektivistische Versprechen und Anti-Liberalismus führen über die Ausgrenzung der Produktiven und ihrer Moral stets zu einem totalitären Raubstaat.

Gibt's diese Sprüche eigentlich auf Gebetskärtchen für fromme Libertäre? Und warum zitierst du ausgerechnet eine Replik des Vorwärts, dessen Auseinandersetzung mit dem Thema ja eigentlich lobenswert ist und so gar nicht dem Gerücht entspricht, die bösen Sozialisten würden alles totschweigen?

Gandalf hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Und wir leben jetzt nicht mehr im Westen, ja?

Befrag mal die Griechen, Portugiesen, Spanier (und demnächst die Franzosen) zu ihrer 50% Jugendarbeitslosigkeit

Was soll ich sie fragen? Ob sie versehentlich Zombie-Honecker als Wirtschaftsberater angestellt haben? Nicht jede ökonomische Fehlentwicklung ist Zeichen einer Wiedergeburt der DDR, aber klar, wenn man halt nur ein Feindbild hat...

provinzler hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Und wir leben jetzt nicht mehr im Westen, ja?

Eine spanische Freundin, die zur Zeit vergeblich auf Jobsuche ist, meinte letztens, Spanien werde um des heiligen Euros wegen, ökonomisch nun Nordafrika zugeschlagen...

...und es soll Griechen geben, die vergeblich auf Jobsuche sind, und letztens meinten, Deutschland sei jetzt wieder von den Nazis regiert. Geschenkt, was sagt uns das jetzt?
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Re: Wo wollen wir als Gesellschaft hin?

Beitragvon provinzler » Mi 18. Sep 2013, 03:12

Nanna hat geschrieben:...und es soll Griechen geben, die vergeblich auf Jobsuche sind, und letztens meinten, Deutschland sei jetzt wieder von den Nazis regiert. Geschenkt, was sagt uns das jetzt?

Dass man beides nicht in einen Topf schmeißen sollte. Das Problem ist und bleibt, dass es für diese Länder ohne die Möglichkeit einer Währungsabwertung sehr sehr schwer ist, wieder auf die Füße zu kommen, da hilft auch kein Geld von außen, außer in perpetuierter Form, aber auch das nutzt nix, wie uns die Erfahrung mit der DDR-Integration und unserm eigenen Länderfinanzausgleich eigentlich lehren sollte).
Gerade für die junge Generation sieht die Situation in Spanien momentan mehr als nur extrem beschissen aus. Nicht umsonst sind Deutschkurse allerorten völlig überbucht.
In Griechenland müssten die Löhne stärker runter, als Brüning sie damals per Notverordnung runtergeprügelt hat. Und genau die Reaktion (Hass gegen die vermeintlich oder tatsächlich Schuldigen), die wir damals in Deutschland gesehen haben, sehen wir auch heute.
Seinerzeit war das Deutsche Reich durch den Versailler Vertrag an eine völlig überteuerte Währung gebunden, die es zwangen intern brutal abzuwerten. Und genau das ist in Griechenland (und in milderer Form auch in Spanien) momentan auch der Fall. Die sind an eine Währung gekettet, die für die Wirtschaft des Landes viel zu hoch steht. Damals wie heute zogen die ausländischen Gläubiger ihr Kapital ab, weil sie (zurecht) um die Zahlungsfähigkeit fürchten. Sowie damals rücksichtslos eine ganze Generation wegen der Sturheit der Siegermächte von 1918 in Radikalität getrieben wurde, weil sie sonst anscheinend keinen Ausweg mehr sah, so treibt man nun abermals eine ganze Generation in diesen Ländern... ja wohin, das ist die Frage. Aber ich würde nicht garantieren, dass es da nicht noch gewaltig knallt. Bisher hat man das Ganze noch halbwegs friedlich halten können, in dem die EZB Geld reingepumpt hat und Deutschland, Niederlande, Österreich und Finnland noch Steuergelder rübergeschoben haben. Aber das wird in Permanenz in keinem dieser Länder vermittelbar sein, und außerdem haben diese Länder selbst finanzielle Sorgen ganz eigener Art (die tickende Zeitbombe Pension/Rente). Ich kann jedenfalls diese junge Spanierin gut verstehen, wenn sie sich von Europa an die Wand gedrückt fühlt und da hat sie nicht mal Unrecht. Sie will nun ihr Glück im Ausland versuchen, und kann das auch, weil sie als Uniabsolventen erträglich gutes Englisch spricht. Aber für alle wird das nicht gehen. Und bisher sehe ich keine echte Lösung, ja nicht einmal Ansätze dafür seitens der Politik. Bisher wird eigentlich immer nur, die jeweils grad offensichtlichste offene Wunde unter großem Tamtam zugepflastert, Belastungen verschoben und Zeit erkauft. Nur Zeit wofür? Irgendwie scheint sich die europäische Politik im Moment darauf zu beschränken auf ein Wunder zu hoffen.
Soweit mein Senf zur aktuellen Währungspolitik in Europa...
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Re: Wo wollen wir als Gesellschaft hin?

Beitragvon stine » Mi 18. Sep 2013, 06:46

provinzler hat geschrieben:Gerade für die junge Generation sieht die Situation in Spanien momentan mehr als nur extrem beschissen aus. Nicht umsonst sind Deutschkurse allerorten völlig überbucht.
In Griechenland müssten die Löhne stärker runter, als Brüning sie damals per Notverordnung runtergeprügelt hat. Und genau die Reaktion (Hass gegen die vermeintlich oder tatsächlich Schuldigen), die wir damals in Deutschland gesehen haben, sehen wir auch heute.
Seinerzeit war das Deutsche Reich durch den Versailler Vertrag an eine völlig überteuerte Währung gebunden, die es zwangen intern brutal abzuwerten. Und genau das ist in Griechenland (und in milderer Form auch in Spanien) momentan auch der Fall. Die sind an eine Währung gekettet, die für die Wirtschaft des Landes viel zu hoch steht.
Sehe ich genauso.
Der Euro kam viel zu schnell und alles wurde zu blauäugig umgesetzt. Ich verstehe bis heute nicht, weshalb eine gemeinsame Währung so zwingend erforderlich war.

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Re: Wo wollen wir als Gesellschaft hin?

Beitragvon Gandalf » Do 19. Sep 2013, 21:30

Nanna hat geschrieben:Ach, jetzt hör bitte auf zu weinen. Wenn intellektuellen Geisterfahrern wie den Zwölf Stämmen die Heimbeschulung ihrer Kinder verboten wird, dann sicherlich nicht aus gesellschaftlichen Homogenitätsfantasien heraus.

Ich nehme also zur Kenntnis, dass Du jetzt von der in D existierenden Schulpflicht gehört hast. Aber wer gibt Dir das Recht, jetzt Familen als "intellektuelle Geisterfahrer" zu bezeichnen, denen man wohl nach belieben ihre Kinder wegnehmen darf?
Nanna hat geschrieben:. Könnte sich ja am Ende für einen anderen Lebensweg entscheiden als vorgesehen. Da muss man wohl beim "erfolgreichen Kopieren von Handlungsmustern" ein bisschen nachhelfen, hm?

Wer hilft hier nach?
Wer bist Du, das nur Du entscheiden kannst ob Nachhilfe erforderlich ist oder nicht, wenn sich jemand für einen anderen Lebensweg entscheiden kann?

Nanna hat geschrieben:Wir sind davon einfach überfordert, da wir mental aufgrund unserer evolutionären Herkunft immer noch auf die Beziehungsgeflechte von Kleingruppen bis um die 70 Personen gepolt sind. Die technisch-organisatorische Entwicklung durch die Zivilisation hat viele evolutionäre Mechanismen einfach ausgehebelt, was nebenbei gesagt auch ein Grund ist, nicht blind auf die Erziehungsjahre der Menschheit im Dschungel zu vertrauen und es "ganz natürlich" zu versuchen.

Wer bist Du, der Du weist, dass eine solche Organisationsaufgabe nur unter einer Zwangsverwaltung und der Rationierung von Hilfe möglich ist?
Nanna hat geschrieben:Du scheinst das Idealbild einen stockhumanistischen Menschen zu haben, der aus reinem Gemeinschaftsbewusstsein hilft und es ist auch wunderbar, dass du dich selbst bemühst, diesem Bild zu entsprechen, aber die Realität (kenne selbst Leute, die in Hilfsorganisationen rund um die Welt arbeiten) sagt mir, dass menschliches Verhalten in der Masse so smart nicht ist, wie du hoffst.

Ich hab 'gar kein' Idealbild von den Menschen, sondern nehem sie so wie sind. Es gibt Hilfsbereite Mensschen und Verbrecher, Egoisten und Kapitalisten, Schwarze und Weiße., Große und Kleine.. und genau aus dieser 'Verschiedenheit' erwächst die Notwendigkeit der Selbstorganisation hin zur Regelgerechtigkeit.

Selbstorgansiation ist nach der Komplexitätistheorie der Berechung eine Eigenschaft des universellen Quantencomputers. Berechnungen die ein menschlicher Planer auch niemals auch nur theoretisch nachvollziehen kann. - Und genau aus diesem Grund versuchen Kollektivisten", die Parametermenge zu verkleinern indem sie versuchen die Menschen und ihre Bedürfnisse 'gleich zu machen' - und wenn das nicht klappt und ein Scheitern nicht mehr weggelogen werden kann, - wird das Problem in Form der nicht beherrschbaren Parameter zunächst weggesperrt und dann entsorgt. Das Traumland des Sozialismus - in der relaen Welt heisst es derzeit Nordkorea

Nanna hat geschrieben:Also als ich zuletzt nachgesehen hatte, hatten wir noch über Kinderbetreuung gesprochen.

Und wenn ich nachsehe, habe ich über 'zwei Sphären' gesprochen, die man nicht durcheinanderbringen darf und jede davon ihre Berechtigung hat. Du hast dann als Antwort ausschließlich auf die 'private Sphäre' Bezug genommen, die dem 2 Sphären-Modell nicht widerspricht.

Nanna hat geschrieben:
Gandalf hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Geheimtipp: Stalinismus ist vorbei.

irrationales, sozialitisches Gedankengut ist lebendiger denn je

Aus deinen Worten spricht schon irgendwie des öfteren eine gewisse Lust am Untergang.

Das liegt nur daran das rationalisierende Konstruktivisten, die Deduktionsarbeit der kritschen Rationalisten als bedrohlich empfinden ;)
Nanna hat geschrieben:Gibt's diese Sprüche eigentlich auf Gebetskärtchen für fromme Libertäre? Und warum zitierst du ausgerechnet eine Replik des Vorwärts, dessen Auseinandersetzung mit dem Thema ja eigentlich lobenswert ist und so gar nicht dem Gerücht entspricht, die bösen Sozialisten würden alles totschweigen?

Das war durchaus bewusst. Zeigt es doch die Unfähigkeit der SPD argumentativ mit den nachgewiesenen Fakten umzugehen, die man nicht übergehen kann. Das man angeblich "offen damit umgeht" heisst ja nicht, dass die geschichtlichen Tatsachen und die Aussagen Götz Alys keinen Bestand haben!? Denn das man nichts daraus gelernt hat ist heutzutage offensichtlicher denn je. Findet man keinen Rassismus vor, wird er herbeigeredet, die Schuld an Krisen "den Reichen" angehängt, das Gemeinwohl geplant und zur Sicherheit auch noch ein Kampf der Geschlechter inszeniert. ..Diesen Sorry, nein - diesen Artikel konnte ich nicht in der Grube lassen, - für die er lt SPD vorgesehen war. ;-)

Nanna hat geschrieben:Was soll ich sie fragen? Ob sie versehentlich Zombie-Honecker als Wirtschaftsberater angestellt haben? Nicht jede ökonomische Fehlentwicklung ist Zeichen einer Wiedergeburt der DDR, aber klar, wenn man halt nur ein Feindbild hat...


Honecker war nie das Problem. Die Heerscharen der in unserem System fehlgebildeten "Anti-Diskrimnierungsbeauftragten" und sonstige, für die private Wirtschaft nicht vermittelbare Akademiker und intellektuellen Studienabbrecher sind das Problem. Sie haben es z.B. schon fertig gebracht, das Bewerbungsunterlagen nur noch nichtssagend (ohne Bild und Lebenslauf) formuliert werden dürfen.

Nanna hat geschrieben:...und es soll Griechen geben, die vergeblich auf Jobsuche sind, und letztens meinten, Deutschland sei jetzt wieder von den Nazis regiert. Geschenkt, was sagt uns das jetzt?

Das sagt uns das "die Philosophie von der Schuld der anderen" wieder voll im kommen ist.
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Re: Wo wollen wir als Gesellschaft hin?

Beitragvon Nanna » Do 19. Sep 2013, 22:41

Gandalf hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Ach, jetzt hör bitte auf zu weinen. Wenn intellektuellen Geisterfahrern wie den Zwölf Stämmen die Heimbeschulung ihrer Kinder verboten wird, dann sicherlich nicht aus gesellschaftlichen Homogenitätsfantasien heraus.

Ich nehme also zur Kenntnis, dass Du jetzt von der in D existierenden Schulpflicht gehört hast. Aber wer gibt Dir das Recht, jetzt Familen als "intellektuelle Geisterfahrer" zu bezeichnen, denen man wohl nach belieben ihre Kinder wegnehmen darf?

"Familie" ist nicht die problematische Eigenschaft an den Zwölf Stämmen, sondern Kindesmisshandlung. Und Kindesmisshandlern darf man die Kinder nicht nur wegnehmen, sonder ist ethisch geradezu dazu verpflichtet. Es ist eben nicht Kindesentzug "nach Belieben" sondern mit Begründung.

Gandalf hat geschrieben:Wer bist Du, das nur Du entscheiden kannst ob Nachhilfe erforderlich ist oder nicht, wenn sich jemand für einen anderen Lebensweg entscheiden kann?

Ich bekenne mich zur Freiheit der Lebensgestaltung, aber auch zum Grundsatz des Liberalismus des Schadloshaltens Dritter. Wer seine Kinder misshandelt, verbaut ihnen Lebenswege, und wer sie in antiaufklärerisch indoktriniert und nicht mit den Spielregeln der Mehrheitsgesellschaft vertraut macht, tut dasselbe.

Gandalf hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Wir sind davon einfach überfordert, da wir mental aufgrund unserer evolutionären Herkunft immer noch auf die Beziehungsgeflechte von Kleingruppen bis um die 70 Personen gepolt sind. Die technisch-organisatorische Entwicklung durch die Zivilisation hat viele evolutionäre Mechanismen einfach ausgehebelt, was nebenbei gesagt auch ein Grund ist, nicht blind auf die Erziehungsjahre der Menschheit im Dschungel zu vertrauen und es "ganz natürlich" zu versuchen.

Wer bist Du, der Du weist, dass eine solche Organisationsaufgabe nur unter einer Zwangsverwaltung und der Rationierung von Hilfe möglich ist?

Das ist dein Mantra, nicht meines.

Gandalf hat geschrieben:Ich hab 'gar kein' Idealbild von den Menschen, sondern nehem sie so wie sind. Es gibt Hilfsbereite Mensschen und Verbrecher, Egoisten und Kapitalisten, Schwarze und Weiße., Große und Kleine.. und genau aus dieser 'Verschiedenheit' erwächst die Notwendigkeit der Selbstorganisation hin zur Regelgerechtigkeit.

In der Theorie klingt das wunderbar, in der Realität wird daraus das Recht des Stärkeren.

Gandalf hat geschrieben:Selbstorgansiation ist nach der Komplexitätistheorie der Berechung eine Eigenschaft des universellen Quantencomputers. Berechnungen die ein menschlicher Planer auch niemals auch nur theoretisch nachvollziehen kann.

Wie praktisch. Warte mal, wo hab ich das schon mal gehört? Ah, richtig, als Kind in der Bibelstunde. Gottes Wege sind halt unergründlich.

Gandalf hat geschrieben:Und genau aus diesem Grund versuchen Kollektivisten", die Parametermenge zu verkleinern indem sie versuchen die Menschen und ihre Bedürfnisse 'gleich zu machen' - und wenn das nicht klappt und ein Scheitern nicht mehr weggelogen werden kann, - wird das Problem in Form der nicht beherrschbaren Parameter zunächst weggesperrt und dann entsorgt.

In der anarchischen Welt mit freiem Waffenzugang wird es erschossen oder am nächsten Baum aufgeknüpft. Passt schon so.

Gandalf hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Also als ich zuletzt nachgesehen hatte, hatten wir noch über Kinderbetreuung gesprochen.

Und wenn ich nachsehe, habe ich über 'zwei Sphären' gesprochen, die man nicht durcheinanderbringen darf und jede davon ihre Berechtigung hat. Du hast dann als Antwort ausschließlich auf die 'private Sphäre' Bezug genommen, die dem 2 Sphären-Modell nicht widerspricht.

Dann erklär doch mal, wo du überhaupt ein Problem gesehen hast.

Gandalf hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:
Gandalf hat geschrieben:irrationales, sozialitisches Gedankengut ist lebendiger denn je

Aus deinen Worten spricht schon irgendwie des öfteren eine gewisse Lust am Untergang.

Das liegt nur daran das rationalisierende Konstruktivisten, die Deduktionsarbeit der kritschen Rationalisten als bedrohlich empfinden ;)

Ich weiß nicht, ob es deine "Deduktionsarbeit" ist, die ich als bedrohlich empfinde.

Gandalf hat geschrieben:Das man angeblich "offen damit umgeht" heisst ja nicht, dass die geschichtlichen Tatsachen und die Aussagen Götz Alys keinen Bestand haben!? Denn das man nichts daraus gelernt hat ist heutzutage offensichtlicher denn je. Findet man keinen Rassismus vor, wird er herbeigeredet, die Schuld an Krisen "den Reichen" angehängt, das Gemeinwohl geplant und zur Sicherheit auch noch ein Kampf der Geschlechter inszeniert. ..Diesen Sorry, nein - diesen Artikel konnte ich nicht in der Grube lassen, - für die er lt SPD vorgesehen war. ;-)

Was wirfst du der SPD denn vor? Dass sie die Schuld für aktuelle Probleme Anderen gib? Tust du doch auch.

Gandalf hat geschrieben:Honecker war nie das Problem. Die Heerscharen der in unserem System fehlgebildeten "Anti-Diskrimnierungsbeauftragten" und sonstige, für die private Wirtschaft nicht vermittelbare Akademiker und intellektuellen Studienabbrecher sind das Problem. Sie haben es z.B. schon fertig gebracht, das Bewerbungsunterlagen nur noch nichtssagend (ohne Bild und Lebenslauf) formuliert werden dürfen.

Unter den Akademikern herrscht mehr oder weniger Vollbeschäftigung und die Zahl der Studienabbrecher ist auch nicht sonderlich dramatisch. Die Regeln für die Bewerbungsunterlagen wurden verschärft, als man festgestellt hat, dass die Personaler leider viel häufiger nach persönlichen Vorurteilen gegenüber Migranten und Frauen entscheiden, als nach den jobrelevanten Daten im Lebenslauf. Im Bewerbungsgepräch sieht man die Leute dann ja sowieso.

Aber wie du schon selber andeutest: Wenn kein Rassismus keine Fehlbildung da ist, erfindet man halt welche. Dein Feindbildgebashe ist genauso austauschbar wie das der "Sozialisten" (= Leute, die nicht so denken wie du).

Gandalf hat geschrieben:Das sagt uns das "die Philosophie von der Schuld der anderen" wieder voll im kommen ist.

:lachtot: Ja, und wer von uns beiden schiebt gleich nochmal dauernd Anderen die Schuld zu...
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Re: Wo wollen wir als Gesellschaft hin?

Beitragvon provinzler » Fr 20. Sep 2013, 18:00

Nanna hat geschrieben:"Familie" ist nicht die problematische Eigenschaft an den Zwölf Stämmen, sondern Kindesmisshandlung. Und Kindesmisshandlern darf man die Kinder nicht nur wegnehmen, sonder ist ethisch geradezu dazu verpflichtet. Es ist eben nicht Kindesentzug "nach Belieben" sondern mit Begründung.

Das war aber nicht das Thema, denn der Zwang zur physischen Anwesenheit im staatlichen Unterrichtsvollzug gilt für alle, auch für diejenigen, für die dieser Aufenthalt absoluter Folter gleichkommt. So gibt es Schulen in denen Schüler Schutzgelder zahlen, oder schonmal mit Waffen bedroht werden (mal abgesehen von dem von SChulleitern vielfach schon als "normal" und "unvermeidbar" angesehenen exzessiven Mobbing), während die Vollzugsbeamten fest beide Augen zudrücken. Ich nenne das staatlich organisierte Kindsmisshandlung. Aber die Opfer sind in diesem Fall den Aggressoren gegenüber nicht nur hilflos sondern auch absolut rechtlos.

Nanna hat geschrieben:Unter den Akademikern herrscht mehr oder weniger Vollbeschäftigung und die Zahl der Studienabbrecher ist auch nicht sonderlich dramatisch.

Wobei mich interessieren würde, wie das Ergebnis bei manchen Abschluss nach Abzug staatlich geschaffener oder nur aufgrund von Regulierung geschaffener Tätigkeiten aussähe. Gerade Akademiker arbeiten überproportional häufig beim Staat und seinen Außenposten (GEZ, Krankenkassen etc.)

Nanna hat geschrieben: Die Regeln für die Bewerbungsunterlagen wurden verschärft, als man festgestellt hat, dass die Personaler leider viel häufiger nach persönlichen Vorurteilen gegenüber Migranten und Frauen entscheiden, als nach den jobrelevanten Daten im Lebenslauf. Im Bewerbungsgepräch sieht man die Leute dann ja sowieso.

Wer den Angestellten bezahlt sollte auch zu entscheiden hab, wen er einstellen will und nicht irgendein hauptamtlicher Parasit, der von Schutzgeldern lebt.
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Re: Wo wollen wir als Gesellschaft hin?

Beitragvon stine » Fr 20. Sep 2013, 18:56

Nanna hat geschrieben:Ich bekenne mich zur Freiheit der Lebensgestaltung, aber auch zum Grundsatz des Liberalismus des Schadloshaltens Dritter. Wer seine Kinder misshandelt, verbaut ihnen Lebenswege, und wer sie in antiaufklärerisch indoktriniert und nicht mit den Spielregeln der Mehrheitsgesellschaft vertraut macht, tut dasselbe.
Diese Aussage ist sehr eindeutig zweideutig. Denkst du, dass staatliche Erziehung weniger indoktriniert und wer bestimmt nach deiner Meinung die Spielregeln in der Gesellschaft?
Und wo bleibt am Ende die Freiheit zur Lebensgestaltung noch?

LG stine
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Re: Wo wollen wir als Gesellschaft hin?

Beitragvon Nanna » Sa 21. Sep 2013, 02:21

provinzler hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:"Familie" ist nicht die problematische Eigenschaft an den Zwölf Stämmen, sondern Kindesmisshandlung. Und Kindesmisshandlern darf man die Kinder nicht nur wegnehmen, sonder ist ethisch geradezu dazu verpflichtet. Es ist eben nicht Kindesentzug "nach Belieben" sondern mit Begründung.

Das war aber nicht das Thema, denn der Zwang zur physischen Anwesenheit im staatlichen Unterrichtsvollzug gilt für alle, auch für diejenigen, für die dieser Aufenthalt absoluter Folter gleichkommt.

Das war aber auch nicht das Thema. ;-) Es ging ursprünglich um den Fall eines Mädchens, wo der Vater, ein sehr christlich-konservativer Mann, dem Mädchen je nach Darstellung erlaubt oder auch sie dazu, sagen wir mal: sehr ermutigt, haben soll, dem Sexualkundeunterricht fern zu bleiben. Im Hinblick auf die Möglichkeiten einer selbstbestimmten, gesund entwickelten Sexualität und die Vermeidung von Teenagerschangerschaften und Zuzug von Geschlechtskrankheiten gehört sexuelle Aufklärung für mich zu einem Grundrecht, das jedem Menschen zugestanden werden sollte. Gegenüber Eltern, die aus Prüderie dem Kind das vorenthalten wollen, hat der Staat durchaus ein begründetes Eingriffsrecht, das natürlich im konkreten Fall am Kindeswohl orientiert sein muss. Schon vor dem Hintergrund verbieten sich meines Erachtens strikte Pauschalisierungen.

provinzler hat geschrieben:So gibt es Schulen in denen Schüler Schutzgelder zahlen, oder schonmal mit Waffen bedroht werden (mal abgesehen von dem von SChulleitern vielfach schon als "normal" und "unvermeidbar" angesehenen exzessiven Mobbing), während die Vollzugsbeamten fest beide Augen zudrücken. Ich nenne das staatlich organisierte Kindsmisshandlung. Aber die Opfer sind in diesem Fall den Aggressoren gegenüber nicht nur hilflos sondern auch absolut rechtlos.

Unter Umständen besteht hier tatsächlich der Tatbestand der Unterlassung und Vernachlässigung. Hierauf gibt es zwei Antworten: Die Schulen entsprechend ausstatten und das Lehrerkollegium weiterbilden, so dass diese Fälle auf ein Minimum reduziert werden. Oder den Schülern die Möglichkeit geben, die Schule zu wechseln oder zuhause beschult zu werden. Ein Wechsel auf eine andere Schule sollte grundsätzlich möglich sein, dem Sprengelzwang stehe ich auch sehr kritisch gegenüber (wobei es schon gesellschaftliche Zustände gibt, wo es sich empfiehlt, etwa in den USA, wo verschiedene soziale Schichten und Rassen häufig gezielt durchmischt werden). Homeschooling würde ich unter strengen Auflagen eventuell zulassen, also bei regelmäßigen standardisierten Tests, die abprüfen, ob das Kind einen angemessenen Wissensstand hat und einem halbjährlichen bis jährlichen Einzelgespräch mit einem Schulpsychologen, der sicherstellt, dass das Homeschooling nicht missbraucht wird, um Kindesmisshandlung zu verdecken (das läge, ganz pragmatisch, übrigens auch im Sinne der Befürworter, denn nach dem ersten größeren Fall von zu spät entdeckter Kindesmisshandlung bei Homeschoolern wird da alles zurückgenommen und das Thema für zwei Generationen in die Schublade gelegt, davon kannst du ausgehen).

provinzler hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Unter den Akademikern herrscht mehr oder weniger Vollbeschäftigung und die Zahl der Studienabbrecher ist auch nicht sonderlich dramatisch.

Wobei mich interessieren würde, wie das Ergebnis bei manchen Abschluss nach Abzug staatlich geschaffener oder nur aufgrund von Regulierung geschaffener Tätigkeiten aussähe. Gerade Akademiker arbeiten überproportional häufig beim Staat und seinen Außenposten (GEZ, Krankenkassen etc.)

Es arbeiteten im Öffentlichen Dienst 2011 ca. 4,6 Mio. Menschen. Ich habe keine Ahnung, wie viele davon Akademiker sind, aber so oder so ist es keine besonders extreme Quote, mit und ohne Akademiker. 2011/12 gab es 670.000 Lehrkräfte, ebenfalls nicht wenig, ebenfalls aber auch nicht die Welt.
Was ich überraschend fand, ist, dass 1991 noch 6,7 Mio. Menschen im Öffentlichen Dienst arbeiteten. Das widerspricht relativ klar deiner These vom sich immer weiter ausbreitenden Moloch Staat.

provinzler hat geschrieben:Wer den Angestellten bezahlt sollte auch zu entscheiden hab, wen er einstellen will und nicht irgendein hauptamtlicher Parasit, der von Schutzgeldern lebt.

Genauso sollte jemand, der arbeitswillig ist und brauchbare Fähigkeiten besitzt nicht aufgrund von Vorurteilen keine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben. Personaler sind eben nicht nur Individuen, sondern auch Angehörige einer sie prägenden Unternehmenskultur, in der häufig alles, was nicht ins Schema F passt, aussortiert wird, weil es ja anstrengend sein könnte. Ich kann nicht sehen, warum ein Personaler das Recht haben sollte, einen Bewerber aufgrund der Hautfarbe abzulehnen.

stine hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Ich bekenne mich zur Freiheit der Lebensgestaltung, aber auch zum Grundsatz des Liberalismus des Schadloshaltens Dritter. Wer seine Kinder misshandelt, verbaut ihnen Lebenswege, und wer sie in antiaufklärerisch indoktriniert und nicht mit den Spielregeln der Mehrheitsgesellschaft vertraut macht, tut dasselbe.
Diese Aussage ist sehr eindeutig zweideutig. Denkst du, dass staatliche Erziehung weniger indoktriniert und wer bestimmt nach deiner Meinung die Spielregeln in der Gesellschaft?

Die Diskursgemeinschaft, also wir alle. Das, was wir hier gerade im Forum tun, ist so ein Aushandlungsprozess, aber natürlich ist auch das Verhalten gegenüber der Bäckerin am Morgen ein Aushandeln von Alltagskultur.

Jede Form von Erziehung ist natürlich am Ende eine von außen aufgedrückte Prägung des Kindes. Ich halte es aber für einen großen Fehler, das mit einer kulturrelativistischen Ansicht zu verbinden und zu behaupten, es wäre unentscheidbar, ob einer von zwei Erziehungsstilen besser als der andere ist. Eine gute Erziehung bekommt Gesellschaftsfähigkeit (soziale Fähigkeiten, Spielregeln der eigenen Kultur kennen, das Gemeinwesen aktiv mitgestalten) und individuelle Entwicklung (Selbstwertgefühl entwickeln, eigene Wege beschreiten, Selbstwirksamkeit erfahren, Grenzen zwischen sich und der Umwelt erkennen, achten und selbst setzen können) möglichst konfliktarm unter einen Hut. Meines Erachtens ist die Schule ein zentraler Ort, an dem wichtige Kompetenzen vermittelt werden können, um in der Gesellschaft gut klarzukommen, vor allem in Form formalen Wissens, aber natürlich versagen Lehrer genauso wie Eltern. Das aber zu verallgemeinern und zu emotionalisieren und den Staat als großen Indoktrinierer hinzustellen ist genauso wenig sinnvoll, wie "die Eltern" pauschal als solche zu bezeichnen. Es gibt solche und solche. Aus der Tatsache, dass etwa 20% der Eltern ihre Kinder überbehüten und etwa 20% ihre Kinder vernachlässigen, kann man nicht schließen, dass 100% der Eltern irre Ideologen sind, die ihre Kinder abrichten. Und genausowenig kann man aus partiellem Versagen von Schulen und Lehrkräften schließen, dass das Bildungssystem als solches illegitim oder ungeeignet ist.

stine hat geschrieben:Und wo bleibt am Ende die Freiheit zur Lebensgestaltung noch?

Weil Kinder binomische Formeln, die Beziehung von Subjekt und Prädikat und die Funktionsweise des Bundestags lernen müssen, sind sie eingeschränkt in ihrer Lebensgestaltung? Ach bitte... du hast genug Freiheiten übrig, deine Kinder neben der Schule zu prägen, im Guten wie im Schlechten. Und dass man im Leben nicht immer alles selbst entscheiden kann, gehört zum Leben und ist nicht immer und grundlegend Schuld des Staates.
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Re: Wo wollen wir als Gesellschaft hin?

Beitragvon provinzler » Sa 21. Sep 2013, 09:01

Nanna hat geschrieben:Unter Umständen besteht hier tatsächlich der Tatbestand der Unterlassung und Vernachlässigung.

Du hast aber defacto keine Chance hier irgendwen zu verklagen. Schon gar nicht bei denen, die dich zur Anwesenheit an dieser Stelle zwingen und dich damit dieser Folter aussetzen. Da gabs auch mal ne ziemlich böse Karikatur, wo die Polizei ein Kind in eine Schule schleppt, drinnen fliegen die Messer durch die Gegend und der Polizist sagt zu den Eltern: "Sie müssen doch einsehen, dass das für ihr Kind besser ist"
Mit dem andren Vorschlag, der regelmäßigen Tests wie eigentlich in den meisten Ländern üblich, könnte ich beispielsweise leben.

Nanna hat geschrieben:Was ich überraschend fand, ist, dass 1991 noch 6,7 Mio. Menschen im Öffentlichen Dienst arbeiteten. Das widerspricht relativ klar deiner These vom sich immer weiter ausbreitenden Moloch Staat.

Beachte hier bitte zwei größere Sondereffekte. Erstens Auslagerungen in "Pseudo-private" Gesellschaften (AGs), die aber nach wie vor staatlich dominiert sind (z.B. Deutsche Bahn), aber nicht mehr zum öffentlichen Dienst zählen.
Und zweitens Privatisierungen der ehmaligen Bundespost (im Wesentlichen Post und Telekom) wo ein großer Teil der überflüssigen Beschäftigten über großzügige staatsfinanzierte Frühruhestandsregelungen abgebaut wurden.
Ein dritter Effekt wäre generell die Alterstruktur unserer Bevölkerung, die einen höheren Pensionierungsanteil nahelegen würde.
Und ein vierter Effekt wäre, dass du eigentlich ca. 28% (ökonomischer Anteil D) des Zuwachses in Brüssel mitrechnen müsstest, um einen sauberen Vergleich zu haben.
Außerdem besteht ein Teil dieser Auslagerungstendenzen auch darin, nicht nur die Kosten, sondern auch die Organisation staatlicher Tätigkeit auf den privaten Sektor auszulagern. So hat man das Inkasso der Lohnsteuer und Sozialabgaben bereits vollständig auf die Betriebe abgewälzt. Staatliche Tätigkeit, die aber dem privaten Sektor zugeordnet wird. Bei dem ganzen Antidiskriminerungs- und Zertifizierungswahn (nach dem CYA-Prinzip der Klagevermeidung) ist das ähnlich.


Nanna hat geschrieben:Genauso sollte jemand, der arbeitswillig ist und brauchbare Fähigkeiten besitzt nicht aufgrund von Vorurteilen keine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben. Personaler sind eben nicht nur Individuen, sondern auch Angehörige einer sie prägenden Unternehmenskultur, in der häufig alles, was nicht ins Schema F passt, aussortiert wird, weil es ja anstrengend sein könnte. Ich kann nicht sehen, warum ein Personaler das Recht haben sollte, einen Bewerber aufgrund der Hautfarbe abzulehnen.

Du denkst schon wieder in den Strukturen von Großbetrieben. Viele Zehntausend Betriebe in diesem Land haben keinen "Personaler". Da gehst zum Chef, stellst dich vor und der entscheidet dann. Das einzige was du mit diesen Gesetzen erreichst ist, dass immer mehr Jobs gar nicht mehr ausgeschrieben werden, weil man sich die Kosten für den Anwalt sparen will. Dann gehts halt nur noch über Vitamin B, weil du sonst von dem Job gar nicht erst erfährst.
Erst wenn alle andren Möglichkeiten dann mal ausgeschöpft sind, und du immer noch keinen gefunden hast, wird dann doch noch ausgeschrieben. Letztlich wird der Arbeitsmarkt durch diese Gesetze unfairer und intransparenter, wenigstens in der Breite. Und ob ein Arbeitsplatz so angenehm ist, wenn man da nur durch den Zwang äußerer "Antidiskriminierungsmaßnahmen" sitzt, ist nochmal eine andre Frage...
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Re: Wo wollen wir als Gesellschaft hin?

Beitragvon Nanna » Sa 21. Sep 2013, 11:30

Wie würdest du denn sicherstellen, dass Leute mit Behinderungen oder der "falschen" Hautfarbe überhaupt eine Chance erhalten? Ich meine, Beispiele gibt's mehr als genug dafür, dass es diese Leute häufig extrem schwer am Arbeitsmarkt haben, obwohl aus rein ökonomischer Sicht nichts dafür spricht. Und der Mensch ist halt gerade kein homo oeconomicus, der nur nach wirtschaftlichen Kriterien vorgeht, auch nicht in der Wirtschaft.
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Re: Wo wollen wir als Gesellschaft hin?

Beitragvon provinzler » Sa 21. Sep 2013, 12:36

Nanna hat geschrieben:Wie würdest du denn sicherstellen, dass Leute mit Behinderungen oder der "falschen" Hautfarbe überhaupt eine Chance erhalten? Ich meine, Beispiele gibt's mehr als genug dafür, dass es diese Leute häufig extrem schwer am Arbeitsmarkt haben, obwohl aus rein ökonomischer Sicht nichts dafür spricht. Und der Mensch ist halt gerade kein homo oeconomicus, der nur nach wirtschaftlichen Kriterien vorgeht, auch nicht in der Wirtschaft.

Die Probleme bei Leuten mit rein körperlichen Behinderungen hängen auch erheblich damit zusammen, dass hier die Auflagen für den Arbeitgeber massiv verschärft sind. Abgesehen davon, dass mit Behinderung bestimmte Tätigkeiten schlicht nicht möglich ist. Ein Dachdecker im Rollstuhl und ein geistig behinderter Softwareentwickler sind offensichtlich Unsinn, da sind wir uns hoffentlich einig, oder? Aber was diese relativ kleine Bevölkerungsgruppe angeht, könnte ich persönlich noch ganz gut damit leben, wenn Arbeitgeber für deren Einsatz Zuschüsse erhielten.
Ansonsten wirst du aber das Problem nicht los, weil Arbeitsstellen einfach nicht mehr ausgeschrieben werden, sondern gleich über Vitamin B vergeben. Ich erhalte öfters mal Anfragen von befreundeten Unternehmern ob ich von der Uni her vielleicht jemanden kenne, der Spezialist für X ist. Und umgekehrt hab ich auf diesem Weg auch schon Anfragen für Praktika bzw. Jobs meinerseits gekriegt.
Noch was, was ich in letzter Zeit bei öffentlichen Stellen (also solchen mit Ausschreibungszwang) öfters mal beobachte: Das Anforderungsprofil ist so speziell formuliert, dass es defacto auf eine bestimmte Person zugeschnitten ist, die man gerne einstellen würde. Irgendeine Krücke um das zu begründen findet sich immer. Wer unbedingt eine Sekretärin will, und einigermaßen clever und rechtskundig ist, wird auch eine Frau einstellen. Es entstehen allerdings vermeidbare Kosten. Auf der einen Seite, für die Umgehungsstrategien ("Dokumentation, Rechtsberatung") auf der andren Seite, bei den männlichen Bewerbung, die sich den Aufwand hätten sparen können. Hab auch schon gehört, dass über 100 Leute zum Asessmentcenter geladen hatte (davon nur eine Handvoll Frauen weil technischer Bereich) und von vornherein wegen interner Frauenquote (Großkonzern) feststand, dass zwei Frauen ausgewählt werden. 145 Männer haben als reine Kulisse teilgenommen, weil der Konzern nicht öffentlich (bedeutet in erster Linie nicht schriftlich) kundtun durfte, dass er nur Frauen einstellen will.
Und für kleine Betriebe bleibt nur die Vitamin B-Strategie will man sich nicht hohe Rechtsberatungskosten oder Klagewellen ans Bein binden...
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Re: Wo wollen wir als Gesellschaft hin?

Beitragvon Gandalf » Do 3. Okt 2013, 12:44

Nanna hat geschrieben:"Familie" ist nicht die problematische Eigenschaft an den Zwölf Stämmen, sondern Kindesmisshandlung. Und Kindesmisshandlern darf man die Kinder nicht nur wegnehmen, sonder ist ethisch geradezu dazu verpflichtet. Es ist eben nicht Kindesentzug "nach Belieben" sondern mit Begründung.

Richtig. Der Kindesentzug von "Republikflüchtigen" in der DDR war ja schließlich 'auch begründet'.. :veg:
Nanna hat geschrieben:Ich bekenne mich zur Freiheit der Lebensgestaltung, aber auch zum Grundsatz des Liberalismus des Schadloshaltens Dritter. Wer seine Kinder misshandelt, verbaut ihnen Lebenswege, und wer sie in antiaufklärerisch indoktriniert und nicht mit den Spielregeln der Mehrheitsgesellschaft vertraut macht, tut dasselbe.

Dann bin ich ja beruhigt, weil ja sozialistsche Erziehung - die grundsätzlich im Sinne der Mehrheitsgesellschaft (ich glaube der Fachbegriff heisst: Bolschewicki) erfolgt - immer gut ist.Egal ob Kinder inden ersten Lebensjahren Familiäre Nähe (was man auch Liebe nannte) brauchen, oder nicht. Hauptsache sie können bereits möglichst früh ihr Geschlecht frei wählen.

Nanna hat geschrieben:
Gandalf hat geschrieben:Wer bist Du, der Du weist, dass eine solche Organisationsaufgabe nur unter einer Zwangsverwaltung und der Rationierung von Hilfe möglich ist?

Das ist dein Mantra, nicht meines.

Ich weis. Wenn man Wörter nicht gebraucht, verbietet , die "nicht geplante Zustände" beschreiben- oder auch nur denkt, - dann gibt es auch keine Probleme mehr, über die zu reden ist.

Nanna hat geschrieben:
Gandalf hat geschrieben:Ich hab 'gar kein' Idealbild von den Menschen, sondern nehem sie so wie sind. Es gibt Hilfsbereite Mensschen und Verbrecher, Egoisten und Kapitalisten, Schwarze und Weiße., Große und Kleine.. und genau aus dieser 'Verschiedenheit' erwächst die Notwendigkeit der Selbstorganisation hin zur Regelgerechtigkeit.

In der Theorie klingt das wunderbar, in der Realität wird daraus das Recht des Stärkeren.

Nur für denjenigen, der in diesen Kategoien denkt und die politsche Macht auszuüben trachten, um sich nicht an der Arteitsteilung beteiligen zu müssen. Die Feudalzeit (= die Zeit in der das REcht des Stärkeren galt) wurde durch den Kaptialismus (in dem konkurriert, abe rmerh noch kooperiert wird) überwunden. Das ist die Realität - aber auch das Antikapitalisten und Anti-Liberale eine Funktionärsfeudalismus wieder anstreben.
Nanna hat geschrieben:Wie praktisch. Warte mal, wo hab ich das schon mal gehört? Ah, richtig, als Kind in der Bibelstunde. Gottes Wege sind halt unergründlich.

Universelle Wahrheiten schimmern halt überall durch und physikalische Tatsachen lassen sich nicht dauerhaft verleugnen.

Nanna hat geschrieben:
Gandalf hat geschrieben:Und genau aus diesem Grund versuchen Kollektivisten", die Parametermenge zu verkleinern indem sie versuchen die Menschen und ihre Bedürfnisse 'gleich zu machen' - und wenn das nicht klappt und ein Scheitern nicht mehr weggelogen werden kann, - wird das Problem in Form der nicht beherrschbaren Parameter zunächst weggesperrt und dann entsorgt.

In der anarchischen Welt mit freiem Waffenzugang wird es erschossen oder am nächsten Baum aufgeknüpft. Passt schon so.

Versuch nicht Anarchie mit Anomie gleich zu setzen, damit das in Dein Weltbild passt.
Nanna hat geschrieben:
Gandalf hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Also als ich zuletzt nachgesehen hatte, hatten wir noch über Kinderbetreuung gesprochen.

Und wenn ich nachsehe, habe ich über 'zwei Sphären' gesprochen, die man nicht durcheinanderbringen darf und jede davon ihre Berechtigung hat. Du hast dann als Antwort ausschließlich auf die 'private Sphäre' Bezug genommen, die dem 2 Sphären-Modell nicht widerspricht.

Dann erklär doch mal, wo du überhaupt ein Problem gesehen hast.

Indem Du induktiv vorgehst und dabei das nicht berücksichtigst was Du nicht siehst, - aber objektiv nachgewiesen werden kann.
Nanna hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob es deine "Deduktionsarbeit" ist, die ich als bedrohlich empfinde.

Es wird wohl eher Dein imho inkonsistentes Weltbild selbst sein

Nanna hat geschrieben:Was wirfst du der SPD denn vor? Dass sie die Schuld für aktuelle Probleme Anderen gib? Tust du doch auch.

"Schuld" kann immer nur jemand haben, der Ursachen setzt (handelt). Daher bin ich mir durchaus "der Schuld" bewusst, die mit jeder (nicht nur anderer) Handlung verbunden ist. Etwas gänzlich anderes ist es jedoch, durch eine 'erfundene Ideologie' diese Ursachen-Wirk-Beziehung wegzuphilosophieren indem man u.a. Handlungen mit Meinungen und (vermuteten) Gesinnungen gleich setzt um eine Schuld 'konstruieren' zu können.


Nanna hat geschrieben:Unter den Akademikern herrscht mehr oder weniger Vollbeschäftigung und die Zahl der Studienabbrecher ist auch nicht sonderlich dramatisch. Die Regeln für die Bewerbungsunterlagen wurden verschärft, als man festgestellt hat, dass die Personaler leider viel häufiger nach persönlichen Vorurteilen gegenüber Migranten und Frauen entscheiden, als nach den jobrelevanten Daten im Lebenslauf. Im Bewerbungsgepräch sieht man die Leute dann ja sowieso.

Ich möchte wetten, ds in der DDR die Akdemiker "noch voller" beschäftigt waren..?
Die Frage ist doch sind sie es in dem Bereich den sie studiert haben - oder sind Sie (wie letzte Woche bei einem Kochkurs kennengelernt) "Taxifahrer mit Doktor in Soziologie" oder "Messestände aufbauender Botaniker"? Ah ja - der eine meinte "Genderwissenschaften" hätten tatsächlich Zukunft. Kein Wunder das die das ablehnen eine Lebenslauf zu schreiben und auf die "Anti-Diskriminierung" im Asessmentcenter vertrauen.


Nanna hat geschrieben:Aber wie du schon selber andeutest: Wenn kein Rassismus keine Fehlbildung da ist, erfindet man halt welche. Dein Feindbildgebashe ist genauso austauschbar wie das der "Sozialisten" (= Leute, die nicht so denken wie du).

In der privaten Wirtschaft nennt man das Korrektiv, das solch eine (Fehl-)Entwicklung aufdecken würde: " Markt". Da es aber im Sozialismus diese Einrichtung nicht gibt, ist das auch nicht austasuchbar ;-)
Nanna hat geschrieben:
Gandalf hat geschrieben:Das sagt uns das "die Philosophie von der Schuld der anderen" wieder voll im kommen ist.

:lachtot: Ja, und wer von uns beiden schiebt gleich nochmal dauernd Anderen die Schuld zu...

Und wo schiebe ich die Schuld für mein handeln jetzt genau anderen zu?
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