Nanna hat geschrieben:Würdest du Deutschland aus Sicht der USA als engsten und wichtigsten Partner einstufen? Geopolitisch sind wir ein Nichts und das will die große Mehrheit der Bevölkerung ja hierzulande auch so (im Gegensatz zu den Amerikanern, die uns gerne als sicherheitspolitisch erstklassigeren Partner sehen würden). Deutschland ist eine Wirtschaftsmacht, aber wir sind, aus nachvollziehbaren historischen Gründen, sehr zurückhaltend damit, dieses Potential machtpolitisch umzumünzen, und so werden wir dann eben auch wahrgenommen. Ich finde das nicht abwegig.
Nanna hat geschrieben:Wenn man die deutschen Medienberichte mit französischen, britischen oder US-amerikanischen vergleicht, merkt man schon, dass wir in einer sehr provinziellen politischen Kultur leben. Internationalen Anspruch brauchen wir uns gar nicht einzubilden, allenfalls innerhalb Europas.
xander1 hat geschrieben:Kann auch sein, dass die Statistik nicht stimmt. Man muss nicht alles glauben.
xander1 hat geschrieben:Könnte die Statistik etwa nur die Deutschen mit Migrationshintergrund gemeint haben und nicht die Ausländer, die als Ausländer hier leben?
xander1 hat geschrieben:Ich bin nicht gegen jeden Ausländer, aber solche wie Bushido? Was ist daran so schwer zu verstehen?
xander1 hat geschrieben:War mir fast wieder klar, dass Nanna etwas das von der Meinung den etablierten Parteien abweicht nicht gutheißen kann. Am Besten gleich solche Meinungen diffamieren, wie beim letzten Mal. Ich hatte da einfach keine Lust damit meine Zeit zu verschwenden mit dir zu diskutieren, als du mich als Verschwörungstheoretiker bezeichnet hast. lol
provinzler hat geschrieben:Der hat einfach musikalisch den Nerv bestimmter Gruppen getroffen, ansonsten schätz ich den aber eher harmlos ein.
provinzler hat geschrieben:Deutschland ist für die USA schon wichtig, weil es letztlich am Verhalten Deutschlands hängt, was in der EU passiert (schon allein aufgrund des hohen ökonomischen Gewichts). Bei der "Euro-Rettung" hat sich Merkel solang geziert, bis sie von Obama telefonisch den "Befehl" erhielt nicht rumzuzicken, sondern zu zahlen. Natürlich wird das nicht als solcher formuliert und schon gar nicht verkauft, aber in der Wirkung ist es letztlich genau das.
provinzler hat geschrieben:Aber die USA haben Interesse an einem in sich gespaltenen Europa, das für sich genommen keine eigene Interessensvertretung aufbauen kann. Und für Zank, garantiert derzeit nunmal nichts so sehr wie der Euro.
provinzler hat geschrieben:Wir kriegen ja hier nicht mal erzählt, dass EU-Länder einander Kanonenboote an der Küste vorbeischicken...
provinzler hat geschrieben:Es geht hier ganz simpel um Geostrategie, was an deutschen Unis seit 1945 nicht mehr gelehrt wird, und wovon deswegen auch keiner mehr Ahnung hat. Und deswegen sind wir in der Hinsicht heutigentags wie du das nennst provinziell.
Nanna hat geschrieben:Nein muss man nicht. Aber mit welcher stichhaltigen Begründung verdächtigst du die Behörden, bei der Erstellung der Statistik geschummelt zu haben? Doch nicht ernsthaft, weil sie mit deinen persönlichen Erfahrungen in der Tram nicht übereinstimmen?
Nanna hat geschrieben: Niemand hat behauptet, dass Deutschland unwichtig wäre, aber ein verlässlicher Bündnispartner mit robusten Einsatzfähigkeiten ist Deutschland sicherlich nicht. Wir reden hier über Sicherheitspolitik, nicht über Wirtschaftspolitik. Ist ja nicht alles ein Topf.
Nanna hat geschrieben:Einer der vielen Mythen, die die europäische Einigung so umgeben...
Nanna hat geschrieben:Das stand eigentlich in allen großen Zeitungen.
Nanna hat geschrieben:Hey, ich hab mir deinen Nickname nicht ausgesucht.
provinzler hat geschrieben:Nanna hat geschrieben:Nein muss man nicht. Aber mit welcher stichhaltigen Begründung verdächtigst du die Behörden, bei der Erstellung der Statistik geschummelt zu haben? Doch nicht ernsthaft, weil sie mit deinen persönlichen Erfahrungen in der Tram nicht übereinstimmen?
Weil sie bei der Arbeitslosenstatistik, bei der Inflationsstatistik usw auch gehörig tricksen?
provinzler hat geschrieben:Mehr oder weniger 100% aller Änderungen in Erfassungsmethoden, Datenselektion, Datengewichtung und Bereinigungsfaktoren dienten in den letzten 20 Jahren hierzulande dazu, diese Zahlen jeweils nach unten zu manipulieren(USA 30). Auch die Lebenserwartung an der all die Rechenmodelle für die Rente hängen, sind gelinde gesagt, grob falsch.
provinzler hat geschrieben:Nanna hat geschrieben:Niemand hat behauptet, dass Deutschland unwichtig wäre, aber ein verlässlicher Bündnispartner mit robusten Einsatzfähigkeiten ist Deutschland sicherlich nicht. Wir reden hier über Sicherheitspolitik, nicht über Wirtschaftspolitik. Ist ja nicht alles ein Topf.
Militärisch nicht, dafür haben die Amis im 2+4 Vertrag selber gesorgt...
provinzler hat geschrieben:Dass der Euro keine Probleme macht und Uneinigkeit durch seine Konstruktion geradzu denknotwendig erzwingt ist ein Fakt. Dass mehrere kleine Satelliten ohne eigenen Hegemonieanspruch für die USA leichter zu handeln sind als ein Partner auf Augenhöhe erscheint mir zumindestens nicht abwegig (divide et impera)
provinzler hat geschrieben:Gelesen hab ich das jedenfalls zum ersten mal im "Economist", den ich mir zwecks Horizonterweiterung in letzter Zeit regelmäßig zu Gemüte führe...
provinzler hat geschrieben:Das mit der Geopolitik nehm ich mal so hin. Las kürzlich allerdings eine Aussage eines Geschichtsprofessors, der sich bitterlich beklagte, dass dieses Thema wenigstens in seiner Zunft, hierzulande völlig außer Acht gelassen werde und verpönt sei.
Nanna hat geschrieben:Aber es sieht nicht so aus, als könne man da groß etwas tricksen oder als würde "die Politik" als Gesamtes irgendetwas dabei gewinnen können, anders als bei den Arbeitslosenzahlen, die jede Regierung gerne maximal runter rechnet.
Nanna hat geschrieben:Mich stören persönlich Migranten nicht, sonst würde ich nicht in einem Viertel mit sehr hohem Anteil wohnen und mich da wohl fühlen.
Nanna hat geschrieben:Ja, aber da überschätzt du die Fähigkeit des Establishments zur Vorhersage der Zukunft gewaltig.
provinzler hat geschrieben:Nanna hat geschrieben:Aber es sieht nicht so aus, als könne man da groß etwas tricksen oder als würde "die Politik" als Gesamtes irgendetwas dabei gewinnen können, anders als bei den Arbeitslosenzahlen, die jede Regierung gerne maximal runter rechnet.
In der Kriminalitätsstatistik beispielsweise. Hab einige Bekannte bei der Polizei, die mir erzählt haben, was da erfasst werden darf und was nicht. Die lachen sich schlapp, wenn sie die offizielle Statistik in der Zeitung lesen. Was nichts daran ändert, dass die weit überwiegende Mehrheit der hier lebenden Ausländer und Deutschen mit Migrationshintergrund absolut friedlich sind, und deren "Regelverstöße" nicht über das berühmte Falschparkknöllchen hinausgehen.
provinzler hat geschrieben:Nun ich würde einen Alan Greenspan als langjährigen Chef der US-Notenbank oder einen Milton Friedman durchaus zum amerikanischen Establishment zählen. Und die haben die besagten Probleme präzise vorhergesagt, bei Greenspan passte sogar die zeitlich Prognose (10 Jahre) haarscharf.
1999 wurde Euro eingeführt, ab 2008 wurden die Hintertürchen genutzt, seit 2010 werden Verträge gebrochen und gestritten.
Gerade was den Zeitraum angeht, gehörte da zwar auch eine Menge Glück dazu, aber wenn ich einer Gruppe ständiger Bankrotteure allen den Schlüssel zu meinem Bankschließfach mit den Ersparnissen gebe, dann ist es nicht schwer zu erraten, dass sich da irgendeiner früher oder später bedienen wird. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist exakt 1, mit einer Fehlertoleranz von exakt 0, die Frage ist nur wann und nicht ob.
Dazu braucht man kein Genie zu sein, und keine gottgleichen Prognosefähigkeiten zu haben.
provinzler hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass es den USA so schmecken würde, denn eine in sich geschlossene EU wäre wirtschaftlich wie politisch auf Augenhöhe und würde auch eigene Vorstellungen einbringen wollen. Das passt mit dem Selbstverständnis der amerikanischen Politelite (speziell bei den Republikanern) für meine Begriffe nicht zusammen.
xander1 hat geschrieben:Alle Aussagen gegen Frauen sind grundsätzlich falsch.
Sexismus geich böse
so sagt es doch auch die political correctness
Nanna hat geschrieben:Ja, das mag ja sein, aber auch daraus lässt sich ja kein Indiz dafür ableiten, die Statistik der Deutschen mit Migrationshintergrund zu fälschen. Das erscheint mir ziemlich abwegig. Zumal auch die Kriminalitätsstatistik vermutlich nicht im eigentlichen Sinne gefälscht ist, sondern in einem Graubereich geschönt wurde. Halte ich auch für verwerflich, ist aber trotzdem nicht dasselbe.
Nanna hat geschrieben:Zufällig gerade in der ZEIT, genau passend zum Thema: Wissenschaft und Politik: "Opportunismus lohnt sich nicht"
Nanna hat geschrieben: Es hat genug andere gegeben, die dem Euro eine glänzende Zukunft prophezeit haben und nur weil wir im Nachhinein nun wissen, wer recht hatte, war es nicht so, dass eine einheitliche Politklasse in Washington schon Anfang der 90er die Zukunft von heute kannte.
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