Wieso ein Ehrenamt?

Wieso ein Ehrenamt?

Beitragvon stine » Di 8. Apr 2014, 08:42

Warum braucht die Welt das Ehrenamt?
"Freiwilligkeit kann Berge versetzen, nicht nur beim Technischen Hilfswerk. Sie kann Hürden überwinden, nicht nur im Sport. Sie kann neue Wege aufschließen, nicht nur in der Jugendarbeit. Denn wo Freiheit und guter Wille zusammenkommen, kann eine Bürgergesellschaft wachsen und gedeihen. Sie sind ein Nährboden für Hilfsbereitschaft, Toleranz und für all das, was wir als gelungenes Miteinander erleben." (Bundespräsident Joachim Gauck bei der Eröffnung des Bürgerfestes 2012 im Schloss Bellevue)

Ich stelle das hier mal zur Diskussion:
Ist das Ehrenamt eine sinnvolle Einrichtung oder täuscht es nur darüber hinweg, dass unsere Gelder anderswohin fließen?
Wieso werden wichtige Arbeiten nicht mehr bezahlt?
Warum tut man so, als ob der freiwillige Einsatz nach Büroschluß etwas Ehrenwertes wäre?

Angefangen hat die Diskussion hier!
(sofern das schon eine war :wink: )

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Re: Wieso ein Ehrenamt?

Beitragvon Vollbreit » Di 8. Apr 2014, 09:07

Das ist oft eine win-win Situation. Man gibt den anderen etwas, was für ein selbst ein gutes Gefühl ist, zumal wenn man ab und zu ein wenig Anerkennung dafür bekommt.
Ich habe mal eine Studie zur Arbeitszufriedenheit gelesen und darin bemängelten unzufriedene Arbeiter nicht etwa die finanzielle Situation, sondern frustriert wurden sie, wenn der Chef nicht lobte. Allerdings weiß ich aus eigener Erfahrung, dass das Lob auch halbwegs ehrlich und realistisch sein muss, hat man das Gefühl, da hat jemand einen Wochenendkurs zur Mitarbeitermotivation besucht und redet unrealistisches Zeug, wirkt das auch mich eher negativ.

Selbst hat man soziale Kontakte, die wichtig sind und die in der Regel jedes Lebensjahrzehnt weiter abnehmen.
Und man kann sich aussuchen, was man macht, etwas, was bei der Berufswahl (dummerweise) oft nicht klappt.
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Re: Wieso ein Ehrenamt?

Beitragvon stine » Di 8. Apr 2014, 11:14

Vollbreit hat geschrieben:Und man kann sich aussuchen, was man macht, etwas, was bei der Berufswahl (dummerweise) oft nicht klappt.

Man kann ohne Bezahlung Dinge tun, die man mit Bezahlung gar nicht tun dürfte, weil man dafür nicht qualifiziert ist. So habe ich es erlebt, als ich fragte, ob ich auch als hauptamtlicher Administrator arbeiten könnte. Nein, hieß es, die Stelle wäre dann für eine qualifizierte Person, aber sie würden meine ehrenamtliche Hilfe gerne weiter in Anspruch nehmen (ist etwas verkürzt ausgedrückt, aber inhaltlich korrekt).

Vollbreit hat geschrieben:...ein wenig Anerkennung dafür...
Das ist so bei Besuchen im Altenheim und im Krankenhaus. Da wo das Ehrenamt zum verantwortlichen Posten wird, ist man nur noch Anlaufstelle für alles was nicht klappt. Wenn 's gut läuft, interessiert das niemanden.

Wir leben in einem Land, das Anerkennung weit mehr als anderswo in der Höhe der monetären Zuwendung misst. Motto: Was nichts kostet ist nichts wert! Die Ehre hinter dem Amt ist meist leider sehr verlogen. Umsonst tun sollte man nur, wenn einem die Arbeit wirklich selber Spaß macht. Auf Ehre hoffen, würd ich eher nicht mehr.

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Re: Wieso ein Ehrenamt?

Beitragvon Jounk33 » Di 8. Apr 2014, 15:57

Meine Ansicht dazu habe ich schon im Schlusswort-Faden geschrieben.
Ich halte Ehrenamt für wichtig um die Selbstständigkeit der Menschen zumindest in einigen soziale Fragen und zwischenmenschliche Angelegenheiten zu erhalten.
Allerdings empfinde ich die Bezeichung "Ehrenamt" als eine Frechheit. Das suggeriert, dass man da was besonderes machen würde, das ist aber nicht der Fall, denn ich weiss, dass es einen Unterschied gibt zwischen nem Job und einer echten Berufung. Eine Berufung ist etwas was mit der Person die da arbeitet wächst bzw. verknüpft ist, während ein job etwas ist was jeder tun kann und die Bezeichung Ehrenamt trifft bei weitem nicht das was ich unter Berufung und Verantwortungsbewusstsein verstehe, auch ist mit der Bezeichung Ehre auch eine Art von Lohn versprochen.

Ich hoffe, dass ich nun nicht vom Thema abkomme. Aber meiner Meinung nach ist das was man allgemein als Ehrenamt bezeichnet eigentlich die Arbeit die wir tun sollten, nicht weil wir es müssen um unser Leben zu finanzieren, sondern weil wir es wollen und Sinn darin sehen wenn wir unser direktes Umfeld ganz natürlich mitgestalten. Das muss nicht immer eine soziale Arbeit sein, das kann auch z.B. Feldarbeit sein.
Ich bin daher sehr für das garantierte Grundeinkommen. Der Mensch sollte nicht aus wirtschaftlicher Not etwas tun worin er keinen Sinn sieht, sondern er sollte aus echter Überzeugung, Erfahrung und direkter Motivation für sein eigenes Umfeld mitverantwortlich tätig sein.
Desweiteren sollte das Sozialsystem ganz von Staat abgekoppelt werden und die soziale Verantwortung wieder den Menschen selbst übergeben werden. Hilfe sollte wie die Arbeit ansich einen direkten Sinn von Mensch zu Mensch ergeben und sollte keine Angelegenheit von Beamten und Steuerzahler und Empfänger sein, denn so wurden zwischen menschen Gräben geschaffen und so fühlte sich keiner mehr für den anderen verantwortlich und auf der anderen Seite wurden so die sogenannten Schmarotzer erst gemacht. Weil in einer Welt in der keiner mehr Bitte und Danke sagen muss auch keiner mehr für den anderen Verantwortung trägt und auch das Mitfühlen eher zum spirituellen Erleben geworden ist.
Vielleicht erklärt das auch den Erfolg der christlichen Kirchen die ja mit so Gefühle wie Mitleid und Nächstenliebe versuchen, oder versucht haben, das natürliche Verantwortungsbewusstsein der Menschen füreinander zu ersetzen.
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Re: Wieso ein Ehrenamt?

Beitragvon Vollbreit » Di 8. Apr 2014, 18:44

stine hat geschrieben:Wir leben in einem Land, das Anerkennung weit mehr als anderswo in der Höhe der monetären Zuwendung misst. Motto: Was nichts kostet ist nichts wert!
Vielleicht nicht so ausschließlich, aber mitunter kann man sowas feststellen.
Wir haben es in der Hand das zu ändern, zu einem Teil passiert das ja bereits.
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Re: Wieso ein Ehrenamt?

Beitragvon stine » Mi 9. Apr 2014, 08:55

Allgemein zum Ehrenamt:
Das Ehrenamt täuscht in unserer Gesellschaft darüber hinweg, dass es in diesem Staat (und in den Kirchen) für viele wichtige Aufgaben kein Geld mehr gibt. Den Menschen wird erzählt, dass sie mit ihrem Engagement hoch angesehen sind und dass man ihnen auf Lebenszeit dankbar sein wird, um sie darüber hinweg zu trösten, dass sie mit ihrer Arbeit nur die Lücken füllen, für die niemand etwas zahlen möchte (oder kann).
Das geht über die manigfachen sozialen Tätigkeiten hin bis zu den freiwilligen Feuerwehrleuten auf dem Lande und den Notfallsanitätern in den Städten. Die Situation ist die gleiche wie mit den Zivildienstleistenden, die wenigstens noch eine Kleinigkeit für ihre Dienste bekommen. Das Ehrenamt lässt vermuten, wir hätten alles im Griff, alles sei abgedeckt, dabei schummelt es nur darüber hinweg, dass unser Geld anderswo routiert, jedenfalls nicht an der Basis.

Freiwillige Helfer sorgen dafür, dass alles funktioniert ohne dass irgendwer dafür gerade stehen muss. Klar, ist das alte DDR-Lied: Wir haben eben zusammengehalten! Aber reich geworden ist damit auch niemand.
Warum wird Schwarzarbeit verfolgt - wenn das Ehrenamt erwünscht ist? Im ersteren Fall kann der Fleißige sich wenigstens noch was dafür kaufen.

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Re: Wieso ein Ehrenamt?

Beitragvon Jounk33 » Mi 9. Apr 2014, 17:34

Die Frage die ich mir aber stelle ist eine ganz andere. Wieso kann es übehaupt sein, dass wichtige soziale Aufgaben dem Staat obliegen ?
Warum ist es z.B. nicht die Angelegenheit von kinder für ihre Eltern zu sorgen, wenn die alt und krank werden?
Ich denke das liegt gerade daran, dass alle wirtschaftlich von Erwebsarbeit abhängig sind. Niemand der heute ein normales Leben führt kann es sich leisten die Erwerbsarbeit für die Pflege der Mutter aufzugeben, deshalb haben wir sehr viele soziale Aufgben der Öffentlichkeit, dem Staat, übergeben. Aber dazu ist widerum auch geld nötig, weil ja keiner gerne freiwillig die Eltern anderer pflegt und betreut.
Was also mal eine private und familäre Angelegenheit war ist heute Teil der Staatspolitik (siehe Biomacht).

Daher meine Lösung. Bedingungsloses Grundeinkommen, Sozialversicherungen abschaffen, Sozialangelegenheiten sollen wieder von Mensch zu Mensch statt finden. Und die Bezeichung Ehrenamt abschaffen und es durch Berufung ersetzen.
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Re: Wieso ein Ehrenamt?

Beitragvon xander1 » Do 10. Apr 2014, 10:56

Bedingungsloses Grundeinkommen lässt sich nicht finanzieren ohne Staat.
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Re: Wieso ein Ehrenamt?

Beitragvon stine » Do 10. Apr 2014, 12:30

Das bedingungslose Grundeinkommen ... und dann kann jeder machen, was er gerne tut ... Aktiv werden nach Berufung ... ,
liest sich toll, aber wo ist das Ende der Fahnenstange?
Irgendwann musst du deine "Berufung" auch mit einer Ausbildung untermauern. Die gelernte Frisörin, die ihren Job für Geld macht steht ansonsten neben oder hinter der "berufenen" Frisörin" die aus Leidenschaft an den Haaren ihren Kunden herumschnippelt. Oder brauchen wir dann keine Gesellenprüfungen mehr? Wie ist das mit der Berufsausbildung? Mit dem Studium? Jeder wie er möchte?
Was kann man dann noch ohne spezielle Vorkenntnisse tun und was nicht?
Das ist auch genau das Problem mit der Schwarzarbeit. Jeder kann seine Leistung anbieten und dann: Keine Versicherung - keine Garantieansprüche! Und man weiß nie, an wen man gerät...

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Re: Wieso ein Ehrenamt?

Beitragvon Jounk33 » Do 10. Apr 2014, 18:56

Doch man weiss ganz genau an wen man gerät wenn man erst wieder anfängt Gemeinschaften zu bilden, das kann ein Dorf sein, das kann ein Stadtteil sein, das können auch die Bewohner eines Plattenbaus sein. Wenn man sich wieder als Zweckgemeinde statt als isolierte Einzelpersonen versteht weiss man genau was wer kann. Ich kann mich noch an zeiten erinnern, in den 80er Jahren, da kannte in meiner Heimatstadt jeder jeden (leicht übertrieben) aber heute kennt man noch nicht mal seinen eigenen Nachbarn, weil man es sich leisten kann unaufmerksam und unhöflich zu sein. Wir haben unser soziales Leben komplett für Geld verkauft, für ein scheinbar selbstbestimmtes und individuelles Leben mit dem wir dann bei Facebook angeben wollen. Facebook ist deshalb so erfolgreich weil es das verlorene soziale Leben imitiert, oder second Life, oder Sims online.

Dann ist es doch gerade der Anspruch nach Sicherheit und Garantie, dass alles so teuer und kompliziert geworden ist.
Ein weiterer Punkt, in dem System der Erwebsarbeit gibt es sehr viele, bzw. immer mehr die nicht gebraucht werden als Arbeitskraft, bzw. die Fähigkeiten und Talente will keiner weil sie nicht anerkannt sind (eben wegen Garantien und Sicherheiten). Sie werden als Konsument gebraucht oder als Quote für die Statistik und als Lohndämpfung.
In einem System oder einer Gesellschaft der freien berufung hat JEDER Arbeit. Die Art und Qualität der Leitungen richtet sich dann nach dem wie er sich selbst in eine Gemeinde integriert. Man muss ihn nicht integrieren durch Massnahmen und Belehrungen, er findet von selbst seinen Platz indem er das tut wo er Respekt und Erfolg hat. Also nicht nur die Gemeinschaft muss auf ihn zugehen und auf ihn einwirken, auch er muss sich anpassen um seine Fähigkeiten einzubringen.

Nur ein Beispiel, damit man was hat was man sich vorstellen kann. In vielen Städten gibt es verwaiste Gärten und Freiflächen, es gibt aber auch viele Zuwanderer aus Ländern wo Acker und Gartenbau zum alltag dazu gehört ..... Nun, wäre ja ganz logisch wie das zusammen passt, wird aber nicht gemacht (und wenn nur selten) eben wegen Versicherungsschutz usw. usf.

Ich mein, das was ich hier schreibe mag für viele wie utopische Spinnerei klingen. Aber zumindest bei mir, in meinem Dorf, war diese Art des sozialen Zusammenlebens noch bis in die 1970er Jahre normal. Es gab hier keinen der nutzlos war, selbst dann nicht wenn er nur den ganzen tag auf der Strasse mit Leute geredet hat, oder einfach nur Gartenaberbeit im eigenen Garten. Das hatte alles Sinn und man tauschte Nahrung und auch Kleidung, das war keine durchgeknallte Hippiekommune, das waren Leute die mit einfachen Mitteln ohne Stadtplaner und Motivationstrainer und ohne Versicherungen und Anwälte und Ärzte und auch ohne viel Geld auszugeben für ihre Familien und ihr Umfeld sorgten, weil sie das nicht anders gewohnt waren, das war für die normal. Und mir ist kein einziger Fall bekannt, dass zu Zeiten wo man noch ohne Erwerbsarbeit klar kommen konnte, in meinem Dorf jemand den anderen durch z.B. schlechtes Brot vergiftet hätte. Einfach nur deswegen weil man sich sowas in einer Zweckgemenschaft bestimmt nicht leisten kann.
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Re: Wieso ein Ehrenamt?

Beitragvon stine » Fr 11. Apr 2014, 06:53

Du verwechselst ganz eindeutig Nachbarschaftshilfe mit Ehrenamt, @jounk33. Ein ehrnamtlich Tätiger macht eine feste Arbeit, die eigentlich eine Stelle in einer Institution wäre, für die diese Institution aber kein Geld ausgeben möchte, die Stelle aber dennoch besetzt sein muss.
Wenn ich mit meiner Nachbarin die Freifläche vorm Haus bepflanze, dann ist das etwas grundlegend anderes. Es ist auch etwas anderes, wenn ich im Krankenhaus den Kindern Geschichten vorlese.

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Re: Wieso ein Ehrenamt?

Beitragvon Jounk33 » Fr 11. Apr 2014, 12:13

Ich glaube nicht, dass ich das verwechlse, ich glaube aber auch nicht, dass man grosse Unterschiede machen sollte zwischen Gebäudeverwaltung öffentlicher Gebäude und Hausfrauen-Gartenanbau, beides wäre für eine Sozialgemeinschaft wichtig, ebenso mache ich keinen Unterschied zwischen Altenbetreuung und Feld und Landschaftspflege.
Ich denke eher Sie wollen nicht verstehen, dass wir gar keine Institutionen brauchen und dass Ehrenmamt eigentlich die natürliche Arbeit sein sollte derer sich Menschen in einer Zweckgemeinschaft selbst annehmen.
Gerade Sie machen doch Unterschiede indem Sie für verschiedene Tätigkeiten Etiketten vergeben, Brote schmieren = unwichtig, Feuerwehrbereitschaft = bezahlenswert. Sie meinen ja, administrative Aufgaben mit Verantwortung müssten bezahlt werden, Krankenbesuche sollen freiwillig sein, weil das kann ja jeder machen. Ja, dann wundern Sie sich warum ein Bishof so in die Volle greift während Sie leer ausgingen, nun aus dem Grund weil eben der Bishof der Meinung ist, dass seine Aufgaben so sehr viel wichtiger sind als die Ihre und er doch für tausende Anlaufstelle ist. merken Sie was ? Jeder, alles ist wichtig, auch Brote schmieren. Zumindest ist jemand der für andere Brote schmiert wichtiger als der Bishof der das anweist, dass jemand gebraucht wird der Brote schmiert.
Solange jemand für andere von sich aus und freiwillig Brote schmiert bestätigt das zumindest auch meine Bereitschaft was freiwillig und unentgeldlich zu tun um mein Umfeld etwas positiver mit zu gestalten und da mache ich auch keine unterschiede ob ich im Altennachmittag Kaffee koche oder ob ich mehrere Kilometer Feldwege frei schneide und Bachläufe ausgrabe, da sehe ich doch erst, es ist nicht vergebens, nur Leute die andere führen, weil sie geführt werden wollen, sind vielleicht unnötig.
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Re: Wieso ein Ehrenamt?

Beitragvon stine » Fr 11. Apr 2014, 14:16

Und nochmal nein.
Hilfe und Mithilfe sind das eine - eine feste Stelle auszufüllen ist etwas anderes. Ein Ehrenamt das einen Arbeitsbreich abdeckt und volle Verantwortung verlangt ist in meinen Augen eben kein Ehrenamt im Sinne der aufgezählten Tätigkeiten mehr, sondern eine Bezahlstelle. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Personaler, Gebäudeverwalter, Buchhalter oder Controler ihre Stelle bei voller Verantwortung auch ohne Bezhahlung für ihren Betrieb machen würden, nur weil man zusammenhalten muss und schon gar nicht, würde jemand alle vier Verantwortlichkeiten zusammen, ganz ohne Bezahlung, machen. Als Kirchenpfleger haftet man zudem noch mit seinem Privatvermögen für Fehlentscheidungen. Das muss bei Amtsantritt so unterschrieben werden.
Und was den Bischof angeht, so konnte der auch nur soviel Geld ausgeben, weil sein Fußvolk umsonst arbeitet.

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