Die Scheinheiligen

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Beitragvon Lumen » Mi 14. Mai 2014, 19:49

Vor fast 10 Jahren wollte Karin Wolff, mit Unterstützung durch Roland Koch und Christean Wagner, alle natürlich CDU, die Schöpfungslehre im Biounterricht etablieren. Heute habe ich, eher durch Zufall, nochmal ihre Wikipedia Einträge gelesen, um zu sehen was aus diesen Leuten geworden ist; ob sie noch von Einfluss sind.

Mit einiger Erheiterung durfte ich erfahren, dass Karin Wolff sich derweil als homosexuell geoutet hat. Christean Wagner ist indessen zum dritten Mal verheiratet. Ihre Positionen sind aber anscheinend immernoch bibeltreu konservativ. Es dürfte unwahrscheinlich sein, dass sie nichts von der Haltung der Bibel zu Homosexualität und Scheidung wissen. Also bietet sich das gewohnte Bild des scheinheiligen Christen, der andern seine selektiv zusammengeschusterte Sichtweise aufzwingen möchte, ohne sich aber selbst daran gebunden zu fühlen.

Ich fand das eine putzige, späte Wendung der Geschichte. Geschadet hat es ihnen natürlich nicht, denn Scheinheiligkeit gehört zum Christsein dazu und wird offenbar toleriert.
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Re: Die Scheinheiligen

Beitragvon xander1 » Mi 14. Mai 2014, 21:40

Wenn das Christentum wirklich das wäre, was es vorgibt zu sein, wäre ich schon längst Christ. Stattdessen bin ich sauer, weil es ne Verarsche ist.
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Re: Die Scheinheiligen

Beitragvon xander1 » Do 15. Mai 2014, 18:13

Und es ist keine Verarsche wegen den Menschen, sondern schon vom ersten Funken heraus, vom gesamten System das darauf ausgelegt ist ne Verarsche zu sein.

EDIT:
Ja und es könnte auch der Naturalismus eine Verarsche sein, auch wenn er keine Religion ist, aber er ist auch so ne Art Gedankengebäude, etwas das konstruiert ist.
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Re: Die Scheinheiligen

Beitragvon Darth Nefarius » Sa 17. Mai 2014, 17:20

Über kurz oder lang wird bei jeder Wahrheit klar, dass sie eine Illusion ist. Je mehr "Wahrheiten" eine Ideologie birgt, desto anfälliger ist sie für Scheinheiligkeit bei dessen Anhänger.
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Re: Die Scheinheiligen

Beitragvon xander1 » Sa 17. Mai 2014, 17:40

Na dann müssten die Brights ja besonders "falsch" oder so sein, bzw. scheinheilig.
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Re: Die Scheinheiligen

Beitragvon Jounk33 » So 18. Mai 2014, 08:23

Ich denke immer, dass das wahr ist woran alle "glauben".
Dass das ein Widerspruch ansich ist scheint nur so, ist aber wahr.
Wenn z.B. keiner mehr an den Wert des Papiergeldes glauben würde wäre Papiergeld und alles was daran hängt wie EC/Kreditkarte, Bankkonto usw. absolut wertlos.
Dass es Religionen wie das Christentum mittlerweile so schwer haben hat den ganz einfachen Grund weil viel mehr Menschen an das glauben was ihnen Wissenshaftler sagen und immer weniger daran glauben was ihnen der Priester sagt, oder ein heiliges Buch.
Vielleicht entstehen da Scheinheiligkeiten, an der Schwelle zwischen Glauben und Unglauben und vielleicht gibt es zu Zeiten in denen sich Wahrheiten ändern umso mehr Scheinheilige, es sind wahrschienlich Leute die mit dem Übergang von Wahrheiten nicht gelernt haben umzugehen. Aber wie soll man das auch lernen.

Gestern habe ich im Radio einen bemerkenswerten Satz gehört der hier dazu passt.

"Der Unfreie ist der schärfste Verfechter der Unfreiheit."
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Re: Die Scheinheiligen

Beitragvon Darth Nefarius » So 18. Mai 2014, 09:44

Nein, der Glaube verändert die Realität nicht. Selbst wenn einer glaubt, dass er fliegen kann und sich von der Klippe stürzt, wird es nicht wahr. Was du meinst, ist beim Geld speziell "Vertrauen". Und es gibt auch nichts, woran alle glauben, genau da setzt die Kritik jedes Subjektivisten und Nihilisten bei dem Glauben an eine absolute Wahrheit an.
Ich denke auch nicht, dass es besonders viele Scheinheilige zu einer vermeindlichen Umbruchszeit gibt. Gerade am Zenit ihrer Macht hat die Kirche doch die größten Scheinheiligkeiten hervorgebracht (ich denke da an beispielsweise Papst Alexander VI). Die Mächtigen halten sich für unantastbar und leisten sich deswegen mehr.
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Re: Die Scheinheiligen

Beitragvon Darth Nefarius » So 18. Mai 2014, 14:18

xander1 hat geschrieben:Na dann müssten die Brights ja besonders "falsch" oder so sein, bzw. scheinheilig.

Mir wäre neu, dass wir unsere Genitalien verstümmeln, beten oder irgendwelche Sondersteuern eintreiben und skurrile Rituale ausführen.
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Re: Die Scheinheiligen

Beitragvon xander1 » So 18. Mai 2014, 15:35

ich meine damit, dass "wir" (wer auch immer wir ist) nur vorgeben an den naturalismus zu glauben, so wie Christen vorgeben an Gott zu glauben, um damit etwas zweckgerichtetes zu erreichen,

so nach dem Motto wie ich bin Christ und deshalb besonders moralisch was Liebesbeziehungen betrifft, aber eigentlich ist es verarsche
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Re: Die Scheinheiligen

Beitragvon Darth Nefarius » So 18. Mai 2014, 19:30

Wer hat denn hier schon behauptet ein Bright zu sein, der es nicht auch war? Ich habe das nie von mir behauptet, oder dass ich Naturalist sei. Ich denke, wir sind hier ziemlich ehrlich mit den Regeln, die aufgestellt wurden - manche glauben daran und befolgen sie dementsprechend und andere haben es nie getan und es auch nie vorgegeben. Schließlich glaubt auch keiner, dass weltliche oder geistliche Sanktionierung durch Nicht-Befolgen der Brightsregeln erfolgt.
Dein Beispiel habe ich nicht recht verstanden - mit dem moralischen Liebhaber.
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Re: Die Scheinheiligen

Beitragvon xander1 » So 18. Mai 2014, 19:40

also das meine ich nicht als behauptung, dass wer auch immer nur vorgibt an den naturalismus glaubt, sondern als these zur Diskussion, und auch nicht als Überzeugung.

Liebhaber ist was anderes als eine Liebesbeziehungen. Ich sprach nicht von Liebhabern. Ich meine nur, dass wenn sich jemand offiziell als Christ zeigt, dann ruft das Assoziationen hervor über bestimmte Charaktereigenschaften. Und sicher möchte ein Christ mit gewissen möglichst positiven Charaktereigenschaften assoziiert werden. Und da sehe ich einen Zusammenhang. Und diese zugeschriebenen Charaktereigenschaften zu Christen sind ggf. welche die was mit Liebesbeziehungen usw. zu tun haben.

Die Frage ist nur, wie viel von diesen zugeschriebenen Eigenschaften stimmt am Ende und wie viel ist Show, die von gewissen Institutionen betrieben wird.

Das gleiche Muster könnte man irgendwie auf die Brights ummünzen, ich wüsste jetzt nur nicht auf welchen Punkt und ob es zutreffen würde, wenns um andere Sachen geht.
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Re: Die Scheinheiligen

Beitragvon Darth Nefarius » Mo 19. Mai 2014, 18:58

Du meinst also, dass ich als Atheist gern mit dieser Bezeichnung eine bestimmte Assoziation in den Köpfen anderer hervorrufen will? Natürlich, das ist trivial - ich sehe nur nicht das Scheinheilige darin. Jeder arbeitet mit Suggestion, ob sie wirkt und/oder zutreffend ist, ist eine andere Frage.
Natürlich ist Vollbreit kein Rindvieh und ich kein Terminator - das behaupten wir durch Namen und Bilder auch nicht ernsthaft. Das ist nur Theatralik und zumindest von meiner kann ich sagen, dass sie zielgerichtet ist. Da muss man die Brights doch ein wenig in Schutz nehmen - Scheinheiligkeit kann ich nicht erkennen.
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Re: Die Scheinheiligen

Beitragvon xander1 » Di 20. Mai 2014, 11:05

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