Deutsches Brights-Forum 2006 - 2014 (ARCHIV)

Ein Artikel in der Onlineausgabe der Süddeutschen Zeitung wirft erneut ein Licht auf die Situation in deutschen Bildungseinrichtungen. Demnach bekommen Kinder in der Grundschule die Schöpfungslehre vorgesetzt, und erst einige Jahre später die Evolutionstheorie (wenn überhaupt, denn die steht angeblich mancherorts erst in der 10. Klasse im Lehrplan, d.h. Schüler, die eine Berufsschule besuchen dürften dann nichts mehr davon mitbekommen).

Das war mir bislang nicht so klar:

Artikel hat geschrieben:So heißt es etwa in der bayrischen Verfassung: "Oberste Bildungsziele sind Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor religiöser Überzeugung und vor der Würde des Menschen, [...]." Die Verfassung von Rheinland-Pfalz bestimmt: "Die Schule hat die Jugend zur Gottesfurcht und Nächstenliebe, [...] zu erziehen." Entsprechende Artikel enthalten die Verfassungen von Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und dem Saarland.

http://www.sueddeutsche.de/bildung/grun ... -1.2013813

Ich vermute, dass das im Wesentlichen daran liegt, dass die Entstehung der Welt in der Grundschule außerhalb des Religionsunterrichts nicht thematisiert wird - und da wird natürlich die Schöpfungsgeschichte durchgenommen. Physik und Biologie hat man ja erst in der Sekundarstufe, und da auch teilweise nicht von Beginn. Der Sachkundeunterricht in der Schule beschränkt sich ja doch meist auf die Beschäftigung mit der lokalen Historie und der heimischen Flora und Fauna. Es wäre schon sinnvoll, die Entstehung der Arten da zumindest mal anzureißen. So schwer verständlich ist das Grundkonzept der Evolutionstheorie ja nun auch wieder nicht, auch nicht für Grundschüler.