Brasilien, Homosexueele und ein neues Gesetz

Brasilien, Homosexueele und ein neues Gesetz

Beitragvon [C]Arrowman » Mo 26. Mär 2007, 15:48

von kath.net

26.03.2007
(kath.net) - "Homosexualität ist eine Sünde." Wer in Brasilien diesen Satz künftig öffentlich sagt, könnte zu einer Gefängnisstrafe verurteilt werden. Ein entsprechender Gesetzesvorschlag wurde bereits im Parlament angenommen. Derzeit diskutiert der Senat darüber. In Zukunft könnte alles kriminalisiert werden, was als Verurteilung der Homosexualität gewertet werden könnte.

Das "Homophobie"-Gesetz würde bei Übertretung eine Gefängnisstrafe nach sich ziehen. Auch für den religiösen Bereich soll es keine Ausnahmen geben. Im Senat wurde jetzt eine Arbeitsgruppe gebildet, um recherchieren und professionellen Input in dieser Sache zu erhalten.

Das vorgeschlagene Gesetz beinhaltet eine Formulierung, nach der jede Art von vermuteter Diskriminierung aufgrund von sexueller Orientierung unterbunden werden könnte. Laut "Zenit" könnten Priester, die sich negativ zur Homosexualität äußern, mit bis zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt werden. Priesterseminaren könnte es nicht mehr erlaubt sein, Kandidaten aufgrund ihrer sexuellen Orientierung abzulehnen.

Manche Stimmen bezeichnen den Gesetzesvorschlag als religiöse Diskriminierung. Als Zusatz zu den Rechten, die in der Verfassung für alle Menschen gewährleistet sind erhalten die Homosexuellen Privilegien allein aufgrund der Tatsache, dass sie homosexuell sind, hieß es aus gut informierten Kreisen, wie "Zenit" berichtet.

In Brasilien ist die Homosexuellen-Lobby äußerst stark. Seit 2005 können Homosexuelle Kinder adoptieren. Brasilianische Botschafter setzten sich auch in der "Organisation Amerikanischer Staaten" dafür ein, die sexuelle Orientierung als ein "unabdingbares Recht" mit vollem Schutz in den Menschenrechten zu verankern.

:irre:


Meine Meinung:

von der Intention ist das Gesetz richtig, da es in Brasilien einen hohen Katholikenanteil gibt. Allerdings halte ich nichts davon die Meinungsfreiheit zu beschränken. der Vorwurf der Religiösen Diskriminierung ist absurd. Nicht nur religiöse entwickeln hass auf Homosexuelle. Und überhaupt Priester die sollten sich doch gerade freuen.

Zitat:
Seit 2005 können Homosexuelle Kinder adoptieren.

was genau ist daran jetzt schlimm? :motz:
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Beitragvon LinuxBug » Mo 26. Mär 2007, 16:01

[C]Arrowman hat geschrieben:von kath.net

:skeptisch: Wo treibst du dich denn rum? (Kenne deinen Feind?)

[C]Arrowman hat geschrieben:was genau ist daran jetzt schlimm? :motz:

das hat was mit der christlichen Moral zu tun :tropf: (solltest du also bei denen fragen =) )

mich brauchst du das nicht zu fragen, da ich in diesen Frage sehr offen bin :^^:
(bzw den misanthropischen Standpunkt vertrete,
dass wir Menschen uns sowieso nicht fortsetzen sollten :ironie: )
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Beitragvon [C]Arrowman » Mo 26. Mär 2007, 16:05

hab ich bei dol2day gefunden =) , nachdem die Abtreibung abgewatscht wurde, sind jetzt wohl die Schwulen dran...
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Beitragvon Falk » Mo 26. Mär 2007, 16:37

Wenn man den im Beispiel verwendeten Begriff "Sünde" ernst nimmt, dann sollte man dagegen in der Tat rechtlich vorgehen können. Denn dann heißt es auch nichts anderes als "Homosexuelle sind schlechtere Menschen" oder "Homosexualität ist minderwertig". Und dafür kann man doch bestimmt auch in der BRD belangt werden, oder? Zu Recht!

Hier von einer Beschränkung der Meinungsfreiheit zu sprechen, ist mE extrem gefährlich - darf Volksverhetzung dann sein, wenn es religiös motiviert ist? Dürfen dann christliche wie islamische Hirnverbrannte wieder den Antisemitismus pflegen? Ein Glück besteht unser Grundgesetz nicht nur aus einem nackten Paragrafen zur Meinungsfreiheit!
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Re: Brasilien, Homosexueele und ein neues Gesetz

Beitragvon Sisyphos » Mo 26. Mär 2007, 16:40

[C]Arrowman hat geschrieben:von der Intention ist das Gesetz richtig, da es in Brasilien einen hohen Katholikenanteil gibt. Allerdings halte ich nichts davon die Meinungsfreiheit zu beschränken. der Vorwurf der Religiösen Diskriminierung ist absurd. Nicht nur religiöse entwickeln hass auf Homosexuelle. Und überhaupt Priester die sollten sich doch gerade freuen.


Es gibt wohl Zeiten, in denen solche speziellen Gesetze notwendig sind. Offenbar hat dort die Diskriminierung ein solches Ausmaß erreicht, dass man mit der ganz dicken Keule draufhauen muss.
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Beitragvon [C]Arrowman » Mo 26. Mär 2007, 16:53

@ Sysiphos und Falk.

Ich gebe zu dass ich die Zustände in Brasilienb nicht kenne, aber ich möchte doch sagen dürfen: "Ich mag die net." Nicht dass ich sowas sagen würde...
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Beitragvon Klaus » Mo 26. Mär 2007, 17:12

Na klar kannst du das sagen, es gibt genug Schwule die sich von dem Schwuchtel-Auftreten einiger distanzieren, und das letztlich ist das, was heterosexuelle abstösst. Ansonsten sind sie Menschen wie jeder andere auch. In einer Diskussion hat mal ein Schwuler gesagt:"Ich habe keine Vorurteile, gegenüber Heteros".
Wir mussten schallend lachen.
In Brasilien ist nicht nur der Katholizismus starkt vertreten, Voodoo-Kult, ein Haufen esoterisches Zeug von den Ureinwohnern, da lebt alles und koexistiert nebeneinander oder vermischt sich. Es gibt aber kaum ein Land indem die Gegensätze, nicht nur Arm und Reich, so krass auf einanderprallen, da wird vieles mit Gewalt geregelt, das führt dann zur Unterdrückung einzelner.
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Beitragvon Falk » Di 27. Mär 2007, 08:21

Ich gebe zu dass ich die Zustände in Brasilienb nicht kenne, aber ich möchte doch sagen dürfen: "Ich mag die net."


Eben das meine ich: Das falsche Gleichsetzen von "Sünde" mit "mag ich nicht". Nimmt man den Begriff ernst, ist das alles andere als dasselbe.
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Beitragvon Kival » Di 27. Mär 2007, 08:43

HS ist nach dem NT übrigens keine Sünde, sondern eine Bestrafung für Sünde.. was man da jetzt besser finden soll... :/
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Beitragvon ostfriese » Di 27. Mär 2007, 10:52

Was mich bei diesem Thema vor allem umtreibt, ist die Frage, warum in Brasilien Schwule eine starke Lobby haben, gegen die offenbar nicht mal die katholische Kirche ankommt (sonst gäbe es ja den Gesetzentwurf nicht), während hierzulande, wo nicht mal mehr ein Drittel der Bevölkerung katholisch ist (und davon wiederum ein Großteil nur auf dem Papier), die Katholiken ihr Veto durchdrücken gegen die Gleichstellung der Schwulenehe.

Meine Einschätzung ist ja, dass hierzulande gegen die Anmaßungen und Privilegien insbesondere der katholischen Kirche viel zu wenig Front gemacht wird. Und meine große Hoffnung ist, dass "The God Delusion" das endlich ändern wird...
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Beitragvon Klaus » Di 27. Mär 2007, 11:23

Meine Einschätzung ist ja, dass hierzulande gegen die Anmaßungen und Privilegien insbesondere der katholischen Kirche viel zu wenig Front gemacht wird. Und meine große Hoffnung ist, dass "The God Delusion" das endlich ändern wird...


Ich glaube nicht, dass das unbedingt etwas mit der Anzahl der Mitglieder in der Kirche zu tun hat. Der Einfluss der Kirchen, und ich schließe hier die evangelische mit ein resultiert aus einem subtilen Netz von Machtpositionen, wieviele Pastoren, kirchliche Würdenträger, Theologen sind in der Politik tätig, ich darf sie mal als christliche Lobby bezeichnen, darüber hinaus, wieviele karitative Einrichtungen gibt es, die scheinbar so viel Gutes tun, dort ist wirtschaftliche Macht vorhanden. Der Sozialstaat Deutschland ist im sozialen Bereich christlich. Die Gemeinnützigkeit christlicher Vereine, Organisationen nur ein Etikett.
Über Beschaffungs-GmbHs werden Altenheime, Krankenhäuser, Kindergärten versorgt, dort wird konkret Gewinn erwirtschaft, Steuern werden keine gezahlt.
Aus dieser politisch-ökonomischen Macht resultiert m.E. nach der Einfluss der Kirchen in Deutschland. In Ländern wie Brasilien gibt es eine derartige Vernetzung nicht.
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