Atheismus 2.0 - Ein Leben nach dem Tode ohne Gott?
Liebe Mit-Atheisten,
den folgenden Text habe ich in ganz ähnlicher Form an dieser Stelle schon einmal veröffentlicht. Mittlerweile konnte ich bessere Informationen zum Thema Zeitreisen einfließen lassen.
Man kann ja über Religionen denken, was man will, aber sie haben einen unbestreitbaren Vorteil – nämlich (aktuell) das Monopol auf das Leben nach dem Tode. Dieser Text soll eine atheistische Alternative darstellen. Ich möchte hier noch ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich für jeden Hinweis für eine Verbesserung dieses Textes dankbar bin.
Vielen Dank für das Lesen, Kommentieren und Weitersagen!
Euer Optimist
Können Sie nicht (mehr) glauben, aber beneiden Sie die gläubigen Menschen um ihre Hoffnung auf ein Leben nach dem Tode? Dann lesen Sie kurz den folgenden Text.
Atheismus 2.0 – Ein Leben nach dem Tode ohne Gott?
Um den üblichen Einwänden vorzubeugen, sollen noch zwei Dinge als gegeben vorausgesetzt werden:
Erstens: In der beschriebenen Zukunft sind durch die Wissenschaft sämtliche Krankheiten einschließlich dem Ableben durch biologisches Altern besiegt, was bei der derzeitigen Entwicklung wohl nur noch eine Frage von relativ kurzer Zeit sein kann. (Schlimmstenfalls einige Jahrzehnte – Das glauben Sie nicht? Dann lesen Sie die Artikel, deren Links weiter unten aufgeführt sind.)
Zweitens: Überbevölkerung ist kein Thema mehr. Sei es durch Besiedlung geeigneter Planeten oder etwas anderes.
Gibt es doch Hoffnung für Atheisten?
Wie der renomierte theoretische Physiker Michio Kaku, einer der Mitbegründer der Stringtheorie, feststellt, gibt es aktuell kein physikalisches Gesetz, das Zeitreisen verbieten würde – mithin sie erlaubt sind. Albert Einstein selbst räumte widerwillig ein, dass seine Relativitätstheorie Zeitreisen nicht grundsätzlich ausschließt.
Michio Kaku erörtert in seinem Buch „Im Hyperraum - eine Reise durch Zeittunnel und Paralleluniversen“ verschiedene theoretische Möglichkeiten von Zeitreisen. Der interessierte Leser kann hier mehr erfahren. An dieser Stelle sei nur auf die von Kip Thorne und Michael Morris vom California Institute of Technology und Ulvi Yurtsever von der University of Michigan erdachte Zeitmaschine hingewiesen. Eine solche Zeitmaschine ist im Moment, z. B. wegen der enormen benötigten Energie, nicht möglich zu bauen, aber das theoretische Konzept war für die Physikergemeinde immerhin so plausibel, dass die Idee im angesehenen Fachblatt „Physical Review Letters“ veröffentlicht wurde.
Derartige Möglichkeiten scheinen vielleicht derzeit nicht sehr realistisch, aber was hätte wohl ein Mensch vor 100 Jahren gesagt, wenn man ihm die jetzigen technischen Möglichkeiten geschildert hätte? „Nicht sehr realistisch“ wäre wahrscheinlich die harmloseste Antwort gewesen.
Könnte man tatsächlich eines Tages in die Vergangenheit gelangen, wäre es auch denkbar, eine Maschine zu bauen, die die Verstorbenen auf irgendeine unmerkliche Weise „einsammelt“ und in die dann vermutlich schönere Gegenwart der Zukunft mitnimmt (Unvorstellbar? Lesen Sie einmal hier: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 19,00.html). Gleichzeitig würde man den wirklich wahren Lauf der Geschichte ermitteln.
All dies müsste natürlich in einer Art und Weise geschehen, die die Kausalität (falls es eine geben sollte) wahrt.
So könnte man das Heilsversprechen der Religionen auf ein Leben nach dem Tode mit technischen Mitteln einlösen und seine verblichenen Lieben wiedersehen bzw. ggf. selbst wieder ins Leben geholt werden.
Das Ganze ist nicht mehr als eine Hypothese, die aber zurzeit auch nicht zu widerlegen ist.
Die sozialen und weltanschaulichen Folgen dieses Gedankens könnten relativ groß sein:
- Man muss nicht mehr zwingend an übernatürliche Phänomene glauben, um sich ein Leben nach dem Tode vorstellen zu können.
- Eine Menschheit, die sich in der Mehrheit hinter diesen Gedanken stellen würde, hätte ein gemeinsames friedliches Ziel.
- Jeder einzelne könnte damit rechnen, dass seine Bemühungen um eine friedlichere und gerechtere Welt nicht nur kommenden Generationen, sondern ihm ganz persönlich zugute kommen.
- Die Religionen hätten eine vergleichbar attraktive, vernunftbasierte Konkurrenz.
- Jeder Mensch, der die Leistungsfähigkeit der Wissenschaften anerkennt, müsste damit rechnen, dass er sich selbst nach seinem Tode für seine Taten zu rechtfertigen hat.
Insgesamt sollte sich so eine Tendenz zu einem verantwortlicheren Handeln ergeben.
Auf der anderen Seite darf man sich gar nicht vorstellen, was ein totalitäres Regime mit einer solchen Technologie machen könnte. Insofern darf man diesen Text auch als Aufruf zur Verbreitung der Menschenrechte verstehen.
Hier noch, wie oben angekündigt, einige Erfolge der regenerativen Medizin der letzten Zeit:
Ader gezüchtet und eingepflanzt
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medi ... 38934.html
Gezüchtete Vaginen schon vor acht Jahren eingepflanzt
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 63847.html
Telomerase verjüngt Organe bei Mäusen
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medi ... 16,00.html
Gendefekte bei induziert pluripotenten Stammzellen repariert
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medi ... 33,00.html
Luftröhre aus Stammzellen gezüchtet und eingepflanzt
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medi ... 52,00.html
Hautzellen in Nervenzellen umgewandelt
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 50,00.html
Netzhaut aus Stammzellen gezüchtet
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medi ... 80,00.html
Hautzellen in schlagende Herzzellen umgewandelt
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medi ... 14,00.html
Darmgewebe im Labor gezüchtet
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medi ... 03,00.html
Genmanipulierte Zellen bekämpfen Leukämie
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medi ... 50,00.html
Forscher züchten erstmals Dickdarm-Stammzellen
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medi ... 96,00.html
Mediziner filtern Stammzellen
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medi ... 41,00.html