300: Der Fascho-Film

Alles, was sonst nirgendwo hinpasst, findet hier seinen Platz.
Neue Mitglieder sind herzlich eingeladen, sich hier vorzustellen.

Beitragvon sley43 » Fr 13. Jul 2007, 14:31

Hallo,

ich wollte ja eigentlich nicht auf den Thread hier antworten, aber jetzt tue ich es doch noch. Ich versteh das ganze hier auch nicht so recht. Wir reden hier von einem Film. Nicht von irgendeiner Wahrheit oder der Realität. Also, da jetzt etwas rein, oder herausinterpretieren, ändert nichts an der Tatsache das es eine Interpretation ist. Zu interpretieren steht jedem frei, nur sollte man nicht sagen das eine Interpretation stimmt, und die andere nicht. Das halte ich für nicht bright. Eine Interpretation kann natürlich mit gewissen Absichten die beim Filmemachen mit einflossen in den Film, übereinstimmen, oder nicht, nur kann man diese Übereinstimmung in keinster Weise nachweisen. Daher halte ich eine Behauptung wie, ich habe recht, weil ich gut im puzzeln bin, für nicht ausreichend. Richtig oder Falsch verlangt bei mir beweise, was nichts mit lustigem basteln zu tun hat. Ein Beweis würde hier auch dazu führen, dass keiner mehr etwas dagegen sagen könnte. Da wir aber nur Interpretationen haben, bleibt es bei einer einfachen Meinungsverschiedenheit, die ich bei den Brights für fehl am Platz halte. Über Meinungen streite ich doch nicht, die sind nun mal verschieden und das wissen wir doch alle.

Dann kurz noch zum Film. Ich persönlich finde den Film super und war sehr über die verschiedenen Interpretationen verwundert. Ich wäre nicht auf die Idee gekommen da jetzt geheime Botschaften zu suchen. Geheim sage ich, da offensichtlich viele, vielleicht sogar die Masse, diese besagten Botschaften garnicht wahrnimmt.

Dann zu Leonidas und wie er den armen behinderten Spartaner ausmustert, weil dieser nicht in der Lage ist sein Nebenmann zu decken. Ich finde das er (Leonidas) extrem nett, respektvoll und sogar stellenweise beeindruckt war von Ephialtes. Er hat ihm nicht gesagt er soll sich vom Acker machen, sonst gibt es auf die Nase, sondern hat ihm genau erklärt warum er nicht geeignet ist, und hat ihm sogar eine Tätigkeit genannt wie er trotzdem helfen könnte.

Dann zum Thema, im Kampf zu sterben ist das tollste, hart sein, keine Gefühle (sprich Schwäche) zeigen ist ein muss. Besonders die Gefühlskälte der spartanischen Krieger, wurde ja mehrfach als Falsch dargestellt. Leonidas bekommt ja ganz am ende von einem sterbenden Spartaner gesagt das es für ihn eine Ehre ist, neben ihm (Leonidas) sterben zu drüfen, worauf der ebenfalls tödlich verwundete Leonidas ihm sagt, das es ihm eine Ehre ist neben ihm gelebt zu haben. Was ja offensichtlich zeigt das er nun am ende, das Leben endlich als das wertvollere erkannt hat und dementsprechend antwortet.

Dann die letzten Worte die Leonidas offen spricht vor seinem Ende sind was? Meine Königin, meine Frau, meine Liebe. Ich weiss nicht, aber ich denke es ist recht deutlich das er diese Gefühlskälte die er lebte, eindeutig nun bereut, wie auch sein Captain der es ebenfalls offen gesagt hat.

Und ja, es waren damals die Perser die angegriffen haben und somit sich den Titel Feind verdient haben, wie sollte man das mit dieser Geschichte anders darstellen??

Dann das Seelenlose und Dämonen Gerede. Das ist doch nicht wirklich etwas besonderes, wurde aber ja durch die Spartaner selber im Kampf wiederlegt, da alle Perser starben und bluteten wie jeder Mensch. Leonidas selber hat ja gesagt das er diese angebliche Unsterblichkeit gewisser persischer Kämpfer überprüfen möchte, was er dann auch tat. Es war also nichts weiter als Aberglaube, welcher wiederlegt wurde.

Das soll jetzt reichen von mir.

MfG,

Christian
Benutzeravatar
sley43
 
Beiträge: 75
Registriert: Di 17. Apr 2007, 13:46
Wohnort: philippinen

Beitragvon Andreas Müller » Fr 13. Jul 2007, 17:20

nur sollte man nicht sagen das eine Interpretation stimmt, und die andere nicht


Ich muss mich immer wundern, wenn ich so etwas höre. Auch die Naturwissenschaft interpretiert nur. Die Evolution ist auch nur eine Interpretation von Daten, genau wie ID. Nur, dass die Evolution viel überzeugender ist. Warum hören denn bloß sämtliche Logikregeln eurer Meinung nach auf, wenn es um Kunst geht? Diese Verachtung der Literaturwissenschaft, die einige zum Ausdruck bringen, verwundert mich überhaupt nicht mehr bei diesem völlig falschen Bild davon. Na logisch, wir denken uns irgendwas aus, was ein Buch aussagen sollte, und das schreiben wir dann und jeder bekommt eine 1 dafür. Was für ein Unfug.

Klar gibt es viele mögliche Interpretationen und viele andere als meine. Aber man muss sie belegen können, wie sley schon sagte. Man muss seine Hypothese mit Fakten stützen. Diese Regel hört nicht plötzlich auf, nur weil wir von Kunst reden. Man kann nicht einfach sagen, dass etwas "nur Unterhaltung" oder "nur ein Comic" ist und meinen, das würde irgendwas beweisen.

Das Thema "300" ist natürlich nicht wichtig, aber einige Diskussionen drum herum waren ganz enthüllend.
Andreas Müller
 
Beiträge: 2671
Registriert: So 10. Sep 2006, 23:17

Vorherige

Zurück zu Das Leben, das Universum und der ganze Rest

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 11 Gäste

cron