Eva Herman wird vom NDR gekündigt

[Peter Janotta]

http://www.welt.de/fernsehen/article1170481/Zwischen_Mutterkreuz_und_Steinzeitkeule.html

Der Sender habe ihr klargemacht, dass sie ihre Arbeit als Talk-Moderatorin und als Buchautorin klar trennen müsse, erklärte der NDR. Es sei aber immer wieder zu Vermischungen gekommen. So habe Herman am Rande der Internationalen Funkausstellung in Berlin die Kirchen zu einer stärkeren Präsenz in Talk-Shows aufgefordert, um zum „Auftrag von Mann und Frau“ Stellung zu nehmen.

[Klaus]

Wurde ja auch Zeit, die trägt bestimmt zu Hause das Mutterkreuz in Gold, von ihrer Großmutter selig.

[Andreas Müller]

Ihr neues Buch ist ja ein derartiger Mist, ich hab mich gekugelt:

http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,druck-503977,00.html

[molosovsky]

Hier mein Versuch, die innere Schönheit der Mutterwitzmeisterin wiederzugeben:
http://molochronik.antville.org/stories/1688537/
Viel Spaß
Grüße
Alex / molo

[Lucky]

Hier mein Versuch, die innere Schönheit der Mutterwitzmeisterin wiederzugeben:

"Arschbombe ins Abseitsbecken" gefällt mir gut!

[Jounk33]

Frau Hermann als NS Sympathisantin hinzustellen ist total überzogen.
In ihrem Buch (ich habs gelesen) werden zwar bekannte Misstände angeprangert, aber echte Lösungsmodelle, solche die auch funktionieren könnten, finden sich darin nicht.
Mehr ist an dem Buch nicht, aber auch nicht weniger. Die Kritik wegen der Erwähnung der NS Familienpolitik sind absolut fehl am Platze. All diejenigen die sich darüber auslassen ist wohl nicht klar, dass das jetztige System zur Unterstützung von Familien mit Kindern im grunde nähmlich genau aus der NS Zeit stammt. Kindergeld und kostenlose Hilfe für Betreuung gab es wie gesagt erst seit 1934, vorher war sowas undenkbar.
Wie so vieles wurde auch das fast 1:1 von der BRD Regierung in den 50 Jahren fortgesetzt.
Niemand kam damals auf die Idee Dinge die dem Volk von Nutzen sind wegen etwaiger NS Herkunft abzulehnen oder zu kritisieren. niemand stört es heute dass es Kindergeld gibt, niemand macht sich Gedanken dabei wenn er auf der Autobahn fährt und Generationen machte es nichts aus ein Auto zu fahren welches massgeblich von Hitler persönlich mitentwickelt wurde (VW Käfer).

Eva Hermann schreibt in ihrem Buch über Dinge die schon längst vorhaden sind. Sie fordert lediglich eine verbesserte Unterstützung der Familie seitens der Politik und schildert (aus ihrer Sicht) Fehlverhalten junger Mütter zu Gunsten ihrer Karriere aber zu Ungunsten des Kindes. Allerdings lässt sie ganz aussen vor, dass die allermeisten Menschen, die Unterstützung geniessen das gar nicht zu schätzen wissen.

Ich habe in diesem Forum an vielen Stellen gelesen man sollte seinen Verstand so oft es geht gebrauchen. Das sollte man auch im Falle Eva Hermann tun und zumindest ihr Buch ganz und nicht stellenweise lesen um auch eine berechtigte Kritik abgeben zu können. Ansonsten dient man als Sprachrohr für irgendeine Interessensgruppe. Und genau das ist es ja was die "Brightsbewegung " nicht möchte, oder ?

[Andreas Müller]

Sorry, aber ihr (zweites) Buch ist totaler Schrott. Und ihr erstes wohl auch.

http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,503977,00.html

"Ich mag es kaum zugeben, aber wenn es um Hajo geht, bin ich gern hundertprozentig Frau", berichtet eine "erfolgreiche Geschäftsfrau". Nachdem sie endlich ihren "Traummann" gefunden hatte, war "auf einmal alles anders": "Ich genoss es plötzlich, weiblich zu sein, kaufte mir Kleider und schöne Wäsche... Ich überraschte ihn mit einem Candle-Light-Dinner, obwohl ich mir geschworen hatte, niemals für einen Kerl am Herd zu stehen." Bei RTL II hätte man es nicht schöner sagen können.

Auch anders herum formuliert, in klassischer Eva-Rhetorik mit Augenaufschlag, wird ein Stöckelschuh daraus: "Ist es schon Unterdrückung, wenn eine Frau nach einem langen Arbeitstag dem Ehemann ein Spiegelei brät?" Nie und nimmer, und wir prophezeien jetzt schon, dass das nächste Buch von Eva Herman "Das Spiegelei-Prinzip" heißen wird.

Dass so ein Mist überhaupt gedruckt wird. Die armen Bäume.

[jan]

Frau Hermann als NS Sympathisantin hinzustellen ist total überzogen.

Das sehe ich auch so. Trotzdem hat sie Unsinn erzählt.

Die Kritik wegen der Erwähnung der NS Familienpolitik sind absolut fehl am Platze. All diejenigen die sich darüber auslassen ist wohl nicht klar, dass das jetztige System zur Unterstützung von Familien mit Kindern im grunde nähmlich genau aus der NS Zeit stammt. Kindergeld und kostenlose Hilfe für Betreuung gab es wie gesagt erst seit 1934, vorher war sowas undenkbar.

Das wurde aber durch "die 68er" nicht abgeschaft (was ein Hauptpunkt ihrer Aussage war) also muss sie einen anderen Teil der NS-Familienpolitik gemeint haben.

[Jounk33]

Frau Hermann setzt zwar an der richtigen Stelle an, verfehlt aber dann die Thematik durch kleinliche Beispielspinnerei.
Der Grundgedanke, der sich wie ein unsichtbares Wasserzeichen durch das Buch abzeichnet ist, meiner Meinung nach, dass der Verdienst eines einzigen Familienmitglieds ausreichen sollte um den Lebensunterhalt der Familie zu sichern, während sich der andere Partner der Familie widmen sollte. Und das dies einerseits durch den Staat gegeben und auch anderseits durch die Ehepartner so gelebt werden sollte.
Frau Hermann aber nutzt bewusst zwar alternative aber provokante und dennoch unzutreffende Modelle, die nicht anderes beim Leser ankommen können als naiv konservativ.
Zudem geht sie viel zu sehr von ihrer eigenen Lebnessituation aus. Man kann ihr an dieser Stelle mangelnde Recherche vorwerfen. Es ist ein gewaltiger Unterschied zwischen einer mittelprächtigen Karrierefrau und einer etwas unterbemittelten gezwungenermassen Hausfrau, die ihre 4 Kinder immer am Rande von Harz4 und Niedriglohnjob durchbringen muss.

Das Buch vermittelt also nun anstatt eines klaren Familienmodels (ein Verdiener; ein Familienmanager) und Erläuterungen und Wege zur Durchsetztung dessen, eine kindische Mischung aus konservativer Familienplanung und sowohl einem barbiepuppenähnlichem Frauenbild, als auch eines suvären klassichen Alphamännchensyndroms.

Herr Müller,
Das sind Meinungen des Spiegels. Zwar geniest der Spiegel bei der breiten Bevölkerung und auch bei mir respektables Vertrauen, was die Recherche und Meinungsbildung betrifft. Aber ein letztliches Urteil sollte sich jeder selbst bilden.
Meinen Sie nicht auch ?

[Andreas Müller]

Aber ein letztliches Urteil sollte sich jeder selbst bilden.
Meinen Sie nicht auch ?

Nein, ich finde dieses Buch kann man getrost ignorieren. Das ist es gar nicht wert, sich darüber ein Urteil zu bilden. Sollen die Leute lieber Schillers "Würde der Frau lesen", das ist auch konservativ, aber wenigstens gut:

Würde der Frauen

Ehret die Frauen! sie flechten und weben
Himmlische Rosen ins irdische Leben,
Flechten der Liebe beglückendes Band,
Und in der Grazie züchtigem Schleier
Nähren sie wachsam das ewige Feuer
Schöner Gefühle mit heiliger Hand.

Ewig aus der Wahrheit Schranken
Schweift des Mannes wilde Kraft;
Unstät treiben die Gedanken
Auf dem Meer der Leidenschaft;
Gierig greift er in die Ferne,
Nimmer wird sein Herz gestillt;
Rastlos durch entlegne Sterne
Jagt er seines Traumes Bild.

Aber mit zauberisch fesselndem Blicke
Winken die Frauen den Flüchtling zurücke,
Warnend zurück in der Gegenwart Spur.
In der Mutter bescheidener Hütte
Sind sie geblieben mit schamhafter Sitte,
Treue Töchter der frommen Natur.

Feindlich ist des Mannes Streben,
Mit zermalmender Gewalt
Geht der wilde durch das Leben,
Ohne Rast und Aufenthalt.
Was er schuf, zerstört er wieder,
Nimmer ruht der Wünsche Streit,
Nimmer, wie das Haupt der Hyder
Ewig fällt und sich erneut.

Aber, zufrieden mit stillerem Ruhme,
Brechen die Frauen des Augenblicks Blume,
Nähren sie sorgsam mit liebendem Fleiß,
Freier in ihrem gebundenen Wirken,
Reicher, als er, in des Wissens Bezirken
Und in der Dichtung unendlichem Kreis.

Streng und stolz, sich selbst genügend,
Kennt des Mannes kalte Brust,
Herzlich an ein Herz sich schmiegend,
Nicht der Liebe Götterlust,
Kennet nicht den Tausch der Seelen,
Nicht in Thränen schmilzt er hin;
Selbst des Lebens Kämpfe stählen
Härter seinen harten Sinn.

Aber, wie leise vom Zephyr erschüttert,
Schnell die äolische Harfe erzittert,
Also die fühlende Seele der Fraun.
Zärtlich geängstet vom Bilde der Qualen,
Wallet der liebende Busen, es strahlen
Perlend die Augen von himmlischem Thau.

In der Männer Herrschgebiete
Gilt der Stärke trotzig Recht;
Mit dem Schwert beweist der Scythe,
Und der Perser wird zum Knecht.
Es befehden sich im Grimme
Die Begierden wild und roh,
Und der Eris rauhe Stimme
Waltet, wo die Charis floh.

Aber mit sanft überredender Bitte
Führen die Frauen den Scepter der Sitte,
Löschen die Zwietracht, die tobend entglüht,
Lehren die Kräfte, die feindlich sich hassen,
Sich in der lieblichen Form zu umfassen,
Und vereinen, was ewig sich flieht.

[Jounk33]

Nein, ich finde dieses Buch kann man getrost ignorieren. Das ist es gar nicht wert, sich darüber ein Urteil zu bilden. .

Aber Sie haben eine Meinung dazu ohne das Buch zu kennen.
Ich meine auch dass man das Buch ignorieren kann, aber im Gegensatz zu Ihnen kann ich mir dieses Urteil erlauben weil ich das Buch gelesen habe.

[Andreas Müller]

Ich kann nicht jedes schlechte Buch lesen, nur um zu bestätigen, dass es wirklich so schlecht ist. Niemand kann das. Ein entgültiges Urteil erspare ich mir daher und kann auch darauf verzichten.

[FFOH]

Nein, ich finde dieses Buch kann man getrost ignorieren. Das ist es gar nicht wert, sich darüber ein Urteil zu bilden. .

Aber Sie haben eine Meinung dazu ohne das Buch zu kennen.
Ich meine auch dass man das Buch ignorieren kann, aber im Gegensatz zu Ihnen kann ich mir dieses Urteil erlauben weil ich das Buch gelesen habe.

Urteile über Bücher, die man nicht gelesen hat, sind manchmal viel lustiger!

Also Jounk33, ich geb's zu, ich hab seinerzeit das "Eva-Prinzip" gekauft und gelesen. Hier also meine Meinung und mein Urteil: Das Buch besteht aus Privatmeinungen und -erlebnissen von Frau Herman. Wie soll man für oder gegen Privatmeinungen argumentieren? Das Einzige, was man da machen kann, ist ebenfalls Privatmeinungen äußern, die mit denen von Frau Herman übereinstimmen oder auch nicht. Und was soll das bringen?

Sie vermissen bei Frau Herman ein "klares Familienmodell (ein Verdiener; ein Familienmanager) und Erläuterungen und Wege zur Durchsetztung dessen". Nun, bei Durchsetzung eines klaren Familienmodells verlassen wir aber das Reich der Meinungen: Da würd ich mir dann von einer Fernsehtante eher ungern reinreden lassen, in mein Familienmodell. Oder besser gesagt, nur soweit, wie es die demokratischen Spielregeln, an deren Wert man gerade bei solchen Themen wieder erinnert wird, erlauben.