von Max » So 13. Jan 2008, 23:03
Ich weiß nicht, wie das bei anderen Betriebssystemen aussieht, aber bei Linux kann man die Tastatur einfach umstellen. Als ich vorher eine Stunde geübt habe, habe ich für den Zeitraum einfach die Tastaturart umgestellt und in OOo geschrieben. Ich habe davor eine alte Tastatur genommen, die Buchstaben herausgelöst und umgestellt. Allerdings denke ich nicht, dass dies notwendig ist; ich halte es sogar für eher schädlich. Wenn ich schreibe will ich gar nicht auf die Tastatur schauen, sondern blind und fließend schreiben. Dies ist das einzig praktische und man ist so auch schneller. Wenn man eine Tastatur verwendet, auf der die richtigen Buchstaben stehen, so verleitet das einen nur dazu, auf die Tastatur zu sehen. Wenn man lernt blind zu schreiben, kann man auf eine korrekte Beschriftung ohne weiteres verzichten und sich einfach die Stellung der Buchstaben merken. Der Blick ist dann ganz auf den Bildschirm fokusiert und es spielt gar keine Rolle, was auf der Tastatur steht. Technisch ändere ich daher gar nichts. Ich verwende die selbe Tastatur wie bei QWERTZ, nämlich eine Cherry eVolution.
Da sich bei der Technik nichts ändert, ist nur die Lernstrategie von Bedeutung. Diese sieht folgendermaßen aus: Ich fange mit den wichtigsten Buchstaben an und lerne stetig neue dazu. Bei NEO sind alle wichtigen Buchstaben auf der Mittellinie, um ein schnelles um angenehmes Schreiben zu ermöglichen; daher beginne ich mit der Mittellinie. Nach der einen Stunde Übung behersche ich diese bereichts. Es ist an manchen Stellen natürlich noch ein Nachdenken von nöten, aber mit der Zeit wird dies in einen rein mechanischen Vorgang übergehen, der keine geistigen Anstrengungen erfordert, sodass man sich ganz auf den Text konzentrieren kann. Es gibt zwar Software, um das zu Üben, aber ich halte das nicht für notwendig. Als ich bei QWERTZ gelernt habe, mit zehn Fingern zu schreiben, dachte ich auch, solche Programme wären notwendig und habe mir welche zugelegt. Aber die Programme sind überflüssig: Sie bringen einem nur jede Lektion zwei neue Buchstaben bei und befehlen einem dann, Wörter mit diesen zu schreiben. Das kann man auch so.
Die Benutzung der NEO ist wirklich hervorragend. Es ist erstaundlich, wie viele Wörter man durch die gute Anordnung mit der Mittelzeile schreiben kann. Dort sind links alle Vokale untergebracht und rechts die häufige Konsonanten. Die Konsonanten, die auch häufig vorkommen, aber nicht auf der rechten Mittellinie liegen, sind so platziert, dass man sie mit dem Zeigefinger oder dem Mittelfinger am leichtesten drücken kann. Die Umlaute sind unterhalb der Vokale, also links unten. Sie sind so angeordnet, dass sich das ä am einfachsten drücken lässt, weil es am häufigsten vorkommt, danach kommt das ü und dann das ö. Auch die restliche Platzierung der Buchstaben ist sehr durchdacht und ermöglicht so ein angenehmes und einfaches Schreiben. Die Macher haben Statistiken der deutschen Sprache ausgewertet und danach die Tastatur entworfen. Das q ist zum Beispiel ein sehr seltener Buchstabe im deutschen, genauso wie das x. Das x bildet etwa 0,03 Prozent der vorkommenden Buchstaben, q 0,02. Dementsprechend sind beide schlecht platziert, allerdings x ein wenig besser als q. Während das q wie bei QWERT links oben ist, ist das x an der Stelle des Bindestriches. Grund hierfür ist, dass unter den 10.000 häufigsten deutschen Wörtern das x ungefähr 40 mal in Verbindung mit einem Vokal (Mitte links) auftritt, q hingegen nur 10 mal. Wäre das x links oben, so wären die Kombinationen weitaus schwieriger zu tippen. Auf der Webseite von NEO hat ein Benutzer eingewendet, man solle x und q umdrehen, da q oft in der Verbindung qu auftaucht und das u ganz links in der Mitte ist. Die Verbindung qu ist daher sehr schwer zu tippen, erfordert also mehr Zeit. Aber zum Überraschen des Benutzers kommt die Kombination qu nur bei 2 der 10.000 häufigsten Wörter vor.