von hjrumland » Sa 27. Jul 2013, 00:15
Als man Stewart Potter (Asscociate Justice of the Supreme Court of the United States) fragte wie er wüsste was Pornografie sei, sagte er: “I know it when I see it!”
Ein Kunstwerk wird von verschiedenen Menschen unterschiedlich bewertet, der Künstler denkt anders als der Kritiker, der Galleriebesucher, der Sammler, der Politiker, der Priest, etc.
Ein Kunstwerk kann den Beschauer erfreuen, betrüben oder entsetzen, und alle Emotionen dazwischen.
Die Waltzer von Johann Strauss und Franz Lehar wurden von den Wienern und vielen anderen geliebt aber von den Kritikern damals als Strassenmusik beurteilt.
Hieronymus Boschs Triptych weckt religiöse Gefühle, Erstaunen und Abscheu
Ich war mal Passagier auf einem Frachter in einem Orkan. Turners Steamship in a Storm, weckt unangenehme Erinnerungen.
Dan Brown hat spekuliert, dass es irgendwo im Vatikan eine Truhe voll abgeschlagener Penises gibt, dank des Kunstverständnises eines Papstes.
Und so weiter und so fort.
Ich möchte mit einer Anekdote schliessen:
In einer Kneipe in Berlin sitzt ein Künstler und weint in sein Bier. Neben ihm sitzt ein Intendant der den Künstler um den Grund seines Kummers fragt. „Es sind die Intendanten von Berlin! Mein Werk Gaia is technisch zu komplex für sie, denn im zweiten Akt fliegt Ikarus durch den leeren Raum“. Sagt der Intendant: „Wir können es mal in meinem Theater probieren. Das mit dem leeren Raum geht vielleicht nicht am ersten Abend…aber danach ganz bestimmt.“
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P.S. Ich habe seit über fünfzig Jahren sehr wenig auf Deutsch geschrieben. Ich habe viel es gelesen und es viel gesprochen. Die Änderung der deutschen Rechtschreibung hat mich im Staub gelassen und das Vokabular meiner drei Sprachen (Deutsch, Englisch und Spanisch) mischt sich immer mehr zusammen. Hans