Die Welt berüht mich mit mir selbst...

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Die Welt berüht mich mit mir selbst...

Beitragvon mondbauer B. » Fr 30. Mai 2008, 06:53

Edit: Überschift auf Kleinbuchstaben geändert! PJ

nach dem besuch einiger forum-diskussionen, staute sich in mir das folgende an; ich denke, daß dieses forum nun
das rechte ist, um mich mit meinem ersten, aber intensiven beitrag vorzustellen. ich grüße alle nutzer desselben!
„die welt berührt
mich mit mir
selbst…“


diese aussage, die mir das ende der diskussion um die vorrechte irgendwelcher weltbilder
(aller wissenschaftlichen wie auch religiösen / philosophischen!) bedeutete, möchte ich
den teilnehmern und nutzern des brights-forums aus folgendem grunde gerne zur verfügung
stellen: letztlich, denke ich, kann diese quälerei nirgendwohin führender dispute, wie ich sie
auch auf diesen forum-seiten bemerkte, beendet werden, um die ernsthafte und um aufrichtige
klärung bemühte arbeit und energie (und die – wie ich bemerke – großen talente der nutzer
hier), auf eine möglicherweise sinnvollere spur „umzuleiten“…

jahrelanges disputieren, nachdenken, forschen zu und über die hier relevanten problemfelder, belehrten mich über folgendes -:
die menschliche gemeinschaft ist teil eines systems von gemeinschaften anderer lebens- und daseinsformen, die sich auf ihre je eigene möglichkeiten von wahr-nehmung beziehen, um einen
optimalen lebensort/wirkort zu finden oder zu schaffen.

die menschliche gemeinschaft ist „befangen“ in ihre ganz eigenen begrenzungen und besitzt ursprünglich keinerlei rechte, sich zum „herren“ oder “verwalter“ über die lebens/daseinssysteme anderer erd-gemeinschaften zu erheben, zumal es kein mittel gibt,
jene anderen systeme anders, als NUR unter ego-menschlichen prämissen aus-zu-deuten…

diese erkenntnis verbietet gleichzeitig (und selbstverständlich) jede form von aussagen über die nicht menschlichen lebensräume/orte, welche die selbstdeutung und selbstbestimmung der jeweiligen lebensform unbeachtet läßt, oder sie gar mißachtet, was eigentlich die norm ist in der gegenwärtigen techno-faschistischen zivilisation (denn als nichts anderes offenbart sie sich in ihren methoden und ihrer ausrichtung!).

kurz gesagt -: ALLE wissenschaftlichen aussagen über andere, als die dem wissenschaftler eigenen realien, besitzen keinen aussagewert über die (evtl auch noch „objectiven“!?) realien anderer lebens/daseinsformen. keine wissenschaft hat das recht von objectiver erkenntnis zu sprechen. jede eigentliche tatsachen-festlegung und jede objectivitäts-behauptung in den naturwissenschaften dient nur der entrechtung und ausbeutung der je-(selbstbestimmt-)
eigenen-wirkwelt anderer lebens/daseins gemeinschaften auf der erde (wie zb. die gemeinschaft der bäume, tiere etc, oder der lebenssystem der meere, der luft usw.).
ALLE wissenschaften dienen letztlich der egomanischen, verderblichen selbstbefriedigung des lebenssystems „menschheit“, die nun selbstverschuldet von allen übrigen erd-gemeinschaften und lebens-systemen schlicht ausgeschlossen wird und an den abgrund geführt (gerechterweise!)

„wirk-wesentlich“, also wirklich, können wir menschen nur innerhalb unserer eigenen begrenzug, die unhintergehbar natürlich gegeben ist und durch uns selbst niemals überschritten werden kann, VERSTEHEN und HANDELN. jeder versuch, diese grenze zu überschreiten und „ungefragt“ in die lebenswelt anderer wirkwesentlichkeiten einzugreifen, wird sanktioniert und letztlich, wie heute, mit dem selbst-mord der menschheit bestraft. diesen selbsttötungsakt der
gehabten menschheit sehe ich meinerseits als gegeben und durch nichts mehr aufzuhalten.

keineswegs stimmt mich dies traurig, wie ja niemanden traurig stimmen sollte, wenn ein krankheitsherd ausgebrannt wird…

die anmaßung der menschen, zu glauben, daß die wissenschaften ihnen evtl. auch noch die mittel
in die hände geben werden, den verwesungsprozeß unserer zivilisation aufzuhalten, ist der gipfel in dieser gesamten perversion aller wissenschafts-gläubigkeit und abhängigkeit; das hieße den teufel mit dem belzebub auszutreiben…
natürlich wollen alle religionen den belzebub mit dem teufel austreiben… dh. sie sind in dem selben loch der falle, nur auf der anderen seite der grube! ihnen gelingt nicht, ebenso wie allen wissenschaften, zu erkennen, daß sie immer NUR über selbsterzeugte „realitäten“ aussagen zu machen vermögen!

das projekt „menschheit“ (oder auch „zivilisation“) ist ein-für-alle-mal beendet und wird wahrscheinlich die größte zahl der menschen grausam mit in den abgrund ziehen…
es tut mir leid und weh um jeden einzelnen, wie mir jeder baum oder jedes schlacht-“vieh“
am herzen liegt; um die „menschheit“ allerdings oder unserer „zivilisation“ zuliebe darf keine träne fließen!!! überflüßige abstraktionen und konstrukte intellektueller hybris das ganze!

„…DIE WELT oder „realität“, aber auch „gott“ BERÜHRT
MICH-MIT-MIR-SELBST…“
ist (da bin ich sicher!) DER hauptsatz ALLER weisheit, die unserer
lebensform, die wir einst „menschheit“ benamten, möglich ist - und gleich-auch aussage über
ihre grenzen.


@HFRudolph:- „Erstaunlicherweise kann sich das naturalistische Prinzip auch an sich selbst messen lassen: Es stehen schlicht keine besseren Methoden zur Ermittlung der Wahrheit bzw. Realität zur Verfügung. Insofern kann auch jemand, der sich …“

um doch ein versöhnlicheres, also „bright-eres“ ende hier zu „offerieren“, möchte ich von meiner hoffnung kurzen, also sehr unvolsständigen bericht geben -:
leben und erkennen unter der prämisse, daß ich nur wissen kann, weil die welt mich mit mir selbst berührt, ist nur mit der methodik der kunst UND ihren imaginativen kräften möglich.
diese kräfte werden in unserer „zivilisation“ denunziert und in den bereich der fantasie
abgeschoben, wo sie ein jämmerliches „geschäfts-leben“ (siehe den kunstmarkt!) fristen
SOLLEN! --- DENN - ein beweis ihrer eigentlichen bedeutung liegt ja darin begründet,
daß die wesentlichste und höchste kraft menschlichen lebens, die poesie, zur absoluten
wirkungsohnmacht verurteilt wird- mit hilfe von tausenderlei tötungsarten! (es führte zu weit, wollte ich hier belege dafür geben; im übrigen kann ja jeder für sich prüfen, auf welche art er
die poesie zu töten bereit ist!
nur die poesie, im sinne des „absolute lyrismus“ emil ciorans, rené chars oder
hölderlins und joseph beuys zb., ist in der lage alle erbärmlichen methoden unserer
„zivilisation“ zu entlarven und zu entmachten, sich des erde-lebens mit hilfe
von wissenschaft und technik zu be-mächtigen, rücksichtslos gegen alle
anderen sich selbst-definierenden-und bestimmenden lebenssysteme
(die sogleich auch um alle eigen-rechte betrogen werden!).
das genaue gegenteil davon ist alles, wozu uns die kunst befähigen kann.

--- im übrigen bedienen sich alle religionen anmaßend der kunst und der poesie
um sich selbst darzustellen, zu propagieren, zu werben, und ihre priesterschaft
bedient sich schamlos der suggestivkraft inspirierter poesie, um menschen
„hinter ihr eigenes licht zu führen“, sie also um die eigenen kreativen,
selbstgestaltenden fähigkeiten zu bringen… daraus entstand nun (im wiederspruch
zu offensichtlichen schwachsinnigkeiten der theologien!) diese ganze blage von
intellektuellen, die allen bezug zu ihrer poetischen gestaltungs-möglichkeit
und potenzen verloren, um nun nur noch dem knecht im hause
zu dienste zu sein: der bloßen ratio, dem skelletteschaffer verstand,
der impotenz der informations-maschinerie unseres gehirnes!
QUANTITÄTEN GEGEN QUALITÄTEN; das ist das schlimme stigma unserer
technizistische zivilisation!

gegen die hier zitierte aussage HPRudolfs, die das ende aller hoffnung und BRIGHTNES
wäre, setze ich: ALLEIN die poesie wahrer dichtung und kunst, nur die „methodik“
der kunst ist fähig, mehr als die „ermittlung“ von wahrheit und realität zu leisten!
--- sie hat die gabe uns in der wahrheit leben zu lassen und zur realität
auf höchstem menschlichen niveau zu befähigen – nämlich als
gemeinschaft in gerechtigkeit unter allen anderen gemeinschaften
(der einzigen-einzigartigen erde im kosmos).

NUR KUNST IST NATUR.
in dieser aussage könnte aller „naturalismus“ seinen ort und wirk-wesentliche
kreativität entfalten, mit all dem schönen niveau der in diesem forum von mir
entdeckten denker-talente!

ich sehe die zukunft unserer menschen-gemeinde unter anderen gemeinden von
lebewesen nur in der schönheit einer sich selbst gehörenden erde aufgehen;
die zukunft also wird niemals kapitalistisch oder technofaschistisch,
fortschrittlich oder islamistisch, naturalistisch oder wissenschaftlich, xristlich
oder kommunistisch, sozialistisch oder buddhistisch etc.,
die zukunft wird zauber sein müßen
oder aufhören von bedeutung zu sein….

ich möchte mir persöhnlich nichts besonderes zubilligen oder irgendeinen
sonderstatus anmaßen, wenn ich behaupte -: wenn diese ur-eigentliche und
ausschlaggebende erkenntnis (an welcher es vernünftigerweise keine
zweifel geben kann noch darf!) mir nur als künstler gelingen konnte, ist dies
gleichzeitig ein beleg für die richtigkeit der behauptung, daß am ende und
am anfang aller großen wandlung die dichtung, die poesie steht, und beweis dafür,
daß nur die kunst uns menschen von bedeutung sein darf, wenn es um wahrheit,
realität und – UM DAS LEBEN AUF DER ERDE geht…

(glaubt nicht den intellektuellen! die sind das gegenteil von künstlern, und sie haben
noch immer – egozentrisch - außer sich selbst, das ganze leben der erde und alle ihre
wesenskräfte an den meistbietenden verkauft! anders, ganz anders
die wahren meister unter den künstlern – hölderlin, van gogh, rimbaud, artaud, breton,
novalis, picasso usw.usf…)

leider kann ich hier meine anschauungen nur „stakkato-haft“ vorbringen, andeuten, und ich möchte
hoffen, daß die toleranz hier solches ersteinmal erlaubt... ich bin bereit mich deutlicher
zu erklären und „in den disput zu treten“,
[b]mit herzlichem gruß, mondbauer B.
[indent][/indent]
mondbauer B.
 
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Re: DIE WELT BERÜHRT MICH MIT MIR SELBST...

Beitragvon stine » Fr 30. Mai 2008, 08:00

Nur schade, dass alle Kunst verhungert,
wenn die
Wissenschaft
und die
Sozialsysteme
aufgehört haben,
zu existieren.

LG stine
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Re: DIE WELT BERÜHRT MICH MIT MIR SELBST...

Beitragvon folgsam » Fr 30. Mai 2008, 08:28

Warum hab ich nur keine Lust einen Text zu lesen der durchgehend fett geschrieben und scheinbar willkürlich GROSS HERVORGEHOBEN ist.

Naja, ich habs dennoch getan.

Ich stimme dir nicht zu und so einen Pathos kann ich nur ertragen wenn Friedrich Nietzsche drunter steht =)
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Re: DIE WELT BERÜHRT MICH MIT MIR SELBST...

Beitragvon Mark » Fr 30. Mai 2008, 10:14

Kunst ist nunmal pathetisch, und ich verzeihe es ihr zu allen Gelegenheiten zu denen sie mich daran erinnert, daß Pathos die eigentliche Ursache für unsere Ethik und unsere Logik ist ! Und die Logik wird doch wohl nicht seine Eltern fressen, oder ?
Denken ist auch eine Kunst, und ohne Pathos entsteht eben manchesmal ein Denken, welches für viele Menschen als eben jene stereotype Version des "Rationalisten" gilt, der man alle Arten von Antipathien entgegen bringen möchte die einem als fühlenden Wesen möglich sind.
Wir können hier die Kunst sehr gut brauchen, willkommen.
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Re: DIE WELT BERÜHRT MICH MIT MIR SELBST...

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Fr 30. Mai 2008, 10:34

Ich liebe Kunst von selbsternannten Künstlern :mg: (wer Ironie hier findet, kann lesen)
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Re: DIE WELT BERÜHRT MICH MIT MIR SELBST...

Beitragvon Andreas Müller » Fr 30. Mai 2008, 10:48

POSTMODERNISTENALARM
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Re: DIE WELT BERÜHRT MICH MIT MIR SELBST...

Beitragvon Mark » Fr 30. Mai 2008, 12:39

Andreas Müller hat geschrieben:POSTMODERNISTENALARM


Die Postmoderne ist zuende ? Wann ist denn DAS passiert ?! :erschreckt:
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Re: DIE WELT BERÜHRT MICH MIT MIR SELBST...

Beitragvon Andreas Müller » Fr 30. Mai 2008, 22:33

Es gibt die Postmoderne – das ist die Zeit, in der wir leben.
Es gibt den Postmodernismus - das ist eine relativistische Philosophie.
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Re: DIE WELT BERÜHRT MICH MIT MIR SELBST...

Beitragvon pinkwoolf » Fr 30. Mai 2008, 23:12

Wenn ich in einem Bücherkatalog lese "Modern Short Stories", dann lese ich gar nicht weiter und gehe sofort zum nächsten Titel über. Da hat nämlich irgendjemand nicht begriffen, dass "modern" eine beängstigend kurze Halbwertzeit hat. Die einzige Sammlung dieses Titels, die in meiner Bücherkiste überlebt hat, stammt aus den Fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts.

Der Begriff "post-modern" erscheint mir absolut genauso absurd. Für Elvis-Fans wären doch Schlaghosen eine post-moderne Modeerscheinung. Das sei ihnen gegönnt; aber eine sinnvolle zeitliche Koordinierung kann ich beim besten Willen nicht erkennen.

Und was kommt als nächstes? Double, treble, quadruple post-modern? Oder post-post-post-modern?
Zuletzt geändert von pinkwoolf am Fr 30. Mai 2008, 23:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: DIE WELT BERÜHRT MICH MIT MIR SELBST...

Beitragvon Andreas Müller » Fr 30. Mai 2008, 23:14

Postmodern ist insofern korrekt, da es Überschneidungen zwischen der Zeit und der Philosophie gibt.
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Re: DIE WELT BERÜHRT MICH MIT MIR SELBST...

Beitragvon mondbauer B. » Sa 31. Mai 2008, 00:11

hallo stine,
es wäre allerdings wohl zu schade, wenn unsere intelligenz, die befähigt ist im kosmos und zb. auf den planeten herumzustochern (und mit erstaunlichen ingeniösen lösungen schier unmögliches zu erreichen) mit den – dagegen! - recht „dummen“ problemen von nahrungsbeschaffung (ohne nur opfer zu hinterlassen, wozu auch die verfettete kindheit der gegenw. deutschen gehört!).
natürlich ist jede ächte künstlerische begabung fähig - ohne wissenschaft und sozialsystem - für das eigene überleben zu sorgen, womöglich sogar besser, als man denkt…
im übrigen aber glaube ich, daß die künstlerische intelligenz weit befähigter ist, leben-wahrendes und wirklich nährendes wissen zu schaffen, als die „wissenschaften“; die poetisch geprägte und geführte kreativität ist ja wohl seit je die oberste kraft aller sozial ausgerichteten kräfte, wie könnte sie da irgend welche „sozialsysteme“ vermissen!?
unsere sozialsysteme belegen ja gerade durch ihre existenz (und die art und weise ihrer „stütz-
und hilfsmechanismen“), wie sehr das zivilisationsmodell, in dem diese not-wendig sind, jede
eigenständigkeit in kreativität (durch poetische weltwahrnehmung und weltwahrgebung), zerstört.
die wiederherstellung der zerstörten wesenskräfte in den menschen – das war eines der wesentlichsten versuche und ziele der modernen kunst, wo sie wahrhaft agiert. dazu zählt
selbstverständlich auch jene seite kreativer eigenständigkeit und selbstbestimmung, die aus jedem ächten künstler das wertvollste mitglied der menschengemeinschaft machen sollte, also zu einem wesen, dessen soziale begabung reicht, um auch den außer-menschlichen lebensformen gerecht werden zu wollen…
im übrigen, eine alte wahrheit: künstler sind niemals aus mangel an wissenschaft oder sozialsystem verhungert, sondern durch IGNORANZ getötet worden… da gibt es gewisse interressen, die ich als ehemaliger politischer häftling sehr wohl am eigenen körper erlebte,
und ich fühle sie in reaktionen auch auf meine wortmeldung hier…
ich empfehle da ganz gerne antonin artauds „van gogh, selbstmord durch die gesellschaft“, ein wunderbar „pathetisches“ werk , das vom intellektuellen-dünkel heilen kann.
herzlich, mondbauer B.
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Re: DIE WELT BERÜHRT MICH MIT MIR SELBST...

Beitragvon mondbauer B. » Sa 31. Mai 2008, 00:22

sehr geehrter herr (oder werte frau?) folgsam,
ZUNÄCHST: womöglich ja habe ich einiges weitergedacht - nach nietzsche?
also – nietzsches pathos ist erträglich? – mich macht er, ehrlich gesagt, krank. das will nicht heißen, daß
ich ihn nicht zu lesen weiß.

hilberts losung ist nicht wenig pathetisch, oder? ich finde übrigens die hier zum ausdruck kommende wissens-gier
ebenso schrecklich und brutal, wie unser gier nach geld, raum, welt etc.(das ist auch selbstkritik!)
auch dieses zerstörerische eigenschaft trennt uns (niedertrachtend!) von der gemeinschaft
mit den sogen. indigenen oder nicht-nordatlanischen kulturen!

da ich gänzlich neu im medium des internets bin, befinde ich mich noch in einem ziemlich hilflosen bereich
bei „formalien“. dafür entschuldige ich mich, nicht allerdings für den mir natürlichen duktus meiner sprache.
um zu erkennen, daß keine meiner hervorhebungen „willkürlich“ ist, genügte etwas aufmerksamkeit.
ein lehrer würde hier empfehlen-: „noch einmal lesen, bitte!“

ich bin eben wenig folgsam… was ich gerne und jedem nur empfehlen kann.
(sollte dein name tatsächlich aber „folgsam“ sein, entschuldige ich mich ausdrücklich und im voraus für meine anspielungen!)
mit offenem gruß – mondbauer B.
mondbauer B.
 
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Re: DIE WELT BERÜHRT MICH MIT MIR SELBST...

Beitragvon mondbauer B. » Sa 31. Mai 2008, 00:49

hallo 1von6,5Milliarden,
hier ist die 2von6,5Milliarden künstlern – („jeder mensch ist ein künstler“ – joseph beuys) !

was sonst? „man“ ist künstler oder „man“ wird es nie, sagt mondbauer B.

im übrigen – wie wäre es mit INHALT? (ironie kann auch schöner sein!) :(

kurzgruß, mondbauer B.
mondbauer B.
 
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Re: DIE WELT BERÜHRT MICH MIT MIR SELBST...

Beitragvon mondbauer B. » Sa 31. Mai 2008, 01:40

hallo markus,
zunächst bedanke ich mich sehr für den willkommens-gruß!
tatsächlich bekenne ich mich gerne dazu, die ratio mit mehr gefühl „aufladen“ zu wollen.
wenn dies irgend pathetisch klingt, soll mir´s recht sein. es gibt ja noch immer auch den unterschied
von ächtem und unwahrem pathos. ich wünschte sehr, auf gesprächspartner zu treffen, die diesen unterschied
zu bemerken imstande sind.
im übrigen ist auch die hirnforschung endlich bei der uralten wahrheit angekommen, nach der
eine beurteilung des denkens (und seine erforschung!) ohne die zugrundelegung der emotionalen
„substanz“ sehr unvollständig bleibt. die ur-alte weisheit weiß – das gehirn soll fühlen lernen, es lerne
jeder mit dem herzen zu denken…
deinen ausführungen sonst, kann ich mich nur anschließen.

zu „POSTMODERNISMUS“ kann ich nicht allzuvieles sagen; diese periode habe ich übersprungen,
wenn es sie gab; sollte sie noch immer anhalten, ist sie für mich bedeutungslos -; ich halte es mit
hölderlins - „nichts ist mir so lieb (oder neu), wie das, was so alt ist, wie die welt“ (oder ähnl.)

nur mediokre künstler bedurften der ISMEN…

mein standort sonst definiere ich als PRÄ-religiös und SUR-wissenschaftlich… (das zweite soll
etwas ironisch sein, - zugegeben: wenig schöne ironie!) im übrigen ist kunst immer auch mit „bekennertum“ verbunden!
das ist dem künstler immer eine last, manchmal allerdings auch ursprung für freuden, wie sie entdecker oder erfinder auch kennen.

ansonsten möchte ich betonen, daß ich nicht mich als künstler oder DIE kunst hier „vertreten“ möchte, sondern gern auf den seiten der BRIGHTS bin, weil mir die denkerische tiefe und ernsthaftigkeit der „naturalisten“ einen tiefen eindruck macht. ich habe schon sehr erstaunliche beiträge lesen dürfen!

ich empfand als wohltuhend, wie respectvol auch vom „mainstream“ abweichende haltungen
aufgenommen und disputiert werden, darum hatte ich den mut meinen beitrag anzubieten, der
das „visier“ gar nicht erst verwendet.

auf ein nächstes! mondbauer B.
mondbauer B.
 
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Re: DIE WELT BERÜHRT MICH MIT MIR SELBST...

Beitragvon Sternsaphir » Sa 31. Mai 2008, 11:16

irgendwie musste ich meinen Forumsdornröschenschlaf unterbrechen und was dazu kurz schreiben, den ich fand Deine Gedanken schon interessant.

mondbauer B. hat geschrieben:tatsächlich bekenne ich mich gerne dazu, die ratio mit mehr gefühl „aufladen“ zu wollen.


Das kann den Menschen gerade in der heutigen Zeit nicht schaden. Ich denke, dass es sehr wichtig ist seine Gefühle nicht zu unterdrücken, gerade wenn man z.B. ein Spezialist in irgendeiner "trockenen" Wissenschaft ist. Welche Möglichkeit würde sich dazu am besten bieten? Kunst, Musik... natürlich! Sei es durch Selbsttätigkeit oder Genuss davon.

Ich denke, dass für den Fortbestand der Menschheit nur 3 gleichwertige Dinge notwendig sind:

- Kunst / Musik in all möglichen Entfaltungsformen um seine Gedanken, Gefühle, Phantasien zu ergründen und weiterzuentwickeln

- Philosophie um alles, dh. sich selber, seine Umwelt und seine Erschaffungen, zu hinterfragen

- die Wissenschaft um seine Umwelt und sich selber besser zu verstehen und zu ergründen. Um Verbesserungen für uns und unsere nachbarschaftlichen Lebenssysteme zu schaffen

Leider steuern wir zur Zeit geradewegs auf das Gegenteil zu... Weil die Menschheit sich unter anderem mit Faktoren wie Religion (damit meine ich speziell die abrahamitischen Weltreligionen) umgibt, was die Selbstbezogenheit der Menschen steigert. Sie dazu führt sich selber zu vernichten und seine nachbarschaftlichen Lebenssysteme regelrecht auszubeuten!

Sternsaphir hat geschrieben:Wie Platon mal so schön sagte: "Musik und Rhythmus finden ihren Weg zu den geheimen Plätzen der Seele."


Das Zitat meines längst verstorbenen Landsmannes hatte ich schon mal im Thema "Gottesbeweis" angeführt. Ich musste es nochmal erwähnen, denn ich finde es drückt einiges von dem aus, was angesprochen wurde...

mondbauer B. hat geschrieben:sondern gern auf den seiten der BRIGHTS bin, weil mir die denkerische tiefe und ernsthaftigkeit der „naturalisten“ einen tiefen eindruck macht. ich habe schon sehr erstaunliche beiträge lesen dürfen!


Ausnahmen bestätigen natürlich wie überall die Regel, aber grundsätzlich teile ich Deinen Eindruck, wenn ich das als "Frischling" so sagen darf.

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Re: DIE WELT BERÜHRT MICH MIT MIR SELBST...

Beitragvon folgsam » Sa 31. Mai 2008, 15:09

mondbauer B. hat geschrieben:hilberts losung ist nicht wenig pathetisch, oder? ich finde übrigens die hier zum ausdruck kommende wissens-gier
ebenso schrecklich und brutal, wie unser gier nach geld, raum, welt etc.(das ist auch selbstkritik!)
auch dieses zerstörerische eigenschaft trennt uns (niedertrachtend!) von der gemeinschaft
mit den sogen. indigenen oder nicht-nordatlanischen kulturen!


Hilbert wusste wovon er sprach. Sein Zitat ist zudem als Replik auf Emil Heinrich du Bois-Reymonds Ignoramus et ignorabimus („Wir wissen es nicht und wir werden es niemals wissen“) zu verstehen,
Ich bin froher Dinge und glaube das Hilbert Recht hat.
Auch und gerade als Naturalist kommt man bei der bloßen Naturbetrachtung um den Pathos nicht herum. Jeder der bisher von einer schönen Landschaft, dem endlosen Sternenhimmel oder einem verstandenen Zellulären Vorgang tief berührt wurde weiß, dass es ohne pathethische Gesten und Worte nicht geht.
Was ich meine: Dein Text hat mich nicht im mindestens berührt. Da muss wohl noch was anderes dazukommen.

Mondbauer B. hat geschrieben:da ich gänzlich neu im medium des internets bin, befinde ich mich noch in einem ziemlich hilflosen bereich
bei „formalien“. dafür entschuldige ich mich, nicht allerdings für den mir natürlichen duktus meiner sprache.
um zu erkennen, daß keine meiner hervorhebungen „willkürlich“ ist, genügte etwas aufmerksamkeit.
ein lehrer würde hier empfehlen-: „noch einmal lesen, bitte!“


Im Internet bevorzugen christliche Apologeten, Kreationisten und andere Esospinner so eine Textformatierung wie du sie angewendet hast. Der erste Eindruck ist der stärkste.
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Re: DIE WELT BERÜHRT MICH MIT MIR SELBST...

Beitragvon Falk » Di 3. Jun 2008, 15:03

Kleiner administrativer Zwischenkommentar: Bitte Groß-/Kleinschreibung beachten und ALL CAPS vermeiden. Auch wäre es schön, wenn du deine Antworten in einem Post zusammenfassen könntest.

Und gewisse Kritiker hier dürfen ihre Kommentare gerne auch mit Inhalten wie z.B. Argumenten füttern.
:^^:
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Re: DIE WELT BERÜHRT MICH MIT MIR SELBST...

Beitragvon HF******* » Di 3. Jun 2008, 20:09

mondbauer schrieb:
@HFRudolph:- „Erstaunlicherweise kann sich das naturalistische Prinzip auch an sich selbst messen lassen: Es stehen schlicht keine besseren Methoden zur Ermittlung der Wahrheit bzw. Realität zur Verfügung. Insofern kann auch jemand, der sich …“

woher.. stammt das Zitat nur?

Soweit ich das geschriebene trotz des etwas verklausulierten Schreibstils verstehen kann, sehe ich keinen Widerspruch zu meiner Aussage. Um ehrlich zu sein: Ich lese die Worte, kann aber den Inhalt nicht verstehen. Selbstverständlich geht es beim Naturalismus um die rein rationale Erkennung der Welt.

Das bedeutet nicht, dass das emotionale Empfinden der Welt weniger wichtig wäre, dass es nicht sogar ein emotionales Verständnis der Welt geben könnte, dass mit der Rationalität unvereinbar ist - so ist es nach meiner Ansicht ja bereits mit der Vorstellung von unserem eigenen Freiheitsbegriff.

Ich bin der Letze, der Kunst, Kultur, Emotion u. s. w. aus unserem Weltbild vertreiben wollen würde, ich habe mich lediglich stets für eine geistige Differenzierung der Bereiche der Weltanschauung ausgesprochen, weil ansonsten eben gerade das rationale Verständnis vor die Hunde geht, wenn man alles in einen Topf wirft und kräftig umrührt:
http://www.jur-rudolph.de/HR/3Bereiche.html
Bald sind wir so weit, dass man auf jede Frage nur noch einen Link setzen muss... :erschreckt:

Uuuui:
http://www.lumengo.com/atelierkbg/lotha ... page2.html
Zuletzt geändert von HF******* am Di 3. Jun 2008, 20:41, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: DIE WELT BERÜHRT MICH MIT MIR SELBST...

Beitragvon HF******* » Di 3. Jun 2008, 20:24

ich frage mich, was uns mondbauer b. sagen will. Dass wir uns lieber auf die Kunst konzentrieren sollten, als auf endlose Diskussionen? Recht hat er...

@mondbauer b: Wäre ein Kunstforum nicht der bessere Ort gewesen?
Was ist denn
techno-faschistisch
?
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Ameisen im Zucker

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 3. Jun 2008, 21:03

HFRudolph hat geschrieben:@mondbauer b: Wäre ein Kunstforum nicht der bessere Ort gewesen?
Glaubst du? Unter tausenden von kleinen Ameisen fällt eine kleine Ameise aber nicht groß auf. Im Zuckerfassl aber schon. :mg:
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