von gerhard » Mo 26. Nov 2007, 21:30
Wie ein Bright Weihnachten wahr werden lässt:
Als aufgeklärter Denker steht er über dem ganzen Gesülze von jungfräulicher Geburt und was sonst noch in der Weihnachtsgeschichte an wundersamen Dingen in die Welt gesetzt wird.
Und da er weder zum Weihnachtsgottesdienst geht, noch sonst dem Kirchenschmarren oder Kunsumterror etwas abgewinnen kann, beginnt der Bright an Weihnachten nachzudenken.
-Er fängt an verschiedene Weihnachtsgeschichten zu lesen und stellt fest, dass sie in keiner Weise zusammenpassen, sondern alle einen durchdachten theologischen Inhalt über den menschgewordenen Logos (philosophisch erkannte natürliche Logik) aus unterschiedlicher Pespektive beinhalten. Und je wundersamer diese teilweise bisher als gnostisch abgetanen oder erst neu ausgegrabene Geschichten werden, desto mehr wird ihm klar, dass es auch in der altbekannten Weihnachtsgeschichte des Griechen Lukas weder um die wundersame Geburt eines zweibeinigen Guru, noch eines geheimnisvollen Chrisutsgottes ging, wie er heute von der Kirche dogmatisch hochgehalten wird.
-Und als er darüber nachdenkt, was zur Zeitenwende griechisch sprechend und schreibene Denker bewogen haben könnte, diese Geschichten zu schreiben, hört er zufällig, wie in der Fernsehpredigt ein Kirchenmann von der kurzen Weihnachtsgeschichte des Johannes schwärmt: Der Logos, den man am Anfang für Gott hielt, hätte in Jesus menschliche Gestalt angenommen.
-Doch da er als Bright die Weihnachtsgeschichte in ihrer Alten Form nicht ernst nimmt, über eine jungfräuliche Geburt nur lachen kann und von einem zum Gott erhobenen Guru bzw. Religonsgründer nichts hält, beginnt er in neuer Weise nachzudenken.
-Er denkt über die kreative Vernunft des natürlichen kosmischen Geschehens nach/die Logik seines naturalistischen Weltbildes und erkennt darin den Logos, den die alten Griechen im antik-wissenschaftlichen Weltbild als ewiges Prinzip im Fluss allen Werdens wahrnahmen: Eine naturalistische Wahrheit bzw. Gesetzlichkeit, wie sie sich heute wieder in der Evolutionslehre, allen physikalischen, biologischen und psycholoigschen Gestzmäßtigkeiten zeigt, die am Anfang war und wahrscheinlich immer sein wird.
-Weil heute Weihnachten ist, macht er sich frei von alten Vorurteilen. Er such nach der Wahrheit und liest, wie in früchchristlichen Schriften die natürliche Ordnung des gesamten Kosmos das theologische Thema war, wie beim Sonnenaufgang, dem Zeitpunkt der Wende und gleichzeit dem deutlichsten Zeichen zur hellen natürlichen Ordnung, dem Licht, das sich in aller Natur zeigt, eine kosmische Weisheit als Christus verherrlicht wurde. (Da er als Bright auf das Helle, Natürliche steht, alles Geheimisvolle, Wundersame verurteilt und dogmatische Gesetzlichkeit ablehnt, bekommt er langsam eine Ahnung davon, dass es am Anfang des Christentums um etwas ganz anderes ging, als er in seinem Kinderglaube bisher der Kirche nachbetete und daher atheistisch ablehnen musste.)
-Plötzlich beginnt es ihm zu dämmern, dass es im Christentum möglicherweise nicht um die propagadnistische Vereinnahmung heidnischer bzw. kosmisch begründeter Kulte durch die Kirche ging, um damit einen jungen Juden hochleben zu lassen, sondern um eine Weiterführung heidnische Sonnenkulte in neuer Form.
-Langsam wird ihm jetzt klar, dass es in Jesus um die Verkörperung dessen geht, was er als Vertreter eines naturalistischen Weltbildes für die einzige Wahrheit hält und warum diese Logik des natürlichen Werdens im Rahmen der kollektiven Kommunikation damals eine menschliche Gestalt benötigte, nur so zur Welt gebracht werden konnte. Wie sich so an Weihnachten der Wandel vom religiösen Mythos/dogmatischer Gesetzlichkeit zum realen Logos/kreativer kosmischer Vernunft vollzog, die vernünftigerweise eine menschliche Gestalt benötigte um erkannt zu werden, sie in Anknüpfung an bekannte Vorstellungen vermittelbar zu machen.
Und als er am Weihnachtskalender das letze Türchen öffnet, im Kind in der Grippe die kosmisch wirksame Vernunft erkennt, auf die er als Vertreter des naturalistischen Weltbildes baut, ist Weihnachten wahr:
Der eine universale, selbst unsichtbare und transzendente Schöpfer, über den es nichts zu sagen gibt, als was im Logos, der Logik allen natürlichen Werden nachweislich, ist einem frei denkenden aufgeklärten Menschen durch Jesus Präsent geworden.
Und nicht in kirchlich vorgebeter Bibeldogmatik, religiösem Gerede oder persönlichem Gesülze, sondern in heller Begeisterung für die biologisch-kreative (=schöpferische) Ordnung des gesamten Kosmos (dem Logos vom Anfang, der ursprünglich pantheistisch Gott war und dann als den einen Schöpfer einzig offenbarender Sohn gesehen wurde), die er seit dem Sternenstaub ganz natürlich beobachten kann, beginnt sich der Bright jetzt vernünftig zu verhalten.
Jetzt sitzt der Bright kurz vor der Windersonnenwende, gleichzeitig der Wende zum hellen Licht unter dem immergrünen Weihnachtsbaum, singt Lieder von Jesus, glaubt auf völlig aufgeklärte frei denkende Weise an das Christkind und verhält sich möglichst so, wie es ihm als geistbegabtes Wesen die bilogische Bestimmung vorgibt, es (im höheren Sinne) humanistisch und ökologisch-schöpferisch vernünfig ist:
Wäre das kein Weihnachtsgeschenk?
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