Hallo pocoloco,
ich bin nur durch Zufall ( ? ) auf deinen Beitrag gestoßen, der ja nun schon über 3 Jahre her ist-dennoch hatte ich das dringende Bedürfnis, dir zu schreiben. Vorab: ich bin 23 Jahre alt und war 7 Jahre zwangskrank, ich hatte schwere Zwangsgedanken und Wiederholungszwänge.Ich fing 2009 mit den Therapien an, ab da war ich zweimal stationär in einer Klinik, einmal in einer Tagesklinik und dann noch für 6 Monate in einer Reha. Ich wurde dort im März 2011 für 2 Jahre arbeitsunfähig entlassen und hatte einen Schwerbehindertenausweis von 70 %. Zudem hatte ich eine ambulante Betreuung und eine gesetzliche Vertretung- alles in allem war ich schwer krank, mit 21. Die Therapien haben mir viel beigebracht und es hat mir auch geholfen, aber die Zwängen wollten einfach nicht weggehen-ich muss dazu sagen, dass meine äußeren Umstände nicht gut waren, bevor eine böse Zunge behauptet, Psychotherapien würden generell nichts bringen;)
Ich muss sagen, dein Problem hat mich sehr berührt...es tut mir Leid, dass du Angst vor Gott hast.
Ich möchte dir meine Geschichte erzählen, nicht um dich davon zu überzeugen das es einen Gott gibt, sondern weil ich dich überzeugen will das es einen GUTEN Gott gibt ;)
Als ich letztes Jahr in der Reha war, kam mir plötzlich der Gedanke an Gott. Ich war als Kind gläubig, aber während meiner Jugend und als die Zwänge anfingen, dachte ich nicht mehr wirklich an ihn, ehrlich gesagt ich erinnere mich nicht mal daran überhaupt an Gott gedacht zu haben.
Ich glaubte fest, dass es einen Gott gibt, ich merkte wie sich meine Zwangsgedanken auf ihn ausrichteten, unter dem Motto: " Gott will das du das nochmal machst, sonst passiert dem oder dem was."
Mir wurde klar, dass ich da so leicht nicht mehr rauskomme, das war ein gefundenes Fressen für meine Zwänge.
Ich entschloss mich, mich mit Gott zu beschäftigen- ist er gut, ist er böse?
Ich las in der Bibel über ihn, über das was Jesus, sein Sohn (!) über ihn sagt, und mir wurde klar: Gott muss mich lieben. Hier einige Verse von unzähligen weiteren:
"Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. "1.Johannes 4,16b
Es steht überall - er liebt mich-und DICH! Und der Tod Jesu für unsere Sünden ist ein Beweis bedingungloser Liebe!
" Denn so hat Gott die Welt geliebt,dass er seinen eingeborenen Sohn ( Jesus Christus ) gab , damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat." Joh 3,16
Gott IST die Liebe, so steht es überall in der Bibel!
"Furcht ist nicht in der Liebe,sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus."1.Johannes 4,18
Ich wusste, dass Gott sowas nicht von mir verlangen würde, er liebt mich, er will nicht das ich Angst habe und deswegen Zwangshandlungen ausübe, somit konnten diese Zwangsgedanken nicht von ihm kommen!
Er hat für jeden von uns einen Weg und nur er kann diesen Weg ändern, aber - er will nur das beste für uns, und wer jetzt denkt: wieso muss dann dies oder das in meinem Leben passieren? , dem kann ich nur sagen, dass man Gott vertrauen muss, es hat alles einen Sinn. Gott will nur das beste, und nur er weiß was das beste ist!
Ca. 2 Monate nach meiner Bekehrung zu Gott wurde ich so gut wie zwangsfrei, ich ging kurz nach meiner Entlassung aus der Reha arbeiten, fand durch Zufall ( ?? ;) ) eine wunderbare Arbeit in einer sozialen Einrichtung, wo man mir ermöglichte erstmal nur 3 Stunden zu arbeiten ( eigentlich 2 Jahre arbeitsunfähig entlassen ).
Gott hat mein Leben in neue Bahnen gelenkt- ich bin mittlerweile wieder für gesund erklärt, gehe jeden Tag 5 Stunden arbeiten, gebe nebenbei Nachhilfe. Ich habe damals in der Therapie meinen jetzigen Freund kennengelernt, wir wollen heiraten und Kinder kriegen ( es hat ALLES einen Sinn ;) ), ich habe keine ambulante Betreuung mehr, keine gesetzliche Betreuung und habe vor 3 Monaten meine Medikamente abgesetzt. Ich wurde aus der Hölle auf Erden befreit obwohl ich nicht mal an Gott dachte, und dafür bin ich unendlich dankbar.Er liebt mich einfach, ich musste mir nichts "verdienen". Hätte Gott mich nicht zu sich gebracht, wäre ich immernoch verloren.Ich lebe wieder-ich habe das Leben durch IHN. Das ist ein wunderbares Geschenk! Wer dieses Geschenk, dass Gott einem macht, nicht annimmt, der verpasst alles.
Auch in meiner Familie fanden zu dem Zeitpunkt Veränderungen statt, meine Mutter wurde von ihrer Alkoholsucht befreit, sie ist immernoch trocken ;) Ich weiß, das viele aus diesem Forum alles was hier steht auf etwas natürliches zurückführen, aber wenn ihr ganz tief in euch hineinhört, spürt ihr dann nicht, dass da mehr sein muss?
Ich wollte am Anfang nichts von einem Teufel wissen, ich hatte Angst dieses Wort zu schreiben geschweigeden auszusprechen, aber umso mehr ich über Gott erfuhr, umso mehr lernte ich, dass es einen gibt.
Und das er uns genau diese Gedanken, die du beschreibst, einflößt, damit wir Gottes Liebe nicht spüren können, nicht erfahren dürfen wie schön unser Leben sein kann, er legt uns Fesseln um.Dieser Gedanke hilft mir immernoch, das meine Zwänge , wenn sie mal kurz wiederkommen, stark zu sein und dagegen anzukämpfen.Ich möchte nicht, das der Teufel das erreicht, was er will ( mich von Gott entfernen), sondern was Gott will!
(Achso, wer jetzt denkt ich bin in einer Sekte, liegt falsch :)
Ich gehe auch in keine Kirche, ich sehe nur das was Gott tut und lese das, was in der Bibel steht. Nicht mehr und nicht weniger :))
Das deine Gebete erhört wurden,das ist wunderbar, hab keine Angst das Gott sowas wie " meine Familie töten und in die Hölle werfen" erhört, wieso sollte er das tun? Meinst du nicht, er entscheidet selber wer wann stirbt und wer in die Hölle kommt und wer nicht?
Wenn du an Gott glaubst, dann lies in der Bibel. Bete für den heiligen Geist, er wird dir zeigen wer Gott ist und wer nicht.
Lieben Gruß und Gottes Segen,
Christine