stine hat geschrieben:Es wundert mich nicht, dass du meine Texte nicht verstehst. Vorurteile die sich über Schuldzuweisungen Luft machen, weisen darauf hin, dass du mit dir sehr selbstzufrieden durch dein Leben gehst.
Ich hab nichts dagegen.
Ich verstehe deine Texte, habe auf jeden Satz reagiert und klar gestellt, was meine Postion ist, warum ich dir widerspreche. Dass du offensichtlich darauf nicht antorten kannst, zeigt, dass du diejenige bist, die den Text des Gegenüber nicht versteht, schließlich widerspricht er deiner kleinen subjektiven, religiösen Welt. Ja, was ist daran falsch, wenn man mit sich zufireden ist? Ich betrachte es als Lob, wenn ich mir Nichts vorzuwerfen habe. Schuldzuweisungen haben jedenfalls nichts mit Selbstzufriedenheit zu tun, abgesehen davon warst du diejenige, die nach einer moralisch überlegenen Position(/Stufe) gesucht hat:
stine hat geschrieben:Wer die Kirchen bekämpfen will, stellt sich auf die gleiche Stufe, wie der, der sie um jeden Preis schützen möchte. Veränderungen innerhalb der Gesellschaft funktionieren nicht durch Konfrontation, sondern durch die Vermengung unterschiedlicher Ansichten. Sozusagen ein Verwässern der fundamentalistischen Ansichten. Missionarisch sein können doch auch die Kirchengegner. Warum nur sehe ich bei den Gegnern so häufig das zwinkernde Auge nicht?
Ein christlicher Missionar versucht sein ungläubiges Gegenüber mit Charisma zu erhellen - ein atheistischer Missionar kommt mit der Anschuldigung, der Glaubende wäre ein Idiot. Wäre man unschlüssig, wem würde man lieber folgen?
Ich habe ganz klar verstanden, dass du einfach mal den religiösen Faschismus mit seiner Geschichte ausblenden und alles vermengen willst, nicht nach der möglichen Ursache des Problems suchen willst, weil du weißt, was es ist.
Natürlich ist es leicht zu sagen, dass man mit Schuldzuweisungen nicht weiterkommt, ich schiebe niemandem irgendeine Schuld im Sinne einer Moral zu, sondern eine kausale Verantwortung. Dass es mir völlig gleich ist, wie du einen "fundamentalistischen" Atheisten einstufst, zeigt deutlich, dass ich von Moral nichts halte, folglich auch nichts von Schuld. Fakt ist, dass gerade die Gegenseite mit Schuld/Sünde/Erbsünde argumentiert, das ist eine Feststellung. Genau das habe ich zum Thema Schuld geschrieben (für die, die wirklich Texte nicht verstehen):
Darth Nefarius hat geschrieben:Von Schuld halte ich nichts, es gibt nur kausale Verantwortung. Da ich schonmal die moralische Einstufung jeglicher Art ablehne, kannst du mit das nicht vorwerfen (ich bin ohnehin kein Missionar, ich habe klar in einem anderen Thema gesagt, dass ich den Atheismus für angeboren betrachte, da er sich von bestimmten geistigen Qualitäten ableitet).
Eine krankheit hat keine moralische Schuld, nur eine kausale Verantwortung, sie ist die Ursache für ein Problem, wenn man das Problem loswerden will, muss man die Krankheit loswerden, oder zumindest eindämmen. Die Religion ist eine Krankheit.
stine hat geschrieben:Also Hitler und Co haben mit Religion nichts zu tun. Sie beweisen nur, dass den Diktatoren dieser Welt jedes Mittel recht ist, um Macht auszuüben - egal welches! Und am besten ist natürlich, wenn das Volk hörig ist.
Natürlich haben sie etwas mit Religion zu tun, der Faschismus ist eine Ersatzreligion. Dafür sind nur Menschen anfällig, die auch für Religion anfällig sind, es geht um einen Personenkult, Autorität, einfache Wahrheiten, Gleichschaltung. Alles trifft auch auf die Religion zu (Stichwort Jesus, Wharheiten der Bibel und der Kirchenfürsten, selbige als Autoritäten, Exkommunikation von Reformatoren, gesellschaftliche Ächtung). Auch wenn das, was in weitentwickelten Teilen der Welt nur noch ein Schatten des Systems ist, so ist er noch überall als faschistoides System vorhanden, in manchen noch sehr autoritär (unabhängig von der Religion betrachtet).
stine hat geschrieben:Der Unterschied zum atheistischen Lager ist der, dass man religiöserseits erkannt hat, wie sehr der Mensch eine geistliche Heimat braucht, um sich nicht verloren zu fühlen. Das kann natürlich von Mensch zu Mensch schwanken, aber offensichtlich ist da was, was sich bis heute erhalten hat und das auch ohne, dass die Kirche noch Kreuzzüge machen muss.
das ist schlichtweg Unfug. Die Menschen, von denen du sprichst brauchen nicht geistliche Heimaten, sondern wollen (um es sich leicht zu machen) jemanden, der ihnen sagt, was richtig, was falsch ist (unabhängig von der Korrektheit der Aussagen), eine Autorität, die ihnen erklärt, was sie machen sollen, Wahrheiten, die schön einfach und verdaulich sind (Müssen wir wirklich sterben? Antwort: nein; Ist das Leben gerecht? Antwort: Ja; Hat das Leben einen Sinn? Antwort: Ja; Werde ich für meine Bemühungen belohnt? Antwort: Ja- alles schön einfach und so, wie man es hören will.). Das sind keine geistlichen Heimaten, dass ist einfacher Betrug und Suggestion, Bauchpinselei. ja, manche fühlen sich ohne viel Lob für wenig und ohne jemanden, der ihnen sagt, was sie machen sollen, verloren, in China oder in Syrien kann man da durch die lokalen Diktatoren dem Abhilfe schaffen.
stine hat geschrieben:Und ganz ehrlich: Da ist mir staatlich kontrollierter Religionsinhalt immer noch lieber, wie die weitschweifende Fantasie eines Neuzeitgurus.
Auch das muss mal überlegt werden.
Fragt sich, wer wen kontrolliert. Unser Problem ist gerade, dass die Religion soetwas, wie Narrenfreiheit besitzt, eben nicht kontrolliert wird, sondern unterstützt. Neuzeitgurus werden der Gesellschaft eines klar machen: Religion ist subjektiv, sie sind gleichwertig. Gerdae dieses Phänomen hat im antiken Rom zu einen hohen Liberalität geführt, in der sämtliche Sekten und Religionen koexistieren konnten (dieser Relativismus hat die Religion stark entmachtet, geistige Freiheit der Wissenschaften ermöglicht), bis ein Psychopat kam und sie zu Märtyrern gemacht hat, dann der andere, der eine monotheistische Religion bevorzugte.