Gedanken über Gott
Verfasst: Di 9. Okt 2007, 12:56
Mittelklug hat geschrieben:Alter Schwede, war das wieder spannend zu lesen. Ich hab mir viele eurer Texte wieder kopiert und gespeichert.
----------------------------------
Aber nun zu dir, stine.Ich versuche dich zu verstehen. Wie du selbst sagtest, ist dein Götterglaube eher pantheistischer Natur.
Bitte erlaube mir zu versuchen, deine Weltanschauung zu analysieren. Lies es bitte so unvoreingenommen und nüchtern wie möglich:
Ich verweise mal auf Wikipedia:Pantheismus (griechisch pan = „alles, ganz“; theós = „Gott“) bedeutet, die Gottheit bzw. „das Göttliche“ in allen Erscheinungen der Welt zu sehen (Allgottglaube). Somit vertritt der Pantheismus die Ansicht, dass das Universum gleichbedeutend mit Gott ist.
Anhänger des Pantheismus glauben an keinen persönlichen oder personifizierten Gott; sie sehen die ganze Welt vom Makro- bis zum Mikrokosmos als „göttlich“ an.
Auch viele Erscheinungsformen des Atheismus sind eigentlich pantheistisch, da das gottlose Weltbild mit religiösen Gehalten versehen wird.
Der Pantheismus ist keine Religion, sondern eine Weltanschauung, da er keine Religionsstifter, Religionsgemeinschaften, heiligen Schriften, Institutionen, Rituale oder Dogmen kennt. Auch sind die religiösen Ver- und Gebote unvereinbar mit den Naturgesetzen, die der Pantheismus auf ein "Gott" genanntes Höchstes Gesetz zurückzuführen sucht.
Verschiedene Vertreter des Pantheismus haben durchaus unterschiedliche Hypothesen und Theorien entwickelt.
Sofern ich deine Postings richtig gelesen und auch verstanden habe sollte, dürfte diese Beschreibung dich am ehesten vertreten.
Was meinst du?
Jetzt wirds aber doof, da ich wohl oder übel wie die anderen Brights dich nun "angreifen" werde. Sei hier bitte auch unvoreingenommen. Gutgemeinte, ernsthafte Kritik ist ein Geschenk, dass man nicht ablehnen sollte:
Ich erkenne, dass du den Begriff "Gott" für die vielen wichtigen Fragen als Antwort nutzt, welche sich mit dem "Warum" des Seins beschäftigen. Ich zitiere dich:Die eigentliche Frage, um die es mir ging, wurde deshalb immer weiter nach hinten gerückt, nämlich, was sagt die Wissenschaft zur Triebfeder allen Lebens? Dass wir immer mehr und mehr naturwissenschaftlich nachweisen können, sagt doch gar nichts über den Ursprung des Lebens aus. Woher kommt diese Energie, die in allem Lebenden ist?
Meine Denkweise entspricht am ehesten dem Pantheimus, wobei ich Gott nicht in allem Sein, sondern als Schöpfer allen Seins sehe, wir sehen nur seine Werke. Der Mensch wird damit ebenso ein Geschöpf Gottes.
Nachdem es keine wissenschaftlichen Gegenbeweise gibt, bleibt mein Glaube ungebrochen.
Wichtig für dich wäre in erster Linie die Definition des Wortes "Gott". Bei Pantheisten ist es so, dass sie Gott als Begriff für die (noch) unbekannten Größen verwenden, z.B.: Gott ist die Energie. Gott ist das Leben. Gott ist der Urknall. Gott ist das Universum. etc.
Nun bedenke jedoch, wofür Gott in Wirklichkeit steht und was es bedeutet. Die Antwort steht in der Bibel, den Erfinder des Gottesbegriffs, wie ihn sich die Welt bis heute vorzustellen hat.
- Gott ist ein lebendiges, allmächtiges & allwissendes Wesen, welches im Himmel thront und der Schöpfer allen Seins ist.
Das und nichts anderes ist die wahre Bedeutung des Wortes "Gott".
Der Pantheismus ist für mich persönlich der eingebremste Atheismus. Stine, ich hoffe es stimmt, wenn ich mal behaupte du suchst eine Begründung für die Existenz von Energie (generell), Lebensentstehung (wie genau), Bewusstsein (warum haben wir eines), Universum (warum gibts das) usw.
Ich vermute, du füllst diese Begriffe deshalb mit dem Wort "Gott", weil du Aufgrund unserer religiös organisierten Gesellschaft "Gott" als wichtigen, unvermeidbaren Faktor eingebläut bekommen hast. Doch: „Ein unpersönlicher Gott ist gar kein Gott, sondern bloß ein missbrauchtes Wort, ein Unbegriff." (wie es weiteres in Wikipedia unter Kritik zu lesen ist)
Wie wäre es hiermit, stine:
Nicht Gott ist Energie. Energie ist Energie.
Nicht Gott hat das Leben erschaffen. Das Leben selbst (durch Evolution aufgrund der lebensfreundlichen Bedingungen auf diesem Planeten) hat das Leben erschaffen.
Das Bewusstsein und die Entstehung des Universums muss auch nicht von "Gott" stammen. Ich empfehle hier den Agnostizismus, sprich, diese Fragen sind NOCH NICHT beantwortbar, daher sollte man ihnen keine allzu große Bedeutung zukommen lassen.
Du könntest für deine Fragen genausogut das berühmte, fliegende Spagettimoster als Antwort nutzen. Bitte erkenne die Unwichtigkeit des Begriffes "Gott" und versuche dich ihm zu entziehen. Wie beschrieben ist das Wort "Gott" ohne Bedeutung, sofern du ihn nicht genauso siehst, wie er ursprünglich gedacht ist zu sehen.
Liebe stine, ich würde mich wirklich sehr auf eine Antwort freuen. (auch von anderen)
Lg Mittelklug
Also, jetzt habe ich einfach hier nochmal einen neuen thread aufgemacht, weil ich der Meinung bin, dass sich dieser Austausch erstmal vom Thema Religion trennen sollte.
Warum kein Spagettimonster ?
Weil dieses noch nie erwähnt wurde und ganz offensichtlich eine Erfindung ist, um zu beweisen, dass man an alles mögliche glauben könnte. Aber genau das machen uns ja sämtliche Esoteriker sowieso schon vor.
Und übrigens gibt es heute für alles Bücher. Egal was ich lesen oder bestätigen möchte, irgendeiner hat das schon vor mir gedacht und niedergeschrieben und ich denke mal nicht immer nur aus Überzeugung, sondern oft aus sehr kommerziellen Gründen. Will sagen: Zitate aus Büchern sind nur dann wertvoll, wenn sie wissenschaftliche Fakten wiedergeben und nicht die Mutmaßungen einzelner Ungläubiger bestätigen.
Ich denke dabei an eine Reihe atheistischer Bücher, die nur gebetsmühlenartig immer wieder diesselben Argumente aufrollen. Prinzipiell findet sich in jede Richtung Literatur und es liegt an mir, was ich lese, was ich daraus lernen möchte und an was ich letztlich glaube. Es gibt auch ernstgemeinte Bücher über Astrologie und Handlesekunst, usw.
Solange es keine andere Erklärung für das Leben auf der Erde gibt ist es für mich die göttliche Schöpfung. Dieser Glaube kann zwar angezweifelt, aber auch nicht widerlegt werden.
Prinzipiell weiß ich selbstverständlich auch nicht, ob meine Erziehung, der Glaube der Mehrheit der Menschen, die Hinterlassenschaft einer biblischen Aufzeichnung, ein zusätzlich aktiviertes Gehirnareal oder einfach nur ein Instinkt oder alles zusammen zum Glauben geführt hat. Da müßte man jetzt genau feststellen was uns prinzipiell voneinander unterscheidet.
Warum nenne ich Gott Gott und nicht anders?
Weil ich es so gelernt habe.
Warum bin ich so überzeugt?
Ich weiß es nicht. Ich bin´s halt. Ich habe mich irgendwann bekehrt und mich auf Gottes Führung verlassen und seitdem öffnen und schließen sich Türen, als ob jemand meinen Weg bestimmen würde. Anders kann ich das nicht erklären. Tut mir leid. Aber das ist eben der Unterschied zwischen uns. Ich bin nicht alleine der Ratio unterworfen, sondern auch meinem Gefühl und meiner Inspiration. Körper - Geist - Seele. Nur wenn alles zusammen in Harmonie ist, werden wir erkennen, was wir suchen.
Selbstverständlich ist mir klar, dass das für euch eher eine Lachnummer ist, als eine Erklärung, aber ich lass das mal so stehen. Einen Versuch ist es mir wert.
LG stine