Hallo
Verfasst: Mi 14. Nov 2007, 00:20
Hallo,
jetzt habe ich also zu den Brights gefunden. Nach vielen Jahren kenne ich einen Begriff, der meinem "(Un)glauben", meiner Weltanschauung sehr Nahe kommt.
Aber kurz zu meiner Person:
Ich hatte das Glück, im katholisch geprägten Bayern im Herzen Frankens, in Nürnberg, zur Welt zu kommen. Obwohl ich in keiner besonders religiösen Familie aufwuchs (zu Weihnachten in die Kirche, sonst eigentlich gar nicht), verbrachte ich dann einen großen Teil meiner Schulzeit in Einrichtungen, die mehr oder minder stark mit der evangelischen Kirche verbunden waren. Dort traf ich dann zwangsläufig auf viele nette Menschen, darunter viele dieser "Papierchristen", wie ich auch noch einer bin. Aber eben auch einige Religionslehrer und fundamentalistisch geprägte Gläubige, die mich ziemlich erschreckt haben. Auch sang ich zeitweise in einem Chor, der vorwiegend über geistiges musikalisches Repertoire verfügte. Nach und nach viel mir auf, dass ich zwar ständig vom Glauben umgeben war, aber irgendwie überhaupt keine Bindung dazu herstellen konnte oder wollte. Ich begann, Fragen zu stellen. Ich wurde unbequem, sah nicht ein, warum man in Andachten und Gottesdienste musste, zumal sie mir nichts sagen konnten. Kurzum: Ich emanzipierte mich vom mir auferlegten, vererbten Glauben und von Religiosität im Allgemeinen.
Schließlich bediente sich mein Skeptizismus und Interesse an verschiedenen Gebieten immer mehr an Literatur, meistens von verschiedenen Sichtweisen einer Sache. Ein Buch von Peter Singer, "Praktische Ethik" viel mir in die Hände - und fesselte mich. Aber erst vor einigen Wochen fesselte mich dann Richard Dawkins' "Gotteswahn" so sehr, dass ich wirklich keinen Grund mehr sehe, meine Weltanschauung nicht festlegen zu wollen und in nebelhaften Zwischenformen zu verharren: Ich habe mich den Brights angeschlossen.
Dummerweise ist es aber tatsächlich so, wie es auch Dawkins in seinem Buch oft beschreibt: Es ist schwer, als Atheist mit anderen Menschen und vor allem strenggläubigen, ins Gespräch zu kommen und das nicht nur über religiöse Themen. Skeptizismus, beharrendes Nachfragen - diese Eigenschaften, die ich mir zuschreiben will, stoßen oft auf Unverständnis. Das allein wäre ja nicht so schlimm, aber leider ebben Diskussionen dadurch oft kurz vor einem möglichen Höhepunkt ab.
Da ich dieses Forum schon länger verfolge, weiß ich, dass es hier anders zu geht. Und so hoffe ich, meinen Debattierdrang hier befriedigen zu können Information, und vor allem möglichst wissenschaftliche/neutrale Information, wird immer wichtiger in diesen Zeiten. Und Reden hilft da weiter, denke ich.
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jetzt habe ich also zu den Brights gefunden. Nach vielen Jahren kenne ich einen Begriff, der meinem "(Un)glauben", meiner Weltanschauung sehr Nahe kommt.
Aber kurz zu meiner Person:
Ich hatte das Glück, im katholisch geprägten Bayern im Herzen Frankens, in Nürnberg, zur Welt zu kommen. Obwohl ich in keiner besonders religiösen Familie aufwuchs (zu Weihnachten in die Kirche, sonst eigentlich gar nicht), verbrachte ich dann einen großen Teil meiner Schulzeit in Einrichtungen, die mehr oder minder stark mit der evangelischen Kirche verbunden waren. Dort traf ich dann zwangsläufig auf viele nette Menschen, darunter viele dieser "Papierchristen", wie ich auch noch einer bin. Aber eben auch einige Religionslehrer und fundamentalistisch geprägte Gläubige, die mich ziemlich erschreckt haben. Auch sang ich zeitweise in einem Chor, der vorwiegend über geistiges musikalisches Repertoire verfügte. Nach und nach viel mir auf, dass ich zwar ständig vom Glauben umgeben war, aber irgendwie überhaupt keine Bindung dazu herstellen konnte oder wollte. Ich begann, Fragen zu stellen. Ich wurde unbequem, sah nicht ein, warum man in Andachten und Gottesdienste musste, zumal sie mir nichts sagen konnten. Kurzum: Ich emanzipierte mich vom mir auferlegten, vererbten Glauben und von Religiosität im Allgemeinen.
Schließlich bediente sich mein Skeptizismus und Interesse an verschiedenen Gebieten immer mehr an Literatur, meistens von verschiedenen Sichtweisen einer Sache. Ein Buch von Peter Singer, "Praktische Ethik" viel mir in die Hände - und fesselte mich. Aber erst vor einigen Wochen fesselte mich dann Richard Dawkins' "Gotteswahn" so sehr, dass ich wirklich keinen Grund mehr sehe, meine Weltanschauung nicht festlegen zu wollen und in nebelhaften Zwischenformen zu verharren: Ich habe mich den Brights angeschlossen.
Dummerweise ist es aber tatsächlich so, wie es auch Dawkins in seinem Buch oft beschreibt: Es ist schwer, als Atheist mit anderen Menschen und vor allem strenggläubigen, ins Gespräch zu kommen und das nicht nur über religiöse Themen. Skeptizismus, beharrendes Nachfragen - diese Eigenschaften, die ich mir zuschreiben will, stoßen oft auf Unverständnis. Das allein wäre ja nicht so schlimm, aber leider ebben Diskussionen dadurch oft kurz vor einem möglichen Höhepunkt ab.
Da ich dieses Forum schon länger verfolge, weiß ich, dass es hier anders zu geht. Und so hoffe ich, meinen Debattierdrang hier befriedigen zu können Information, und vor allem möglichst wissenschaftliche/neutrale Information, wird immer wichtiger in diesen Zeiten. Und Reden hilft da weiter, denke ich.
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