stine hat geschrieben:Frage: Leben wir Menschen denn gänzlich gegen die Naturgesetze?
Interessantes Thema :-)
Vorneweg, gegen "Naturgesetze" kann man nicht verstossen, sie sind die Spielregeln, an die sich alles in der Natur halten muss.
Aber es ist richtig, dass unser (menschliches) Leben durch Abweichungen von der "Naturordnung" bestimmt wird. Letztlich bezeichnet man dies als Kultur. Diese stellt insofern erweiterte Spielregeln auf.
Warum ist es nun anstrengend, sich an diese Spielregeln zu halten?
Weil jede Ordnung eines offenen Systems nur im Fliessgleichgewicht stattfindet. Um die Stabilität der Ordnung zu erhalten, muss also "Energie" in das System fliessen (genauer Negentropie, aber egal)
Für die "Naturordnunug" leistet dies im wesentlichen die Sonne.
Für die "Kulturordnung" leistet dies im wesentlichen jeder einzelen Mensch dieser "Kulturgemeinschaft".
Eine "Kultur", die sich dicht an der "Natur" orientiert, mag nun auch "dick", "faul" und "schlampig" als Regeln haben

[EDIT]
Was ich noch anmerken wollte:
Diese "Kulturordnung" übt imho genau so einen Selektionsdruck aus wie die "Naturordnung". Dies auch bei "Kulturen des Tierreichs".
Ein Affe, der zB besonders gut Nahrung mit einem Werkzeug beschaffen kann, ist in dieser "Affenkultur" attraktiv, auch wenn er klein und schmächtig sein sollte

(Evolution ist also ein Phänomen von Natur+Kultur)