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Was bin ich - für ein Pfau? (Auch für Hennen geeignet)

BeitragVerfasst: Di 26. Mai 2009, 17:48
von smalonius
Nachdem jackle soviel Wert auf sexuelle Evolution legt, hier die dazugehörige Umfrage. :mg:

Betrachtet man den Pfau und insbesondere sein Rad, dann mag man sich wundern wieso die Evolution etwas so unnützes entstehen ließ, das metabolische Resourcen für Kosmetik verschwendet und obendrein das tägliche Überleben auf der Flucht vor Fressfeinden erschwert, anstatt das Tier einfach groß und stark - oder klein und flink - werden zu lassen.

Aber die Menschen sind ja wohl nicht wie die Pfaue. Oder etwa doch?

Stell dir vor du wärst ein Pfau. Welche Strategie wäre deine?

Re: Was bin ich - für ein Pfau? (Auch für Hennen geeignet)

BeitragVerfasst: Di 2. Jun 2009, 14:18
von Jakob
Na, hat halt alles seinen Vorteil. Der Pfau zeigt dem Weibchen, daß es trotz (!) seines Schweifes überleben kann. Da muß er schon ein ganzer Kerl sein. Manches Macho-Protzverhalten hat wohl einen ähnlichen Sinn.

Und wir haben anstelle des Rades eben ein völlig überdimensioniertes Gehirn, daß Unmassen von Energie verschlingt. Total unpraktisch. Da kann man sich auch fragen, ob wir nicht besser Krallen, Muskeln oder ein dichtes Fell bekommen hätten. Aber dank unseres Hirns beherrschen wir diesen Planeten. Auch nicht schlecht.

Übrigens: Ich will fliegen können. Fliegen ist toll!

Re: Was bin ich - für ein Pfau? (Auch für Hennen geeignet)

BeitragVerfasst: Di 2. Jun 2009, 14:23
von folgsam
Jakob hat geschrieben: Aber dank unseres Hirns beherrschen wir diesen Planeten. Auch nicht schlecht.


Da gibt es noch eine ganze Menge Organismengruppen die nach allen Kriterien wesentlich erfolgreicher sind.

Aber unter den Säugetieren (eine verschwindend kleine Untergruppe) gehört der Mensch durchaus zu den evolutionären Gewinnern, wie es aussieht.

Re: Was bin ich - für ein Pfau? (Auch für Hennen geeignet)

BeitragVerfasst: Di 2. Jun 2009, 17:37
von 1von6,5Milliarden
folgsam hat geschrieben:Da gibt es noch eine ganze Menge Organismengruppen die nach allen Kriterien wesentlich erfolgreicher sind.
Nach allen Kriterien? Nein, aber nach vielen. Unser Hirn ermöglicht uns Kriterien zu finden bzw. zu sehen, nach denen dies so ist und nach denen dies nicht so ist.
Auch ist es schräg eine einzelne Art mit einer Gruppe zu vergleichen.

Re: Was bin ich - für ein Pfau? (Auch für Hennen geeignet)

BeitragVerfasst: Di 2. Jun 2009, 18:10
von folgsam
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Unser Hirn ermöglicht uns Kriterien zu finden bzw. zu sehen, nach denen dies so ist und nach denen dies nicht so ist.


Ja, und? Kulturfähigkeit (und alle ihre Begleiterschungen) scheint eine recht erfolgreiche Adaption an verschiedenste Umweltbedingungen darzustellen.


folgsam hat geschrieben:Auch ist es schräg eine einzelne Art mit einer Gruppe zu vergleichen.


Ohne jetzt eine Diskussion über den Sinn und Unsinn des Artbegriffs anfangen zu wollen: Es geht mir darum, dass "die Welt beherrschen" ein ganz und gar subjektives Gefühl ist.

Eusoziale Insekten sind da zb. ganz große Anwärter auf diesen Thron, wenn man ihn den einrichten wollte. Sehr viel länger erfolgreich als kulturschaffende Affen sind sie sowieso.

Re: Was bin ich - für ein Pfau? (Auch für Hennen geeignet)

BeitragVerfasst: Mi 3. Jun 2009, 09:38
von 1von6,5Milliarden
folgsam hat geschrieben:Es geht mir darum, dass "die Welt beherrschen" ein ganz und gar subjektives Gefühl ist.
Volle Zustimmung, s.u.

folgsam hat geschrieben:Eusoziale Insekten sind da zb. ganz große Anwärter auf diesen Thron, wenn man ihn den einrichten wollte. Sehr viel länger erfolgreich als kulturschaffende Affen sind sie sowieso.
Gutes Beispiel für "erfolgreich" und seine Subjektivität. In mehrfachem Sinn. Denn sind (die jüngeren!) Säugetiere nicht erfolgreicher, weil sie so viel "Beherrschung" in kürzerer Zeit geschafft haben? Es kommt eben immer auf den Blickwinkel drauf an.
Was bedeutet den überhaupt beherrschen? Wenn Mensch wollte (wenn andere Menschen solche Menschen ließen), könnte er leider gezielt tatsächlich heute relativ grobschlächtig, in wenigen Jahren vermutlich gezielt jeder Art (oder auch heute schon alle inkl. Homo sapiens) mit mehr oder weniger großen Nebenwirkungen ausrotten. Auch dies ist eine Art von beherrschen. Mensch übt ja schon und wird da (technisch) immer erfolgreicher, Insekten üben schon Jahrmillionen mit weniger Erfolg und relativ wenig Fortschritt seit vielen Hunderttausend Jahren.
Für die "Überlegenheit" von Insekten wird auch gerne die maximale Strahlendosis herangezogen - insbesondere wenn Mensch mal wieder zu sehr mit der Atombombe spielt - aber wer würde einen atomaren Winter denn länger oder eher überleben? Nicht dass dies erstrebenswert oder ein Ruhmesblatt wäre. Aber man sollte bei allem Gegensteuern zu menschgemachter Überheblichkeit seinerseits in gnadenlose Unobjektivität abdriften.

Weder Mensch noch Insekt muss beherrschen um faszinierend zu sein (wobei Insekten mir fast positiv faszinierender erscheinen), egal ob staatenbildend oder Einsiedler.

Re: Was bin ich - für ein Pfau? (Auch für Hennen geeignet)

BeitragVerfasst: Fr 5. Jun 2009, 11:40
von Julia
Jakob hat geschrieben:Übrigens: Ich will fliegen können. Fliegen ist toll!

http://vimeo.com/moogaloop.swf?clip_id=1778399

(P.S.: Demnächst auch mal wieder was sinnvolles.)