Malende Elephanten, usw ...

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Re: Malende Elephanten, usw ...

Beitragvon Myron » Sa 10. Okt 2009, 03:43

@Julia:

Der Kakadu Snowball soll das einzig bekannte Tier sein, das sich synchron zu einem musikalischen Rhythmus bewegen kann:

http://www.birdloversonly.org/blscience.shtml
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Re: Malende Elephanten, usw ...

Beitragvon Julia » Sa 10. Okt 2009, 10:14

Myron hat geschrieben:Der Kakadu Snowball soll das einzig bekannte Tier sein, das sich synchron zu einem musikalischen Rhythmus bewegen kann

Ich bin fast ein bisschen neidisch, ich bin ja schon froh, wenn ich beim Gehen nicht über die eigenen Füße stolper, aber ich habe auch schon Tiere der Art Homo sapiens recht ordentlich tanzen gesehen...
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Re: Malende Elephanten, usw ...

Beitragvon Nanna » Sa 10. Okt 2009, 12:04

stine hat geschrieben:Ein sprechender Papagei weiß nicht, was er sagt. Er kann aber erkennen, ob darauf mit Gelächter, Essen oder Schelte reagiert wird.

Vor ungefähr zwei Jahren ist ein berühmter Graupapagei gestorben, der anscheinend in der Lage war, nicht nur einfache Sätze selbst zu bilden, sondern auch deren Sinn zu verstehen. Es gab damals einen Artikel in der SZ, den ich zwar ausgeschnitten, aber dann verloren habe, daher kann ich die Quelle nicht mehr benennen. Ich weiß von den angeführten und wirklich sehr beeindruckenden Beispielen allerdings noch, dass der Papagei u.a. selbst mal einen jüngeren Papagei, der gerade das Sprechen lernen sollte, mit "Talk clearly!" anfuhr und zwar ohne auf diesen Satz und schon gar nicht in diesem Zusammenhang explizit trainiert worden zu sein. Dem Vogel muss also klar gewesen sein, was er da für eine Botschaft gesandt hat.
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Re: Malende Elephanten, usw ...

Beitragvon Klaus » Sa 10. Okt 2009, 12:10

Ein Bekannter von mir hat einen Graupapagei. Dieses Biest ist in der Lage, alle möglichen Geräusche der Wohnung nachzuahmen. Immer dann, wenn es ihm gelungen ist, mit seiner nachgeäfften Klingel an der Haustür, seinen Besitzer zur Tür gehen zu lassen, brach er anschließend in schallendes Gelächter aus und ich meine eine gewisse "Schadenfreude" herausgehört zu haben. Es muss ihm bewusst gewesen sein, jemanden verarscht zu haben.
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Re: Malende Elephanten, usw ...

Beitragvon smalonius » Sa 10. Okt 2009, 12:24

Klaus hat geschrieben:Warum sollte ein Pferd zählen können, oder ein Papagei reden? Das passiert nur, weil wir Menschen, Eigenschaften und Verhaltensweisen auf Tiere übertragen und uns dann darüber freuen, was die Biester alles so draufhaben.

Hans, das kluge Pferd, konnte nicht zählen, sondern die Körpersprache der Menschen lesen. Bei den Menschen ist es gelegentlich umgekehrt, die können zwar zählen, aber haben verlernt Körpersprache zu lesen.

Ein Zahl- oder Mengenverständnis bis drei ist im Tierreich gut belegt. Nicht nur anektodisch, so wie hier:

zitiert nach John D. Barrow, Warum die Welt mathematisch ist

Ein Bauer wollte eine Krähe schießen, die regelmäßig auf einen Turm auf seinem Land geflogen kam, um von dort in sein Korn zu gehen. Sobald aber der Bauer mit seiner Flinte zu dem Turm kam, flog die Krähe davon. War er wieder fort kam sie zurück.

Frustriert von diesen Versuchen, die Krähe loszuwerden, dachte er sich eine List aus. Damit die Krähe zurückkäme, während er noch im Turm war, ging er zusammen mit einem Freund zum Turm. Die Krähe flog weg, und wenig später ging der Freund fort, während der Bauer blieb. Die Krähe kam nicht zurück. Das nächste Mal ging er mit zwei Freunden, die einer nach dem anderen gingen: wieder keine Krähe. Dann versuchte er es mit dreien: wieder nichts. Dann ging er mit vier Freunden, die wiederum einer nach dem anderen fortgingen.

Diesmal kam die Krähe zurück und der Bauer konnte sie schießen. Die Krähe hatte einen Sinn für Zahlen, der es ihr erlaubte, die Anzahl der Personen zu kontrollieren. Bei Vier aber verschwamm die Zahl in ein ungewisses Gefühl für viele.


1von6,5Milliarden hat geschrieben:
Julia hat geschrieben:Ich muss generell sagen, dass mich meistens weniger die Fähigkeiten von Tieren überraschen, sondern mehr die Tatsache, dass Menschen davon ausgegangen sind, dass sie diese Fähigkeiten nicht haben...
Exakt dies. Ich frage mich wirklich mit welchen ideologischen Scheuklappen noch vor nicht allzulanger Zeit die "herrschende Forschermeinung" durch die Welt geforscht hat - und welche Scheuklappen sonst noch so benutzt werden.

Dabei hat schon Darwin den Unterschied zwischen Tier und Mensch behandelt. Manchmal denke ich mir, vieles was Darwin geschrieben hat, ist zwischendurch vergessen worden.

Als Zusammenfassung: Tiere sind lernfähig und zeigen ein Verhalten, das man bei Kindern als intelligent beschreiben würde. Humboldt sagt: "Tiere sind nicht nur belebte Maschinen." Ich sage, falls Tiere doch nur belebte Maschinen sind, sind wir es auch.

THE DESCENT OF MAN - CHAPTER III.

COMPARISON OF THE MENTAL POWERS OF MAN AND THE LOWER ANIMALS.



The promptings of reason, after very short experience, are well shewn by the following actions of American monkeys, which stand low in their order. Rengger, a most careful observer, states that when he first gave eggs to his monkeys in Paraguay, they smashed them, and thus lost much of their contents; afterwards they gently hit one end against some hard body, and picked off the bits of shell with their fingers. After cutting themselves only ONCE with any sharp tool, they would not touch it again, or would handle it with the greatest caution. Lumps of sugar were often given them wrapped up in paper; and Rengger sometimes put a live wasp in the paper, so that in hastily unfolding it they got stung; after this had ONCE happened, they always first held the packet to their ears to detect any movement within. (26. Mr. Belt, in his most interesting work, 'The Naturalist in Nicaragua,' 1874, (p. 119,) likewise describes various actions of a tamed Cebus, which, I think, clearly shew that this animal possessed some reasoning power.)

[...]

I will conclude by quoting a remark by the illustrious Humboldt. (28. 'Personal Narrative,' Eng. translat., vol. iii. p. 106.)
"The muleteers in S. America say, 'I will not give you the mule whose step is easiest, but la mas racional,--the one that reasons best'"; and; as, he adds, "this popular expression, dictated by long experience, combats the system of animated machines, better perhaps than all the arguments of speculative philosophy."

Nevertheless some writers even yet deny that the higher animals possess a trace of reason; and they endeavour to explain away, by what appears to be mere verbiage [Geschwätz], [...]

It has, I think, now been shewn that man and the higher animals, especially the Primates, have some few instincts in common. All have the same senses, intuitions, and sensations,--similar passions, affections, and emotions, even the more complex ones, such as jealousy, suspicion, emulation, gratitude, and magnanimity; they practise deceit and are revengeful; they are sometimes susceptible to ridicule, and even have a sense of humour; they feel wonder and curiosity; they possess the same faculties of imitation, attention, deliberation, choice, memory, imagination, the association of ideas, and reason, though in very different degrees. The individuals of the same species graduate in intellect from absolute imbecility to high excellence. They are also liable to insanity, though far less often than in the case of man.

[...]

It has often been said that no animal uses any tool; but the chimpanzee in a state of nature cracks a native fruit, somewhat like a walnut, with a stone. [...] The tamed elephants in India are well known to break off branches of trees and use them to drive away the flies; and this same act has been observed in an elephant in a state of nature.
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Re: Malende Elephanten, usw ...

Beitragvon Julia » Sa 10. Okt 2009, 13:18

Nanna hat geschrieben:Es gab damals einen Artikel in der SZ...

http://www.sueddeutsche.de/wissen/116/417881/text/

Unterforderter Vogel:
Alex started ignoring questions, or giving wrong answers, seemingly deliberately. He seemed to enjoy the experimenters’ frustrated reactions, they said.

There was evidence, they added, that his stubbornness stemmed from boredom with the rewards he had been getting for right answers. The researchers found some more interesting toys to give as rewards. After two weeks of obstructionism, Alex grudgingly returned to the game, though he occasionally seemed to lapse back.

One of these apparent lapses occurred one day when an experimenter asked Alex “what color three?” Laid out before Alex were sets of two, three and six objects, each set differently colored.

Alex insisted on responding: “five.” This made no sense given that the answer was supposed to be a color.

After several tries the experimenter gave up and said: “OK, Alex, tell me: what color five?”

“None,” the bird replied. This was correct, in that there was no color that graced exactly five of the objects. The researchers went on to incorporate “none” into future trials, and Alex consistently used the word correctly, they said.

http://www.world-science.net/exclusives ... ro1frm.htm
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Re: Malende Elephanten, usw ...

Beitragvon smalonius » Sa 10. Okt 2009, 13:25

Myron hat geschrieben:Der Kakadu Snowball soll das einzig bekannte Tier sein, das sich synchron zu einem musikalischen Rhythmus bewegen kann:
http://www.birdloversonly.org/blscience.shtml

Im allerersten Link steht da etwas anderes:
Hence it appears that Snowball is not unique, and that BPS is not the sole province of humans.


Außerdem heißt es, Snowball könne gar nicht konstant ein Tempo einhalten, sondern würde über kurz oder lang auf sein "persönliches" Tempo einschwenken.

Zumindest auf den Videos, die ich gesehen habe, ist das nicht so. Da trifft er fast immer die Viertel.

Hier singt er dann auch mit. Sinnvoll.



Ob Back Street Boys Tierquälerei sind, steht auf einem anderen Blatt. :pfeif:

Nanna hat geschrieben:Vor ungefähr zwei Jahren ist ein berühmter Graupapagei gestorben, der anscheinend in der Lage war, nicht nur einfache Sätze selbst zu bilden, sondern auch deren Sinn zu verstehen.

Das war eben dieser so derangiert und armselig aussehende Alex aus obigem Youtube.
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Re: Malende Elephanten, usw ...

Beitragvon stine » Sa 10. Okt 2009, 16:34

Der iss ja süüüüß!!
Bild

Papageien sollen ja allgemein zu den neugierigsten und findigsten Tieren zählen.

LG stine
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Re: Malende Elephanten, usw ...

Beitragvon Julia » So 29. Nov 2009, 08:57

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Re: Malende Elephanten, usw ...

Beitragvon stine » So 29. Nov 2009, 12:18

:2thumbs:
Damit wäre die Theorie vom dummen Huhn eindeutig widerlegt.
Man sollte sich Hühner im Kinderzimmer halten :mg:

LG stine
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Re: Malende Elephanten, usw ...

Beitragvon smalonius » Sa 5. Dez 2009, 22:43

Blue Whale Song Mystery Baffles Scientists


All around the world, blue whales aren’t singing like they used to, and scientists have no idea why.

The largest animals on Earth are singing in ever-deeper voices every year. Among the suggested explanations are ocean noise pollution, changing population dynamics and new mating strategies. But none of them is entirely convincing.

“We don’t have the answer. We just have a lot of recordings,” said Mark McDonald, president of Whale Acoustics, a company that specializes in the sonic monitoring of cetaceans.

McDonald and his collaborators first noticed the change eight years ago, when they kept needing to recalibrate the automated song detectors used to track blue whales off the California coast. The detectors are triggered by songs that match a particular waveform. Every year, McDonald had to set them lower.

Since then, he and Scripps Institution of Oceanography researchers Sarah Melnick and John Hildebrand have gathered thousands of blue whale recordings made since the 1960s, spanning populations from the North Atlantic to the South Pacific to the East Indian Ocean. Their analysis, published in October in Endangered Species Research, shows that the songs’ tonal frequency is falling every year by a few fractions of a hertz.

“It’s a fascinating finding,” said John Calombokidis, a blue whale expert at the Cascadia Research Collective. “It’s even more remarkable, given that the songs themselves differ in different oceans. There seem to be these distinct populations, yet they’re all showing this common shift.”

[...]

Bild

http://www.wired.com/wiredscience/2009/ ... g-mystery/
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Re: Malende Elephanten, usw ...

Beitragvon Denker » Mi 2. Jun 2010, 17:05

Also, es scheint sich herauszustellen, dass die Trennlinie zwischen Mensch (homo sapiens) und Tier ganz schwer zu ziehen ist, was Intelligenz, soziales Leben, Gefühle, Werkzeuggebrauch, Kreativität, Sprache usw. usw. angeht.

Jemand hat es mal auf den Punkt gebracht: "Tiere kochen sich kein Essen".

Mir scheint überall nur eine quantitative Mehrleistung beim homo sapiens vorzuliegen (die, wie man weiß, immer auch eine andere Qualität zur Folge hat.)
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