Vorstellung

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Vorstellung

Beitragvon dezi » Mo 22. Feb 2010, 16:46

Hallo an alle, ich bin dezi.

Ich habe lange überlegt, ob das hier das Richtige für mich ist. Und ich bin mir noch nicht hunderprozentig sicher. Mal schauen.

Etwas über mich zum Anfang zum Festbeissen.

Religion gleich welcher Couleur halte ich für ausgemachten Unfug. Für mich ist das nur eine traditionelle Art der Machtausübung über andere. Eine gut Funktionierende.

Ich habe festgestellt, dass ich mit Menschen, die auf Pendel, Tarotkarten und im Mondschein abgefülltes Quellwasser bauen, keinen nachhaltigen Umgang pflegen kann.

Homöopathie halte ich für Geschäftemacherei, teilweise geht es bis zur Körperverletzung, wenn todkranken Menschen dadurch eine vernünftige Behandlung versagt bleibt.

Ich bringe meinen Kindern bei, dass Fernsehwerbung mit einem Sternchen und Kleingedruckten per sé Betrug ist, egal um welches Produkt es sich handelt. Ähnliches gilt für Gewinnspiele und Votings per SMS.

Ich bekenne mich dazu, regelmäßig einen BigMac zu essen. Das erlaube ich auch meinen Kindern. ;-) Zu allem Überfluss rauche ich.

Die Bezeichnung "Brights" finde ich anmaßend, und bin nicht so recht glücklich über diese Namenswahl, obschon ich weiss, dass die Bezeichnung NICHT literal übersetzt werden sollte. Schlechtes Marketing... Ebenso der Begriff "Naturalismus". Was ist das, eine neue Sekte?? Ich finde ihn erklärungsbedürftig. Das sind so meine Assoziationen.

Na, mal sehen, wie es hier so geht.
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Re: Vorstellung

Beitragvon stine » Mo 22. Feb 2010, 17:19

Hallo dezi,
willkommen hier im Forum!
Dieses Forum ist für dich dann das Richtige, wenn du gerne sachlich diskutieren möchtest und du Lust dazu hast, dir über alles Mögliche Gedanken zu machen. Ich selber würde mich nicht als Bright bezeichnen, obwohl ich sicher bin, dass alles um uns herum "natürlichen" Ursprungs ist und es keine "übernatürlichen" Kräfte geben kann.

Religion halte ich für das älteste Instrument um soziales Miteinander zu regeln und moralische Standpunkte zu entwerfen und zu vertreten. In meinen Augen ist sie bis heute nicht überflüssig. Allerdings kenne ich derzeit keine, die nicht von Menschen dazu missbraucht wird, diverse Machtansprüche geltend zu machen.
Eine gute Religion sollte den Menschen freiwillig dazu bringen, seine Erkenntnisse über die Welt zu sammeln und so zu leben, dass er sein Handeln mit bestem Gewissen vertreten kann.

LG stine
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Re: Vorstellung

Beitragvon Myron » Mo 22. Feb 2010, 17:48

dezi hat geschrieben:Hallo an alle, ich bin dezi.


Herzlich willkommen!
:brights:

dezi hat geschrieben:Ich bekenne mich dazu, regelmäßig einen BigMac zu essen.


Keine Bange, das macht Dich nicht zu einem Supernaturalisten. ;-)

dezi hat geschrieben:Die Bezeichnung "Brights" finde ich anmaßend, …


Das unterstellen uns die "Supers". Tatsache ist jedoch, dass sich der Name auf die freigeistige Helle der Aufklärung (engl. "enlightenment") bezieht und nichts mit Überheblichkeit unsererseits zu tun hat. Es stimmt einfach nicht, dass die Brights alle Supers grundsätzlich für weniger intelligent halten.

dezi hat geschrieben:… Ebenso der Begriff "Naturalismus". Was ist das, eine neue Sekte?? Ich finde ihn erklärungsbedürftig. Das sind so meine Assoziationen.


Im Philosophie-Forum findest Du mehrere Threads zu diesem Thema.
Die Bezeichnung "Naturalismus" steht für denjenigen weltanschaulichen Standpunkt, dem zufolge die natürliche Welt die ganze Welt, die gesamte Wirklichkeit bildet. Das allein besagt freilich noch nicht viel, solange der Begriff der Natürlichkeit und entsprechenderweise der Begriff der Nicht- bzw. Übernatürlichkeit nicht näher bestimmt wird. Dazu gibt es allerdings unterschiedliche Auffassungen. Intuitiv klar ist jedoch, dass der Naturalismus mit dem Glauben an Götter, Geister (Engel, Teufel), Gespenster, Seelen oder magisch-okkulte Kräfte oder Mächte unvereinbar ist und sich an den Erkenntnissen der Naturwissenschaften orientiert. Meine allgemeine Auffassung kannst Du hier unten lesen:
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Re: Vorstellung

Beitragvon dezi » Mo 22. Feb 2010, 18:26

stine hat geschrieben:Religion halte ich für das älteste Instrument um soziales Miteinander zu regeln und moralische Standpunkte zu entwerfen und zu vertreten. In meinen Augen ist sie bis heute nicht überflüssig. Allerdings kenne ich derzeit keine, die nicht von Menschen dazu missbraucht wird, diverse Machtansprüche geltend zu machen.


Hier kommen wir genau zum Punkt. Das ist genau das Recht, was Religionen für sich pachten und das stört mich. Ich glaube, dass ein soziales Miteinander und daraus erfolgende Verhaltensweisen schon lange davor geprägt worden sein mussten, und dass es etwas mit Gefühlen bzw. Einfühlungsvermögen zu tun hat. Schon die Menschen vor 100.000 Jahren pflegten ein durchaus soziales Miteinander ohne Gebote. Der Gott in diesem Rahmen wurde meiner Meinung nach erst später erfunden.
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Re: Vorstellung

Beitragvon dezi » Mo 22. Feb 2010, 18:44

Naturalismus:

Was der Begriff bedeutet ist mir schon klar. Wenn ich eine Umfrage machen würde, in der Einkaufspassage mit folgender Frage:

Gibt es einen Unterschied zwischen Kreationismus und Naturalismus? Würden vermutlich viele Menschen ankreuzen, das wäre das Gleiche.

Ich gehe hier bewusst von Menschen aus, die weder das eine noch das andere kennen. Das liegt einfach ziemlich dicht beinander. Was Kreationismus ist, haben inzwischen wohl schon 7% (nur eine böswillige Schätzung. Oder sogar gutwillig?**) der Menschheit begriffen. Ich finde die Wahl der Bezeichnung einfach nicht so treffend. Allerdings fällt mir ad hoc auch nichts besseres ein. Und ausserdem will ich ja gar nicht rumstänkern...

Hatte ich erwähnt, dass ich auch ein großer Zyniker bin?

** Von den propagierten 7% wissen 1/3 das Ex-Präsident Bush einer ist. Sonst wäre das Thema sowieso nicht so bekannt. Und da keiner Bush mag, mögen sie es vermutlich auch nicht, ohne richtig zu wissen was das ist... Ein Beweis für die These: Aus Richtigem Richtiges ;-)
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Re: Vorstellung

Beitragvon Pete » Mo 22. Feb 2010, 18:51

Hallo dezi,

willkommen... und da ich mich auch noch nicht vorgestellt habe, trägt meine Antwort auch etwas dazu bei mich besser kennen zu lernen... :^^:

Ich war Jahrelang hoffnungslos religiös... weil ich so aufgewachsen bin und erzogen wurde und weil ich zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt eine mysthisches Jesuserlebnis hatte... heute weiß ich, dass diverse Vorgänge in meinem Gehirn dazu führten und alles Illusion war.
Jedenfalls kann ich nur bestätigen, dass es gerade in den monotheistischen Religionen sehr viel Machtmissbrauch gibt und ich gehe noch weiter und sage der Monotheismus ist zur Machtausübung gegründet worden.
Heute gehen die meisten religiösen Menschen davon aus, dass Monotheismus normal sei, aber in Wahrheit ist der Polytheismus die normale Religion. Eben einfach deshalb, weil sie das Zusammenspiel der Naturkräfte früher mit einem breit gefächerten Götterpantheon viel besser erklären konnten und dies den Menschen als logisch erschien, dass hinter den verschiedenen Naturkräften jeweils ein Gott stehen müsse.
Natürlich gab es dabei auch Missbrauch, bis hin zum Menschenopfer. Das ist aber auch etwas differenzierter zu sehen. Denn oft wurden Gefangene oder gefährliche Gewaltverbrecher geopfert. Damals gab es ja noch keine Hochsicherheitstrakte...

Der Monotheismus munkelt man, habe sich erst durch Pharao Echnaton ergeben. Dieser schaffte alle Götter ab und lies alleine den Sonnengott anbeten und verbat den Kult um die anderen Götter. Man geht heute davon aus, dass damals Israel aus Ägypten auszog (aber nicht so glorreich wie in der Bibel geschrieben, sondern sie wurden eher davon gejagd...) und nahmen diesen Monotheismus mit. Echnaton setzte diesen Monotheismus gewaltsam durch und nach seinem Tod hielt er sich nicht mehr, die Ägypter kamen zum Polytheismus zurück. Israel aber nicht. Im Gegenteil. Die Priesterkaste des Jahwe setzte immer wieder den Versuchen des Volkes andere Kulte zu etablieren ein jähes Ende. Eine blutige, kriegerische Geschichte folgt.
Und doch war wohl der Übergang vom Polytheismus zum Monotheismus so etwas wie eine frühe Aufklärung... Nicht hinter jeder Naturkraft gibt es einen Gott, sondern einer ist für alles da... Aber der Monotheismus taugt viel mehr zum Menschenunterdrücken als der Polytheismus und so nahm auch das Ausmaß religiöser Gewalt sowohl physisch als auch psychisch zu...
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Re: Vorstellung

Beitragvon dezi » Mo 22. Feb 2010, 19:04

Hallo Pete,

ich freue mich über Deine Antwort.

Pete hat geschrieben:Jedenfalls kann ich nur bestätigen, dass es gerade in den monotheistischen Religionen sehr viel Machtmissbrauch gibt und ich gehe noch weiter und sage der Monotheismus ist zur Machtausübung gegründet worden.


Ich glaube ja, wenn man hier was glauben darf -:) (nur Spass...), dass der Theismus, in welcher Form auch immer, von einem kleinen urzeitlichem Scherzbold zu just diesem Zweck erdacht wurde. Eine entsprechende Theorie werde ich später einmal preisgeben, wenn ich hier etwas wärmer geworden bin.

Ich vermisse hier ein Thread, weil es mich brennend interessiert: "Wie ich vom Glauben abfiel".
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Re: Vorstellung

Beitragvon stine » Mo 22. Feb 2010, 20:25

dezi hat geschrieben:Ich vermisse hier ein Thread, weil es mich brennend interessiert: "Wie ich vom Glauben abfiel".
Dann mach mal!

LG stine
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Re: Vorstellung

Beitragvon Nanna » Di 23. Feb 2010, 10:46

Hallo dezi,

willkommen im Forum!

dezi hat geschrieben: Was ist das, eine neue Sekte??

Nein, ganz sicher nicht. Sekten haben Glaubensinhalte und als Naturalisten versuchen wir ja mit so wenigen wie möglich auszukommen. Auch wirst du feststellen, dass eigenständiges Denken etwas ist, worauf viele hier im Forum großen Wert legen. Damit lässt sich keine Sekte machen.
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