Millenniumziele

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Re: Millenniumziele

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mo 27. Sep 2010, 13:23

Es ist alles eine Frage des Zeit- und Wertmaßstabes.
Schau dir mal das Beispiel Osterinsel an, und dann denke noch einmal nach - und wir haben Einfluss, im Guten wie im Schlechten.
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Re: Millenniumziele

Beitragvon ganimed » Di 28. Sep 2010, 13:06

Den Hinweis auf die Osterinsel habe ich noch nicht ganz verstanden. Inwiefern ist das ein Beispiel für den Einfluss des Menschen?
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Re: Millenniumziele

Beitragvon Arathas » Di 28. Sep 2010, 13:52

Archäobotanische Befunde belegen, dass die Insel einst dicht mit Palmwäldern der Gattung Jubaea, einer nahen Verwandten der Honigpalme Jubaea chilensis, bedeckt war. In Proben von Rano Kao wurde nachgewiesen, dass eine Entwaldung über einen längeren Zeitraum ab dem Jahr 1010 (± 70 Jahre) stattfand.[4] Man schätzt, dass in dieser Zeit mehr als 10 Millionen Palmen auf der Insel gefällt wurden. Der Verlust des Palmenwaldes, der die Kulturpflanzen vor dem ständig wehenden Wind und vor Austrocknung geschützt hatte, führte zu einer umfangreichen Bodenerosion, die wiederum entscheidende Auswirkung auf die Nahrungsmittelversorgung und damit auf den rapiden Rückgang der Bevölkerung gehabt haben dürfte.


Da hat sich Mensch sein Grab selbst geschaufelt, halt in der isolierten Mini-Version.
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Re: Millenniumziele

Beitragvon Arathas » Di 28. Sep 2010, 14:58

Ein (meiner Meinung nach) sehr guter Film zu dem Thema ist übrigens "Rapa Nui" - der von der Ära handelt, als die letzten Palmen gefällt wurden, um sie als Transportrollen für die riesigen Steinköpfe zu verwenden.
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Re: Millenniumziele

Beitragvon ganimed » Mi 29. Sep 2010, 23:28

Dass der Mensch spielend massiv in die Umwelt eingreifen kann wird wohl niemand bestreiten. Den globalen Klimawandel fände ich derzeit übrigens ein viel eindrucksvolleres Beispiel als ein paar Hektar verschwundenen Wald auf irgendeiner Insel. Aber man muss da doch unterscheiden zwischen schweren Nebenwirkungen der menschlichen Parasiten und angeblich möglichen geplanten, gezielten Maßnahmen eben dieses Menschen.
Teller zerdöppern kann der Elefant im Porzellanladen ohne Frage sehr gut. Aber was ist davon zu halten, wenn ein Elefant zu Vernunft und Umkehr aufruft und hier im Forum schreibt, man müsse doch endlich nachhaltig und planvoll neue Teller töpfern und den Prozellanladen wieder aufräumen.

Ich glaube nicht, dass wir Elefanten so etwas hinkriegen, jedenfalls nicht als globales Kollektiv. Wenn wir die Überbevölkerung in den Griff bekommen, dann nur als Nebenwirkung einer ziellosen, nicht geplanten, allgemeinen Entwicklung, die von unzähligen gesellschaftlichen Faktoren abhängt. Viel zu viele als dass eine Regierung mit ihren Milchmädchenrechnungen und naiven Anreizmaßnahmen da was reißen könnte. Ich denke da an diese spinnerten Ideen, akademischen Frauen finanzielle Anreize zu bieten, endlich wieder mehr Kinder zu bekommen. Sogar Harald Schmidt hat, glaube ich, mal dazu aufgerufen (wohl aber nicht ernst gemeint). Forget it.
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Re: Millenniumziele

Beitragvon Denker » Mo 4. Okt 2010, 16:53

ganimed hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass wir Elefanten so etwas hinkriegen, jedenfalls nicht als globales Kollektiv.

Das ist mir zu pessimistisch und fatalistisch - es ist aber zu spät, Pessimist zu sein! Wir schlittern in den Abgrund, wenn wir nichts tun. Immerhin haben wir einige "naturgegebene" Mißstände ja schon weitgehend abgeschafft: Diktatur, Folter, Sklaverei, Menschenopfer... Irgendwann kommen noch Religion, Patriarchat und Krieg dazu, und dann leben wir in der besten aller Welten. Ja, und halt Übervölkerung und Ressourcenausbeutung. Wäre doch ein lohnendes Ziel und Lebenssinn für jeden. Besser als :tv: !!"Utopie" nennt man das. :klugscheisser:
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Re: Millenniumziele

Beitragvon stine » Mo 4. Okt 2010, 17:37

Denker hat geschrieben:Mißstände ja schon weitgehend abgeschafft... Irgendwann kommen noch Patriarchat ... dazu, und dann leben wir in der besten aller Welten.
Denker, tut mir leid, ich musste das verkürzen, weil: Denkst du ein Matriarchat ist besser? Nein, nicht? Ich finde, die Frauenquoten ehrlich gesagt zum :(

Nun willich ja nicht wieder bei Adam und Eva anfangen :mg: , aber in der Bibel steht schon geschrieben: Gott schuf den Mensch, als Mann UND Frau. Das heist, Mann und Frau ergänzen sich. Ich beziehe das nicht nur auf das Zeugen von Nachwuchs, sondern auch auf die Tatsache, dass das männliche und das weibliche Agieren in ergänzender Weise erst den vollkommenen Menschen ergeben. Der Mensch ist als Paar ein Ganzes.

Interessanterweise sind heute in Heterobeziehungen die Rollen oft unklarer als in vermeintlich gleichgeschlechtlichen, denn diese Lebensgemeinschaften spielen ihre beiden Rollen oft perfekter, als Mann und Frau Hetero. Die Geschlechter verschwimmen immer mehr und das in Kraft tretende Matriarchat wäre nichts anderes, als ein nachgemachtes Patriarchat, mit Frauen, die die Hosen anhaben.

Wie sehr Frauen heute noch Frauen sind, darüber sollte man natürlich auch mal nachdenken.

LG stine
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Re: Millenniumziele

Beitragvon ganimed » Mo 4. Okt 2010, 19:48

Denker hat geschrieben:Das ist mir zu pessimistisch und fatalistisch - es ist aber zu spät, Pessimist zu sein! Wir schlittern in den Abgrund, wenn wir nichts tun.

Wir schlittern in den Abgrund? Also das nenne ich Pessimismus. Ich bin insofern optimistisch, als ich die Schätzung der UNO spontan glaube und ebenfalls davon ausgehe (und ausgehen möchte) dass sich das mit der Überbevölkerung in 100 Jahren von selbst erledigt hat.

Und ich plädiere ja durchaus nicht zum Fatalismus und zum nichts tun. Jede Ameise (wieso fallen mir bei diesem Thema nur Tieranalogien ein?) soll weiterhin rumwuseln und ihr Ding machen. Aber keine Ameise soll mir weismachen, dass es einen großen Plan gäbe und dass alle Ameisen an einem Strick in eine Richtung ziehen könnten und ein Problem wie die Überbevölkerung durch planvolle, globale Gegenmaßnahmen zu lösen wäre. Zig Jahre Aufklärung in Entwicklungsländern über Verhütungsmethoden haben doch, soweit ich weiß, wenig bis gar nichts gebracht.

Ameisen wuseln nunmal wild durcheinander und ziehen nie an einem langen Strick. Genau wie die Menschen.
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Re: Millenniumziele

Beitragvon mat-in » Mo 4. Okt 2010, 20:06

ganimed hat geschrieben:Ameisen wuseln nunmal wild durcheinander und ziehen nie an einem langen Strick. Genau wie die Menschen.

Das kommt dir nur so vor, weil du den Strick nicht siehst und eine Ameise vielleicht nur 80% der Zeit dran zieht und die restlichen 20% einen Guten Punkt sucht um sich am Strick fest zu halten... Menschen hingegen arbeiten da offen gegeneinander, selbst wenn die Ziele der einen Seite positiv für alle sind, wird sich jemand dagegen stellen, und sei es aus eingebildetem, kurzzeitigem Vorteil. Das wirst du bei Ameisen sicher nicht finden, auch nicht mit genau hingucken :/
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Re: Millenniumziele

Beitragvon Denker » Di 5. Okt 2010, 10:17

stine hat geschrieben:Denkst du ein Matriarchat ist besser? Nein, nicht?

Natürlich nicht! Frauschaft ist genauso schlimm wie Herrschaft. Xseidank gibt es ja nicht nur die Alternative Patri oder Matri, sondern Partnerschaft!
stine hat geschrieben: aber in der Bibel steht schon geschrieben: Gott schuf den Mensch, als Mann UND Frau.

Als praktizierender Agnostiker lehne ich die Bibel als Bezugsquelle von Erkenntnis natürlich ab! Höchstens als Erkenntnis darüber, wie alte Denkstrukturen in den Köpfen von Menschen gebaut waren.

Was aber nun weiiiiiiiiiit vom Thema "Übervölkerung der Erde" abführt!
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Re: Millenniumziele

Beitragvon Denker » Di 5. Okt 2010, 10:22

ganimed hat geschrieben:Ameisen wuseln nunmal wild durcheinander und ziehen nie an einem langen Strick. Genau wie die Menschen.

Da ist mir doch spontan ein Unterschied eingefallen zur Ameise!! :mg: :mg: :mg:
Wir Menschen haben Verstand, Vernunft und Ethik und...

"Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ So hat es der Philosoph Immanuel Kant in einem Essay im Dezember 1784 in der Berlinischen Monatsschrift geschrieben.

Also: just do it!!!
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Re: Millenniumziele

Beitragvon mat-in » Di 5. Okt 2010, 10:33

ganimed hat geschrieben:Ameisen wuseln nunmal wild durcheinander und ziehen nie an einem langen Strick. Genau wie die Menschen.

mat-in hat geschrieben:Das kommt dir nur so vor, weil du den Strick nicht siehst und eine Ameise vielleicht nur 80% der Zeit dran zieht und die restlichen 20% einen Guten Punkt sucht um sich am Strick fest zu halten... Menschen hingegen arbeiten da offen gegeneinander, selbst wenn die Ziele der einen Seite positiv für alle sind, wird sich jemand dagegen stellen, und sei es aus eingebildetem, kurzzeitigem Vorteil. Das wirst du bei Ameisen sicher nicht finden, auch nicht mit genau hingucken

Denker hat geschrieben:Da ist mir doch spontan ein Unterschied eingefallen zur Ameise!!
Wir Menschen haben Verstand, Vernunft und Ethik und...

Das wirft jetzt leider kein Gutes Bild auf den verstand... irgend wie... :(
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Re: Millenniumziele

Beitragvon ganimed » Di 5. Okt 2010, 18:35

Denker hat geschrieben:Wir Menschen haben Verstand, Vernunft und Ethik und...

Ja, es gibt sie noch, die Unterschiede zwischen Ameisen und Menschen. Und wenn es nur der Anfangsbuchstabe des Artennamens wäre. :)

Aber die Frage hier ist ja, ob diese Unterschiede ausreichen. Reicht menschlicher Verstand aus, um die Überbevölkerung in den Griff zu bekommen?
Man sage einfach per Lautsprecherdurchsage und Flugblättern allen Menschen: "he hört mal, wir sind zuviele, also haltet euch bei der Fortpflanzung in den nächsten 30 Jahren sehr zurück! Danke für die Aufmerksamkeit."

Verstehe ich deinen Einwand richtig, dass du also meinst, dass im Unterschied zu den Ameisen, der Mensch so verständig ist, dass er das Problem lösen kann (sobald alle Menschen davon erfahren haben)? Wie erklärst du dir dann die bisherige Erfolglosigkeit von Aufklärungskampagnen in aller Welt?

Verstand, Vernunft und Ethik werden notorisch überbewertet. Unterschiede zur Ameise mögen vorhanden sein, aber nicht in ausreichendem Maße.
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Re: Millenniumziele

Beitragvon stine » Di 5. Okt 2010, 20:15

ganimed hat geschrieben:Wie erklärst du dir dann die bisherige Erfolglosigkeit von Aufklärungskampagnen in aller Welt?
Ich würde sagen, das ist triebgesteuert und - solange nicht alle Länder eine Rentenversicherung und Pflege fürs Alter auflegen ist das Kinderkriegen auch der Versorgung durch die nächste Generation geschuldet.

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Re: Millenniumziele

Beitragvon mat-in » Mi 6. Okt 2010, 11:38

stine hat geschrieben:
ganimed hat geschrieben:Wie erklärst du dir dann die bisherige Erfolglosigkeit von Aufklärungskampagnen in aller Welt?
Ich würde sagen, das ist triebgesteuert und - solange nicht alle Länder eine Rentenversicherung und Pflege fürs Alter auflegen ist das Kinderkriegen auch der Versorgung durch die nächste Generation geschuldet.

Ich sehe da grundlegende Probleme, hab dazu mal ein neues Thema aufgemacht:
viewtopic.php?f=3&t=3583&start=0
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Re: Millenniumziele

Beitragvon Denker » Mi 6. Okt 2010, 15:50

Na, dann over and out -> "Überbevöklerung reduzieren" als Millenniumsziel ist beendet, "Menschenänderung" steht an!
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Re: Millenniumziele

Beitragvon mat-in » Mi 6. Okt 2010, 17:49

Klar, wenn wir es nicht schaffen was ind en Köpfen der Menschen zu ändern werden wir auch das Bevölkerungsproblem nicht in den Griff bekommen. Schließlich muß man schon ersatzhobbys haben um keine Kinder mehr zu machen... einen Fernseher mit Kabelanschluß für jeden Erdenbürger werden wir nur erreichen wenn sich in der "ich mentalität" und dem "die anderen sind anders" was ändert.
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