Freunde in Facebook

Alles, was sonst nirgendwo hinpasst, findet hier seinen Platz.
Neue Mitglieder sind herzlich eingeladen, sich hier vorzustellen.

Freunde in Facebook

Beitragvon stine » Mi 12. Jan 2011, 07:47

Ich finde, darüber kann man auch mal reden:
Ich bin seit Kurzem in Facebook. :^^:
Hab auch schon 13 Freunde!
Auf der Suche nach "alten" Bekannten fiel mir auf, dass die männlichen Freunde fast alle mit neuen Frauen abgelichtet sind. :/ (ich meine nicht mehr denen, mit denen ich sie früher verheiratet gesehen habe)
Außer dieser neugierigen Betrachtungen und der stillen Bewunderung, was Freunde und Freunde von Freunden so alles in ihrem "echten" Leben treiben und erreichen, weiß ich eigentlich nicht, was Facebook sonst noch für einen Nutzen hat.

Wie nutzt ihr das? Oder lehnt ihr die neuen Netzwerke prinzipiell ab?
Gute Frage?

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Freunde in Facebook

Beitragvon musicman » Mi 12. Jan 2011, 09:56

stine hat geschrieben:Ich finde, darüber kann man auch mal reden:
Ich bin seit Kurzem in Facebook. :^^:
Auf der Suche nach "alten" Bekannten fiel mir auf, dass die männlichen Freunde fast alle mit neuen Frauen abgelichtet sind. :/ (ich meine nicht mehr denen, mit denen ich sie früher verheiratet gesehen habe)
LG stine


Stine, man kann ja nicht alle Ehemaligen dort ablichten, das macht keinen Sinn.
Ansonsten weiß ich auch nicht für was es gut sein soll und bin auch nicht dort, meine Frau erzählt mir aber manchmal, wer, wo und wann gerade eine Portion Spaghetti kocht, auch meine Kinder sind dort sehr aktiv, es ist vielleicht auch eine Generationsfrage. Wenn man mit einem Medium aufwächst, ist der Zugang natürlich ein ganz anderer, als bei einem alten Sack wie bei mir.

musicman
musicman
 
Beiträge: 738
Registriert: Mi 16. Sep 2009, 21:56

Re: Freunde in Facebook

Beitragvon Arathas » Mi 12. Jan 2011, 11:30

Ich hatte mich anfangs gesträubt, Facebook zu verwenden, aber vor drei oder vier Monaten hab ich's dann doch mal ausprobiert, und da fast mein kompletter Freundeskreis dort ist, bleib ich nun auch dort.

Pro:

- Anstatt ständig mit Mails zugespammt zu werden, wo irgendwelche pseudowitzigen Powerpoint-Präsentationen drin sind, posten die Freunde nun einfach nen Youtube-Link auf ihre Pinnwand

- wenn ich ein gemeinsames Rodeln mit Freunden planen will, muss ich keine Massenmail verschicken, sondern poste kurz bei Facebook "wer mag dieses WE mit Rodeln gehen?" und hab innerhalb von ein paar Stunden alle Zu- oder Absagen

- Seit ich bei Facebook bin, hab ich den Kontakt zu ein paar alten Freunden von alten Wohnorten wiedergefunden, die mich bei Facebook entdeckt und mich angeschrieben haben

- Habe meine letzten Urlaubsfotos direkt nach dem Urlaub bei Facebook online gestellt, und nach ein bis zwei Tagen hat man zu vielen Fotos Kommentare der Freunde drinstehen - lästiges "jetzt zeig ich dem noch schnell die Fotos, und dann dem noch, und dann dem noch" entfällt. Zumindest ich finde das immer lästig. Aber nun: Einmal hochgeladen und fertig.

Contra:

- 95 % des Inhalts ist belangloser Mist, aber das ist bei Emails ja nicht anders, und wenn man weiß, was man will, braucht man sich den Mist nicht antun
Benutzeravatar
Arathas
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 1177
Registriert: Do 19. Mär 2009, 11:58

Re: Freunde in Facebook

Beitragvon Arathas » Mi 12. Jan 2011, 11:32

Und vielleicht wichtigster Pro-Punkt: Man kann mal schnell über die Webseite mit jemand anderem, der online ist, chatten. Ohne Skype oder sonstein Programm installieren zu müssen. Sehr schnell, einfach und hilfreich.
Benutzeravatar
Arathas
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 1177
Registriert: Do 19. Mär 2009, 11:58

Re: Freunde in Facebook

Beitragvon Julia » Mi 12. Jan 2011, 14:06

Ich bin kein Facebook-Fan *, aber ich nutze es, weil es sich eben gut vernetzen lässt und im Rahmen meiner Tierrechtsarbeit ist es sehr hilfreich. Ich kann mal eben mit ein paar Klicks eine Veranstaltung erstellen und unsere 2000 Freunde dazu einladen, die die Veranstaltung dann weiterempfehlen können, wenn ich die alle persönlich anschreiben müsste...

Siehe auch hier:
http://www.digiactive.org/2008/06/28/gu ... -activism/

* zum Einstieg:
http://de.wikipedia.org/wiki/Facebook#Kritik
Benutzeravatar
Julia
 
Beiträge: 860
Registriert: Di 24. Feb 2009, 10:57

Re: Freunde in Facebook

Beitragvon stine » Mi 12. Jan 2011, 14:45

Dankeschön, für die ehrlichen Antworten.
Für die Jüngeren ist es wohl wirklich so, wie Arathas schreibt, dass Facebook einen virtuellen Treffpunkt bietet, wo man mal ganz schnell was loswerden oder was ausmachen kann oder seine Bilder reinstellen, um etwas von sich zu erzählen, was vielleicht sonst nicht wirklich jemanden interessiert hätte, hätte er dazu das Haus verlassen müssen.
Man kann Freundschaften sozusagen "mühelos" weiterpflegen oder neue knüpfen.
Ich persönlich lasse allerdings nur "Freunde" zu, die ich auch im "echten" Leben kenne, wo ich weiß, wer dahinter setckt.
Finde es aber auch wahnsinnig interessant, wie schnell sich über Freunde von Freunden der Kreis erweitert bis in aller Herren Länder...

Die Hinweise auf die teilweise brüchige Anonymität und auf die Offenlegung der Privatsphäre der Netzwerkteilnehmer von Julia sind zwar berechtigt, aber ich denke, wer sich dort mit seinem "echten" Namen aufhält, der möchte sich auch finden lassen. Ist sich dessen also durchaus bewusst.
Man muss auch nicht alles mit allen "teilen", was man reinstellt, eine gewisse Anonymität kann man durchaus bewusst steuern.

Was man natürlich nicht außer Acht lassen darf, wenn man noch sehr jung ist: Man hinterlässt eine Spur! Manchmal eine Spur des Grauens, die man lieber nicht hinterlassen hätte, wenn man sich später bei der Bank als neuer Direktor vorstellen möchte. XD

Man sollte auch als Eltern sehr darauf achten, was die Kinder veröffentlichen oder mit wem sie im Netz verkehren. (Wenn das überhaupt noch möglich ist). Wäre aber durchaus ein Grund für manche Ältere, sich doch mal anzumelden und wenn es nur darum geht, seine Kinder zu beobachten. :cough:

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Freunde in Facebook

Beitragvon Arathas » Mi 12. Jan 2011, 15:23

stine hat geschrieben:Ich persönlich lasse allerdings nur "Freunde" zu, die ich auch im "echten" Leben kenne, wo ich weiß, wer dahinter setckt.


Dies anders zu handhaben ist mir noch nie in den Sinn gekommen. Das Nette an fb ist halt: Ich hab 2008 ne Safari in Afrika gemacht und da zum Beispiel nen Australier kennengelernt, der auch Hobbyfilmemacher ist und mit dem ich mich super verstanden habe. Haben auch Email-Kontakt gehalten, aber halt so in mehrmonatigen Abständen, was sich dann langsam verlaufen hat. Wie's eben so ist. Jetzt hab ich ihn bei Facebook drin als Freund, und wenn er grad online ist und ich auch, dann quatschen wir auch schonmal über neue Filmideen oder Sachen, die man gemeinsam umsetzen könnte, er von Australien aus, ich von hier. Das ergibt sich dann ganz einfach. Ich find's gut.
Benutzeravatar
Arathas
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 1177
Registriert: Do 19. Mär 2009, 11:58

Re: Freunde in Facebook

Beitragvon Zappa » Mi 12. Jan 2011, 18:44

Ich war nur kurz bei fb angemeldet, da kam aber einer der ersten Datenschutzskandale auf und ich habe mich dann wieder abgemeldet. Als alter Soziopath kann ich mit fb auch nicht ganz so viel anfangen, mir fehlt da einfach die Anonymität. Kurz nach den Anmeldung hat mich gleich ein ehemaliger Kollege kontaktiert, mit dem ich eigentlich nicht mehr so viel zu tun haben wollte, war mir eher unangenehm.

Was ich seit einem Jahr relativ intensiv nutze ist twitter. Hier kann man anonymer agieren (oder auch nicht, je nach Lust und Laune) und kann sich wirklich rasend schnell über aktuelle Entwicklungen informieren (dpa ist ein Dreck dagegen). Twitter funktioniert über die Auswahl der Leute denen man folgt und über sogenannte hashtags. Wenn z.B. die Erde in Haiti bebt ist der hashtag mit ziemlicher Sicherheit #haiti (kann man zur Not auch nachschauen oder bekommt es dann von anderen Leuten erzählt) und man bekommt dann von Leuten vor Ort erzählt, was dort im Moment passiert. Ist eine beeindruckende und fast beängstigende neue Form der Kommunikation.

Wenn in der Welt grad nichts los ist, bekommt man halt von interessanten Leuten interessante Infos/Ideen/Links.
Benutzeravatar
Zappa
 
Beiträge: 1416
Registriert: Mi 29. Jul 2009, 19:20

Re: Freunde in Facebook

Beitragvon Lumen » Mi 12. Jan 2011, 19:13

Bekannte Privatsphäre Probleme einmal außen vor gelassen, finde ich es gut. Wir verbringen wohl alle recht viel Zeit im Netz, konnten aber unsere „Erlebnisse“ und Fundsachen vorher nicht wirklich mitteilen. Jetzt gibt es eben Anlässe dazu, die dann auch echte Gespräche anstoßen können („ich hab bei dir dies und das gesehen…”).

Facebook bietet asynchrone Kommunikation, fast wie ein Notizzettel am Kühlschrank. Ich finde das wichtig, weil ich viele Leute kenne die sehr weit entfernt wohnen. So bleiben die Bekanntschaften in Sichtweite und sind nicht „aus den Augen aus dem Sinn“. Wenn ich in der Gegend bin, komme ich nicht aus heiterem Himmel nach Jahren der Kontaktlosigkeit angeflogen, sondern irgendwie bestand ja Kontakt.

Ich sehe außerdem lieber vermeintlich unbrauchbare Informationen von Leuten die ich kenne, als wirklich unbrauchbares Grundrauschen, dass aus allen anderen Kanälen dauerfeuert. Etwaige sinnbefreie Einzeiler übersehe ich routinemäßig. Ich bin ja auch nicht gezwungen auf anderen beliebigen Seiten alles genau zu lesen und zur Kenntnis zu nehmen. Da das Zeug von Leuten ist, die tendenziell irgendwelche Berührungspunkte zu mir haben ist es tatsächlich eher nützlich (und ich habe reichlich Newsfeeds und Freunde). Zum Glück habe ich keine Nervenbolde, oder stumm geschaltet.

Ich nutze Facebook sehr routinemäßig über den Tag verteilt, überfliege aber nur kurz und bin dann sofort wieder raus. Ich finde diese Strategie besser (auch bei Mails), als erst große Berge anwachsen zu lassen — wobei bei Facebook ist die Information absichtlich mit sehr kurzer Halbwertszeit, daher auch kein Verlust einfach mal abzutauchen, was ich ab und an auch mache.
Benutzeravatar
Lumen
 
Beiträge: 1133
Registriert: Sa 30. Okt 2010, 01:53

Re: Freunde in Facebook

Beitragvon Nanna » Fr 14. Jan 2011, 22:02

Ich denke derzeit zwar darüber nach, mich bei facebook zu registrieren, kann aber meine Skepsis bezüglich des Datenschutzes (sowohl was die Daten angeht, die der Konzern über mich sammelt, als auch die Daten, die andere Nutzer öffentlich sehen können) irgendwie nicht vollends ablegen.

Ich habe daher ein bisschen recherchiert und bin recht bald auf ein Alternativprojekt namens "Diaspora" gestoßen. Es geht um ein dezentral organisiertes Netzwerk, das dieselbe Funktionalität wie facebook haben, aber ohne Profitstreben betrieben werden soll. Die einzige große Institution des Web 2.0, bei der das derzeit der Fall ist, ist Wikipedia, und ich habe mich schon früher gefragt, warum ein social network sich nicht ähnlich organisieren lassen soll. Diaspora ist derzeit noch in der Alphaphase, das Projekt ist weniger als ein Jahr alt. Ich hoffe, dass das langfristig eine echte Alternative zu facebook wird, denn die Funktion eines solchen Netzwerks finde ich prinzipiell super. Ich will das nur ohne einen Mark Zuckerberg, der Sprüche vom Stapel lässt wie "Die Zeiten, in denen man für seine Kollegen ein anderes Image pflegte als für andere Menschen, die man kennt, werden wohl nicht mehr lange andauern", wird Zuckerberg im Buch "The Facebook Effect" zitiert. Er geht sogar noch weiter: "Zwei Identitäten zu haben, zeigt, dass es einem an Integrität mangelt."Quelle

https://joindiaspora.com/

http://de.wikipedia.org/wiki/Diaspora_%28Software%29
Benutzeravatar
Nanna
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 3338
Registriert: Mi 8. Jul 2009, 19:06

Re: Freunde in Facebook

Beitragvon ganimed » Sa 15. Jan 2011, 00:55

Das klingt für mich wie: Wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass.
Wenn ich in einem sozialen Netzwerk bin, das davon lebt, dass ich persönliche, nicht anonyme Daten austausche, und ich aber meine Daten nicht so richtig rausrücken will, also ich finde, dann habe ich ein Problem.

Angesichts dieser drohenden Zwickmühle bin ich froh, einer dieser Soziopathen zu sein, die Zappa ansprach. Ich habe keine Freunde, und die die ich habe, kann ich im Grunde gar nicht leiden. :^^:
Mein gesellschaftliches Ideal ist da eher der Mann in den Bergen (gemäß dieser uralten Fernsehserie aus den Siebzigern). Allein und humorlos, also ohne albernes Austauschen von Witzen.
Benutzeravatar
ganimed
 
Beiträge: 1687
Registriert: Sa 23. Aug 2008, 22:35

Re: Freunde in Facebook

Beitragvon Myron » Sa 15. Jan 2011, 04:50

Als ich jung war, war das mein "Facebook":

Bild
Benutzeravatar
Myron
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 4808
Registriert: So 1. Jul 2007, 17:04

Re: Freunde in Facebook

Beitragvon Lumen » Sa 15. Jan 2011, 07:38

ganimed hat geschrieben:[…]Mein gesellschaftliches Ideal ist da eher der Mann in den Bergen (gemäß dieser uralten Fernsehserie aus den Siebzigern). Allein und humorlos, also ohne albernes Austauschen von Witzen.


Recht so! Hauptsache die Berghütte hat auch einen Keller, in den man gehen kann, falls mal doch mal lachen muss. Kann ja mal vorkommen. :D
Benutzeravatar
Lumen
 
Beiträge: 1133
Registriert: Sa 30. Okt 2010, 01:53

Re: Freunde in Facebook

Beitragvon stine » Sa 15. Jan 2011, 10:46

Nanna hat geschrieben:Mark Zuckerberg: "Zwei Identitäten zu haben, zeigt, dass es einem an Integrität mangelt."
Ich bin überall die Gleiche!
Ist das naiv oder ehrlich? :ka:
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Freunde in Facebook

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 15. Jan 2011, 10:48

Lumen hat geschrieben: falls mal doch mal lachen muss. Kann ja mal vorkommen.
Nein, ordentliches Training hilft dagegen, da muss man keinen Keller ausheben.

Und eine Fernsehserie aus den 70ern ist nicht uralt :veg:
Der Mann in den Bergen
(Habe ich mir nie angetan, aber ich habe trotzdem noch einen Teil des Titels gewusst, und Google hat mir in 0,11 Sekunden das richtige ausgeworfen)

:^^:
Benutzeravatar
1von6,5Milliarden
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 5236
Registriert: Sa 25. Nov 2006, 15:47
Wohnort: Paranoia

Re: Freunde in Facebook

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 15. Jan 2011, 10:48

stine hat geschrieben:Ich bin überall die Gleiche!
Ist das naiv oder ehrlich? :ka:
Einfacher :mg:
Benutzeravatar
1von6,5Milliarden
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 5236
Registriert: Sa 25. Nov 2006, 15:47
Wohnort: Paranoia

Re: Freunde in Facebook

Beitragvon stine » Sa 15. Jan 2011, 10:50

@Myron: Nicht etwa DAS?Bild
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Freunde in Facebook

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 15. Jan 2011, 10:53

fällt unter Datenschutz :santagrin:
Gab es auch in beige
Benutzeravatar
1von6,5Milliarden
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 5236
Registriert: Sa 25. Nov 2006, 15:47
Wohnort: Paranoia

Re: Freunde in Facebook

Beitragvon Lumen » Sa 15. Jan 2011, 11:05

Ich schwindelt doch. Ich dachte zu eurer Zeit sahen die modernsten Telefone so aus?
Benutzeravatar
Lumen
 
Beiträge: 1133
Registriert: Sa 30. Okt 2010, 01:53

Re: Freunde in Facebook

Beitragvon Nanna » Sa 15. Jan 2011, 16:12

ganimed hat geschrieben:Das klingt für mich wie: Wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass.
Wenn ich in einem sozialen Netzwerk bin, das davon lebt, dass ich persönliche, nicht anonyme Daten austausche, und ich aber meine Daten nicht so richtig rausrücken will, also ich finde, dann habe ich ein Problem.

Da reduzierst du das Problem jetzt aber stark, so als ginge es hier nur darum, Daten entweder vollständig oder gar nicht herauszugeben - was übrigens genau der Denkweise Zuckerbergs zu entsprechen scheint. Dass ich als Mitglied eines komplexen sozialen Netzwerk die Möglichkeit haben möchte, meine Daten nach meinem Gutdünken mitzuteilen, so wie ich meinen Eltern, meinen Arbeitskollegen und meiner Partnerin und unseren potentiellen Kindern ja auch nicht dieselben Dinge erzähle und verschiedene soziale Rollen einnehme. Das tut übrigens sicher auch stine, nur dass sie, wie ich mir das auch für mich einbilde, dabei nicht grundlegend ihren Charakter ändert.

Wenn Zuckerberg jetzt so tut, als gäbe es keine sozialen Rollen und in einem Anfall massiven Reduktionismus den sozialen Austausch zwangsstandardisieren will nach dem Motto "Alle sollen alles wissen" (was berufliche Dinge, familiäre Probleme, den Kauf von AIDS-Ratgebern, sexuelle Orientierung und Vorlieben, also einfach Dinge, die man nicht jedem erzählt, beinhalten würde), dann finde ich das schon besorgniserregend. Im Spiegel-Artikel, den ich schon weiter oben verlinkt habe, wird das so formuliert: "Facebook und Co. nehmen weniger einen gesellschaftlichen Trend auf, als dass sie ihn schaffen. In "Wired" war vor wenigen Tagen zu lesen, Facebook gehe es darum , "die Vorstellung der Welt darüber umzugestalten, was öffentlich ist und was privat". Buchautor Kirkpatrick findet Zuckerbergs Haltung inzwischen "arrogant und herablassend"."

Besonders beeindruckend finde ich folgende Grafik, die die Evolution der Privatsphäre in den facebook-Standardeinstellungen der letzten fünf Jahre beschreibt (einfach die Jahreszahlen durchklicken):
http://mattmckeon.com/facebook-privacy/
Benutzeravatar
Nanna
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 3338
Registriert: Mi 8. Jul 2009, 19:06

Nächste

Zurück zu Das Leben, das Universum und der ganze Rest

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 21 Gäste