Euer Ziel im Leben

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Euer Ziel im Leben

Beitragvon BeTween » Mo 21. Feb 2011, 21:41

Über den Sinn des Lebens wurde hier ja schon diskutiert. Nun würde mich mal interessieren: Was ist euer Ziel im Leben?
Ich gehe einfach mal davon aus, dass hier viele auch nicht an einen übergeordneten vorgegebenen Sinn glauben, sondern, dass man sich seinen Lebenssinn und somit seine Ziele im Leben selbst definiert. Geben diese Ziele für euch persönlich einen Sinn? Und was habt ihr vor?

Also ich persönlich habe mir als Ziel gesetzt Spaß im leben zu haben. Ich möchte später auf eine möglichst schöne Zeit zurückblicken können. Das heißt für mich nicht, dass ich ohne auf die Konsequenzen zu achten in den Tag hinein lebe, sondern auch etwas dafür tue (Arbeit, Studium) damit ich später nicht nur auf eine geile Jugend (die ich habe ;) ) sondern auch auf eine schöne Zeit als Erwachsener zurückblicken kann. :baby-huepf:
Außerdem möchte ich, dass die Menschheit sich gut evolutionär weiterentwickelt und somit lange wie möglich bestehen kann. Ja ich weiß, das viele eine gewisse "anti-Menschheits" Haltung haben und die Menschheit als das größte übel des Plantens verteufeln aber zu denen gehöre ich nicht. Ich find uns toll :up: :kg: auch wenn sicher nicht alles was wir machen gut ist.
Somit hab ich es mir als zweites wenn großes Ziel im Leben gesetzt (eigentlich ist es mir sogar noch wichtiger als das erste) einmal Kinder zu haben.
Ein Kind, das ich großgezogen habe, das von mir lernt, meine Gene in sich trägt und dem ich meine moralischen Ansichten vermittelt habe ist für mich eine Chance auf eine (zumindest Teilweise) Unsterblichkeit meines Bewusstseins, der ich ein bisschen nachtrauere, seit dem ich nicht mehr an Religionen glauben kann.
Außerdem denke ich, dass meine Gene und Überzeugungen zumindest zu einem noch so geringen Teil positiv zum erfolgreichen bestehen der Menscheit als gesamtes beitragen können.
Ich möchte einfach, dass die Menschheit überlebt und erfolg in der Zukunft hat.. auch wenn das objektiv gesehen vielleicht wenig Sinn macht, tut es das für mich subjektiv gesehen und warum sollte ich in dieser Ansicht nicht subjektiv sein? =)
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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon stine » Mo 21. Feb 2011, 21:56

BeTween hat geschrieben:Ein Kind, das ich großgezogen...von mir lernt...meine Gene in sich trägt...meine moralischen Ansichten...meine Gene und Überzeugungen...

Also du denkst, wenn obiges in Erfüllung geht, wäre das ein Segen für dich und die Menschheit? :mg:

LG stine
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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon BeTween » Mo 21. Feb 2011, 21:58

RRRRRIIISCCHHTIIIG :mg:
Für mich auf jeden Fall.. für die Menschheit.. nunja, das ist nur eine Behauptung :P
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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon Zappa » Di 22. Feb 2011, 20:16

BeTween hat geschrieben: Ein Kind, das ich großgezogen habe, das von mir lernt, meine Gene in sich trägt und dem ich meine moralischen Ansichten vermittelt habe ist für mich eine Chance auf eine (zumindest Teilweise) Unsterblichkeit meines Bewusstseins, der ich ein bisschen nachtrauere, seit dem ich nicht mehr an Religionen glauben kann.


Als Vater von drei Kindern sag ich Dir: Vergiss es, die machen was Sie wollen und treten Dir sobald Sie es vermögen kräftig in den Hintern und es ist gut so :mg:

Ich denke Du meinst auch eher Sinn des Lebens, als Ziel des Lebens. Der Ziel des Lebens ist der Tod (-> http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Johannes_Brahms_-_Op.45_Ein_Deutsches_Requiem_-_(03)_Herr,_lehre_doch_mich.ogg), der Sinn des Lebens vielleicht das Leben selber, vieleicht auch die Gewissehit gewisse Dinge weiter gegeben oder etwas Gutes bewirkt zu haben etc. pp. Am ehesten gibt es ihn aber nicht, diesen Sinn ...*

*Ich beende Sätze/Gedanken auch gerne mit drei Punkten, da haben wir einen Anknüpfpunkt.
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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon BeTween » Mi 23. Feb 2011, 03:09

ja, das glaub ich dir gerne, dass die eigenen Kinder später ihren eigenen Kopf durchsetzen wollen..
Es hört sich wahrscheinlich auchn bisschen zu sehr so an, als dass ich meine Kinder zu einer Art Kopie von mir selbst machen möchte.. Nein, das sicher nicht. Aber ich denke, dass man als Elternteil seinen Kindern doch schon einiges mehr als seine Gene mit auf den Weg geben kann... Und auch wenn sie später einen Weg einschlagen, den man für nicht so gut oder falsch hält, haben sie was von einem für diesen Weg mitgegeben bekommen..
Also als mein Ziel sehe ich es nicht irgendwann zu sterben. Ok, dass ist wohl unumgänglich und somit vlt auch ein unumgängliches Ziel aber ich habe mir das mit dem Kinder kriegen und dem Leben genießen wirklich als ganz konkretes Ziel gesetzt. Ich weiß nicht, vielleicht ist das ja untypisch aber vielleicht hat der ein oder andere das ja ähnlich getan..
Als Sinn betrachte ich das ganze ja eben nicht.. Oder vielleicht doch? Ich bin mir grade nicht sicher :/ Also ich sehe den Sinn in meiner Existenz dazu beizutragen, dass sich die Menschheit als Gesamtes positiv entwickelt bzw. weiter besteht, aber ich sehe keinen übergeordneten Sinn im bestehen der Menschheit... Naja ihr seht in dem Punkt bin ich mir selbst nicht ganz sicher was ich eigentlich meine :D
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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon tangens » Di 8. Mär 2011, 03:33

Oft wird mit dem Sinn des Lebens assoziert, dass man auf die Welt gekommen ist, um eine bestimmte Aufgabe zuerfüllen. Dem ist nicht so. Wir müssen im Leben KEINE bestimmte Aufgabe erfüllen, sei es sich fortzupflanzen, einem übergeordneten Wesen zugehorchen oder was auch immer (mit Sicherheit nicht sterben, nur weil unsere biologischen Funktionen irgendwann einmal nicht richtig laufen und versagen könnten, bedeutet es nicht, dass wir auf den Tod hinzustreben MÜSSEN, dass das Leben am Ende doch eine gerichtete Lenkung, nämlich den Tod, hat. Das ist Unsinn. Das "Physiologisch-Nicht-Richtig-Funktionieren" bedeutet nicht, dass es eine Pflicht im Leben ist. Wir sollten eher versuchen, unser biologisches System in Ordnung zu bringen, anstatt den Tod einfach zu akzeptieren, wir sollten dagegen KÄMPFEN!!). Wir müssen NICHTS machen. Wir sind eben nicht auf die Welt gekommen, um eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen! Was wir vielleicht machen müssten, wären Dinge wie moralisch handeln, damit man überhaupt ein wertvolles Leben lebt, aber das ist eine andere Streitfrage.
Man könnte meinen, die Freiheit sei der Sinn des Lebens, das jenige, was das Leben ausmache. Was man auf jeden Fall sagen kann, ist, dass die Freiheit etwas entscheidendes im Leben, ja sogar lebensnotwendiges ist!
Aber was ist nun der Sinn des Lebens?
Nach langem überlegen bin ich auf folgenden Schluss gekommen: Bewusst wissen und dadurch die Möglichkeit zu haben, handeln zu können, Informationen bewusst selbst zu schaffen. Gehen wir mal die Sache ganz anders an:
Was unterscheidet z.B. das Leben eines Menschen von dem eines Bakteriums? Der Mensch weiß, dass es bestimmte Dinge gibt, er kann sie bewusst wahrnehmen. Die Frage ob ein Bakterium die Welt bewusst wahrnehmen kann, kann ich nicht beantworten, allenfalls kann ich sagen, dass ein Bakterium über Dinge wie Atome oder elektromagnetische Wellen nicht wissen kann. Die Mikroorganismen reagieren zwar auf elektromagnetische Wellen, aber sie wissen nicht, was das ist. Wir Menschen können zwar elektromagnetische Wellen nicht sehen, aber wir können durch bestimmte naturwissenschaftliche Methoden dennoch erkennen, dass es so etwas geben muss, wir können Hypothesen aufstellen oder ganz einfach: denken! Dazu kommt noch, dass wir BEWUSST denken können. Dadurch können wir auch Entscheidungen treffen und mit unserer Umwelt agieren. Und genau das ist das entscheidende! Der Sinn des Lebens ist, nach meiner Hypothese, Wissen BEWUSST wahrzunehmen, es bewusst zu verarbeiten, um dadurch bewusst Entscheidungen zu treffen, wodurch wir in der Lage sind bewusst zu Handeln. Wir wissen eben, was wir machen, wir können die Dinge wahrnehmen und dadurch unser Handeln steuern. Folglich, haben wir eine unendlich große Zahl an Möglichkeiten, etwas zu tun, d.h. wir sind frei (hier meine ich natürlich die Handlungsfreiheit, die Willensfreiheit ist eine andere Frage (obwohl ich auch hier der Meinung bin, dass wir einen freien Willen haben)). Und genau das ist das Entscheidende, wir sind somit auch frei von Zwängen! Mehr ist der Sinn des Lebens nicht - einfach bewusst wissen und bewusst handeln zu können :D
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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon stine » Di 8. Mär 2011, 07:40

Glaubst du wirklich, dass es allen Menschen "bewusst" ist, was sie tun?
Ich glaube das nicht.
Ich glaube, dass sich nur jeder fünfte (sind es überhaupt soviele?) über sein Leben Gedanken macht. Alle anderen leben und konsumieren was sich bietet.
Die Menschen dahin zu bringen, sich Gedanken über das Leben zu machen, wäre die Aufgabe von Religionen.

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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon Arathas » Di 8. Mär 2011, 09:22

stine hat geschrieben:Die Menschen dahin zu bringen, sich Gedanken über das Leben zu machen, wäre die Aufgabe von Religionen.


Wäre. =)

Stattdessen versuchen die meisten, irgendein paradoxes Überwesen an den Mann zu bringen. Es wäre natürlich wünschenswert, wenn Religionen zum Denken anregen würden, effektiv behindern sie komplett eigenständiges Denken aber, indem sie Zirkelschlusslogik verwenden und Antworten geben, die nur scheinbar Antworten sind.
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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon BeTween » Di 8. Mär 2011, 12:25

tangens hat geschrieben:Das "Physiologisch-Nicht-Richtig-Funktionieren" bedeutet nicht, dass es eine Pflicht im Leben ist. Wir sollten eher versuchen, unser biologisches System in Ordnung zu bringen, anstatt den Tod einfach zu akzeptieren, wir sollten dagegen KÄMPFEN!!).


Naja.. der Tod gehört schon insofern dazu, dass ohne ihn keine Evolution stattfinden kann. Wenn wir alle ewig leben würden und dementsprechend keine Nachkommen mehr zeugen könnten (irgendwann hörts dann ja mal auf mit dem Platz), würde z.B. unser Immunsystem im ständigen Kampf gegen Bakterien und Viren bald von denen abgehängt werden.
Aber ok, kann man ja auch als eine Art Ziel betrachten, dass die Menschheit irgendwann mal ewiges Leben erlangt.

Wie gesagt, Ich meinte in der Fragestellung ja auch nicht den Übergeordneten Sinn des Lebens, sondern was ihr für euch vorhabt und ob bzw. wie ihr das für euch begründet. In deinem Fall also bewusst zu leben, es also nicht einfach an dir vorbeirauschen zu lassen. Ist ja auch kein schlechtes Ziel..
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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon tangens » Di 8. Mär 2011, 18:19

Die religiösen Menschen beschäftigen sich zwar mit dem Sinn des Lebens, aber ihnen wird vorgegaukelt, dass sie den Sinn gefunden haben, sie lassen eben andere für sich denken, somit sind sie schon vorherein detiminiert. Die Religionen erzählen den Menschen wie sie handeln müssen und wenn man ein übergeordnetes, imaginäres Wesen erschafft, dem man zugehorchen hat, dann müssen diese Leute eben nur das tun, was von der Religion verlangt wird, insofern beschäftigen sich die religiösen Menschen ständig mit "ihrem Sinn im Leben", nämlich den Dogmen zu folgen. Jedoch bringt dieser Sinn nicht viel mit sich, es ist sogar sehr schlimm, sie sind nichts anderes als programmierte Wesen, die zwar bewusst etwas wahrnehmen können, aber nicht bewusst für sich selbst denken! Mit denken meine ich dieses kritische sich hinterfragen und sich mit etwas auseinander setzen. Da sie das nicht machen, reagieren sie auf ihre Umwelt zwar bewusst, aber ihr handlen richtet sich nach dem Programm, welches man durch die Religion in sie hinein programmiert hat. Das ist eine der Gründe, warum ich Religionen als extrem schlimm erachte, aber das nur nebenbei.

Um den Sinn des Lebens - so wie ich ihn definiert habe - zu erfüllen, brauchen wir uns ja nicht mit der Frage, was der Sinn des Lebens ist, zu beschäftigen, wir müssen einfach bewusst informationen aufnehmen, bearbeiten und bewusst agieren, was wir ja automatisch machen. Und damit wir uns nicht so stark von der Umwelt beinflussen lassen, müssen wir ständig denken (sonst passiert das oben Geschriebene).

Die Evolution kann auch weitergeführt werden, wenn wir unendlich Jahre leben. Zudem müssen wir uns sowieso mit Platzmangel beschäftigen, da wegen der Bevölkerungsexplosion in der Zukunft ohnehin wenig Platz auf der Erde sein wird. Eine Alternative dazu ist eine Bevölkerung anderer Planeten in unserem Sonnensystem. Ich weiß nicht genau ob der Tod in unseren Zellen schon vorprogrammiert ist, aber das kann sich ja noch verändern, schließlich werden in der Evolution die guten Eigenschaften selektiert.

Und was ich im Leben vorhabe ist: einfach nur leben! Selbstvertändlich habe ich mir Ziele im Leben gesetzt, aber das habe ich aus eigener Entscheidung gemacht, nicht weil es der Sinn im Leben ist.
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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon Nanna » Di 8. Mär 2011, 18:53

Ich wäre zufrieden, wenn ich zusammen mit meiner Frau alt werden und irgendwann mal als "guter Opa" meinen Enkelkindern die Welt erklären könnte. Total banaler, in manchen Augen vielleicht auch sehr konservativer Wunsch, aber zufrieden auf ein gelebtes Leben zurückblicken, etwas an die Zukunft weitergeben und im Bewusstsein, dass man ein aufrechter Mensch war, zurückblicken können, das wäre, was ich mir vorstelle. Wenn ich mir ausmale, was der Menschheit in den nächsten Jahrzehnten bevorsteht, vielleicht sogar ein durchaus anspruchsvoller Wunsch.
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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon BeTween » Di 8. Mär 2011, 19:03

tangens hat geschrieben:Um den Sinn des Lebens - so wie ich ihn definiert habe - zu erfüllen, brauchen wir uns ja nicht mit der Frage, was der Sinn des Lebens ist, zu beschäftigen, wir müssen einfach bewusst informationen aufnehmen, bearbeiten und bewusst agieren, was wir ja automatisch machen. Und damit wir uns nicht so stark von der Umwelt beinflussen lassen, müssen wir ständig denken (sonst passiert das oben Geschriebene).


liest du dir eigentlich die vorherigen posts überhaupt durch?
Jetzt nochmal... es geht in diesem Thema nicht um den Sinn des Lebens. Dieses Thema gibt es schon. Hier geht um die Ziele im Leben. Und ja, wie du's richtig erkannt hast, genau um die, für die man sich selbst entschieden hat. Ruhig unter dem Gesichtspunkt betrachtet, dass es keinen Sinn im Leben gibt und wie man dieses Ziel für sich rechtfertigt bzw. ob man das überhaupt tut.
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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon tangens » Di 8. Mär 2011, 20:11

Ich habe die Einträge davor schon gelesen. Mein Problem ist eher, dass ich zuviel schreibe :D

Ich werde mich in Zukunft bemühen treffendere Antworten zugeben. :up:
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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon ganimed » Mi 9. Mär 2011, 13:25

BeTween hat geschrieben:Ich gehe einfach mal davon aus, dass hier viele auch nicht an einen übergeordneten vorgegebenen Sinn glauben, sondern, dass man sich seinen Lebenssinn und somit seine Ziele im Leben selbst definiert.

Ich bin mir nicht sicher, wie weit verbreitet diese Sichtweise hier im Forum ist. Ich jedenfalls teile sie voll und ganz.

BeTween hat geschrieben:Also ich persönlich habe mir als Ziel gesetzt Spaß im leben zu haben.

Schon wieder ein Volltreffer. Spaßmaximierung ist auch bei mir erstmal das einzige Lebensziel.
Womit man genau Spaß hat, ist sicher von höchst individuellen Parametern abhängig. Die Sache mit den eigenen Kindern liegt aber auch mir am Herzen, habe auch schon ein paar und muss sagen: es macht einen Riesenspaß (von den paar Stressminuten und täglichen kleinen Aufregern mal abgesehen).
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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon ganimed » Mi 9. Mär 2011, 13:36

tangens hat geschrieben:Aber was ist nun der Sinn des Lebens? Nach langem überlegen bin ich auf folgenden Schluss gekommen: Bewusst wissen und dadurch die Möglichkeit zu haben, handeln zu können, Informationen bewusst selbst zu schaffen.

Das klingt für mich höchst willkürlich. Da wüsste ich gerne, wie du beim langen Überlegen logisch vorgegangen bist. Ich kann nicht erkennen, wieso es nun gerade dies sein soll. Gut, Mikroorganismen können nicht bewusst denken, aber wieso sollen wir tun was wir tun können? Ich kann ein wenig mit den Ohren wackeln, Mikroorganismen können das nicht. Ist dann also mein Sinn des Lebens, mit den Ohren zu winken?

Ich sehe eigentlich nur ein objektives Kriterium, mit dem man entscheiden kann, was gut im Leben ist und was nicht. Nämlich die im Gehirn eingebauten (bzw. gewachsenen) Kriterien. Objektiv ist das beste also genau das, was subjektiv das beste ist. Wenn also irgendwas mein Belohnungs- und Wohlfühlsystem im Gehirn auf Hochtouren bringt, dann ist genau das "gut" und "richtig". (Anders ausgedrückt: der Sinn des Lebens ist die Spaßmaximierung).

Wenn dir aufgrund deiner individuellen Prägung und Geschichte eine Art Handlungsfreiheit und bewusste Entscheidungen besonders wichtig sind, dann mag das so sein. Sicher aber nicht unbedingt verallgemeinerbar auf alle Menschen. Es gibt glaube ich sehr viele Leute, die besser damit fahren, ihr Bewusstsein nicht so sehr zu strapazieren und sich demzufolge auch eher wenige Gedanken zu machen.
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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon tangens » Do 10. Mär 2011, 01:54

Bevor ich mich zum Thema zu wende: Dieses Mal habe ich ziemlich viel geschrieben, zum einen habe ich etwas zu den Aussagen von ganimed geschrieben, zum anderen habe ich aber etwas zu den Zielen im Leben und nochmal etwas zum Sinn des Lebens geschrieben. Ich weiß dass dieser Thread für die Ziele im Leben gedacht ist, aber damit ich das, was ich zu den Zielen im Leben sagen will, besser erläutern kann musste ich mich mit dem Sinn des Lebens beschäftigen und ich wollte noch meine obingen Argumente zum Sinn des Lebens erläutern (deshalb entschulidge ich mich! :^^:).
ganimed hat geschrieben:Das klingt für mich höchst willkürlich. Da wüsste ich gerne, wie du beim langen Überlegen logisch vorgegangen bist. Ich kann nicht erkennen, wieso es nun gerade dies sein soll. Gut, Mikroorganismen können nicht bewusst denken, aber wieso sollen wir tun was wir tun können? Ich kann ein wenig mit den Ohren wackeln, Mikroorganismen können das nicht. Ist dann also mein Sinn des Lebens, mit den Ohren zu winken?


Zunächst einmal: Ich habe nicht gemeint, dass der Sinn des Lebens von Menschen das wäre, wozu man zutun in der Lage ist. Es geht nicht darum, ob ein Mikroorganismus keine Ohren hat, wir aber schon, es geht nur um die Wahrnehmung und Verarbeitung von Informationen: Ein Mikroorganismus kann BEWUSST Informationen nicht verarbeiten, wir aber schon.

Wobei es mir hier geht ist die Definition vom Leben. Da es keine (momentane) exakte Definition vom Leben gibt, kann man auch nicht genau sagen, was der Sinn des Lebens ist. Mit Leben ist nicht der biologisch-funktionierde-Organismus gemeint, (also nicht die biologieschen Kriterien eines biologischen System, wie z.B. der Besitz von Stoffwechsel), sondern wie es im Unterschied zur toter Materie mit seiner Umwelt agiert . Und dabei habe ich das Leben von uns (Menschen) mit dem Leben anderer Organimsen verglichen. Wir Menschen sind eben in der Lage zu denken, Information bewusst wahrzunehmen und bewusst zu verbeiten. Wir wissen dass wir existieren. Ob eine Bakterie das kann, bezweifle ich, schließlich ist es keine Nervenzelle, die elektrische Signale verarbeiten kann. Ein Reptil weiß wahrscheinlich auch, dass es existiert, aber es weiß z.B. nicht, was Atome sind. Wir können aber die Natur erforschen und ihre Funktionsweise Stück für Stück herausfinden, weil wir eben bewusst denken können. Das wichtige ist also die bewusste Wahrnehmung und Verarbeitung von Informationen sowie das bewusste Denken, woraus wir selbständig handeln können, genau dieser Unterschied zu anderen Lebewesen ist das Entscheidende, dass wir z.B. Ohren haben und die Bakterien nicht, ist hier nicht relevant.

Meine wichtigste Aussage zum Sinn des Lebens ist, dass wir nicht auf die Welt gekommen sind, um eine bestimmte Aufgabe zu machen. Wir müssen nicht heiraten, wir müssen nicht einem imaginären Wesen gehorchen und wir müssen auch nicht Spaß haben. Wir MÜSSEN nichts machen. Wir können es.
Jeder kann sich Ziele im Leben setzen, die unbedingt erreichen möchte. Aber das ist alles individuell und nicht auf die gesamte Menschheit bezogen.

ganimed hat geschrieben:Wenn dir aufgrund deiner individuellen Prägung und Geschichte eine Art Handlungsfreiheit und bewusste Entscheidungen besonders wichtig sind, dann mag das so sein. Sicher aber nicht unbedingt verallgemeinerbar auf alle Menschen.


Mit dem bewussten Wahrnehmen jedoch, versuche ich das Leben allgemein zu defenieren. Es ist kein Zwang, wir machen es jedoch automatisch. Damit ist auch kein Ziel eines individuums gemeint, sondern eben das, was das Leben ausmacht. Wir nehmen eben Informationen wahr und machen das ganze auch bewusst. Durch unsere Sinnesorgane gelangt ein bestimmter Teil des Wissens aus der Umwelt zu unserem Gehirn, in dem die Information bewusst wahrgenommen wird und schließlich verarbeitet. Wie die Information jedoch bewusst verbeitet werden soll, das hängt vom Individuum selbst ab, ob es nun (und wie lange) denken möchte, bleibt ihm überlassen. Wenn wir einen Gegenstand betrachten, dann wissen wir, dass wir ihn sehen, wir können nicht sagen, ich sehe diesen Gegenstand nicht. Dabei existiert auch dieser Gegenstand an einer bestimmten Stelle, das ist jedoch abhängig davon, in wie weit unsere Sinnesorgane nicht täuschen. Das wichtige ist aber, wir sehen etwas und wissen, dass wir es sehen, womit wir nicht sagen können, wir sehen es nicht. Das passiert automatisch, dagegen können wir nichts tun (gut, die Augen schließen, ich meine mit "dagegen" die Tatsache, dass die bewusste Wahrnehmung automatisch passiert). Genau deswegen spielt die Art und Weise der Verarbeitung von Information eine entscheidende Rolle bei der Definition von Leben.
Durch das bewusste Wahrnehmen und das bewusste Verabeiten von Informationen ergibt sich eine unendlich große Anzahl von Möglichkeiten, in der Welt zu agieren. Wie wir agieren, hängt davon ab, inwiefern wir die Informationen verarbeiten und inwiefern wir denken. Je nachdem lassen wir uns etwas stärker oder schwächer von der Umwelt beeinflussen. Wenn wir garnicht denken, dann gibt es zum Beispiel so etwas wie Religionen, die sich die Arbeit des Denkens für uns übernommen haben. Vom Denken und der Verarbeitung der Informationen hängt aber unser Handeln ab. Da die Handlungen nichts anderes als die Vorgänge sind, die wir in unserer Umwelt machen, leite ich als den Sinn des Lebens, also die Sache, was wir im Leben machen sollen, als eine bewusste Wahrnehmung von Informationen, bewusste Verarbeitung von Informationen, bewusstes Denken und das mit diesen Drei Dingen verbundene bewusste Handeln ab. Der Grund, warum wir Leben ist ganz einfach: Es ist eine Folge der Evolution, durch komplizierte Vorgänge in der unbelebten Natur sind irgendwann im Laufe der Evolution wir entstanden. Noch einfacher gesagt: Wir leben, weil wir existieren.
Ich versuche also durch eine Definition des Lebens (also dieses bewusste Wahrnehmen von Informationen usw.) auf den Sinn des Lebens zu schließen, der Sinn der Lebens ist eine Folge der Definition des Lebens. Daraus schließe ich auch die Freiheit als wichtiges Element im Leben.

ganimed hat geschrieben:Es gibt glaube ich sehr viele Leute, die besser damit fahren, ihr Bewusstsein nicht so sehr zu strapazieren und sich demzufolge auch eher wenige Gedanken zu machen.


Wie schon geschrieben: Wir müssen nicht denken, aber Information bewusst wahrnehmen, was wir automatisch machen. Wir gehen also zu einer Sache nicht hin und denken uns "oh, ich muss das bewusst wahrnehmen, ich muss jetzt darüber denken", wir machen es eben AUTOMATISCH. Die bewusste Wahrnehmung ist eine Folge von der Informationserhaltung, die durch unsere Sinne stattfindet.

So, jetzt habe ich einige Fragen:

ganimed hat geschrieben:Ich sehe eigentlich nur ein objektives Kriterium, mit dem man entscheiden kann, was gut im Leben ist und was nicht. Nämlich die im Gehirn eingebauten (bzw. gewachsenen) Kriterien.


Was genau meinst du mit "die im Gehirn eingebauten (bze. gewachsenen) Kriterien"? Etwa die Art und weiße, wie unser Gehirn Funktioniert bzw. wie wir Informationen verbeiten? Oder welche Informationen wir schon gespeichert haben (also unsere Erlebnisse)? Oder etwas völlig anderes?

Objektiv ist das beste also genau das, was subjektiv das beste ist.

Wie kommst du darauf? Das macht keinen Sinn! Meinst du, dass wir durch nicht von Gefühlen und Vorurteilen bestimmtes Denken unsere Gefühle beinflussen. Das mag sein, aber wir beinflussen auch durch Gefühle unser Denken. Dadurch handeln wir oft nicht rational. Dabei kann aber das "Subjektiv-Beste" nicht das "Objektiv-Beste" sein, weil das "Subjekt-Beste" für jeden Menschen anders ist.

Objektiv ist das beste also genau das, was subjektiv das beste ist. Wenn also irgendwas mein Belohnungs- und Wohlfühlsystem im Gehirn auf Hochtouren bringt, dann ist genau das "gut" und "richtig".

Die Schlussfoglerung von "Objektiv ist das beste also genau das, was subjektiv das beste ist." auf "Wenn also irgendwas mein Belohnungs- und Wohlfühlsystem im Gehirn auf Hochtouren bringt, dann ist genau das "gut" und "richtig"" gefällt mir nicht. Wo ist der Zusammenhang? Natürlich ist das, was ich selbst gut finde, für mich selbst auch gut (man sagt ja hier nichts anderes: was ich selbst gut finde = erachte ich für mich selbst gut). Aber wieso soll das, womit ich mein Gehirn beeinflussen so beinflussen kann, dass ich dadurch Freude gewinne, gut sein. Damit meine ich Drogen: Nur weil z.B. THC irgendetwas mit meinen Rezeptoren macht (was genau, weiß ich nicht) und dadurch bestimmte Gehirnregionen davon beinflusst werden und ich dadurch einen Rausch bekomme, ist es doch nicht gut! Ich zerstöre dadurch meinen Körper.

Ich kann dadurch Spaß als den Sinn des Lebens nicht ansehen, bzw. erachte diese ZIELSETZUNG IM LEBEN als falsch. Vorher müsste man definieren was Spaß ist. Wenn Spaß im Rahmen der Moral und Ethik vertretbar ist, dann habe ich nichts dagegen. Aber wenn man druch den "Spaß" seinen eigenen Körper zerstört oder sonst etwas Unmoralisches macht, dann ist diese Zielsetzung falsch. (Falls jemand sich fragt, warum Drogen nehmen als unmoralisch gilt: Siehe Immanuel Kant, "Zweck an sich").

Jetzt habe ich Fragen an alle:

Was passiert, wenn man sein Ziel im Leben erreicht hat? Darf man dann sterben? Muss man das sogar?

Meine Antwort zu den letzten zwei Fragen: AUF KEINEN FALL!
Denn das Erreichen seines Zieles gerechtfertigt nicht den Tod. Nichts gerechtfertigt den Tod (Vielleicht Notwehr, wenn mich z.B. jemand mit einer Waffe bedroht, dass ich ihn dann erschießen darf, um mein eigenes Leben zu retten. Obwohl, hier gerechtfertigt man nicht denn Tod, es ist eher eine Abwehr des eigenen Todes durch den Tod des Anderen, was man in diesem Fall machen darf, da man der jenige ist, der Ungerecht behandelt wird. Aufjedenfall gerechtfertig den Tod sonst gar nichts!)

Manche von euch haben das Ziel so gesetzt, dass es unendlich lange Zeit fortgesetzt werden kann, bis zum durch Alterschwäche verursachten Tod (z.B. Spaß im Leben oder der Rückblick auf eine tolle Zeit), womit sich in diesem Fall das Problem von selbst löst.
Aber nehmen wir an, man hat das Ziel im Leben erreicht. Was dann?
Wir sind wahrscheinlich alle damit einverstanden, danach einfach nur weiter zu leben. Vielleicht noch neue Ziele setzen?

Ich bin dafür, dass man danach endlich mal andere Sachen macht, z.B. Teller waschen, Müll rausbringen, staubsaugen, Zimmer aufräumen (kleiner Scherz am Rande :mg: ).

Das Problem hier ist, dass die Ziele mit dem Sinn im Leben assoziert werden. Die Ziele sind nicht der Grund warum wir leben und nicht die Sachen, die wir im Leben machen müssen. Wir haben uns selbst dazu entschlossen diese eine bestimmte Aufgabe zu erledigen. Deshalb ist es notwendig etwas Universelles als Sinn des Lebens zu definieren. Das alles habe ich aber schon oben gemacht und erläutert. Im Grunde sage ich nichts anderes,als dass der Sinn des Lebens einfach zu leben wäre. Der Sinn des Lebens ist somit das Leben selbst. Wenn wir unsere Ziele erreicht haben, dann ist es umso besser, danach können wir das Leben in Ruhe weiterhin genießen!!!!! :up:
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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon stine » Do 10. Mär 2011, 07:27

Es gibt nicht EIN Ziel im Leben.
Das Leben besteht aus vielen kleinen Zielen. Von Woche zu Woche von Jahr zu Jahr. Am deutlichsten wird das, wenn man Familie hat. Ein großes Hauptziel halte ich für Blödsinn, weil es verbissen macht und die vielen kleinen Erfolge (und Glücksmomente) ignoriert.

:wink: stine
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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon ganimed » Fr 11. Mär 2011, 00:31

tangens hat geschrieben:Ich weiß dass dieser Thread für die Ziele im Leben gedacht ist

Ich finde es absolut normal und natürlich, dass sich ein Thema innerhalb eines Threads bewegt, auch weg vom Ausgangspunkt. Ich sehe keinen Sinn darin, sich da künstliche Fesseln aufzuerlegen und sklavisch beim ursprünglichen Gedanken zu bleiben. Wandern belebt das Geschäft.

tangens hat geschrieben:Wir Menschen sind eben in der Lage zu denken, Information bewusst wahrzunehmen und bewusst zu verbeiten.

Und wir können mit den Ohren wackeln. Was du immer noch nicht begründet hast (wenn ich richtig lese) ist, wieso es dir nun ausgerechnet um die Infowahrnehmung geht und nicht um die Ohren.

tangens hat geschrieben:dass wir z.B. Ohren haben und die Bakterien nicht, ist hier nicht relevant.

Warum ist das nicht relevant? Formal steht es mit deiner Bewusstseinswahrnehmung auf einer Stufe. Beide Dinge haben wir den Bakterien voraus.

tangens hat geschrieben:Mit dem bewussten Wahrnehmen jedoch, versuche ich das Leben allgemein zu defenieren.

Aber Bakterien leben doch auch. Zu einer allgemeinen Lebensdefinition gehört also bewusstes Wahrnehmen ganz sicher nicht. Und wenn du nun nur das menschliche Leben meinen solltest, wieso lässt du die Ohren aus?

tangens hat geschrieben:Wie die Information jedoch bewusst verbeitet werden soll, das hängt vom Individuum selbst ab, ob es nun (und wie lange) denken möchte, bleibt ihm überlassen.

Da habe ich große Zweifel. Ich habe den Eindruck, du überschätzt den bewussten Anteil unserer Wahrnehmung sehr. Die allermeisten Dinge nehmen wir nur unbewusst wahr. Alles wird von Vorinstanzen umgerechnet und bewusst wird uns dann nur ein schön gerechneter, nicht realer Eindruck.

tangens hat geschrieben:Genau deswegen spielt die Art und Weise der Verarbeitung von Information eine entscheidende Rolle bei der Definition von Leben. Durch das bewusste Wahrnehmen und das bewusste Verabeiten von Informationen ergibt sich eine unendlich große Anzahl von Möglichkeiten, in der Welt zu agieren.

Ich würde das überhaupt nicht am Bewusstsein oder an der Wahrnehmung festmachen. Wir haben ein sehr komplexes Gehirn mit sehr vielen Entscheidungsparametern. Daraus ergibt sich die große Anzahl von Handlungsmöglichkeiten. Ob man sich nun bewusst oder unbewusst entscheidet ist da doch egal.

tangens hat geschrieben:Was genau meinst du mit "die im Gehirn eingebauten (bze. gewachsenen) Kriterien"?

Ich meinte die Bewertungskriterien, also die Mechanismen im Gehirn, die Dinge beurteilen und entweder als positiv oder negativ einschätzen. Zum Beispiel die Belohnungssysteme, die Ausschüttung von Glückshormonen, das alles.

tangens hat geschrieben:Damit meine ich Drogen: Nur weil z.B. THC irgendetwas mit meinen Rezeptoren macht (was genau, weiß ich nicht) und dadurch bestimmte Gehirnregionen davon beinflusst werden und ich dadurch einen Rausch bekomme, ist es doch nicht gut! Ich zerstöre dadurch meinen Körper.

Du hast Angst vor der Zerstörung deines Körpers? Und Angst fühlt sich ungut an? Na voila. Dann ist dein Beurteilungssystem also einfach nur komplexer, als du für den Moment annahmst. Es geht eben nicht nur um Glücksgefühle durch Kitzelung von Rezeptoren, sondern beispielsweise auch um Vermeidung von Angstgefühlen, um die Erfüllung langfristiger Sehnsüchte, um Harmonisierung (mit sich im Reinen sein) und andere psychologische Effekte. Alles zusammengenommen ergibt dann die große Beurteilungsmaschine.

tangens hat geschrieben:Ich kann dadurch Spaß als den Sinn des Lebens nicht ansehen, bzw. erachte diese ZIELSETZUNG IM LEBEN als falsch.

Nur weil du die Definitionen durcheinander bringst. Spaß ist genau das, was die gesamte Beurteilungsmaschine zufrieden stellt. Sich willkürlich ein paar Rezeptoren rausgreifen und dann sagen: aber Drogen sehen auf den ersten Blick gut aus, sind auf dem zweiten Blick aber schlecht. So geht es nicht. Alle Blicke zusammen zählen und erst dann den Spaß von der Spreu trennen.

tangens hat geschrieben:Was passiert, wenn man sein Ziel im Leben erreicht hat? Darf man dann sterben? Muss man das sogar?

Oder anders gefragt: hat man das Recht auf Leben verwirkt, wenn man kein Ziel hat? Mir erscheint die Antwort klar: nein, man darf auch ohne Ziele leben. Ich gebe nur zu bedenken, dass Ziellosigkeit als Gefühl möglicherweise eine Tendenz zum Unwohlsein enthält. Mit klarer Zielvorstellung lebt es sich vermutlich etwas angenehmer.
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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon ganimed » Fr 11. Mär 2011, 00:34

stine hat geschrieben:Es gibt nicht EIN Ziel im Leben. Das Leben besteht aus vielen kleinen Zielen.

Aber jedes Ziel entspricht der einfachen kanonischen Form: die Erreichung soll uns glücklich und zufrieden machen. Wenn man alle einzelnen kleinen Ziele auf diese Formel bringen kann (und ich finde man kann das), dann sind es eben nicht viele kleine Ziele, sondern nur viele kleine Ausprägungen des immer gleichen, einen Ziels: Glück- und Zufriedenheitsmaximierung (oder einfacher aber vielleicht auch missverständlicher ausgedrückt: Spaßmaximierung).
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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon stine » Fr 11. Mär 2011, 07:28

ganimed hat geschrieben:...aber vielleicht auch missverständlicher ausgedrückt: Spaßmaximierung
Ja, missverständlich, weil es nach Bedenkenlosigkeit, Oberflächlichkeit, Rücksichtslosigkeit, Ignoranz, Egoismus und nach mir die Sintflut klingt.
Kann sein, dass das ein Hauptziel im Leben ist, das sich täglich durch kleine Zielchen beweisen muss. Ich persönlich halte das aber für übertriebenen Egoismus.

LG stine
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