Ein Neuer stellt sich vor.

[piscator]

Guten Morgen,

nachdem ich seit Jahren aus Zeitgründen nur passiver Leser des Forums bin, möchte ich jetzt doch ein wenig mitreden.

Zu meiner Person, ich habe in der Jugend die übliche religiöse Erziehung genossen, Konfirmation und Religionsuntericht, ansonsten
blieb ich von religiöser Beeinflussung sowohl von den Eltern, als auch von den Verwandeten oder den Freunden her verschont geblieben.

Ich bin Atheist aus rationalen Gründen, die Bibel sehe ich lediglich als Geschichtenbuch an, eine göttlich Inspirierung oder was auch immer ist für
mich völlig abwegig.

Da ich im im schwäbischen Bibelgürtel wohne, sind Berührungen mit den verschiedenen Kirchen, Denominationen und Sekten unausweichlich.

Zu den verschiedenden "Gläubigen" aus der Strukturvertriebsszene habe ich aus beruflichen Gründen zwangsweise Berührungen, auch diese Strukturen
haben für mich religiösen Charakter, wobei der Übergang zwischen Strukturvertrieb und Sekte oft fliessend ist. Beides orde ich dem Oberbegriff "Kult"
unter.

Meinen Nick "piscator" habe ich aus einer Figur des Flussweltzyklus von Farmer, dessen Romane und Erzählungen mich seit meiner Kindheit
begeistern.

In diesen Sinne
herzlichst

piscator

[Arathas]

Hallo piscator, willkommen beim aktiven Mitmachen im Forum.

[Nanna]

Herzlich willkommen auch von meiner Seite, psicator!

Ich finde es ja immer wieder interessant und erfreulich, mitzubekommen, dass es offenbar eine stille Teilhaberschaft gibt, die über die aktive Nutzergruppe hinausgeht.

Wer, so wie ich, mit "Strukturvertrieb" erstmal nichts anzufangen weiß, findet bei Wikipedia ein paar erhellende Informationen dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Netzwerk-Marketing

Wie ausgeprägt ist denn im "schwäbischen Bibelgürtel" die Alltagsreligiosität, also bei der Normalbevölkerung?

[piscator]

Herzlich willkommen auch von meiner Seite, psicator!

Ich finde es ja immer wieder interessant und erfreulich, mitzubekommen, dass es offenbar eine stille Teilhaberschaft gibt, die über die aktive Nutzergruppe hinausgeht.

Wer, so wie ich, mit "Strukturvertrieb" erstmal nichts anzufangen weiß, findet bei Wikipedia ein paar erhellende Informationen dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Netzwerk-Marketing

Wie ausgeprägt ist denn im "schwäbischen Bibelgürtel" die Alltagsreligiosität, also bei der Normalbevölkerung?

Die Alltagsreligiosität ist seltsamerweise nicht so präsent, wie man auf den ersten Blick denken könnte, das liegt natürlich auch daran, dass die RKK kaum vertreten ist. (Meine Frau kommt aus demn bayrischen Wald, dort sind selbst die Verkehrschilder katholisch ).

Die Denkweise ist bei uns von der Historie pietistisch geprägt, also nüchtern, sparsam, zurückhaltend, was auch im Alltag noch überall zu spüren ist. Und diese Denkweise nehmen selbst die Zuwanderer nach wenigen Jahren an, die Spezies des pietistischen Moslems ist bei uns gar nicht so selten .

Am Ort (ca. 12.000 Einwohner) haben wir außer der evangelischen Landeskirche eine Vielzahl von Freikirchen und Sekten, insbesondere verschiedene Brüdengemeinschaften, die NAK, Anthroposophen, Zeugen Jehovas etc.

Die sind zwar alle präsent, allerdings nicht aufdringlich und auch kaum missionierend, die wollen einfach ihre Ruhe haben; die Ausnahme sind hier die Adventisten, die sich als crème de la crème der wahren (TM) Christen betrachten und sehr stark missionieren und am Ort auch Bekenntnisschulen unterhalten.

Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass die Moslems in fast jeder größeren Gemeinde der Umgebung Moscheen teilweise mit Minaretten unterhalten, ohne dass die selbst die christlichen Hardliner dagegen schiessen.

Man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass die Religionallgemein als Privatsache angesehen wird, dies sieht man schon daran, dass bei der Gestaltung der örtlichen Politik religiöse Einflüsse kaum zu spüren sind. Selbst Leserbriefe religiösen Inhalts sind in der örtlichen Presse kaum zu verzeichnen.

[stine]

Hall Piscator
willkommen im Forum!

Was meinst du mit:

Die Denkweise ist bei uns von der Historie pietistisch geprägt, also nüchtern, sparsam, zurückhaltend, was auch im Alltag noch überall zu spüren ist. Und diese Denkweise nehmen selbst die Zuwanderer nach wenigen Jahren an

Denkst du das wäre religiös geprägt oder ist das nicht eher soziokulturell und genetisch vorbestimmt?
Und findest du das jetzt gut oder schlecht?
Natürlich müsste jugendlicher Übermut erstmal rebellieren, aber früher oder später kommen sie alle zurück .

LG stine

[piscator]

Hall Piscator
willkommen im Forum!

Was meinst du mit:

Die Denkweise ist bei uns von der Historie pietistisch geprägt, also nüchtern, sparsam, zurückhaltend, was auch im Alltag noch überall zu spüren ist. Und diese Denkweise nehmen selbst die Zuwanderer nach wenigen Jahren an

Denkst du das wäre religiös geprägt oder ist das nicht eher soziokulturell und genetisch vorbestimmt?
Und findest du das jetzt gut oder schlecht?
Natürlich müsste jugendlicher Übermut erstmal rebellieren, aber früher oder später kommen sie alle zurück .

LG stine

Hi stine,

schwierig zu erklären, mit Sicherheit ist das Ganze heute nicht mehr religiös geprägt. Das ist nicht mein Fachgebiet, ich vermute aber, dass dies letztendlich auf den Gegensatz Katholizismus und Protestantismus zurück zu führen ist.

Der Katholizismus stellt für mich aufgrund der Prozessionen, der ausgeschmückten Kirchen und der bunten Tracht der hohen Geistlichkeit eine Art Eventreligion dar mit viel "Action" fürs Auge, mir fallen da immer spontan die Faschingsumzüge im Rheinland ein , während der Protestantismus eher nüchtern wirkt.

Ob das jetzt gut oder schlecht ist, keine Ahnung. Jedenfalls kann ich mit rheinischem Karneval nichts anfangen. **grins**

Jedenfalls bin ich ein nüchterner "pietistischer" Atheist. Wäre ich im Rheinland geboren. wäre ich vielleicht ein "katholischer" Atheist.

Und der jugendliche Übermut? Eigentlich dachte ich den überwunden zu haben, meine Mädels sehen das jedoch völlig anders.

lg piscator

[Myron]

Herzlich willkommen!

[musicman]

[

Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass die Moslems in fast jeder größeren Gemeinde der Umgebung Moscheen teilweise mit Minaretten unterhalten, ohne dass die selbst die christlichen Hardliner dagegen schiessen.

Andre Leit sind au Leit,

sagt der Schwabe, so dumm ist die Einstellung gar nicht und wenn es funktioniert ist das doch eine gute Sache, die Religiösen machen jeweils ihre speziellen Events und lassen sich gegenseitig und andere in Ruhe, an sich mein Motto, jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden.

musicman

[Nanna]

Ich habe das so ähnlich in Syrien erlebt, da spielt Rolle im öffentlichen und privaten Leben durchaus eine sehr starke Rolle, aber man lebt halt nebeneinander her. Am Freitag singen die Muezzine (wobei ich von einer deutschsprechenden Muslimin ziemlich eines drübergebraten bekommen habe, weil ich von Gesang gesprochen habe - Musik ist im Islam schließlich nicht gern gesehen, also singt der Muezzin nicht, auch wenn er es tut; es geht ja gar nicht, dass er singt, weil er ja Moslem ist und Moslems singen nicht. War köstlich. ) und am Sonntag läuten die Kirchenglocken. Die Freiheit des Individuums, das da in einer Religionsgemeinschaft aufwächst, geht da natürlich ein bisschen flöten, aber gesamtgesellschaftlich ist das sicher nicht das blödeste Konstrukt.

[xander1]

Ein Neuer stellt sich vor.

Jeder ist mal in der Situation, dass er sich selbst vor seinem geistigen Auge vorstellt. Das kommt in den Besten Familien vor.

Willkommen.