Kirchliche Trauung boykottieren?

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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon Darth Nefarius » Mi 25. Jan 2012, 16:38

Nanna hat geschrieben:Natürlich kann das Brautpaar erwarten, dass sich die Gäste in einem gewissen Rahmen anpassen. Aber es lädt ja auch die ganze Person bzw. Persönlichkeit "nil80" ein, oder nicht? Ich finde implizite Vorgaben nach dem Muster "Wir möchten, dass du kommst, aber du musst deine Persönlichkeit zuhause lassen, es reicht, wenn du eine hübsch geschminkte Hülle deiner selbst vorbeibringst, die irgendwelchen unverfänglichen Smalltalkstuss ablädt" schon ziemlich grenzwertig. Auf diese Weise degradiert man seine Gäste von Individuen mit Ecken und Kanten zu Statisten. Das langweiligste sind doch Familienfeiern mit verbissenen Pedanten, die Panikattacken beim Gedanken bekommen, gefühlte gesellschaftliche Normen nicht penibelst zu erfüllen. Man muss nicht aus Prinzip provozieren, aber seine Überzeugung am Eingang abzugeben kann's doch auch nicht sein.

Doch, genau das sind die anderen: Statisten. Jemanden aus der Familie einzuladen ist Formsache, es würde Tratsch auslösen, wenn man das nicht täte und stattdessen nur die besten Freunde und die liebsten Verwandten. Eine Hochzeit ist auch ein familienpolitisches Ereignis. Ich wette, sich spekulieren vielleicht, dass nil80 nicht kommt, die Einladung vielleicht soetwas wie ein Bluff ist. Im Mittelpunkt steht das Paar, meistens eher die Braut, die ihr "Prinzessin-sein" mal auslebt und die schönste, wichtigste Person sein will, Querschäger sind eher unerwünscht. Dem Schlusswort schließe ich mich an.
laie hat geschrieben:die "ganze" Persönlichkeit? Ich denke, wir halten alle einen Gutteil unserer Persönlichkeit immer verborgen und zeigen nur einen Bruchteil davon. Wobei ich auch für mich gestehen will, daß ich gar nicht so genau weiss, was nun als zu meiner Persönlichkeit gehörend unbedingt der Welt mitgeteilt werden müsste. Leidet meine Persönlichkeit, die ich nicht einmal scharf definieren kann, darunter, wenn ich sie nicht ausbreite, sondern sie zurückhalte?

ich denke, dass es eher um "wichtige Teile" der Persönlichkeit geht. Wenn man sich mit seinem Atheismus (vielleicht Nihilismus->nil80?!) identifiziert, dann ist es schwerer dies zu unterdrücken, als wenn man Star Wars-Fan unter Trekkies ist. Der Priester, der dir dieses Papier auf die Zunge legt, wird wohl auch entspannt reagieren, mehr würde ihn stören, dass du Atheist bist.
Man kann auch zu Anlässen bestimmtes tun. Nur, weil ich Atheist bin, sage ich das nicht gleich immer. Diese Tatsache bleibt trotzdem wichtig, auch wenn sie nur bei Gelegenheit erwähnt wird. Albern ist eine geistige Gesinnung, die an die Öffentlichkeit getragen wird, niemals, höchstens ärgerlich oder schädlich.
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon Ich » Di 31. Jan 2012, 02:01

Hei,
Du musst ruhiger werden! Du bist ja total aufgewühlt!! Das macht mir Sorgen!
Die Kirche ist ein (manchmal mehr oder weniger) historisches Gebäude. Ich gehe gerne in Kirchen und bewundere die Architektur oder denke darüber nach wie unsere Vorfahren durch dieses oder jenes Portal gingen. Das Gebäude verbinde ich nicht mit irgend einer Religion. Das Gebäude schadet niemanden. Kannst'e also reingehen!
Eine Hochzeit ist eine kulturelle Tradition. Für mich wie Karneval oder Fangesänge im Fußballstadion oder Aufnahmerituale in einem Bikerclub. Schau ich mir auch an. Was ich davon halte? Spielt keine Rolle für die Ausübenden. Die fühlen sich gut dabei. Und wenn die sich gut fühlen (und dabei keiner in irgeneinerweise zu Schaden kommt), dann fühle ich mich auch gut. Gehe hin und freue Dich MIT Deinen Freunden.
Ich komme aus der Medizinbranche. Wenn ein Patient anstelle eines Medikamentes MIT Wirkstoffe nun ein Placebo verabreicht bekommt oder wenn ein Patient anstelle eines Humanmediziners einen Heilpraktiker aufsucht und dieser Patient sich danach besser fühlt und vielleicht sogar geheilt ist, warum soll ich dann das Placebo oder den Heilpraktiker verfluchen. Wenn es dem Patienten wieder gut geht, dann geht es mir auch gut.

Wenn sich Deine Freunde nach der Trauung gut fühlen und glücklich sind, dann genieße das. Es werden sicherlich noch Zeiten kommen (hoffentlich nicht) in denen Sie nicht so glücklich sind. Es wäre mir eine Ehre, meine Freunde zu einem ihrer Rituale begleiten zu dürfen und sie glücklich zu schätzen.

Was ich damit sagen möchte ist, ob ein Fußballfan sein Schlachtgesang anstimmt, ob ein streng gläubiger Jude sich die Locken wachsen lässt, ob ein Moslem seinen Teppich ausrollt oder eine Lady Gaga auf öffentlichen Auftritten so rumläuft wie sie rumläuft, ist soooo unbedeutend solange keiner dadurch auf jegliche Art zu Schaden kommt.
Jede Handlung, sei sie politisch, religiös, sportlich, gesellschaftlich ........, wodurch jemand zu Schaden kommt, die gilt es zu bekämpfen.

Also, Deine Freunde kennen Deine Meinung, beweise mit Deiner Einstellung die Toleranz, die die Institution Kirche nicht besitzt. Feier mit ihnen. Du sollst ja nicht gleich das Glaubensbekenntnis ablegen :up:
Mess der Trauung nicht eine so hohe Bedeutung bei. Wir wissen: es ist doch nur ein Spiel, spiel mit. Wird bestimmt lustig!!! :lachtot:

Erzähl mir doch danach wie's war. Bin gespannt
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon stine » Di 31. Jan 2012, 08:08

Ich hat geschrieben:...oder eine Lady Gaga auf öffentlichen Auftritten so rumläuft wie sie rumläuft, ist soooo unbedeutend solange keiner dadurch auf jegliche Art zu Schaden kommt.
Was zu beweisen wäre.
Schon allein das Präsentieren von degenerativen Auswüchsen, alá einer Lady Gaga, kann bei Jugendlichen folgenschwere Gehirnschäden verursachen.
Die Jugend braucht Vorbilder und Ideale. Derzeit sehe ich da wenig brauchbares am Promi-Horizont.

LG stine
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon Arathas » Di 31. Jan 2012, 09:49

So, reichlich spät klinke ich mich auch mal in die Diskussion ein - hab grad viel um die Ohren und freu mich, endlich mal wieder ein paar Beiträge lesen (und auch was schreiben) zu können.

Ich halte das mit den religiösen Angewohnheiten des näheren und weiteren familiären Umkreises mittlerweile lächelnd: Ich vertrete meine Position, aber ich lächle, wenn ich den Leuten dies mitteile, so dass sie sehen, dass es nicht gegen sie geht und ich nicht böse auf sie bin, sondern einfach nur meine Position vertrete.

Meine "Nichte" (nur theoretisch meine Nichte, weil ich nicht verheiratet bin mit meiner Freundin) hat mich letztes Jahr zu ihrer Taufe eingeladen (sie hat sich mit sieben selbst dazu entschieden, getauft werden zu wollen, obwohl ich eher denke, dass die Schule da einen Großteil zu beigetragen hat). Ich habe ihr (wie gesagt: Mit einem Lächeln bzw. freundlich) erklärt, dass ich nicht kommen werde, und ihr auch die Gründe dargelegt, und ich vermute, sie hat es verstanden.

Beim Abendessen hat sie neuerdings immer einen Gebetswürfel (auf jeder Seite ist ein Gebet; es wird gewürfelt und dann gelesen). Beim Sprechen des Gebetes möchte sie, dass sich alle an den Händen fassen. Ich habe den Würfel gewürfelt, als sie das von mir verlangte, und auch beim Händefassen mitgemacht. Das Gebet habe ich nicht gelesen, sondern stattdessen den Würfel ihr gegeben und ihr gesagt, dass sie das schon selbst tun muss, weil es ihre Religion ist und wenn sie sie ausleben möchte, muss sie das auch selber machen. Sie hat ein wenig gemosert, aber es so akzeptiert.

Bei Hochzeiten gehe ich in die Kirche und amüsiere mich gelegentlich köstlich, mache aber deren Rituale nicht mit. Wenn die Einladenden von mir verlangen, dass ich in eine Kirche mitkomme: OK, gebongt. Aber den Quatsch wie Beten, hinknien oder sonstiges tue ich mir nicht an, sondern beobachte stattdessen interessiert die Leute, den Pfarrer, usw. Ich stehe auf, wenn alle aufstehen, und setz mich hin, wenn alle sich setzen. Und wenn sich alle die Hände reichen und "Friede sei mit dir" murmeln, reiche ich gern meine Hand, mein Mund bleibt allerdings zu.

Nun, so halte ich es, und mein Atheismus und ich, wir können mit diesen Kompromissen recht gut leben. ;-)
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon Darth Nefarius » Di 31. Jan 2012, 11:23

Ich hat geschrieben:Hei,
Du musst ruhiger werden! Du bist ja total aufgewühlt!! Das macht mir Sorgen!

Ich bin völlig ruhig.
Ich hat geschrieben:Die Kirche ist ein (manchmal mehr oder weniger) historisches Gebäude. Ich gehe gerne in Kirchen und bewundere die Architektur oder denke darüber nach wie unsere Vorfahren durch dieses oder jenes Portal gingen. Das Gebäude verbinde ich nicht mit irgend einer Religion. Das Gebäude schadet niemanden. Kannst'e also reingehen!

Ich habe kein Problem mit Gebäuden, sie sind nur Objekte. Im Gegenteil habe ich der Architektur und Kunst der Renaissance meine Bewunderung (ich meine sogar hier in diesem Thema) ausgesprochen, zumindest in desem Forum. Was mich stört, ist die Gesellschaft, die Menschen, die sich in diesen Gebäuden treffen. Wenn ich ein Problem mit der Gesellschaft habe, dann muss ich sie nicht aufsuchen, mich interessiert herzlich wenig, in welchem Gebäude sie ihre Gehirnwäschetreffen abhalten, auch wenn das "open air" wäre, würde ich dieses Treffen meiden, gerade, weil es mir um die Gesellschaft geht. Ich glaube, du hast "kirchlich" nicht ganz verstande, damit ist nicht das Gebäude, sondern die Gemeinde gemeint. Man sagt auch "katholische Kirche", obwohl es mehrere Gebäude gibt. Verstehst du?
Ich hat geschrieben:Eine Hochzeit ist eine kulturelle Tradition. Für mich wie Karneval oder Fangesänge im Fußballstadion oder Aufnahmerituale in einem Bikerclub. Schau ich mir auch an. Was ich davon halte? Spielt keine Rolle für die Ausübenden. Die fühlen sich gut dabei. Und wenn die sich gut fühlen (und dabei keiner in irgeneinerweise zu Schaden kommt), dann fühle ich mich auch gut.

Ene Tradition, der ich nicht beiwohnen muss, denn genau darum ging es in der Fragestellung. Für mich spielt es eine Rolle, was ich wovon halte, ich habe eine eigene Meinung, diese ist auch begründet. Wenn meine Überzeugungen mich eine solche Veranstaltung nicht ohne Magenschmerzen besuchen lassen, dann mache ich das auch nicht. Würdest du jeder Veranstaltung beiwohnen, nur, weil die Leute da gesellig sind? Weisst du, wie man solche Leute nennt? Wie wäre es denn mit einer geselligen Bücherverbrennung? Ich fühle mich nicht gut, wenn ich von Büchervrbrennungen in den USA oder von Steinigungen in der arabischen Welt höre, nur, weil da Tiere, die sich als Menschen bezeichnen, Lust daraus gewinnen, sich "gut fühlen".
Ich hat geschrieben:Wenn sich Deine Freunde nach der Trauung gut fühlen und glücklich sind, dann genieße das. Es werden sicherlich noch Zeiten kommen (hoffentlich nicht) in denen Sie nicht so glücklich sind. Es wäre mir eine Ehre, meine Freunde zu einem ihrer Rituale begleiten zu dürfen und sie glücklich zu schätzen.

Mir nicht, abgesehen davon habe ich das Thema nicht eröffnet, sondern nur argumentiert, dass es von der Einstellung abhängt. Wenn man seine Überzeugungen zurückschrauben kann, zugunsten der Geselligkeit, kann man diese Veranstaltung besuchen; wenn man aber bei seinen Überzeugungen bleiben will, sollte man fern bleiben. Man muss abwägen. Genau das habe ich behauptet und mich dagegen gesträubt, dass doch Nichts dabei sei, wenn christlicher Glauben praktiziert wird.
Ich hat geschrieben:Was ich damit sagen möchte ist, ob ein Fußballfan sein Schlachtgesang anstimmt, ob ein streng gläubiger Jude sich die Locken wachsen lässt, ob ein Moslem seinen Teppich ausrollt oder eine Lady Gaga auf öffentlichen Auftritten so rumläuft wie sie rumläuft, ist soooo unbedeutend solange keiner dadurch auf jegliche Art zu Schaden kommt.

Oft kamen aber genau durch diese geselligen Gruppen jemand zu Schaden, oder tut es noch, deswegen verachte ich sie (ausgenommen Lady Gaga, ihr gegenüber bin ich neutral). Fußballfans belassen es nicht immer nur bei Schlachtgesang, oft folgt darauf auch eine Schlacht mit den anderen Fans, deswegen gibt es Sicherheitskräfte bei solchen Veranstaltungen. Ein streng gläubiger Jude in Israel kann sich eine Frisur machen lassen, wie er will, ich werde ihn verachten, wenn er Palästinenser wie Dreck behandelt, obwohl man meinen könnte, er lernt aus seiner Geschichte und erkennt Parallelen. Mich wundert immer, dass man einen Dialog mit eingesperrten Menschen führen möchte (es zumindest behauptet), obwohl ein Gefangener Mensch, den man wie Abschaum behandelt, ihm keinen eigenen Staat zugesteht, kaum zu Verhandlungen bereit ist. Freiheit ist keine Verhandlungssache. Ein Moslem darf seinen Teppich ausrollen, es stört mich, wenn er seiner Frau die Freiheit verwährt, sich so zu kleiden, wie sie will. Die Gestalten, die du genannt hast, haben nicht immer nur ihre guten/neutralen Seiten.
Ich hat geschrieben:Also, Deine Freunde kennen Deine Meinung, beweise mit Deiner Einstellung die Toleranz, die die Institution Kirche nicht besitzt. Feier mit ihnen. Du sollst ja nicht gleich das Glaubensbekenntnis ablegen

Es ist ein Bekenntnis der Nachgiebigkeit, mit dieser Toleranz gewinne ich Nichts, sie wird mir oder der Verfasserin dieses Themas nicht zwangsläufig als Toleranz ausgelegt, sondern als Eingeständnis, dass man mit seinem Unglauben unrecht hatte.
Arathas hat geschrieben:Bei Hochzeiten gehe ich in die Kirche und amüsiere mich gelegentlich köstlich, mache aber deren Rituale nicht mit. Wenn die Einladenden von mir verlangen, dass ich in eine Kirche mitkomme: OK, gebongt. Aber den Quatsch wie Beten, hinknien oder sonstiges tue ich mir nicht an, sondern beobachte stattdessen interessiert die Leute, den Pfarrer, usw. Ich stehe auf, wenn alle aufstehen, und setz mich hin, wenn alle sich setzen. Und wenn sich alle die Hände reichen und "Friede sei mit dir" murmeln, reiche ich gern meine Hand, mein Mund bleibt allerdings zu.

das ist eine vertretbare Position, solange es keine Prteste seitens der Gläubigen gibt. Ich habe als ich ein Buch über Evolution gelesen habe, während alle schön singen sollten, einen "bösen Blick" von einem katholischen Priester erhalten, der meinte dass er mich einschpchtern könnte, wenn er einhält und zu mir hingeht und mich böse anschaut. :lachtot:
Wenn es einem egal ist, was in solchen Veranstaltungen gepredigt wird, kann man da ruhig hingehen, ich habe ein Problem mit der Intention, mit den Dogmen. Ich habe Nichts anderes nahegelegt, als dass es immer eine Entscheidung ist zwischen Geselligkeit und Überzeugung. Wenn die Überzeugung einem wichtiger ist als die gesellschaftliche Akzeptanz, dann sollte man auch ihr entsprechen. Das ist Integrität.
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon fritz-ferdinand » Di 31. Jan 2012, 11:51

Also ich bin auch der einzige Nicht-Christ in der Familie, die sind gläubig in unterschiedlicher Intensität. Ich halte es so, dass ich in normale Messen nie mehr hineingehe, weil ich immer die Krise kriege, aber da, wo eine Ablehnung Bitterkeit erzeugen würde, gehe ich hin, z.B. Dankgottesdienst für 60 Jahre Ehe der Eltern. Die Bewegungen mache ich mit, aber ich rede und singe nicht (z.B. bekäme ich kein Glaubensbekenntnis über die Lippen, was nicht eben von innerer Souveränität zeugt, seufz).

Oder sagen, dass dir nicht so gut ist ("in der Kirche wird mir immer schlecht"), dich möglichst nahe an den Ausgang setzen, und dann bald an die frische Luft gehen. Wenn Du das hinkriegst, denn sicher gibt es eine Sitzordnung.

Und das mit dem dezenten Anhänger finde ich auch gut.

Ich finde, bei der Wahl zwischen einmal Kirchgang und Streit in der FAMILIE ist die Entscheidung nicht allzuschwer. Saure Gesichter sind ok, aber ein Zerwürfnis ist genau zu bedenken.

Wie wäre es denn, wenn du im Gegenzug mal "deine Christen" zu einem runden Geburtstag zu einer humanistischen Feier einlädst? Dann spüren sie mal, wie das so ist, wenn man genötigterweise einmal hingehen muss.
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon stine » Di 31. Jan 2012, 14:36

Darth Nefarius hat geschrieben:Ich habe als ich ein Buch über Evolution gelesen habe, während alle schön singen sollten, einen "bösen Blick" von einem katholischen Priester erhalten, der meinte dass er mich einschpchtern könnte, wenn er einhält und zu mir hingeht und mich böse anschaut. :lachtot:
Davon abgesehen, dass dies eine beabsichtigte provokante Aktion von dir gegenüber den anderen gewesen ist, bin ich der Meinung, du leidest unter Verfolgungswahn.
Hättest du ein Märchenbuch gelesen, während der Mathelehrer von dir einen Lösungsweg erklärt haben wollte, hätte der sicher auch nicht gerade freundlich geschaut.

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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon Lumen » Di 31. Jan 2012, 21:17

Darth Nefarius hat geschrieben:Ich glaube, du hast "kirchlich" nicht ganz verstande, damit ist nicht das Gebäude, sondern die Gemeinde gemeint. Man sagt auch "katholische Kirche", obwohl es mehrere Gebäude gibt. Verstehst du?


Wobei ich einräumen würde, dass mit "katholische Kirche" auch tatsächlich ein Gebäude gemeint sein könnte.

Darth Nefarius hat geschrieben:Ene Tradition, der ich nicht beiwohnen muss, denn genau darum ging es in der Fragestellung. Für mich spielt es eine Rolle, was ich wovon halte, ich habe eine eigene Meinung, diese ist auch begründet. Wenn meine Überzeugungen mich eine solche Veranstaltung nicht ohne Magenschmerzen besuchen lassen, dann mache ich das auch nicht. Würdest du jeder Veranstaltung beiwohnen, nur, weil die Leute da gesellig sind? Weisst du, wie man solche Leute nennt? Wie wäre es denn mit einer geselligen Bücherverbrennung? Ich fühle mich nicht gut, wenn ich von Büchervrbrennungen in den USA oder von Steinigungen in der arabischen Welt höre, nur, weil da Tiere, die sich als Menschen bezeichnen, Lust daraus gewinnen, sich "gut fühlen".


Verdammt, dabei wollte ich doch eigentlich deine Zitieritis auf die Spitze treiben. Mach ich jetzt auch ein bischen. Nun muss ich doch mal vernünftiger Diskutieren. Kirchliche Trauung ./. Bücherverbrennung!? Ok, lassen wir es. Dass kann nicht dein ernst sein. Eine Hochzeit in der engeren Familie ist auch nicht "jede Veranstaltung". Aber eventuell ist dir beim Versuch Äpfel mit Birnen zu vergleichen ausversehen die Rübe abhanden gekommen. Kann ja mal vorkommen.

Darth Nefarius hat geschrieben:Mir nicht, abgesehen davon habe ich das Thema nicht eröffnet, sondern nur argumentiert, dass es von der Einstellung abhängt. Wenn man seine Überzeugungen zurückschrauben kann, zugunsten der Geselligkeit, kann man diese Veranstaltung besuchen; wenn man aber bei seinen Überzeugungen bleiben will, sollte man fern bleiben. Man muss abwägen. Genau das habe ich behauptet und mich dagegen gesträubt, dass doch Nichts dabei sei, wenn christlicher Glauben praktiziert wird.


Inwiefern eine kirchliche Hochzeit gelebter Glaube ist, ist sicherlich diskutabel. Bei denen, denen ich beigewohnt habe, war es eine eher kurze Zeremonie, gerne auch etwas kitschig.

Darth Nefarius hat geschrieben:
Ich hat geschrieben:Was ich damit sagen möchte ist, ob ein Fußballfan sein Schlachtgesang anstimmt, ob ein streng gläubiger Jude sich die Locken wachsen lässt, ob ein Moslem seinen Teppich ausrollt oder eine Lady Gaga auf öffentlichen Auftritten so rumläuft wie sie rumläuft, ist soooo unbedeutend solange keiner dadurch auf jegliche Art zu Schaden kommt.

Oft kamen aber genau durch diese geselligen Gruppen jemand zu Schaden ...


Sind schon gemein-gefährliche Veranstaltungen, diese kirchlichen Hochzeiten. Lange Schleppen, die den Brandschutzverordnungen nicht gerecht werden, dazu Stolpergefahr, und resultierende Knochen- und Genickbrüche. Dazu gemeingefährliche "Spiele" vor der Kirche wie Hölzer zersägen, wo auch schon die eine oder andere Verstümmelung in Kauf genommen wird. In der Tat, so betrachtet, müssten Hochzeiten eigentlich verboten werden.

Darth Nefarius hat geschrieben:
Ich hat geschrieben:Also, Deine Freunde kennen Deine Meinung, beweise mit Deiner Einstellung die Toleranz, die die Institution Kirche nicht besitzt. Feier mit ihnen. Du sollst ja nicht gleich das Glaubensbekenntnis ablegen

Es ist ein Bekenntnis der Nachgiebigkeit, mit dieser Toleranz gewinne ich Nichts, sie wird mir oder der Verfasserin dieses Themas nicht zwangsläufig als Toleranz ausgelegt, sondern als Eingeständnis, dass man mit seinem Unglauben unrecht hatte.


Es geht also ums "gewinnen" und um vermeintliche "Eingeständnisse". Andere Leute heiraten, du bist zu einer Feier eingeladen und dir geht es ums gewinnen? Eine sehr seltsame Auffassung. Haben deine Feinde da mehr zu lachen, oder behandelst du nur deine Freunde und Verwandten so "nett"? Etwas derartig misantropisches und weltfremdes ist mir tatsächlich noch nie untergekommen. Hör mal, das geht da um *Verwandte* und eine *Hochzeit*. Bei deiner Einstellung solltest du gar keine religiösen Verwandten oder Freunde mehr haben, somit ist es ein Fehlschluss deinerseits so zu tun als sei das normal, seine Verwandten und Freunde wie Erzfeinde zu behandeln. Daher bist du auch ein schlechter Ratgeber.

Darth Nefarius hat geschrieben:
Arathas hat geschrieben:Bei Hochzeiten gehe ich in die Kirche und amüsiere mich gelegentlich köstlich, mache aber deren Rituale nicht mit. Wenn die Einladenden von mir verlangen, dass ich in eine Kirche mitkomme: OK, gebongt. Aber den Quatsch wie Beten, hinknien oder sonstiges tue ich mir nicht an, sondern beobachte stattdessen interessiert die Leute, den Pfarrer, usw. Ich stehe auf, wenn alle aufstehen, und setz mich hin, wenn alle sich setzen. Und wenn sich alle die Hände reichen und "Friede sei mit dir" murmeln, reiche ich gern meine Hand, mein Mund bleibt allerdings zu.

das ist eine vertretbare Position, solange es keine Prteste seitens der Gläubigen gibt. Ich habe als ich ein Buch über Evolution gelesen habe, während alle schön singen sollten, einen "bösen Blick" von einem katholischen Priester erhalten, der meinte dass er mich einschpchtern könnte, wenn er einhält und zu mir hingeht und mich böse anschaut. :lachtot:
Wenn es einem egal ist, was in solchen Veranstaltungen gepredigt wird, kann man da ruhig hingehen, ich habe ein Problem mit der Intention, mit den Dogmen. Ich habe Nichts anderes nahegelegt, als dass es immer eine Entscheidung ist zwischen Geselligkeit und Überzeugung. Wenn die Überzeugung einem wichtiger ist als die gesellschaftliche Akzeptanz, dann sollte man auch ihr entsprechen. Das ist Integrität.


In der Kirche ein Buch über Evolution zu lesen, sodass es ein Pfarrer sieht passt allerdings genau ins Bild. Sehr kindisches, absichtlich provokantes Verhalten.
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon Ich » Di 31. Jan 2012, 22:40

Hei Darth Nefarius,
wow, nach nur einem Eintrag von mir wirst Du persönlich und kannst Rückschlüsse über meine Intelligenz ziehen.

Zitat:"Ich glaube, du hast "kirchlich" nicht ganz verstande, damit ist nicht das Gebäude, sondern die Gemeinde gemeint. Man sagt auch "katholische Kirche", obwohl es mehrere Gebäude gibt. Verstehst du?"

Das möchte ich auch können. Gut, ich versuch's mal.
Du hast aber ein starkes Geltungsbedürfniss!!!

Mein schriftlicher Rat ist explizit an die Verfasserin adressiert und sonst an niemanden.
Aber vielleicht war das ein Fehler meinerseits. Bin ja erst gerade mal bei Euch angemeldet und noch nicht so routiniert wie Ihr.
Werde ab jetzt meinen Adressaten ausführlich benennen!
Komisch ist nur, dass sich sonst keiner angegriffen fühlte. An diese anderen: Danke für den geistreichen Austausch. macht Spaß mit Euch.

Vielleicht noch ein Wort zu Stine: Lady Gaga gefährlich?? Gehirnwäsche an Jugendliche?? Ich denke, wir sollten die Intelligenz unserer Jugend nicht unterschätzen. Wenn ich da an meine Jugend denke Anfang der 80er :blush2: Da waren doch bald alle Exoten. Wir haben es überlebt und aus uns ist trotzdem was geworden :2thumbs:
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon webe » Di 31. Jan 2012, 22:44

ich habe sehr liebe Freunde die religiös sich gebunden haben, dies akzeptiere ich auch, was darum unserer Beziehung keinen Abbruch od Störrung bescherrt: Die Geisteshaltung soll frei und offen sein; nur wenn deren Instutionen Macht ergreifen, Staat, Wirtschaft u Politik beeinflussen wollen-tun, kommt meine Ablehnung-Auflehnung. Daher soll der Staat und seine Organe sich neutral verhalten, keine Subventionen u Vergünstigungen an Weltanschauungen ausschütten, dazu zählen auch Schulen, Universitäten, KKH, APH, KIKAS u unsw..
Jene Weltanschauungen sollen wie Parteien keine Kinder rekrutieren dürfen!
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon webe » Di 31. Jan 2012, 22:51

Ich würde mir von den Jugendgenerationen mehr Kritik u Hinterfragung erhoffen: Ihre Stimme sollte hörbar sein, u nicht so zaghaft. Wählen ab 16 Jahren wäre angesagt.
Aber die Alten sind auch so ungelenk u treudoof.
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon Nanna » Di 31. Jan 2012, 22:53

@Ich:
Herzlich willkommen im Forum! Freut mich sehr, dass es dir hier gefällt!
:brights:
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon Lumen » Di 31. Jan 2012, 23:11

webe hat geschrieben:Ich würde mir von den Jugendgenerationen mehr Kritik u Hinterfragung erhoffen: Ihre Stimme sollte hörbar sein, u nicht so zaghaft. Wählen ab 16 Jahren wäre angesagt.
Aber die Alten sind auch so ungelenk u treudoof.


Gedankenübertragung? :) Ich sah den Begriff kommunales Wahrlrecht im TV aufflackern, wollte nachschlagen, kam irgendwie auf Kinderwahlrecht, und verfasste just einen Beitrag gleich nebenan.
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon webe » Di 31. Jan 2012, 23:20

Wenn eine religiös geprägte Familie einen in ihr befindlichen Aussenseiter zu religiösen Ritualen heranziehen will. halte ich jene Handlung für abstrakt u hoffe, dass dieser Anderstartige heftig zur Wehr setzt.

Es ist das gleiche, wenn in einem solchen Verband mehrheitlich konservativ gewählt wird, und Abtrünnige, die eine linkere Partei wählen, geschnitten od bevormundet werden. Pervers.

Demokratieverständnis heisst auch für die Familie: Freie Geistes-,Meinungs- u Politikverhaltung! Keine Unterdrückung!
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon webe » Di 31. Jan 2012, 23:30

Eine religiöse Veranstaltung auszuhalten, muss jeder für sich entscheiden. Ich persönlich bin aus dem Alter heraus, wo das Kasperletheater noch reize hatte, u wenn jemand bestimmte Dinge nicht für sich mag-siehe Nichtalkoholiker od Nichtraucher, Vegetarierer unsw., muss man den Mut haben, Nein zusagen.

Und man kann seine Personenrespektierung einfordern-was aber auch dann für Anderstdenkende auch gilt, von sich aus bezogen- u wer jenes nicht akzeptierd, dessen Verlust zählt nicht- der Bruch seiner Freundschaft!
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon stine » Mi 1. Feb 2012, 08:49

webe hat geschrieben:Wählen ab 16 Jahren wäre angesagt.
:scared:
Das stand ja schon öfter mal zur Diskussion.
Ich hat geschrieben:Lady Gaga gefährlich?? Gehirnwäsche an Jugendliche?? Ich denke, wir sollten die Intelligenz unserer Jugend nicht unterschätzen. Wenn ich da an meine Jugend denke Anfang der 80er :blush2: Da waren doch bald alle Exoten. Wir haben es überlebt und aus uns ist trotzdem was geworden :2thumbs:

Ich werde mal deinen und @Ichs Beitrag zum Thema Jugend kopieren, wenn es genehm ist, ich finde, das ist eine Diskussion wert.
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon Darth Nefarius » Mi 1. Feb 2012, 12:14

stine hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben:Ich habe als ich ein Buch über Evolution gelesen habe, während alle schön singen sollten, einen "bösen Blick" von einem katholischen Priester erhalten, der meinte dass er mich einschpchtern könnte, wenn er einhält und zu mir hingeht und mich böse anschaut. :lachtot:
Davon abgesehen, dass dies eine beabsichtigte provokante Aktion von dir gegenüber den anderen gewesen ist, bin ich der Meinung, du leidest unter Verfolgungswahn.
Hättest du ein Märchenbuch gelesen, während der Mathelehrer von dir einen Lösungsweg erklärt haben wollte, hätte der sicher auch nicht gerade freundlich geschaut.

Das war nicht provokant beabsichtigt, ich war da 10 und es hat niemanden gestört, außer diesem Pfarrer. Tatsächlich hat meine Mutter dies aufgenommen und mir später gezeigt, ich habe mich totgelacht, weil ich nur bemerkt habe, dass sie aufhörten, ihren Schwachsinn aufzusagen. Verfolgungswahn kannst du mir somit nicht vorwerfen. Mathe hätte mich im Gegesatz dazu auch interessiert. Es hat keinen Wert, dass mir jemand etwas einreden will, es kommt auf die Information an, dann habe ich das begründete Recht, sie abzulehnen, oder aufzunehmen.
Lumen hat geschrieben:Nun muss ich doch mal vernünftiger Diskutieren. Kirchliche Trauung ./. Bücherverbrennung!? Ok, lassen wir es. Dass kann nicht dein ernst sein. Eine Hochzeit in der engeren Familie ist auch nicht "jede Veranstaltung". Aber eventuell ist dir beim Versuch Äpfel mit Birnen zu vergleichen ausversehen die Rübe abhanden gekommen. Kann ja mal vorkommen.

Doch, in einigen ländlichen Regionen der USA ist das Gang und Gebe, genauso die Flaggenverbrennung in ebenso ländlichen Regionen des nahen Ostens. Die Intention des Kommentators, auf den ich mich bezog, war zu erklären, dass es nicht auf die Intention der Gesellschaft ankommt, sondern auf ihre Freude. Deswegen habe ich das auf die Spitze getrieben, aber gerade dadurch deutlich gemacht, dass die Intention der Zusammenkunft durchaus wichtig ist und man zu verschidensten Anlässen sehr fröhlich sein kann (zumindest psychopatische Gläubige).
Eine Hochzeit ist nicht "jede Veranstaltung", habe ich auch nicht behauptet. Ich finde nur Anstoß an der Intention, sich vor "Gott" und der Kirche (der Gemeinschaft, nicht dem Gebäude) zu binden, oder dem beizuwohnen und es zu unterstützen, wenn man nicht entsprechende Überzeugungen hat.
Lumen hat geschrieben:Inwiefern eine kirchliche Hochzeit gelebter Glaube ist, ist sicherlich diskutabel. Bei denen, denen ich beigewohnt habe, war es eine eher kurze Zeremonie, gerne auch etwas kitschig.

Er ist gelebt, wenn er ein System erhält, dass diesen Glauben trägt. Ich verstehe nicht, warum euch Mitläufertum nicht stört, es hat sich mehr als einmal als größte Stütze für Unfug erwiesen, wenn die meisten einfach nur mitmachen und es dulden.
Lumen hat geschrieben:Sind schon gemein-gefährliche Veranstaltungen, diese kirchlichen Hochzeiten. Lange Schleppen, die den Brandschutzverordnungen nicht gerecht werden, dazu Stolpergefahr, und resultierende Knochen- und Genickbrüche. Dazu gemeingefährliche "Spiele" vor der Kirche wie Hölzer zersägen, wo auch schon die eine oder andere Verstümmelung in Kauf genommen wird. In der Tat, so betrachtet, müssten Hochzeiten eigentlich verboten werden.

Ich habe niemals die Hochzeit in der Kirche als gefährlich per se bezeichnet, sondern erstmal nur die Gesellschaften beleuchtet, die erwähnt wurden und gezeigt, dass dieses Verhalten der Geselligkeit und Friedlichkeit nicht nur für sich selbst steht, sondern auch anderes motiviert und unterstützt. Der unterstützte Glaube durch eine willenlose und unreflektierte Gesellschaft ist gefährlich.
Lumen hat geschrieben:Es geht also ums "gewinnen" und um vermeintliche "Eingeständnisse". Andere Leute heiraten, du bist zu einer Feier eingeladen und dir geht es ums gewinnen? Eine sehr seltsame Auffassung. Haben deine Feinde da mehr zu lachen, oder behandelst du nur deine Freunde und Verwandten so "nett"? Etwas derartig misantropisches und weltfremdes ist mir tatsächlich noch nie untergekommen. Hör mal, das geht da um *Verwandte* und eine *Hochzeit*. Bei deiner Einstellung solltest du gar keine religiösen Verwandten oder Freunde mehr haben, somit ist es ein Fehlschluss deinerseits so zu tun als sei das normal, seine Verwandten und Freunde wie Erzfeinde zu behandeln. Daher bist du auch ein schlechter Ratgeber.

Ich bin kein schlechter Ratgeber, da ich niemanden zu einer Entscheidung dränge: Ich habe nur vor Augen geführt, zwischen was man sich entscheiden muss, Überzeugung oder Gesellschaft. Dass ich permanent für den Boykott argumentieren muss, liegt daran, dass offensichtlich keinem von euch der Gedanke kommt, dass diese Hochzeit eben nicht nur eine Konvention ist, sondern auch Unterstützung eines Systems, einer Ideologie. Ihr sagt alle "ach, ist doch gan nett dort", aber ihr seid ignorant, wenn es um die gesellschaftliche Botschaft geht, wenn es um die eigenen Überzeugungen geht. Die Verfassering des Themas hat ganz klar geschildert, ziwschen was sie hin- und hergerissen ist und nennt dabei ihre philosophischen und gesellschaftlichen Bedenken.
Es geht nicht primär ums "Gewinnen", sondern darum, sich nicht selbst zu verlieren, seine Überzeugungen nicht zu verraten, das ist kein einfacher Kleinkrieg oder Rechthaberei. Es ist keineswegs weltfremd, für seine Überzeugungen zu stehen, allerdings wohl sehr selten, da die meisten einfach kein Rückgrat haben.
Lumen hat geschrieben:In der Kirche ein Buch über Evolution zu lesen, sodass es ein Pfarrer sieht passt allerdings genau ins Bild. Sehr kindisches, absichtlich provokantes Verhalten.

Ich war da auch ein Kind, provozieren wollte ich trotzdem niemanden, ich saß sehr gut versteckt, habe das Buch auf meinem Schoß gehabt, bin nu nicht jedesmal aufgestanden und habe nicht mitgesungen.
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon stine » Mi 1. Feb 2012, 13:24

Ich boykottiere Daily-Soaps und "holtmichraus!ichbineinabgewrackterStar"-Sendungen. Und, Interessiert das wen? Werden sie deswegen abgeschafft?
Wenn @nil80 nicht auf die Hochzeit geht, oder einen Sticker am Hemd präsentiert, selbst wenn sie sich mit der ganzen Verwandtschaft anlegen würde, wieviele kirchliche Hochzeiten würde das infolge verhindern?
Es ist Kulturgut, wie die Vorabendseifenoper.

Sollen wir aufmarschieren und @nil80 aus der Kirche befreien?
Was schlägst du vor?

:wink: stine
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon laie » Mi 1. Feb 2012, 18:11

Vielleicht ist die Hochzeit ja schon längst vorbei?
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Re: Kirchliche Trauung boykottieren?

Beitragvon webe » Mi 1. Feb 2012, 21:08

Eine Hochzeitsfeier mit religiösem Rahmen ist eine freie Entscheidung der Betroffenen, und somit ein Teil unserer Demokratie. Und die Teilnahme daran ist ebenfalls eine freie Entscheidung, unabhängig der Geistesrichtung. Nur wer den Besuch so eines Aktes mit sich nicht vereinbaren kann und hiermit fernbleibt, sollte deswegen auch nicht angefeindet werden u wenn doch, dann muss man halt darüber stehen: Ich stelle einem mir bekannten Alkoholkranken auch nicht provizierend eine Alkoholflasche hin, od fordere einen Beinlosen auch nicht zum Tanzen auf.
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