Ein (nicht ganz kurzes) Hallo in die Runde!
Verfasst: Mo 6. Feb 2012, 17:51
Hallo, ich bin Thomas. Und auch auf die Gefahr hin, schon mit dieser Einleitung Unverständnis und Ablehnung zu provozieren: Ich bin aktives Mitglied der evangelischen Kirche, werde es wohl auch noch einige Jahre bleiben, und fühle mich trotzdem als "Bright".
Warum "Bright"?
Weil ich den Glauben an alles Übernatürliche und Mystische schon vor Jahrzehnten verloren habe und absolut überzeugt vom naturalistischen Weltbild bin.
Warum dann (noch) Kirchenmitglied?
Weil die Kirche eben nicht nur ein mystisches Weltbild und zweifelhafte Dogmen bietet (auf beide könnte ich gerne verzichten), sondern auch Inspiration, Motivation und eine engagierte Gemeinschaft mit starken ethischen Grundsätzen und Werten. Und weil der Atheismus im Gegensatz dazu bisher ein eher klägliches Angebot hat: Wenige lokale und unbedeutende Gruppen, ansonsten in der Hauptsache verstreute Individuen mit überschaubarem Gemeinschaftsgefühl. Und abgesehen von der immer gleichen, destruktiven Botschaft "Es gibt keinen Gott" keine Hilfe im Alltag, keine Denkanstöße zu Ethik und Moral, ... kurz: Nichts, was dem Leben Richtung, Halt oder Sinn gibt. Das ist mir als Mensch schon zu wenig, und als Vater erst recht: Natürlich könnte ich mich Sonntags auch alleine mit meinen Kindern hinsetzen und ihnen erklären, wie wichtig ethische Werte im Leben sind, und wo sie uns im Alltag begegnen. Aber wieviel wirksamer (und schöner) ist es, solche Werte gemeinsam im Kindergottesdienst vermittelt zu bekommen, oder im Konfirmandenunterricht, oder auf Rüstzeiten, ...
Und warum bin ich dann hier?
Weil ich Gleichgesinnte suche, die Interesse hätten, das Angebot der Atheisten (und als solcher fühle ich mich letztendlich auch) an dieser Stelle zu verbessern. Mir ist völlig klar, dass hunderte Jahre Kirchentradition sich nicht von heute auf morgen in einer atheistischen Gemeinschaft nachbilden lassen, und mir ist auch völlig klar, dass viele (möglicherweise sogar die meisten) Atheisten daran überhaupt kein Interesse haben. Aber ich bin auf der Suche nach den anderen, die sich zum Beispiel vorstellen könnten...
Liebe Grüße,
Thomas
Warum "Bright"?
Weil ich den Glauben an alles Übernatürliche und Mystische schon vor Jahrzehnten verloren habe und absolut überzeugt vom naturalistischen Weltbild bin.
Warum dann (noch) Kirchenmitglied?
Weil die Kirche eben nicht nur ein mystisches Weltbild und zweifelhafte Dogmen bietet (auf beide könnte ich gerne verzichten), sondern auch Inspiration, Motivation und eine engagierte Gemeinschaft mit starken ethischen Grundsätzen und Werten. Und weil der Atheismus im Gegensatz dazu bisher ein eher klägliches Angebot hat: Wenige lokale und unbedeutende Gruppen, ansonsten in der Hauptsache verstreute Individuen mit überschaubarem Gemeinschaftsgefühl. Und abgesehen von der immer gleichen, destruktiven Botschaft "Es gibt keinen Gott" keine Hilfe im Alltag, keine Denkanstöße zu Ethik und Moral, ... kurz: Nichts, was dem Leben Richtung, Halt oder Sinn gibt. Das ist mir als Mensch schon zu wenig, und als Vater erst recht: Natürlich könnte ich mich Sonntags auch alleine mit meinen Kindern hinsetzen und ihnen erklären, wie wichtig ethische Werte im Leben sind, und wo sie uns im Alltag begegnen. Aber wieviel wirksamer (und schöner) ist es, solche Werte gemeinsam im Kindergottesdienst vermittelt zu bekommen, oder im Konfirmandenunterricht, oder auf Rüstzeiten, ...
Und warum bin ich dann hier?
Weil ich Gleichgesinnte suche, die Interesse hätten, das Angebot der Atheisten (und als solcher fühle ich mich letztendlich auch) an dieser Stelle zu verbessern. Mir ist völlig klar, dass hunderte Jahre Kirchentradition sich nicht von heute auf morgen in einer atheistischen Gemeinschaft nachbilden lassen, und mir ist auch völlig klar, dass viele (möglicherweise sogar die meisten) Atheisten daran überhaupt kein Interesse haben. Aber ich bin auf der Suche nach den anderen, die sich zum Beispiel vorstellen könnten...
- eine echte Gemeinschaft auf gemeinsamen ethischen Werten aufzubauen, sich also regelmäßig mit anderen Nicht-Gläubigen und deren Familien zu treffen, um (weniger) über Gott und (mehr) die Welt zu diskutieren
- sich Gedanken über einen Kalender mit atheistischen / naturalistischen "Losungen" zu machen (als Entsprechung zu den Herrnhuter Losungen)
- Orte zur Inspiration und Identifikation für Nicht-Gläubige zu schaffen (angefangen von "säkularen Marterln" zur Erinnerung an herausragende Wissenschaftler oder weltliche Errungenschaften bis hin zu "atheistischen Tempeln" wie Alain de Bottons "Temple to Perspective").
Liebe Grüße,
Thomas