Apotheken, Pharmaindustrie - Gesundheitspolitik

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Re: Apotheken, Pharmaindustrie - Gesundheitspolitik

Beitragvon stine » Do 19. Jul 2012, 08:29

Vollbreit hat geschrieben:Ist vermutlich ein Testballon gewesen mit keiner festen Absicht, um zu schauen, wohin die Reise geht, was ja okay ist.

Ja, geht aber inzwischen in eine ganz gute Richtung: Einen Denkanstoß würde ich das nennen. :^^:
Das ganze Dilemma mit den Pillen und den dazu erfundenen Krankheiten oder der Ansicht vieler "Patienten" man könne jede körperliche, seelische Unpässlichkeit mit Pillenschlucken aus dem Weg räumen ist inzwischen auf dem Höhepunkt (oder vielleicht noch nicht mal). Mehr Bewegung und eine Essensumstellung bewirken manchmal auch Wunder. Aber nichts ist so schwierig, als seine Gewohnheiten zu ändern.
Die Gefahr der Perfektionierung des Körpers und auch des Denkens in die "richtige" Richtung, sowie die Erfindung des Krankheitsbildes "Alter" sind augenblicklich schon sehr präsent.

Ein weiterer Aspekt ist für mich, dass heute der Arzt oft keine Vertrauensperson mehr ist, sondern ein Geldverdiener, wie jeder andere auch und das Ärgste dabei: Wir bezahlen ein immer aufgeblähteres System, das uns im Zweifelsfalle gar nichts hilft, per Gesetz selber.
Der Link über die Wirkstoffe im Wasser von @6,5Mrd ist auch so ein Aufreger. Ich denke auch jedes Mal, wenn ich in einen Drogeriemarkt gehe daran, dass alles was dort in den Regalen steht, in den nächsten 14 Tagen im Abwasser landen wird (das entspricht in etwa der Nachfüllung der Regale). Alle Weichmacher und alle Bleichmittel und alle Hormone. Und das aus allen DMs deutschlandweit - vom Wasserverbrauch und der Wasserverschmutzung bei der Herstellung noch gar nicht zu reden.

Imgrunde wollte ich halt mal wieder etwas Dampf ablassen, weil verändern kann man das System auch nicht, indem man nur darüber spricht. Vielleicht liest aber "durch Zufall" jemand mit, der des Volkes Stimme auffängt und zum politischen Thema machen kann. Man soll die Hoffnung ja nie aufgeben.
Kausal gedacht, kann so ein Thread aber durchaus schon die Augen öffnen und ein Auslöser für weiteres Denken und Handeln in eine bessere Richtung sein.

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Re: Apotheken, Pharmaindustrie - Gesundheitspolitik

Beitragvon Vollbreit » Do 19. Jul 2012, 09:36

Ja ein bisschen Dampf abzulassen tut ganz gut.
Mit der Idee im Kopf damit ließe sich die Welt verbessern, kann man das noch legitimieren, obwohl schimpfen ja auch einfach so Spaß macht.
Das Thema dahinter ist ja die Abgabe der etwas unbequemen Eigenverantwortung die zwischen Niederziehen und Dahinsinken liegt.
Aber dahinter liegt eigentlich noch ein Thema, nämlich die Frage, warum sich eigentlich jeder den ungeschriebenen Gesetzen der bürgerlichen Mittelschicht anpassen soll.
Vernünftig sein, selbst die Verantwortung übernehmen, die Grenzen kennen, ordentlich planen, auf die Gesundheit selbst achten...
Ist das bei aller Berechtigung nicht irgendwie auch ungeheuer spießig?

Vielleicht haben ja Künstler, Extremsportler, Zen-Möche die u.U. ganz anderen Motiven folgen, den besseren Lebensansatz?
Und vielleicht grenzt man sich deshalb dann wenigstens gegen die Doofies aus der Unterschicht ab, indem man sich gegenseitiger ungeschriebener Normen und Werte versichtert, die Figur in erträglichen Grenzen hält, während die Proleten ungehemmt fressen, im Bio-Supermarkt kauft, statt beim Discounter, auf Tattoos und Piercings verzichtet und so vernünftig durchs selbstbeherrschte Leben geht, Rotwein statt Dosenbier trinkt, sich das Rauchen abgewöhnt hat und auch den Arzt nur konsultiert, damit man wieder hört, dass alles in der Norm ist (auch da).

Bei soviel Askese muss man sich dann wenigstens von Zeit zu Zeit versichern, dass die Prolls viel schlechter leben, was man dankenswerterweise bei RTL II präsentiert bekommt. Fette Weiber, mit drei Blagen von vier Typen, die zu doof sind ihren Haushalt zu bewältigen, geschweige ihre Brut zu erziehen. Und auch bei Königs und Tom Cruise läuft nicht alles rund.

Am Ende wird man dann in der Summe aller Faktoren tatsächlich 15 Jahre älter - statistisch. Ist das Lohn oder Strafe? :ka:
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Re: Apotheken, Pharmaindustrie - Gesundheitspolitik

Beitragvon ApeIron » Do 19. Jul 2012, 10:08

Ich muss zugeben ich bin ein wenig irritiert - von der Big-Pharma-Verschwörungstheorie bis hin zu waschechten Nullargumenten (das es halt auch bei Ärzten menschelt und sich diese, ebenso wie pharmazeutische Unternehmen innerhalb kapitalistischer Verwertungslogik bewegen müssen) und typischen Argumenten aus der Pseudomedizin (Symptomorientierung) war hier im Thread ja schon jetzt alles dabei. :up:
Ich frag mich gerade was vom Medizin-Bashing noch übrig bleibt, wenn man das mal mit der echten Welt erdet und was es hier für konstruktive Verbesserungsvorschläge gibt (mal abgesehen von Stines Hoffnung, die Politik möge sich irgendwie kümmern).
Für mich liest sich dieser Faden ehrlich gesagt ein Stück weit, wie ein Konglomerat überwiegend irrationaler Ängste.
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Re: Apotheken, Pharmaindustrie - Gesundheitspolitik

Beitragvon Darth Nefarius » Do 19. Jul 2012, 11:03

1von6,5Milliarden hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben:Sei doch nicht so streitlustig, dass du dich über eine vielleicht uneindeutige Formulierung beschwehren musst.
Halte dir doch endlich mal eine Spiegel vor, du widersprichst quasi automatisch immer, du missverstehst gerne - und das trotz deiner selbstpostulierten enormen geistigen Fähigkeiten - genauso wie hier andere Gesprächsteilnehmer und dann pflaumst du auch noch andere an. In wie vielen Jahrzehnten hast du vor halbwegs erwachsen zu sein?

Da wird jemand ja richtig aggressiv! Wohin soll diese Provokation führen, was meinst du? Denkst du, du verhälst dich klug, wenn du auch noch ein Moderator (Beschwichtiger) sein willst? Denkst du, du bist dazu noch in der Lage? Wenn ich das also richtig zusammenfasse: Du meinst, du könntest mich gut und gerne missverstehen und auch noch auf diesem Missverständnis beharren, obwohl du es nun besser weisst, weil ich das angeblich auch tue? Und dann fragst du mich, wann ich erwachsen werden wollte?
miranda hat geschrieben:Auch heutige Ärzte sind nicht immer aufs Wohl des Patienten bedacht, sondern auf das Wohl ihres Geldbeutels. Ich habe ein gesundes Misstrauen gegen Ärzte, Apotheker,"Fachleute" und auch gegenüber dem Zustandekommen von Forschungsergebnissen in der Medizin. Wird überhaupt noch unabhängig geforscht? Ich glaube nicht.

Das hört sich aber nicht nach "gesundem Misstrauen" an, sondern nach Hexenjagd. Was soll überhaupt "unabhängig forschen" bedeuten? Ist dir bekannt, dass jede Forschung finanziert werden muss? Welche Geldquelle ist bitte unparteiisch? Nichtmal der Staat! Und wenn die Forschung an einem Wirkstoff gegen xyz-Krebs nur dadurch finanziert werden kann, dass BASF zu 90% die Gelder stellt, dann soll es trotzdem gemacht werden, anstatt ignorant zu sagen, die Forschung wäre dann nicht unabhängig.
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Re: Apotheken, Pharmaindustrie - Gesundheitspolitik

Beitragvon Vollbreit » Do 19. Jul 2012, 11:46

ApeIron hat geschrieben:Ich frag mich gerade was vom Medizin-Bashing noch übrig bleibt, wenn man das mal mit der echten Welt erdet und was es hier für konstruktive Verbesserungsvorschläge gibt (mal abgesehen von Stines Hoffnung, die Politik möge sich irgendwie kümmern).


Und ich frage mich gerade, ob Du mir mal eine kurze Skizze der "echten Welt" anbieten kannst.
Lies mal den Kollegen Darth, der ist die Zukunft, auch Deine. Der weiß, wo der Hase lang läuft, man nimmt, was man kriegt, Bedenkenträger sind altmodisch, unabhängige Forschung gibt es eh nicht, also braucht man auch nicht so zu tun, als könnte es anders sein.

Mach mal einen Vorschlag, wie es anders werden könnte.
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Re: Apotheken, Pharmaindustrie - Gesundheitspolitik

Beitragvon stine » Do 19. Jul 2012, 13:41

ApeIron hat geschrieben:von der Big-Pharma-Verschwörungstheorie bis hin zu waschechten Nullargumenten (das es halt auch bei Ärzten menschelt und sich diese, ebenso wie pharmazeutische Unternehmen innerhalb kapitalistischer Verwertungslogik bewegen müssen) und typischen Argumenten aus der Pseudomedizin (Symptomorientierung) war hier im Thread ja schon jetzt alles dabei.
Da kannst du mal sehen, wie komplex die Probleme im Gesundheitssystem inzwischen sind. :winkgrin:
Selbst wenn es für alle Probleme innerhalb unseres Gesundheitssystems hier im Forum zwei oder drei Schreiber gäbe, die linkerhand verbal für alles eine Lösung parat hätten, dann wären das auch immer nur theoretische Ansätze und die Praxis liefe weiter wie bisher.
Imgrunde gilt doch für alles hier Erwähnte einfach nur, dass man genauer auf sich achtet, wie man lebt, wie man mit seiner Gesundheit umgeht und ob man weißkittelhörig wird oder nicht.
Wenn so ein Threadchen seine Leser ein wenig aufmerksamer macht und ein wenig kritischer einkaufen lässt, dann ist mehr erreicht, als wenn hier ein weißer Fleck bliebe oder nur ein Hickhack bei einzelnen Forenteilnehmern den Blutdruck steigen lässt.

ApeIron hat geschrieben:Stines Hoffnung, die Politik möge sich irgendwie kümmern
Du weißt ja: Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Vollbreit hat geschrieben:Das Thema dahinter ist ja die Abgabe der etwas unbequemen Eigenverantwortung die zwischen Niederziehen und Dahinsinken liegt.
In der Tat.
Wir leben heute viel besser, als wir das eigentlich verkraften können. War früher der Mangel ungesund, so ist es heute die Überversorgung und zwar mit allem. Gerade die ungesunden Lebensmittel sind auch noch die erschwinglichsten. Die Krummbuckelhaltung am Computer tut ihr Übriges, um die Menschen in der Passivität zu halten. Die goldene Mitte scheint wirklich eine ideelle Linie zu sein, die man nur finden kann, wenn man sein Leben und das seiner Anvertrauten ernst nimmt. Eigenverantwortung und Disziplin sind ein anstrengender Prozess und du hast vollkommen recht damit, dass viele Zivilisationskrankheiten durch diese veränderlichen Hilfsgrößen erst ausbrechen.

Vollbreit hat geschrieben:Am Ende wird man dann in der Summe aller Faktoren tatsächlich 15 Jahre älter - statistisch. Ist das Lohn oder Strafe? :ka:
Wenn es soweit ist und du abtreten musst, dann weißt du es. Vorher kann dir das niemand sagen.

:wink: stine
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Re: Apotheken, Pharmaindustrie - Gesundheitspolitik

Beitragvon Zappa » Do 19. Jul 2012, 18:51

stine hat geschrieben:Bei der Möglichkeit einer Allergie gegen Methylprednisolonaceponat oder einem der anderen Inhaltsstoffe.
Die da wären: Dioctadcylcitrat-Pentaerythridilticocoat (3-hydroxy-3,4- bis (octadecyloxycarbonyl) -Bienenwachs- Aluminiumstereat-Gemisch...
Ist selbstverständlich weit hergeholt ...


So ist es!

Gegenfrage: Gehst Du ab und zu zum Asiaten oder benutzt Kosmetika?
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Re: Apotheken, Pharmaindustrie - Gesundheitspolitik

Beitragvon Vollbreit » Do 19. Jul 2012, 18:54

stine hat geschrieben:
Vollbreit hat geschrieben:Das Thema dahinter ist ja die Abgabe der etwas unbequemen Eigenverantwortung die zwischen Niederziehen und Dahinsinken liegt.
In der Tat.
Wir leben heute viel besser, als wir das eigentlich verkraften können. War früher der Mangel ungesund, so ist es heute die Überversorgung und zwar mit allem. Gerade die ungesunden Lebensmittel sind auch noch die erschwinglichsten. Die Krummbuckelhaltung am Computer tut ihr Übriges, um die Menschen in der Passivität zu halten. Die goldene Mitte scheint wirklich eine ideelle Linie zu sein, die man nur finden kann, wenn man sein Leben und das seiner Anvertrauten ernst nimmt. Eigenverantwortung und Disziplin sind ein anstrengender Prozess und du hast vollkommen recht damit, dass viele Zivilisationskrankheiten durch diese veränderlichen Hilfsgrößen erst ausbrechen.


Ist ja alles richtig, aber muss man darüber noch groß Worte verlieren?

stine hat geschrieben:
Vollbreit hat geschrieben:Am Ende wird man dann in der Summe aller Faktoren tatsächlich 15 Jahre älter - statistisch. Ist das Lohn oder Strafe? :ka:
Wenn es soweit ist und du abtreten musst, dann weißt du es. Vorher kann dir das niemand sagen.


Man kann auch ein beschissenes Leben geführt haben und sich dran klammern, ist vermutlich sogar nicht so selten.
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Re: Apotheken, Pharmaindustrie - Gesundheitspolitik

Beitragvon stine » Do 19. Jul 2012, 19:00

Vollbreit hat geschrieben:Ist ja alles richtig, aber muss man darüber noch groß Worte verlieren?
Ich schon! So bin ich eben :mg:

Ich habe gerade bei Jörg Blech noch einmal nachgelesen, wieviele neue "Krankheiten" wir seit der Medikamentenforschung in der Pharmaindustrie haben. Ist schon erstaunlich. Das Herunterschrauben des Cholesterinspiegels, das neuerliche Senken der Blutdruckwerte bis hin zur festgestellten Schüchternheit jüngerer oder Sexmüdigkeit reiferer Jahrgänge - alles ist jetzt behandlungsbedürftig und mit medikamentöser (Langzeit)Therapie zu beheben.
http://www.lebenswertvoll.ch/images/Krankheitserfinder.pdf

Vielleicht gehört medizinische Forschung in die Universitäten und in Krankenhausinterne Laboratorien. Ein Wirkstoff muss dann nach Bedarf entwickelt werden.

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Re: Apotheken, Pharmaindustrie - Gesundheitspolitik

Beitragvon Zappa » Do 19. Jul 2012, 19:01

Darth Nefarius hat geschrieben:
1von6,5Milliarden hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben:Sei doch nicht so streitlustig, dass du dich über eine vielleicht uneindeutige Formulierung beschwehren musst.
Halte dir doch endlich mal eine Spiegel vor, du widersprichst quasi automatisch immer, du missverstehst gerne - und das trotz deiner selbstpostulierten enormen geistigen Fähigkeiten - genauso wie hier andere Gesprächsteilnehmer und dann pflaumst du auch noch andere an. In wie vielen Jahrzehnten hast du vor halbwegs erwachsen zu sein?
Wohin soll diese Provokation führen, was meinst du?


Sollte Dich zum Nachdenken bringen, hat bislang offenbar noch nicht gefruchtet.

Merkst Du eigentlich noch, dass gewisse Leute mit Dir hier kaum/nicht mehr reden? Du fühltet Dich als Experte für alles, hast einen nervigen Diskussionsstil (Motto: Zitatekriege und Totlabern) und gehst nicht wirklich auf Gegenargumente ein.

Nimm Dir mal einfach für die Zukunft vor nur zur Themen etwas beizutragen, bei denen Du inhaltlich was drauf hast und versuche in jeder Diskussion auch was dazu zu lernen (außer dass Du der Größte bist).

Dann wird das schon noch mit Dir :mg:
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Re: Apotheken, Pharmaindustrie - Gesundheitspolitik

Beitragvon Zappa » Do 19. Jul 2012, 19:06

stine hat geschrieben: Ich habe gerade bei Jörg Blech noch einmal nachgelesen, wieviele neue "Krankheiten" wir seit der Medikamentenforschung in der Pharmaindustrie haben.


Genau: Back to the roots: Bild

PS. Who the f*ck is Jörg Blech?
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Re: Apotheken, Pharmaindustrie - Gesundheitspolitik

Beitragvon stine » Do 19. Jul 2012, 19:15

2004 ist für dich in deiner Kindheit, @Zappa?
Ich hatte dich für etwas älter gehalten.

:wink: stine
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Re: Apotheken, Pharmaindustrie - Gesundheitspolitik

Beitragvon Darth Nefarius » Do 19. Jul 2012, 20:33

Zappa hat geschrieben:Merkst Du eigentlich noch, dass gewisse Leute mit Dir hier kaum/nicht mehr reden? Du fühltet Dich als Experte für alles, hast einen nervigen Diskussionsstil (Motto: Zitatekriege und Totlabern) und gehst nicht wirklich auf Gegenargumente ein.

Ich entkräfte die sogenannten Gegenargumente, dass das manchen nicht passt, ist mir bewusst, aber auch egal.
Zappa hat geschrieben:Nimm Dir mal einfach für die Zukunft vor nur zur Themen etwas beizutragen, bei denen Du inhaltlich was drauf hast und versuche in jeder Diskussion auch was dazu zu lernen (außer dass Du der Größte bist).

Lass mal meine Sorge sein, wobei ich mitdiskutiere. Zu den meisten Themen habe ich mehr drauf, als viele andere hier, die sich auch nicht scheuen, sonstwo ihren Senf hinzuzugeben. Nimm beispeisweise Vollbreit, mit dem ich ewig über Biologie diskutiert habe und sich Streitpunkt dadurch aufgelöst haben, weil er nicht wusste, was Sache ist, trotzdem hat er ewig mit mir diskutiert.
stine hat geschrieben:Ich habe gerade bei Jörg Blech noch einmal nachgelesen, wieviele neue "Krankheiten" wir seit der Medikamentenforschung in der Pharmaindustrie haben.

Es gibt kein Zurück mehr, die resistenten Krankheitserreger werden nicht damit aufhören, gegen alles resistent zu werden, wenn wir aufhören, gegen sie anzukämpfen. Dieses Wettrüsten ist biologistisch gesehen, nichts unübliches. Das nennt man Coevolution.
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Re: Apotheken, Pharmaindustrie - Gesundheitspolitik

Beitragvon Nanna » Do 19. Jul 2012, 20:33

Vollbreit hat geschrieben:Aber dahinter liegt eigentlich noch ein Thema, nämlich die Frage, warum sich eigentlich jeder den ungeschriebenen Gesetzen der bürgerlichen Mittelschicht anpassen soll.
Vernünftig sein, selbst die Verantwortung übernehmen, die Grenzen kennen, ordentlich planen, auf die Gesundheit selbst achten...
Ist das bei aller Berechtigung nicht irgendwie auch ungeheuer spießig?

Wie sollen wir denn sonst zusammenleben? Willst du in einer Gesellschaft leben, in der die Menschen unvernünftig sind, sich wie Kinder verhalten, permanent Grenzen übertreten (ja nicht nur die eigenen), unzuverlässig sind und das Gesundheitssystem an die Wand fahren?

Vollbreit hat geschrieben:Vielleicht haben ja Künstler, Extremsportler, Zen-Möche die u.U. ganz anderen Motiven folgen, den besseren Lebensansatz?

Das ist eine Frage, auf die jeder eine eigene Antwort finden muss. Ironischerweise ist es aber die vernünftige, verantwortliche, Grenzen achtende Gesellschaft, die sich einen solchen Pluralismus überhaupt erlauben kann, ohne zu kollabieren. Und wenn wir alle Künstler, Extremsportler und Zen-Mönche wären, stellte ich mir den Lebensstandard ingesamt ziemlich niedrig vor.

Vollbreit hat geschrieben:Und vielleicht grenzt man sich deshalb dann wenigstens gegen die Doofies aus der Unterschicht ab, indem man sich gegenseitiger ungeschriebener Normen und Werte versichtert, die Figur in erträglichen Grenzen hält, während die Proleten ungehemmt fressen, im Bio-Supermarkt kauft, statt beim Discounter, auf Tattoos und Piercings verzichtet und so vernünftig durchs selbstbeherrschte Leben geht, Rotwein statt Dosenbier trinkt, sich das Rauchen abgewöhnt hat und auch den Arzt nur konsultiert, damit man wieder hört, dass alles in der Norm ist (auch da).

Entscheidend ist, mit welcher Haltung man das tut. Es besteht ein himmelweiter Unterschied zwischen denen, die aus Überzeugung im Biosupermarkt kaufen und jenen, die es aus Anpassung oder dem Image wegen tun (wobei der Umwelt wiederum die Motive egal sind). Diese Generalabrechnung anhand von Äußerlichkeiten finde ich ehrlich gesagt ziemlich oberflächlich.

Die Mäßigung ist natürlich auch noch eine der vier Kardinaltugenden neben Weisheit, Gerechtigkeit und Tapferkeit - alles Eigenschaften, die ich persönlich in einem Menschen unheimlich schätze. Wem es zu anstrengend oder gar spießig (spießig? Diese Eigenschaften sind derart selten wirklich sichtbar entwickelt, dass die Grundbedeutung des Spießbürgerbegriffes ("gewöhnlich", "vulgär") genau das eben nicht trifft) ist, sich darum zu bemühen, der muss es ja nicht machen. Finde ich persönlich enttäuschend, ist aber nichts, wozu man jemanden zwingen kann, sondern wozu man sich frei entscheiden muss.

Vollbreit hat geschrieben:Am Ende wird man dann in der Summe aller Faktoren tatsächlich 15 Jahre älter - statistisch. Ist das Lohn oder Strafe? :ka:

Auch das kommt doch extrem darauf an, wie man älter wird.
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Re: Apotheken, Pharmaindustrie - Gesundheitspolitik

Beitragvon Vollbreit » Fr 20. Jul 2012, 09:14

Nanna hat geschrieben:
Vollbreit hat geschrieben:Aber dahinter liegt eigentlich noch ein Thema, nämlich die Frage, warum sich eigentlich jeder den ungeschriebenen Gesetzen der bürgerlichen Mittelschicht anpassen soll.
Vernünftig sein, selbst die Verantwortung übernehmen, die Grenzen kennen, ordentlich planen, auf die Gesundheit selbst achten...
Ist das bei aller Berechtigung nicht irgendwie auch ungeheuer spießig?

Wie sollen wir denn sonst zusammenleben? Willst du in einer Gesellschaft leben, in der die Menschen unvernünftig sind, sich wie Kinder verhalten, permanent Grenzen übertreten (ja nicht nur die eigenen), unzuverlässig sind und das Gesundheitssystem an die Wand fahren?


Das ist für die breite Masse schon völlig okay. Genau darum bin ich ja auch für bestimmte Aspekte der Religion, bspw. für diesen ordnenden. Aber ich glaube nicht, dass das für alle und für alle Zeiten im Leben eines Menschen so sein muss. Für sehr viele ist bei der konventionellen Stufe das Ende der Fahnenstand erreicht, aber die psychische Individualentwicklung geht noch weiter.
Und man kann konventionelle Klischees auch hinterfragen ohne sich an überhaupt keine Regeln mehr zu halten.

Nanna hat geschrieben:
Vollbreit hat geschrieben:Vielleicht haben ja Künstler, Extremsportler, Zen-Möche die u.U. ganz anderen Motiven folgen, den besseren Lebensansatz?

Das ist eine Frage, auf die jeder eine eigene Antwort finden muss. Ironischerweise ist es aber die vernünftige, verantwortliche, Grenzen achtende Gesellschaft, die sich einen solchen Pluralismus überhaupt erlauben kann, ohne zu kollabieren. Und wenn wir alle Künstler, Extremsportler und Zen-Mönche wären, stellte ich mir den Lebensstandard ingesamt ziemlich niedrig vor.


Das sehe ich auch so. Im postkonventionellen Bereich gibt es keine vorgestanzten Richtigkeiten mehr und die Basis ist eine Gesellschaft, die funktioiniert und zwar durch die innere Einstellung der Bevölkerung.

Nanna hat geschrieben:Entscheidend ist, mit welcher Haltung man das tut. Es besteht ein himmelweiter Unterschied zwischen denen, die aus Überzeugung im Biosupermarkt kaufen und jenen, die es aus Anpassung oder dem Image wegen tun (wobei der Umwelt wiederum die Motive egal sind). Diese Generalabrechnung anhand von Äußerlichkeiten finde ich ehrlich gesagt ziemlich oberflächlich.


Sie ist oberflächlich, deskriptiv eben. Es hat in der Tat mal eine Untersuchung über Mittelschicht und Unterschicht gegeben und da waren tatsächlich der Kauf im Bio-Supermarkt, neben dem Verzicht auf Piercing und Tattoo und anderem die Kennzeichen.
Ansonsten ist bei allem entscheidend, mit welcher Haltung man das tut. Die Vorstellung, dass man allein anhand von Verhaltensbeobachtungen ausreichende Rückschlüsse auf das innere ziehen kann ist genau das Klischee, gehen was sich mein Beitrag wenden sollte.

Nanna hat geschrieben:Die Mäßigung ist natürlich auch noch eine der vier Kardinaltugenden neben Weisheit, Gerechtigkeit und Tapferkeit - alles Eigenschaften, die ich persönlich in einem Menschen unheimlich schätze. Wem es zu anstrengend oder gar spießig (spießig? Diese Eigenschaften sind derart selten wirklich sichtbar entwickelt, dass die Grundbedeutung des Spießbürgerbegriffes ("gewöhnlich", "vulgär") genau das eben nicht trifft) ist, sich darum zu bemühen, der muss es ja nicht machen. Finde ich persönlich enttäuschend, ist aber nichts, wozu man jemanden zwingen kann, sondern wozu man sich frei entscheiden muss.


Ich habe nichts gegen die Mäßigung einzuwenden. Man wird nicht Extremsportler oder Zen-Mönch ohne diese Fähigkeit, die Frage ist aber immer, ob eine Tugend Mittel zum Zweck oder Selbstzweck ist. Zen ist extrem strukturierend, hart und zäh, der Sinn ist aber in eine geradezu explosive Kreativität hineinzuführen. Wenn buchstäblich jeder Augenblick frisch und neu erlebt wird, als etwas, dem man begegnet wie zum ersten Mal, wie am ersten Tag, dann ist jeder Augenblick ein neu, spannend, ein Geschenk und bedarf einer eigenen Antwort. Viele versuchen dies in außergewöhnlichen Situationen zu erreichen und das ist ebenso verständlich wie ein erster Weg um zu schauen, wohin es geht und dass da wirklich ein Ziel ist.
Gleichzeitig lehrt Dich Zen eine Skepsis gegenüber dem Auslöser innerer Zustände durch äußere Konstellationen einzunehmen. Du gehst durch denselben Quatsch wenn Du regungslos auf dem Kissen sitzt und auf Deinen Atem achtest, wie sonst, nur ist niemand da, dem man die Verantwortung dafür geben könnte.
Unsere Vorurteile und Konventionen sorgen dafür, dass unsere Gesellschaft geordnet ist und funktioniert, sie ist gleichzeitig das, was einigen das Leben zur Qual werden lässt. Man kennt alles, weiß alles, alles ist erstarrt und wie immer, das Leben ist langweilig geworden.
Ob das Leben in öder Routine erstickt, oder reich und klar wird, auch darüber entscheidet die innere Haltung. Und man kann vielleicht anderen etwas vormachen, sich selbst nicht so gut.

Oft kriecht diese Erfahrung dann ins Leben, wenn man die Ziele erreicht hat, von denen es heißt, dass sie erreicht werden sollten. Das ist nicht zwingend und immer so, aber auch nicht selten. Die Freude verebbt und irgendwie geht das Sehnen weiter.

Nanna hat geschrieben:
Vollbreit hat geschrieben:Am Ende wird man dann in der Summe aller Faktoren tatsächlich 15 Jahre älter - statistisch. Ist das Lohn oder Strafe? :ka:

Auch das kommt doch extrem darauf an, wie man älter wird.


Das ist wohl wahr. Gesellschaftlich gesehen haben alte Leute bei uns im Grunde keine Funktion mehr. Sie verdienen kein Geld mehr und beginnen Kosten zu verursachen und das ist in einem hohen Maße das was zählt. Am zeitlichen Ende einer Leistungsgesellschaft ist man am Ende, wenn man keine Leistung mehr bringt. Nicht nur gesellschaftlich, auch das Selbstbild leidet. Alt werden ist dann einfach nur noch ein Ausfall von Funktionen. Respekt vor dem Alter, Altersweitsicht und Gelassenheit? Das Zeitfenster in dem man lebenswert lebt, ist in einer auf biologische und Wirtschafts-Leistung getrimmten Gesellschaft sehr eng. Wenn die ersten Haare grau werden, oh weh, oh weh, die ersten Vorboten des Todes, das Symbol des Alterns, der Sterblichkeit.
Bis Mitte 20 hat man noch nichts erreicht und dann geht es auch schon wieder bergab, mit der Leistungsfähigkeit.
Sicher ist auch das eine Frage der inneren Haltung, der persönlichen Einstellung, nur ist es schwer das mit einer konventionellen Einstellung hinzubekommen. Der Ansatz – um mal die Kurve zum Thema zu kriegen – den „Leistungsabfall“ durch immer mehr Tricks, OPs und Lifestyle-Medikamente zu kompensieren ist m.E. ein Spiel auf Zeit, bei dem viel verdient wird und die Enttäuschungen am Ende nur umso größer werden.
Abschied nehmen, also sterben, kann man dann gut, wenn man sein Leben gelebt hat. Wenn man aber auch Angst zu viel Leben vermeidet, wird dieser Punkt vermutlich nicht kommen oder schwerer werden. Und wer die Angst vor dem Tod verliert, lebt freier und unbeschwerter und kann annehmen, was sonst verdrängt werden muss, dass der Tod ständig unser Wegbegleiter im Leben ist.
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Re: Apotheken, Pharmaindustrie - Gesundheitspolitik

Beitragvon miranda » Fr 20. Jul 2012, 19:27

@ Vollbreit
bin ganz einverstanden, alles was Du schreibst ist mir bekannt. Noch zu Forschungen: Es werden Gelder ungleich investiert, so ist ein event. Nutzen eines Medikaments vielleicht aus Geldmangel gar nicht bekannt. Die Gründe für mangelnde finanzielle Unterstützung sind auch verschieden, oft ist ein Erfolg gar nicht erwünscht! ( hat mir ein Arzt erklärt)
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Re: Apotheken, Pharmaindustrie - Gesundheitspolitik

Beitragvon webe » Fr 20. Jul 2012, 20:56

Nach meiner Auffassung haben Medikamente eine Zwitterstellung, den auf der einen Seite haben sie eine heilende oder dämpfende Wirkung für die zubekämpfende Krankheitsursache, auf der anderen Seite treten sie schädigend gegen gesunde Organe auf, bei langzeitlicher Einnahme: Haben also Nebenwirkungen die durchaus aus gesund krank machen.

In Pflegeheimen und bei älteren Senioren werden sie oft wie Bonbons verteilt, bilden oft in ihrer Masse eine weitere Tagesspeisung, könnte man meinen, und tatsächlich ist ihre Verabreichung, Verschreibung nicht immer nötig.

Aber Unfug findet man auch bei der Anzahl der Krankenkassen, die kräftig reduzierd gehört. Was noch wundersam ist, dass private Krankenversicherung vielleicht nur eine Bevölkerung von rd. 20% versichern, dabei aber mehr Rechte und Angaben machen dürfen, als die Menrheit der gesetzlich Versicherten. Dies ist unsere Demokratieform.
Auch werden über die gesetzlichen Krankenkassen die Pflegeheimunternehmer entlastet, indem sie für bestimmte Berufsgruppen sämtliche Lohnkosten übernehmen und falsche Bewertungen für Pflegeheime ausstellen.
Die ganze Gesundheitsreform ist mit dem zuständigen Minister ein Lachkabinett, zumehr taugt die ganze Sache nicht!

--Dies sollte man so sagen und schreiben dürfen!--
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Re: Apotheken, Pharmaindustrie - Gesundheitspolitik

Beitragvon stine » Sa 21. Jul 2012, 09:49

Auch bei Medikamenten zählt: Geforscht wird, wo man mit dem Erfolg Kasse macht! An einer seltenen Krankheit zu leiden ist ausgesprochenes Pech, denn hier ist es sehr unwahrscheinlich, dass es ein Medikament zur Therapie gibt oder überhaupt danach geforscht wird.
Dagegen werden in Richtung Blutdrucksenker, Cholesterinsenker und Herzmittel extrem viele Präparate auf den Markt geworfen. Das sind Medikamente, die irgendwann jeder braucht, der alt wird. Ob es eine Indikation dafür gibt, das weiß man nicht so genau, weil nur geforscht wird, wo die Pillen gemacht werden. Unabhängige Studien gibt es kaum noch.

webe hat geschrieben:Was noch wundersam ist, dass private Krankenversicherung vielleicht nur eine Bevölkerung von rd. 20% versichern, dabei aber mehr Rechte und Angaben machen dürfen, als die Menrheit der gesetzlich Versicherten.
Soviel ich weiß, sind alle verbeamteten Staatsdiener "privat" versichert. Dazu zählen selbstverständlich auch die Macher im Bundestag, die dann für die gesetzlichen Kassen Regeln aufstellen, die sie selber nicht zu spüren bekommen.

webe hat geschrieben:Die ganze Gesundheitsreform ist mit dem zuständigen Minister ein Lachkabinett, zumehr taugt die ganze Sache nicht!
Welche "Reform" meinst du? Die Erhöhung der Beiträge mit gleichzeitiger Absenkung der Leistungen am Patienten?

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Re: Apotheken, Pharmaindustrie - Gesundheitspolitik

Beitragvon Vollbreit » Sa 21. Jul 2012, 14:52

@ Miranda:

Ja, man könnte endlos darüber schreiben, aber ich bin auch bei diesem Thema zwiegespalten.
Es ist auch hier nicht in jeder Beziehung hilfreich, wenn man die Patienten in spe desillusioniert, da der Placeboeffekt sehr wichtig ist.
Es ist gut, wenn die Menschen daran glauben, dass das Medizinsystem an ihrem persönlichen Wohl interessiert ist, je naiver der Glaube, umso mehr kann man vermutlich davon profitieren.

Reine Skepsis, die zu einer paranoiden Angst vor allem was „böse Schulmedizin“ ist, führt, dient eigentlich niemandem. Es gibt Leute die fast Panik bekommen, wenn sie mit der Schulmedizin in Kontakt kommen und damit ist keinem geholfen.
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Re: Apotheken, Pharmaindustrie - Gesundheitspolitik

Beitragvon stine » Sa 21. Jul 2012, 15:11

Vollbreit hat geschrieben:Es ist gut, wenn die Menschen daran glauben, dass das Medizinsystem an ihrem persönlichen Wohl interessiert ist, je naiver der Glaube, umso mehr kann man vermutlich davon profitieren.
Vermutlich.
Aber wo leben wir denn?
Einerseits der hohe Bildungsanspruch an alle und andererseits bitte ein bisschen naiv bleiben, damit wir nicht alle die Weisungen unserer Ärzte in Frage stellen. Wie soll das gehen?

Und nicht vergessen: Ein Placebo macht keinen Leberschaden. Es sind die Hammerpillen, deren Konsum fraglich bleibt.

LG stine
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