ganimed hat geschrieben:Kann es sein, dass dieses Forum aus irgendeinem Grund recht einseitig nur vordergründig Grenzpolitik gegen Religion betreibt?
Robert hat geschrieben:Mit Hirnforschung kenne ich mich überhaupt nicht aus und kann da leider nicht weiterhelfen.
Haben wir denn sicher keinen freien Willen bei nichts?ganimed hat geschrieben:Was bedeutet es, dass wir keinen freien Willen haben?
Nichts, jedenfalls vorläufig nichts konkretes, außer das Leute die sowieso für nichts was dafür können, einfach eine tolle Ausrede (zu meinen) haben.ganimed hat geschrieben:Oder, um ganz konkret zu sein, was lässt sich aus den Ergebnissen der Hirnforschung für unsere Diskussionskultur hier im Forum ableiten?
Jein. Faulheit ist meiner Meinung nach was ganz natürliches, nur Tierkinder sind nicht grenzenlos faul, und selbst dort ist das Spielen und herumtoben nur eine Vorbereitung und Schulung des Körpers und Hirnes. (zumindest fällt mir gerade kein (i.d.S.) "nichtfaules" erwachsenes Tier ohne Zutun des Menschen ein, wobei hier schon fast das Problem analog der Schrödinger-Katze auftreten könnte. Delphine sollen ja da manchmal ein Spiel an den Tag legen, aber ob dies kein erlernt-tradiertes Verhalten oder nur Imponier- oder (fälschliches) Werbeverhalten ist?)ganimed hat geschrieben:Und was ist eigentlich mit dem Begriff Faulheit? Meine Frau bezichtigt mich andauernd, faul zu sein. Helft mir mal. Faulheit ist doch nur Mangel an Motivation, was wiederum andere Ursachen hat, oder? Faulheit ist doch demnach nichts Negatives, oder?
Nur wenn die Voraussetzung eindeutig oder quasi zwingend sich geändert haben.ganimed hat geschrieben:Müsste man nicht also eine Neubewertung alter Denkweisen, alter Begriffe anstreben?
Jein.ganimed hat geschrieben:Beschäftigt sich der durchschnittliche Bright zu sehr mit der Angst vor kirchlicher Willkür und dem Unverständnis gegenüber Gläubigen und viel zu wenig mit den neusten Problemen der Kosmologie, Hirnforschung und Co und was das alles für uns bedeutet?
Was willst du damit sagen? Willst du dich als Autoverkäufer, Politiker oder PR-Agent versuchen?HFRudolph hat geschrieben: weil dir Hirnforschung einen relativ neuen Stand der Wissenschaft wiederspiegelt und die Thematik daher auch für Indeterministen relevant werden kann.
ganimed hat geschrieben:Was ist der Begriff "Schuld" noch wert?
ganimed hat geschrieben:Und was ist eigentlich mit dem Begriff Faulheit?
ganimed hat geschrieben:Beschäftigt sich der durchschnittliche Bright (...) viel zu wenig mit den neusten Problemen der Kosmologie, Hirnforschung und Co und was das alles für uns bedeutet?
apostat hat geschrieben:Nach gängiger Ansicht bin ich wohl auch ein Mensch, der zur Faulheit neigt.
Aber eigentlich weiß ich nicht mal genau, was Faulheit bedeutet.
Kurt hat geschrieben:Schuld bedeutet, jemand hat absichtlich gegen dem Gemeinwohl dienende Regeln verstoßen. Die Konsequenz für einen Deterministen ist, dass die Rahmenbedingungen derart gestaltet werden, dass solche Verstöße nicht mehr lohnend sind, z.B. durch harte Strafen
Kurt hat geschrieben:Insofern macht unser System schon so Sinn wie es ist, auch für einen Deterministen.
ganimed hat geschrieben:Strafen? Bei diesem Begriff muss ich schon mal überlegen. Wenn Strafen, dann aber doch nur als Abschreckung für andere, oder? Denn als "Sühne" für eine "Schuld" kommt sie dem Deterministen ja nicht in Frage. Und ob Abschreckung als einziger Zweck für die Strafe dann wirklich noch ausreicht, wäre sehr fraglich,
Ganimed hat geschrieben:Bei vielen Verbrechen wie Geldhinterziehung, Steuerbetrug oder Diebstahl, wo ja möglicherweise Haftstrafen, sagen wir kürzer als 2 Jahre, verhängt werden, wäre dem Deterministen doch mehr geholfen, wenn es solche "kurzen" Haftstrafen nicht mehr gäbe. Der Schutz der Gesellschaft vor dem weggesperrten Täter kann ja wohl kaum das Ziel sein, da er ja nach einer überschaubaren Zeit wieder draußen ist. Also könnte man in solchen Fällen doch konsequenter die Wiedergutmachung des Schadens in den Vordergrund stellen, und einen solchen Täter für 5 Jahre pfänden zum Beispiel.
HFRudolph hat geschrieben:Auch wenn die Wiederholungstaten nicht unerheblich sind, zeigt sich doch, dass die Wiederholungsgefahr bei einem Täter, der erwischt, verurteilt und bestraft wird deutlich niedriger ist als bei einem Täter, bei dem dies nicht der Fall ist, der also mit seiner Tat leztendlich den gewünschten Erfolg erzielt hat.
Kurt hat geschrieben:Schuld bedeutet, jemand hat absichtlich gegen dem Gemeinwohl dienende Regeln verstoßen. Die Konsequenz für einen Deterministen ist, dass die Rahmenbedingungen derart gestaltet werden, dass solche Verstöße nicht mehr lohnend sind, z.B. durch harte Strafen, hohe Aufklärungsquote usw. Wenn jemand einen anderen ausraubt, dann hatte er zwar unter den gegebenen Bedingungen "keine andere Wahl", aber wäre ein Polizist dabeigestanden, wären die Rahmenbedingungen eben anders gewesen. Insofern macht unser System schon so Sinn wie es ist, auch für einen Deterministen.
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast