Deutsches Brights-Forum 2006 - 2014 (ARCHIV)

150 JAHRE EVOLUTIONSTHEORIE
Ist Darwin gescheitert?

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 61,00.html

Erkältet, kann nicht schlafen, Schule lass ich morgen... heute sein. Also los:

Der fragende Titel des Artikels stört mich etwas: Darwin hat gezeigt, dass Evolution funktioniert und existiert. Er hat sogar im Groben beschrieben, wie sie funktioniert. Woran ist er also gescheitert? An der Unfähigkeit oder dem Unwillen der Menschen, diese wissenschaftlichen Ergebnisse zu verstehen? Darauf hatte er wohl kaum Einfluss. Für Darwin war ein Kampf gegen den Klerus ein Anrennen gegen Windmühlen gewesen. An diesem verstaubten Mächteverhältnis zu rütteln ist eine Aufgabe, die für unsere Generation immer weiter in den Bereich des Möglichen rückt.

Sein größtes Problem - die kambrische "Explosion" - wurde inzwischen gelöst.

Nur: Sein Erfolg in der Wissenschaft steht in keinem Verhältnis zu seiner Akzeptanz in der breiten Öffentlichkeit. Die Mehrheit der Menschheit weigert sich bis heute hartnäckig, das Offensichtliche zu akzeptieren.

Was soll man dazu noch sagen? Es gibt Gründe für dieses Verhalten, die ironischerweise mit der Evolutionstheorie erklärt werden können. Also entweder gedulden wir uns noch ein paar tausend Jahre oder wir werfen alle Ethik/Moral über Board und designen uns eine Nachfolgegeneration aus Atheisten mit Hilfe der Gentechnik. :p

Die Religionen haben bisher allen Angriffen der Naturwissenschaften getrotzt.

Und Trotzen ist etwas, dass sie wirklich kann!

Im April 2007 schrieb [Benedikt XVI] in einem theologischen Fachbuch, die Existenz der Evolution sei "nicht beweisbar". Zur Frage, woher die menschliche Rationalität eigentlich komme, meinte der Pontifex: "Die Naturwissenschaft kann und darf darauf nicht direkt antworten."

Man reiche mir eine Tischkante zum Reinbeißen! Arrgh!

Im Vergleich zu anderen "Darwin Features" die zur Zeit auftauchen wie die Pocken nach der Invasion der Konquistadore ist der Beitrag angenehm gut ausgefallen.


Hier zum Beispiel jedoch ausgerechnet nicht: http://scienceblogs.com/pharyngula/2009 ... _apple.php

Das
"Zwischen beiden Fronten stehen jene, denen das Ganze entweder egal ist oder die glauben, Wissenschaft und Religion könnten sich versöhnen, möglicherweise gar ergänzen. Ihr Lieblingsargument lautet: Religion möchte eigentlich gar keine wissenschaftlichen Ansprüche erheben, während die Wissenschaft nur Galaxien vermessen und Gene analysieren, sich aber von ethischen und weltanschaulichen Fragen fernhalten will."
und das
"Bisher deutet vieles darauf hin, dass die erstaunliche Neigung des Menschen zum Glauben ein Nebenprodukt der Evolution des Gehirns ist. Vielleicht aber, meint Boyer, findet man eines Tages Beweise dafür, dass der Glaube aktiv beim Überleben der Spezies Homo sapiens geholfen hat. Auf diese Art hätte Gott bei der Evolution des Menschen tatsächlich seine Finger im Spiel gehabt."
könnte gut sein.
LG stine

Zu lesen, wie viele Menschen nicht an die Evolution glauben, ist wirklich frustrierend. Auch mich verlangt es da ein wenig nach einer Tischkante zum Reinbeißen. Aber wenn die Deutungen am Schluß des Artikels stimmen, von dem Gehirn, dass nun einmal eine evolutionäre Neigung zum irrationalen Glauben hat, dann ärgern wir uns hier also eigentlich nicht wirklich über den blöden Papst und über die böse Kirche. Eigentlich ist es doch letztendlich der Mensch an sich, der uns ärgert. Wieso ist er aber auch nicht besser?

Per massenhafter Gentechnologie künstlich nachzuhelfen erscheint mir jedoch dann doch zu viel der guten Gedanken
Alternativ versuche ich eine Tischkante zu finden, die mit entsprechenden Geschmacksstoffen versetzt, vielleicht sogar ganz gut schmeckt.

ganimed hat geschrieben:Per massenhafter Gentechnologie künstlich nachzuhelfen erscheint mir jedoch dann doch zu viel der guten Gedanken

Man wird ja wohl noch träumen dürfen.