SPIEGEL-Bericht über die Buskampagne

Für Artikel, Video- oder Audiomaterialien, die im Zusammenhang mit der Thematik der Brights-Bewegung stehen.

Re: SPIEGEL-Bericht über die Buskampagne

Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 22. Mär 2009, 17:20

stine hat geschrieben:Den Jugendschutz vermisse ich bei mancherlei Werbung...
Keine Ahnung, ich gehöre zu den Menschen, die Werbung trefflich ausblenden können und dies auch tun.
Fürs Fernsehen gibt es die Fernbedienung und zur Not (theoretisch) den Ösifunk, für Zeitschriften und Zeitungenb gibt es tatsächlich eine recht gut funktionierende, selektive, in mir aktivierte Ausblendung.
stine hat geschrieben:ZB von Calvin Klein mit seinen verhungerten, traurigen Mädels
Glaube ich dir mal, verpasse ich da deiner Meinung nach was? :santagrin:
stine hat geschrieben:oder bei der variablen Fernsehprogrammgestaltung, die mit pornografischen Pausenfüllern schon am Nachmittag lockt...
habe ich "leider" auch noch nicht mitbekommen, liegt an "kein Fernsehen am Nachmittag" und ganz allgemein an meiner Fernbedienung. Sollte ich einschalten? :mg:
Meine Abneigung gegen Gewalt(darstellung) würde allerdings die Werbeindustrie und quasi alle Hersteller visueller Medien mehr treffen. Wie gesagt, ich kenne "deine" pornografischen Pausenfüller nicht, ich halte Sex jetzt erst einmal weniger schädlich als Gewalt. Wobei auch Pornos eventuell ein schlechtes (vor allem Frauen-)Bild vermitteln könnten, dies ist m.E. aber höchsten üblich, aber nicht zwangsweise systembedingt. Wird aber ganz leicht OT.
stine hat geschrieben:Dagegen ist die christliche Aufforderung sich zum Weltjugendtag zu treffen, sicherlich harmlos.
Ich halte Indoktrination selten für harmlos. Indoktrination für Frieden hielte ich aber für tolerabel :mg: aber ob das Gesamtbild beim (christlichen) Weltjugendtag noch harmlos ist? (vermutlich aber tatsächlich harmloser, als viele "Fernsehbeiträge")
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Re: SPIEGEL-Bericht über die Buskampagne

Beitragvon PW_ » Mo 23. Mär 2009, 18:51

Also ehrlich gesagt - ich finde auch nicht, dass Werbung für den katholischen Weltjungendtag das selbe ist, wie Werbung für den Glauben an einen "katholischen" Gott.
Mit so einer Werbung wird ja auch nicht der Glaube an Gott verkauft - die die Zielgruppe "Nicht-Katholiken" oder meinetwegen auch "Nicht-Christen" haben müsste.
Sondern es wird die Teilnahme am Weltjugendtag verkauft - Zielgruppe der Werbung sind von vornherein ausschliesslich eh schon überzeugte Christen - und dort ganz überwiegend die katholischen Christen.
Eine vergleichbare Veranstaltung für Atheisten gibt es (noch) nicht - und ich bin mir auch nicht sicher, ob es sie jemals geben können wird. Weil Atheisten haben keinen Gegenstand, über den sie ein solch grosses, gefühlsmässig berührendes Gemeinschaftserlebnis herstellen können.

Das Kreuz sehe ich auch nicht als "Werbung für Gott" - sondern es ist schlicht und einfach ein Erkennungssymbol. Ein Kreuz auf einem Buch - und ich weiss, es geht hier um den christlichen Gott. Bei einem Halbmond dann halt um den jüdischen, usw. Für Christen kann es auch einfach eine Erinnerung sein. Ich trage ein Problem mit mir rum. Ich sehe ein Kreuz. Ich halte kurz inne und plötzlich fällt mir ein, was "Gott" wohl für mich möchte...

Selbiges funktioniert bei mir auch bei Jonglierbällen. Nur dass Jonglierbälle mich nicht an Bibelworte erinnern, sondern an Gelassenheit, Ruhe, eines nach dem anderen tun, auf das WESENTLICHE (normal also: aufs werfen - nicht aufs Fangen!!) konzentrieren, erst in Ruhe denken und dann gelassen handeln und v.a. endlose Schönheit, Komplexität und totale Fasziantion die eigentlich nur die "ganz einfachen" Dinge des Lebens- v.a. Farben und "Natur" - für mich ganz persönlich haben.

Aber nur weil ich ständig Jonglierbälle mit mir rumtrage, auch um mich daran zu erinnern und beständig die Möglichkeit der absoluten Blitz-Entspannung zu haben, mache ich doch damit keine Werbung für diesen Sport, geschweige denn für diverse Philosophien des Jonglierens - die es auch gibt...

Wenn andere Leute mich mit den Bällen sehen, dann assozieren Sie damit normalerweise erstaunlicher Weise totales Multitasking, Schnelligkeit, gutes, schnelles und zielsicheres Bälle-Fangen-Können, Unmögliches tun, ... - sprich viel Stress und hohe Anforderung. Die Bälle mit mir rumschleppen und auch noch bei jeder Gelegenheit, sobald ich irgendwo paar Minuten warten muss zu jonglieren - auch noch kompliziertere Muster - ist doch die beste aller Möglichkeiten, andere davon abzuhalten. Genauso ist es natürlich auch mit dem Kreuz. Wenn jemand z.B. Angst vor "Gott" hat, dann wird das doch umso schlimmer, wenn überall Kreuze rumhängen.
Atheisten fühlen sich genervt - genauso wie Menschen sich genervt fühlen, wenn sie sich entspannen wollen und ich fange dauerend direkt vor ihren Augen an, Bälle in den verschiedensten Mustern hin und her und runter zu werfen...

Dann ist an diesem Kreuz auch noch ein blutender und qualvoll sterbenender Mensch befestigt - wer fühlt sich denn bitteschön von sowas direkt positiv angesprochen? Zumal, wenn dieses Symbol ihn auch noch langweilt, weil schon millionenfach gesehen...
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Re: SPIEGEL-Bericht über die Buskampagne

Beitragvon stine » Di 24. Mär 2009, 07:53

Bei solchen Assoziationen und dem Verständnis für genervte Atheisten, solltest du das Jonglieren doch lieber wieder in die eigenen vier Wände verlagern.
Oder was meinst du? :^^:
LG stine
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Re: SPIEGEL-Bericht über die Buskampagne

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 24. Mär 2009, 09:17

PW_ hat geschrieben:Also ehrlich gesagt - ich finde auch nicht, dass Werbung für den katholischen Weltjungendtag das selbe ist, wie Werbung für den Glauben an einen "katholischen" Gott.
Hat wer von "das selbe" gesprochen?
Ja? Wer denn? Alternativ: Lesen lerenen. :mg:
PW_ hat geschrieben:Mit so einer Werbung wird ja auch nicht der Glaube an Gott verkauft - die die Zielgruppe "Nicht-Katholiken" oder meinetwegen auch "Nicht-Christen" haben müsste.
Sondern es wird die Teilnahme am Weltjugendtag verkauft - Zielgruppe der Werbung sind von vornherein ausschliesslich eh schon überzeugte Christen - und dort ganz überwiegend die katholischen Christen.
Nun ja, die Reichsparteitage sollten auch nur der Zusammenkunft dienen?
PW_ hat geschrieben:Das Kreuz sehe ich auch nicht als "Werbung für Gott" - sondern es ist schlicht und einfach ein Erkennungssymbol.
Ein Erkennungssymbol ist IMMER auch eine Werbung (Werbung muss übrigens nicht immer eine positive Werbung sein).
Nur weil du "glaubst", darfst du nicht glauben, dass die simplen Regeln der Beeinflussung in "Glaubensdingen" nicht gelten würden.
Es besteht "technisch", "(werbe)psychologisch" kein Unterschied, ob ich überall das Hakenkreuz, Hammer&Sichel, einen Mercedesstern, ein "Christenkreuz", das Brights-Logo oder den Coca-Cola-Schriftzug plaziere bzw. plazieren würde oder dies mal plaziert war. Es ist/war/wäre eine Werbung, eine psychologische Beeinflussung.
Dir fällt dies nur nicht mehr auf, weil es für dich normal ist (wie es auch für mich meistens normal ist, dass in fast jeder Wohnstube hier es ein Kruzifixeck gibt), so wie es vermutlich nach ein paar Jahren Nazidiktatur den meisten wohl auch mit dem Hakenkreuz gegangen ist. Ich will damit das Hakenkreuz und die Nazis (hier) nicht einmal mit den christlichen Religionen gleichsetzen, beide haben sich aber der selben Mittel der Omnipräsenz bedient, beide haben bzw. nutzen heute noch noch die selben Mittel.
PW_ hat geschrieben:Aber nur weil ich ständig Jonglierbälle mit mir rumtrage, auch um mich daran zu erinnern und beständig die Möglichkeit der absoluten Blitz-Entspannung zu haben, mache ich doch damit keine Werbung für diesen Sport, geschweige denn für diverse Philosophien des Jonglierens - die es auch gibt...
Wenn du öffentlich jonglieren würdest, würdest durchaus fürs Jonglieren indirekt und unbeabsichtig werben.
Auch wenn ich zwischen "Jonglieren" und "Religion" deutliche Unterschiede sehe. Jonglieren mag zwar auch mal nerven, schadet aber weniger, hat vermutlich auch weniger Mord und Totschlag verursacht.
PW_ hat geschrieben:Zumal, wenn dieses Symbol ihn auch noch langweilt, weil schon millionenfach gesehen...
Du hast wohl das Prinzip von Werbung, von Reviermarkierung, von der Demonstration der Allgegenwärtigkeit (= Macht und Gruppenzwang) noch nicht viel gehört bzw. weigerst dich einfach, diese 08-15-"Werbemittel" als solche zu erkennen, weil du was höheres darin sehen willst. Du änderst dies aber mit deiner Ansicht nicht.
Aber dies ist wie gesagt jetzt eigentlich OT.

stine hat geschrieben:Bei solchen Assoziationen und dem Verständnis für genervte Atheisten, solltest du das Jonglieren doch lieber wieder in die eigenen vier Wände verlagern.
Warum bewirkt Religion nur meistens eine (mindestens) lokale Blin- und Taubheit? :erschreckt:
Okay, ich gebe zu, auch mancher "gläubige Atheist" betrachtet "atheistische Heilsbringer" mit ähnlicher einseitiger Ignoranz, ohne jeglichen Drang, auch Äußerungen mal zu hinterfragen oder einfach mit distanzierten Augen mal zumindest versucht neutral zu sehen.
Ebenfalls OT
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