Ich weiß nicht. Bei solchen Meldungen würde ich immer gern das Original lesen. Bei dem was da steht, habe ich kleine Zweifel.
Zum Ersten ist schon mal die Achse im Graph beschschnitten; sie reicht von ungefähr fünf bis acht. Das macht man seriöserweise nicht, außer man will Unterschiede übertreiben.
Dann wäre zweitens auch der Unterschied zwischen den beiden oberen Kurven kaum mehr messbar. Es heißt, es wurden Daten aus 65 Ländern bewertet, kann sein daß die Stichprobe ausreichend war. Ich bin skeptisch. Zufriedenheit auf 5% genau messen zu wollen, ist schon fast
vermessen. Außerdem liegen die Punkte perfekt auf der Geraden, Fehlergrenzen werden nicht angegeben.
Drittens paßt die Überschrift nicht zum Text.
Überschrift: "The more government interferes with religion, the less satisfaction it brings you"
Text: "... the more your government regulates civil, religious and political freedom, the stronger the association is."
Das ist dann doch etwas mehr als nur Religion.
Viertens, wir erfahren nicht, worin der Unterschied zwischen religiösen und nichtreligiösen liegt.
having a religious identity (that is, being a self-declared 'religious person', as opposed to a non-religious person or an atheist)
Wenn man sich den Graphen ansieht, scheint es so, daß einige nicht-religiöse genauso häufig zur Kirche gehen wie Gläubige. Gibt es die? Gibt es umgekehrt religöse Menschen, die nicht in die Kirche gehen, und trotzdem von der Beschneidung der Religionsausübung betroffen sind? Mag sein.
Fünftens sollte die Meldung überschrieben sein mit "Menschen in freien Gesellschaften sind glücklicher als in unfreien Gesellschaften, dabei sind religöse glücklicher als nicht-religiöse."
Sechstens - und das ist wüste Spekulation - könnte man behaupten: Glückliche werden noch glücklicher mit Religion, weil sie ihren Glauben für ihr Glücklichsein verantwortlich machen können.
Unglückliche werden noch unglücklicher, weil ihnen ihr Glauben nicht hilft, gegen das Unglücklichsein.