"Eine Vision ist wahr geworden: Ein Wissenschaftler-Team um den umstrittenen Gentechnik-Pionier Craig Venter hat Erbgut selbst hergestellt und in eine Zelle eingepflanzt. Dabei ist erstmals ein lebensfähiges Bakterium entstanden."
Ich hoffe mal, dass die hochtrabenden Pläne, Bakterien zu designen, die sinnvolle Dinge tun, z.B. bestimmte Chemikalien herstellen oder schädliche Stoffe verdauen, in nicht allzuferner Zukunft Früchte tragen.
Künstlich im Sinne von extrabiotisch ist dieses Leben auch nicht. Wie ich es verstanden habe wurde erst seziert und dann wieder zusammengebaut, indem man einige Teile miteinander vertauscht hat. Wenn man sich dann vor Augen hält, was die künstlichen Bakterien einst alles tun sollen, zum Beispiel Kohlenstoff aus der Luft filtern, dann würde ich sagen, man hat den Ursprung der Pflanzen neu entdeckt. Ist weiter gedacht im Prinzip nichts anderes als genetisch veränderte Maispflanzen. Aber Forschungsgelder dürfte es allemal einbringen.
Wenn ich das richtig verstehe, hat man es geschafft, ein bestehendes Word-Dokument Buchstaben für Buchstaben auszulesen und danach eine Kopie des Textes in ein anderes Word-Dokument einzusetzen. Buchstaben gezielt hintereinander reihen kann man also schonmal. Es fehlt nur noch die Kleinigkeit, die Sprache zu verstehen und darin ein guter Schriftsteller zu werden. Ich hörte im Radio, dass das wirkliche Design von neuen, nützlichen Organismen wohl noch ne lange Weile dauern könnte. Aber die Idee ist gut.
Das faszinierende daran ist die Fähigkeit der Arbeitsgruppe ein sich selbst replizierendes Bakterium mit einem komplett künstlichen Genom erschaffen zu haben. Spannend ist die Beherrschung der Grundmethode (Konstruktion eines Genoms in silico, wobei die Bildung eine funktionsfähigen Chromosoms offenbar noch nicht künstlich möglich ist) und die Forschungsmöglichketen, die sich daraus ergeben. Nun kann man experimentieren, was genau an genetischer Information ein Organismus mindestens haben muss, was ihm Vorteile verschafft etc. pp.
Lustig finde ich, dass alle hier sofort an mögliche Anwendungen denken. Aber da wird Craig Venter uns patentrechtlich sowieso Jahre voraus sein, da bin ich mir sicher
Ich nehme an, dass mit der starken Betonung der Anwendbarkeit auch etwaige Kritik im Keim erstickt werden soll, die darauf abzielt, dass die Forscher nur Gott spielen wollen und nichts sonst im Sinn haben. Ein paar religiöse Fanatiker werden den Unterschied natürlich nicht mitkriegen, aber die breite Masse lässt sich wohl schwerer gegen solche Experimente aufwiegeln, wenn bekannt ist, dass Tante Emily oder John von nebenan in 20 Jahren mal mit Folgeprodukten therapiert werden können oder wenn Bakterien geschaffen werden, die Müll verdauen.
Ich hoffe mal, dass die hochtrabenden Pläne, Bakterien zu designen, die sinnvolle Dinge tun, z.B. bestimmte Chemikalien herstellen oder schädliche Stoffe verdauen, in nicht allzuferner Zukunft Früchte tragen.
Find ich auch! Ich hoffe nur dass es nicht eines Tages missbraucht wird..