Deutsches Brights-Forum 2006 - 2014 (ARCHIV)

"Deutschlands Kirchen erhalten aus der Staatskasse jährlich rund 19 Milliarden Euro. Nach SPIEGEL-Informationen ist das wesentlich mehr als bislang bekannt."

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 83,00.html

Das hochinteressante Buch zum Thema:

* Frerk, Carsten. Violettbuch Kirchenfinanzen: Wie der Staat die Kirchen finanziert. Aschaffenburg: Alibri, 2010.

Ich denke trotzdem, dass sich der Staat auch viel Geld spart, wenn er die caritativen, schulischen und pflegerischen Einrichtungen nicht alle selber aufbauen und vollfinanzieren muss. Zuschüsse geben ist doch leichter...
Über die Ausgaben der Kirche im Allgemeinen darf man aber sicher streiten

LG stine

stine hat geschrieben:wenn er die caritativen, schulischen und pflegerischen Einrichtungen nicht alle selber aufbauen und vollfinanzieren muss. Zuschüsse geben ist doch leichter...

Ist ja auch egal wenn die Zuschüsse mehr als 100% der reinen Kosten sind, oder?

Das sind sie nicht. Die Zuschüsse für soziale Einrichtungen sind nicht mehr, als 100%, im Gegenteil, meistens zahlen die Angehörigen sogar auch noch einen Unkostenbeitrag extra dazu und ehrenamtlicher Umsonsteinsatz ist ebenso sicher gestellt.
Die staatlichen Gesamtleistungen an die Kirchen betrachtet, unterstützen sie natürlich noch mehr, als die sozialen Projekte, nämlich kirchliche Würdenträger und Einrichtungen, die der Allgemeinheit auf den ersten Blick nicht nützlich sind. Warum Politik sich dazu entscheidet, darüber mag man spekulieren. Ein Grund ist sicher der, dass wir, genau wie mit der ausgehenden Eiszeit, immer noch in einer ausgehenden "Macht dem Klerus und dem Adel- Zeitalter" leben. Bäuerliche und proletarische Widerstände müssen eben immer wieder hochkochen, um den Status quo zu erhalten.

Aber solange sich die Freidenker nur im Internet auskotzen...
Vielleicht sollten sich die Brights auch mal auf die Eisenbahnschienen setzen?
Dann setz ich setz mich auch dazu - ehrlich!

LG stine

Das perfide ist ja, dass der Staat die Kirchen finanziert und Beiträge für sie eintreibt, die Kirchen im Gegenzug diverse Unternehmen im Pflegebereich führen und sich dabei für ihre christliche Nächstenliebe™ feiern lassen. Obendrein bietet das Eintreiben der Kirchensteuer für die Kirche weitere Vorteile, zum Beispiel sind die Kosten so recht unaufällig und der Einzahler wird mit seiner Mitgliedschaft kaum konfrontiert, erscheint die Kirchensteuer (auch dem Namen nach) doch wie eine Selbstverständlichkeit. Das ganze wird noch getoppt, wenn man bedenkt, dass die Arbeitsplätze in den Kirchen-Unternehmen natürlich nur an Gläubige vergeben werden und die Arbeitnehmer nicht die gleichen Rechte haben, wie in anderen Unternehmen.

[MOD]Unnötiges Vollzitat des kompletten Vorbeitrages entfernt. 1v6,5M[/Mod]