Das ewige Thema – Religion und Sex

Für Artikel, Video- oder Audiomaterialien, die im Zusammenhang mit der Thematik der Brights-Bewegung stehen.

Re: Das ewige Thema – Religion und Sex

Beitragvon Celtic » Fr 8. Jun 2012, 14:02

Stimmt: Küng, Ranke-Heinemann, Drewermann & Co. schreiben schon seit Jahrzehnten. Und da der gesellschaftliche Einfluß der Kirchen immer weiter schwindet, können die Kirchen kritische Veröffentlichungen nicht mehr unterbinden bzw. unliebsame Literatur auf den "Index" setzen. Okay, sie können schon, nur interessiert das heute keinen mehr. Das war vor 60 Jahren noch anders gewesen.

Gleichzeitig wächst auch bei den Kirchenmitgliedern die Bereitschaft, kirchenkritische Literatur zu lesen, deshalb haben die Bücher der o.g. Theologen hohe Auflagen. Das ist für viele ein erster Schritt, sich vom Dogma der von Jesus persönlich gestifteten Kirche mit ihren unfehlbaren "Würdenträgern" zu verabschieden - bei mir war das zumindest so.

Mich persönlich langweilen die meisten kirchenkritischen Zeitschriften-Artikel. Was z.B. Spiegel und Stern in regelmäßigen Abständen bringen, ist meist kalter Kaffee, den man wieder aufkocht. Die schreiben nichts revolutionär neues. Aber die Artikel werden ja auch von Leuten gelesen, die sich weniger intensiv mit Theologie und Kirchengeschichte auseinandergesetzt haben - von daher habe ich nichts dagegen, was die schreiben.

Wer's noch ein bißchen intensiver mag, kann einen Blick ins Publik-Forum werfen. Das ist die "Zeitung kritischer Christen", die sind von den Kirchen völlig unabhängig und schreiben, was sie für richtig halten. Komischerweise träumen die meisten "kritischen Christen" von einer Reform der Kirchen, d.h. mehr Weltoffenheit, Demokratie, Gleichheit, Menschenrechte etc. - und lassen sich seit Jahrzehnten billig vertrösten. Ich verfolge die Entwicklung dieser kritischen Bewegung seit 20 Jahren mit - geändert hat sich nichts. Gar nichts. Und es ist auch nicht erkennbar, daß sich in den nächsten 20 Jahren irgendwas bewegen wird. Auch auf dem Mannheimer Katholikentag wurden wirder Forderungen des Kirchenvolkes laut - und die Bischöfe winken lächelnd ab. Schließlich müssen sie kaum befürchten, daß ihre Schäfchen die Herde verlassen... die aktiven Kritiker bleiben und hoffen weiterhin -vergeblich- auf Veränderungen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann hoffen sie noch morgen. Oder gehen irgendwann doch?
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Re: Das ewige Thema – Religion und Sex

Beitragvon Vollbreit » Fr 8. Jun 2012, 14:07

Celtic hat geschrieben:Mich persönlich langweilen die meisten kirchenkritischen Zeitschriften-Artikel. Was z.B. Spiegel und Stern in regelmäßigen Abständen bringen, ist meist kalter Kaffee, den man wieder aufkocht.


Wenn ich mich nicht sehr irre, lautete die Kritik weiter oben doch noch, dass Kirchenkritik in den Medien überhaupt nicht vorkommt und alle katholisch (oder meinetwegen christlich) gleichgeschaltet sind. Nun ist die Kritik, die zumindest in Spiegel und Stern "in regelmäßigen Abständen" (und gar nicht in ZEIT, FAZ, WAZ, SZ, TAZ?) kommt, nicht revolutionär genug.
Vielleicht einigt ihr euch erst mal, bezüglich dieser Fragen?
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Re: Das ewige Thema – Religion und Sex

Beitragvon Celtic » Fr 8. Jun 2012, 15:03

Daß gar nichts kirchenkritisches kommen würde, würde ich nicht behaupten. Über Dawkins "Gotteswahn" wurde ziemlich ausführlich berichtet, über Hitchens "Der Herr ist kein Hirte" ebenfalls. Vor Weihnachten und Ostern wird regelmäßig die übliche Sau durch den Blätterwald getrieben, (Wer war Jesus wirklich?, Was hat er wirklich gesagt und getan?, ...), was meistens Ergebnisse der historisch-kritischen Exegese mit einfließen läßt.
Auf die Mißbrauchsskandale, die in den letzten Jahren aufgedeckt wurden, hat sich die Presse gestürzt - leider ohne Nachfragen, was sich diesbezüglich in der Kirche geändert hat. Kaum ist das Thema nicht mehr im Fokus der Öffentlichkeit, verschwindet es aus den Zeitungen. Aber das geht jedem Thema so.
Und die Berichte über Zwangs-Kastrationen von angeblichen homosexuellen Jungen, die Priester verführt haben sollen, ging ebenfalls ausführlich durch die Presse.

Ich habe Mat-Ins Beitrag so gedeutet, daß noch kritischere Artikel von einer kirchlichen Lobby zurückgepfiffen werden - was ich nicht kategorisch ausschließen möchte. Allerdings habe ich dafür keine Belege.

Grundsätzlich stimmt es aber schon, daß Atheistische/Naturalistische Standpunkte in den Medien deutlich unterrepräsentiert sind. Was m.E. darauf zurückzuführen ist, daß die Kirchen sehr gut organisiert sind, während Atheisten/Naturalisten nur lose vernetzt sind und keinen schlagkräftigen und mitgliederstarken Dachverband haben, der sich regelmäßig zu Wort meldet.
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Re: Das ewige Thema – Religion und Sex

Beitragvon mat-in » Sa 9. Jun 2012, 07:54

Der Spiegel bringt kirchenkritik? Ich erinnere mich an einen Titelartikel "Wie Jesus wirklich war", der war wirklich kalter Kaffee. Und Bücher wie "Die Kriminalgeschichte des Christentums" werden ja wie gesagt besprochen aber die Besprechung nicht gedruckt.
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Re: Das ewige Thema – Religion und Sex

Beitragvon Celtic » Mi 13. Jun 2012, 15:33

Die Spiegel-Artikel à la "Wer Jesus wirklich war" sind immer wieder die gleiche müde Wiederholung der Wiederholung der Wiederholung der Wiederholung...
Damit kann man vielleicht noch den einen oder anderen Bild-Leser oder RTL2-Gucker hinterm Ofen hervorlocken. Wer etwas mehr theologisches oder historisches Fachwissen hat, langweilt sich.

Echt schade, daß die Besprechung von Deschners "Kriminalgeschichte des Christentums" nicht gedruckt wurde. Die Bücher sind's wert, besprochen und weiterempfohlen zu werden. Aber ich glaube, sie werden auch so relativ häufig gelesen.
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Re: Das ewige Thema – Religion und Sex

Beitragvon Jessica83 » Sa 28. Jul 2012, 16:23

Ich will kein schlechtes Wort an der Kirche lassen aber der Papst könnte jetzt im 21. Jahrhundert offener und toleranter mit Sachen wie Kondomem etc umgehen...
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Re: Das ewige Thema – Religion und Sex

Beitragvon Darth Nefarius » Sa 28. Jul 2012, 16:45

Wieso willst du kein schlechtes Wort an der Kirche lassen? Wenn nicht hier, wo dann? Abgesehen davon gibt es genug Gründe, um dies zu tun.
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