Gottes Jahrhundert?

Für Artikel, Video- oder Audiomaterialien, die im Zusammenhang mit der Thematik der Brights-Bewegung stehen.

Re: Gottes Jahrhundert?

Beitragvon Darth Nefarius » Sa 16. Jun 2012, 17:13

laie hat geschrieben:Ich werde den ersten Teil deines Beitrags nicht kommentieren. Dazu fehlt dir schlicht ein ausreichendes Verständnis für philosophische Fragestellungen und Argumentationen. Ich gehe also nicht ausführlich darauf ein, daß du dir -was dein eigenes Leben angeht- pausenlos widersprichst.

Lässt sich leicht behaupten, anders formuliert: Du kneifst.
Ich widerspreche mir keineswegs, du verstehst mein eigenes Leben schlichtweg nicht, brauchst du auch nicht. Macht nichts, es haben schon andere meinen Argumenten nichts entgegensetzen können, du bist nicht der erste.
laie hat geschrieben:
Ein Theologe könnte dann fragen, warum dieser uns dann erschaffen hat. Um eine Aktion auszuführen, braucht es einen Willen.


Wer sagt dir denn, daß diese Annahme in der Fundamentaltheologie gilt? Du bist, was Gottesvorstellungen und ontologische Fragestellungen angeht, völlig ahnungslos. Da hast Du schlicht zu wenig gelesen und verstanden.

Oh, ich bin also ahnungslos. Das bezeichnest du als Kommentar? Das beinhaltet keine Argumente und du willst mir erklären, dass ICH nicht argumentieren könne? Dir fehlt eine gute Wahrnehmung.
Abgesehen davon braucht mir niemand sagen, dass die Personalisierung des Gotteskonstrukts die häufigste Form ist, das lässt sich über die Märchen, Geschichten, usw. wie Lumen und ich es dargestellt haben, leicht aufzeigen. Auch heute noch ist das die einfachste Form, wie sich die Menschen ihren Gott vorstellen. Der Pantheismus ist ein Theismus, der sich schämt, einer zu sein.
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Re: Gottes Jahrhundert?

Beitragvon laie » Mo 18. Jun 2012, 05:43

@Dart Nefarius:

Darth Nefarius hat geschrieben:Du magst etwas wollen, aber dein Wille kann so leicht manipiliert werden, dass deine Handlungen klar determiniert sind. Ich bin mir z. Bsp. relativ sicher, dass ich deinen Willen hierauf zu antworten verursache und diesen quasi aufzwinge (es könnte natürlich sein, dass du überhaupt nicht antwortest, dann würdest du mir wohl zustimmen, oder nicht mehr widersprechen können). Ist dir klar, dass wir ein gegenüber dazu bringen können, ewtas zu wollen?


Im Zurück wird alles erklärbar, vorwärts alles ein Versuch: Ich habe also die Gründe abgewogen, die für und die gegen ein Nicht-Antworten sprachen, und habe schließlich mich an den PC gesetzt. Du magst das jetzt so deuten, daß du mich gezwungen hättest, zu antworten. Aber der interessante Punkt ist doch der: gerade weil du darauf bauen konntest, daß ich jemand bin, der überlegt, habe ich geanwortet. Hätte ich keine Urteilskraft, hätte ich nicht geantwortet. Genau deshalb funktioniert auch eine Erpressung à la "Geld oder Leben". Weil der Erpresser davon ausgeht, daß der Erpresste sich für das Leben entscheidet. Zwingend notwendig ist diese Entscheidung keineswegs: der Erpresste könnte lebensmüde sein.

Ich habe auch nicht behauptet, daß es die Erfahrung von Unfreiheit nicht geben kann. Nur hängt diese Unfreiheit nicht von der Beschaffenheit der Welt ab, die immer eine bestimmte Welt ist, sondern davon, was und wie ich über diese Welt denke. Experiment:

Ich lebe mich in einem autoritären Regime. Ich bin dort geboren und aufgewachsen. Es klopft nachts an der Tür und die Schergen des Regimes holen mich ab, weil ich hier im Internet gegen die herrschende Idee angeschrieben habe, wonach alles determiniert ist. Meine Frau schreit zuviel und wird erschossen, ich werde lebenslang verbannt.

Ich bin in diesem Regime aufgewachsen. Ich wusste wozu es fähig ist. Hätte ich mich entschieden, brav zu sein, wäre nichts passiert. Dann wäre ich ein Mitläufer, Feigling usw., aber meine Frau würde noch leben und ich nicht in der Verbannung. War mein Widerstand das wert, frage ich mich im Rückblick. Ich bin zerknirscht, ich war naiv, ich habe meine Fähigkeiten bei der Beseitigung des Regimes überschätzt. Ich meinte damals, es würde ausreichen, sich vor den Rechner zu setzen und zu schreiben. Es waren nur vermeintliche Fähigkeiten.

Zum Schluss noch: Sherlock Holmes und Indira Gandhi sind Namen, warum?
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Re: Gottes Jahrhundert?

Beitragvon Darth Nefarius » Mo 18. Jun 2012, 16:11

laie hat geschrieben:Im Zurück wird alles erklärbar, vorwärts alles ein Versuch: Ich habe also die Gründe abgewogen, die für und die gegen ein Nicht-Antworten sprachen, und habe schließlich mich an den PC gesetzt. Du magst das jetzt so deuten, daß du mich gezwungen hättest, zu antworten.

Ich habe dich nicht gezwungen, ich habe dich dazu veranlasst. Damit war der Grund zu antworten determiniert. Und ja, ich habe es natürlcih versucht, es ist gelungen. Natürlich kann man sich bei Manipulationen oder generell bei Handlungen nie sicher sein, ob der gewünschte Effekt auftritt.
laie hat geschrieben:Aber der interessante Punkt ist doch der: gerade weil du darauf bauen konntest, daß ich jemand bin, der überlegt, habe ich geanwortet. Hätte ich keine Urteilskraft, hätte ich nicht geantwortet. Genau deshalb funktioniert auch eine Erpressung à la "Geld oder Leben". Weil der Erpresser davon ausgeht, daß der Erpresste sich für das Leben entscheidet. Zwingend notwendig ist diese Entscheidung keineswegs: der Erpresste könnte lebensmüde sein.

Genau, trotzdem war der Rahmen der Entscheidungsmöglichkeiten vom Erpresser gesetzt und eine Entscheidung ist viel wahrscheinlciher als die andere. Das ändert nunmal nichts daran, dass diese Situation determiniert ist. Es hätte eben nicht anders laufen können, weil du überlegst, weil du antworten willst. Wärest du jemand, der nicht überlegt oder antworten will, wäre die Situation entsprechend determiniert. Auch diese Eigenschaften haben Ursachen, ebenso wie die Motive und Einschätzungen des "Erpressers".
laie hat geschrieben:Ich habe auch nicht behauptet, daß es die Erfahrung von Unfreiheit nicht geben kann. Nur hängt diese Unfreiheit nicht von der Beschaffenheit der Welt ab, die immer eine bestimmte Welt ist, sondern davon, was und wie ich über diese Welt denke.
Ich habe nicht behauptet, dass du behauptet hättest, es gäbe entsprechende Erfahrungen nicht. Ich habe behauptet, es gäbe keine Freiheit.
laie hat geschrieben:Ich lebe mich in einem autoritären Regime. Ich bin dort geboren und aufgewachsen. Es klopft nachts an der Tür und die Schergen des Regimes holen mich ab, weil ich hier im Internet gegen die herrschende Idee angeschrieben habe, wonach alles determiniert ist. Meine Frau schreit zuviel und wird erschossen, ich werde lebenslang verbannt.

Da wärst du nochmal glimpflig davongekommen. Normalerweise hättest du entweder in einem Lager landen können, oder (wenn du berühmt genug wärst) in Hausarrest- wenn wir die schlichte Ermordung ausschließen.
laie hat geschrieben:Ich bin in diesem Regime aufgewachsen. Ich wusste wozu es fähig ist. Hätte ich mich entschieden, brav zu sein, wäre nichts passiert. Dann wäre ich ein Mitläufer, Feigling usw., aber meine Frau würde noch leben und ich nicht in der Verbannung. War mein Widerstand das wert, frage ich mich im Rückblick. Ich bin zerknirscht, ich war naiv, ich habe meine Fähigkeiten bei der Beseitigung des Regimes überschätzt. Ich meinte damals, es würde ausreichen, sich vor den Rechner zu setzen und zu schreiben. Es waren nur vermeintliche Fähigkeiten.

Genau, letztlich hat deine Fehleinschätzung dein Schicksal determiniert. Es gibt unterschiedliche Gründe für unterschiedliche Ergebnisse, wir können versuchen, bestimmte Ereignisse zu beeinflussen, aber es gibt immer Unwägbarkeiten. Aber auch diese determinieren letztlich ein Ergebnis. Ein solches muss nicht beabsichtigt sein, um determiniert zu sein.
laie hat geschrieben:Zum Schluss noch: Sherlock Holmes und Indira Gandhi sind Namen, warum?

Was soll die Frage? Warum ist "warum" ein Fragewort?
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Re: Gottes Jahrhundert?

Beitragvon Lumen » Di 19. Jun 2012, 16:40

Darth Nefarius hat geschrieben:
laie hat geschrieben:Ich lebe mich in einem autoritären Regime. Ich bin dort geboren und aufgewachsen. Es klopft nachts an der Tür und die Schergen des Regimes holen mich ab, weil ich hier im Internet gegen die herrschende Idee angeschrieben habe, wonach alles determiniert ist. Meine Frau schreit zuviel und wird erschossen, ich werde lebenslang verbannt.

Da wärst du nochmal glimpflig davongekommen. Normalerweise hättest du entweder in einem Lager landen können, oder (wenn du berühmt genug wärst) in Hausarrest- wenn wir die schlichte Ermordung ausschließen.
laie hat geschrieben:Ich bin in diesem Regime aufgewachsen. [...]


Genau, letztlich hat deine Fehleinschätzung dein Schicksal determiniert. Es gibt unterschiedliche Gründe für unterschiedliche Ergebnisse, wir können versuchen, bestimmte Ereignisse zu beeinflussen, aber es gibt immer Unwägbarkeiten. Aber auch diese determinieren letztlich ein Ergebnis. Ein solches muss nicht beabsichtigt sein, um determiniert zu sein.


Irgendwie machst du ein Topic vorsätzlich unlesbar und ungenießbar mit deinem Zitierwolf, und dann kommt noch formaler Unsinn wie dieser hier dazu. Du zerhackst allen ernstes ein Beispiel noch vor der Erklärung, worauf es dem Autor ankam, mit Kommentaren die Dissenz vorgaukeln sollen, aber im Grunde an der Sache komplett vorbei gehen. Dafür nun auch der Rote Hering Award:

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Re: Gottes Jahrhundert?

Beitragvon Darth Nefarius » Di 19. Jun 2012, 18:10

[MOD]Unnötiges Zitat des Vorbeitrags entfernt, 1v6,5M[/MOD]
Das ist keine seriöse Kritik, abgesehen davon hast du ein unnötiges Zitat aufgefahren, letztlich hast du einfach einen großen Teil meinest Textes willkürlich zitiert und dabei auch klar verfälscht. Ich habe im zweiten Teil mehr zitiert als "ich bin in diesem Regime aufgewachsen". Es gab keinen formalen Unsinn, ich habe diejenigen Passagen zitiert, die ich inhaltlich einzeln kritisieren wollte und es auch so getan. Zunächst habe ich nicht völlig ernst das Beispiel bewertet, soetwas kommt hier häufiger vor, das kannst du nicht nur mir anlasten. Dann habe ich die Einschätzung der imaginären Situation versucht zu klären und zu zeigen, dass auch hier Determiniertheit vorliegt, auch wenn es andere Gründe sind als bei zuvor diskutierten Szenarien. Ihm war (und ist wohl leider auch) nicht klar, dass es unterschiedliche Arten determiniertheit gibt, er hat eine Fehleinschätzung (man könnte sagen die Unberechenbarkeit der Situation) als "Nicht-Determiniertheit" eingeschätzt; ich wollte mit seinen eigenen Argumenten zeigen, dass dies nicht der Fall ist. Es ging überhaupt nicht an der Sache vorbei, es ging um Determiniertheit, um Beeinflussung des Willens oder seine Freiheit.
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Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 19. Jun 2012, 18:47

Darth Nefarius hat geschrieben:Das ist keine seriöse Kritik,
Ich glaube durchaus, dass dies ernsthaft ist!
Darth Nefarius hat geschrieben:abgesehen davon hast du ein unnötiges Zitat aufgefahren,
Nein, ich glaube Lumen wollte dir hier was verdeutlichen. Im Gegensatz zu deinem - von mir entfernten - Zitat. Machst du so weiter, sehe ich so etwas als vorsätzliche Provokation und Störung des Forenbetriebs.
Darth Nefarius hat geschrieben: und dabei auch klar verfälscht. Ich habe im zweiten Teil mehr zitiert als "ich bin in diesem Regime aufgewachsen".
Lumen hat die Auslassung durchaus gekennzeichnet. Man kann sich darüber streiten ob es deutlich genug ist, dass die Auslassung durch ihn und nicht durch dich geschah. Allerdings kann man kurz nach oben scrollen und man sieht es - außerdem kürzt du doch keine Zitate, oder? :/
Warum vermittelst du, dass du nicht fähig zu sein scheinst eine Kritik zu verstehen?
Warum (an)erkennst du nicht die öfters von verschiedenen Personen mit verschiedenen Worten vorgebrachte Kritik an dem ständigen (!) "Extrem-Zitierstil" ("Zitierwolf")? Du willst mir doch nicht weismachen, dass du intellektuell so eine Kritik nicht begreifen kannst?
Kannst oder willst du diese Kritik nicht weit genug abstrahieren, so dass du bemerkst, es geht um "Grundsatzkritik" an dem gesamten Diskussionsstil und nicht unbedingt um eine einzelne Passage?
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Re: Zitierwolf

Beitragvon Darth Nefarius » Mi 20. Jun 2012, 16:02

1von6,5Milliarden hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben:Das ist keine seriöse Kritik,
Ich glaube durchaus, dass dies ernsthaft ist!

Nein, er hat sich nur über die Form beschwehrt, ohne auf den Inhalt einzugehen oder bei anderen oder sich selbst diese Form anders zu gestalten. Das ist für mich nicht seriös. Auch dein Hinweis/dein Glaube ist nicht ernstzunehmen, wenn kein Argument dahinter steht.
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Nein, ich glaube Lumen wollte dir hier was verdeutlichen. Im Gegensatz zu deinem - von mir entfernten - Zitat. Machst du so weiter, sehe ich so etwas als vorsätzliche Provokation und Störung des Forenbetriebs.

Ich bin auf den Inhalt eingegangen, deswegen musste das Zitat rein. Du misst hier mit zweierlei Maß, auch ich will mit Zitaten etwas deutlich machen, da streichst du eigenmächtig diese Stellen, obwohl ich klar begründe, woraudf ich eingehe. Wenn ich noch meinen Text mitreingenommen hätte, oder den Hering wäre es unnötig. Und ich verstehe nicht, was du als Störung des Forenbetriebs empfindest, du musst schon deutlich machen was das sein soll, damit ich überhaupt darauf eingehen kann. Ich gehe mal davon aus, dass du das wirklich so siehst und nicht nur dir persönlich nicht passende Texte verunstalten willst. Wenn das so ist, musst du erklären, was dein Problem ist. Textstellen zu zitieren ist hier Usus, die fallen auch mal länger aus, na und? Ich bin nicht der erste oder einzige, der mehr als einen Satz oder mehr als ein Zitat miteinbaut.
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Lumen hat die Auslassung durchaus gekennzeichnet. Man kann sich darüber streiten ob es deutlich genug ist, dass die Auslassung durch ihn und nicht durch dich geschah.

Ich will mich nicht streiten, sondern deutlich machen, dass seine Kritik unbegründet ist und die meisten diese Kürzungen deutlicher machen als Pünktchen hinzusetzen. Was er ausgelassen hat, war wichtig, um meine Kritik zu verstehen.
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Allerdings kann man kurz nach oben scrollen und man sieht es - außerdem kürzt du doch keine Zitate, oder? :/

Ach so, und wäre das nicht genau das richtige Argument, um dieses Zitat zu streichen? Wie gesagt, du misst hier mit zweierlei Maß, unterstellst ihm eine Absicht, mir aber nicht.
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Warum vermittelst du, dass du nicht fähig zu sein scheinst eine Kritik zu verstehen?

Gegenfrage: Warum denkst du, ich sei es? Ich gehe doch brav auf solche Äußerungen ein, ich merke nur an, wann diese Kritik berechtigt ist und wann nicht. Ich habe gezeigt, dass sie es nicht war.
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Warum (an)erkennst du nicht die öfters von verschiedenen Personen mit verschiedenen Worten vorgebrachte Kritik an dem ständigen (!) "Extrem-Zitierstil"

Äh, weil ich eine halbwegs gerechte Beurteilung erwarte; du selbsthast z.Bsp. auch einiges gerade zitiert, ich spare es mir, deinen ganzen Text nochmal zu zitieren, obwohl ich damit eben dies deutlich machen wollen würde, da du es ohnehin streichen würdest.
Ich werde auch oft Satz für Satz ausgeschlachtet, na und? Hat sich darüber jemand beschwert? Wo ist da bitte der Unterschied?
1von6,5milliarden hat geschrieben:Kannst oder willst du diese Kritik nicht weit genug abstrahieren, so dass du bemerkst, es geht um "Grundsatzkritik" an dem gesamten Diskussionsstil und nicht unbedingt um eine einzelne Passage?

Du betrachtest nur 2 Möglichkeiten, die beide nicht stimmen, mir aber sagen, dass du nich objektiv genug bist, um mich so zu verurteilen. Um es nochmal zu betonen, ich habe oben deutlich gemacht, dass ich schon verstanden habe, euch nervt, dass ich so einen Zitierstil im Generellen habe, ohne diesen verstehen zu wollen oder selbstreflektiert euren Stil zu betrachten. Ich habe mich ja nicht nur auf diese eine Auslassung beschwert, sondern gegen diese generelle Bewertung gewehrt, die weder zutrifft, noch allein auf mich zutreffend sein könnte.
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Re: Gottes Jahrhundert?

Beitragvon xander1 » Sa 23. Jun 2012, 13:53

Titel hat geschrieben:Gottes Jahrhundert?


richtig müsste es heißen "Gottes Jahrtausend" oder "Gottes Jahrhunderttausend" oder besser Gott für immer oder wie im ww2 bzw. 2.wk "Gott mit uns"
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Re: Gottes Jahrhundert?

Beitragvon Darth Nefarius » Sa 23. Jun 2012, 17:50

Nun, so einfach sollte man es sich nicht machen. Jahrhunderte können unterschiedlichen Charakter haben, auch eine lange Episode kann zu Ende gehen.
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Re: Gottes Jahrhundert?

Beitragvon xander1 » Mo 25. Jun 2012, 21:23

Das war ja auch Sarkasmus. Ich finde die Formulierung "Gottes Jahrhundert" irgendwie total unpassend. Ich habe eher das Gefühl, dass es seit vielen Jahren in der Welt immer atheistischer wird.
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Re: Gottes Jahrhundert?

Beitragvon Darth Nefarius » Di 26. Jun 2012, 11:35

Das habe ich auch, obwohl ich nicht Optimist genug bin mir eine irgendwann mehrheitlich atheistische Welt vorzustellen. Das Jahrhundert ist jung, aber man kann ja versuchen, einen Schwellenwer an "Atheismus" versuchen festzumachen. Ein Schwellenwert ist für bestimmte politische und gesellschaftliche Umbrüche sehr viel wichtiger als die schleichende Entwicklung.
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Re: Gottes Jahrhundert?

Beitragvon Vollbreit » Di 26. Jun 2012, 11:51

xander1 hat geschrieben:Das war ja auch Sarkasmus. Ich finde die Formulierung "Gottes Jahrhundert" irgendwie total unpassend. Ich habe eher das Gefühl, dass es seit vielen Jahren in der Welt immer atheistischer wird.


Die Sache mit den Gefühlen ist immer die, dass andere manchmal andere haben.
http://www.livenet.de/themen/glaube/the ... ieren.html
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Re: Gottes Jahrhundert?

Beitragvon Darth Nefarius » Di 26. Jun 2012, 12:02

Nichts anderes habe ich auch gesagt.
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Re: Gottes Jahrhundert?

Beitragvon xander1 » Di 26. Jun 2012, 14:31

Mann muss doch mal schauen wie es mit der Religion im Mittelalter war, dann später wie Nietzsche meinte Gott ist tot (d.h. der Glaube geht weg), dann die DDR die den Glauben teilweise weg gefegt hat und auch der Kommunismus in China. Ich glaube nicht, dass es eine Statistik gibt, wie sich die Religion in der Welt und den letzten Jahrhunderten verringert oder vergrößert hat. Allerdings weiß ich nicht wie sich der Glaube seit 20 Jahren entwickelt hat.

Allerdings würde ich nicht von Gottes Jahrhundert sprechen. Gottes Jahrhunderte waren aus meiner Sicht das Mittelalter und ich denke nicht, dass wir wieder bald solche Zustände haben werden. Deshalb mein Sarkasmus.
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Re: Gottes Jahrhundert?

Beitragvon Vollbreit » Di 26. Jun 2012, 14:46

Vor allem sind wir ja alle Mittelalterexperten und wissen zwar nicht was 1950 war, aber 1134 kennen wir genau, 1387, da wissen wir, wie die Leute so drauf waren und erst 1501, upps, wann beginnt und endet eigentlich das Mittelalter?
Irgendjemand bringt das Wörtchen finster ins Spiel und schon stehen Jahrhunderte unter Generalverdacht.
Dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Mittelalte ... .A4ndnisse
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Re: Gottes Jahrhundert?

Beitragvon Darth Nefarius » Di 26. Jun 2012, 17:34

xander1 hat geschrieben:Mann muss doch mal schauen wie es mit der Religion im Mittelalter war, dann später wie Nietzsche meinte Gott ist tot (d.h. der Glaube geht weg), dann die DDR die den Glauben teilweise weg gefegt hat und auch der Kommunismus in China. Ich glaube nicht, dass es eine Statistik gibt, wie sich die Religion in der Welt und den letzten Jahrhunderten verringert oder vergrößert hat.

Äh, im Mittelalter war die Religion sehr stark, Nietzsche war seiner Zeit voraus, aber stand relativ alleine dar (möglicherweise hat ihn aber auch die Entwicklung durch die französische Revolution hoffen lassen, in der die Religion durchaus verfolgt wurde - zumindest hielten sich laizistische Ansätze). Die DDR wurde überwiegend nichtmal als Staat anerkannt, China ist nur ein Erbe der Sowjetunion, die Religion wird aber mittlerweile (wenn auch nur als Touristenattraktion) geduldet. Insgesamt teile ich aber deine Einschätzung. Wie gesagt, ich bin nicht Optimist genug, um an irgendein gottesfreies (oder atheistisch dominiertes) Jahrhundert zu glauben.
xander1 hat geschrieben:Allerdings würde ich nicht von Gottes Jahrhundert sprechen. Gottes Jahrhunderte waren aus meiner Sicht das Mittelalter und ich denke nicht, dass wir wieder bald solche Zustände haben werden. Deshalb mein Sarkasmus.

Ich denke man könnte deinen Kommentar eher als zynistisch bezeichnen, insofern träfe er auch zu. Zumindest für Europa sehe ich auch keine solche Zukunft, allerdings scheinen die Amerikaner auf dem besten Weg zu sein, was mich nicht stören würde, wenn sie nicht gerade so eine Affinität dazu haben, ihren Glauben jedem aufzwingen zu müssen. Letztlich wird die Masse immer an einen Gott glauben.
Vollbreit hat geschrieben:Vor allem sind wir ja alle Mittelalterexperten und wissen zwar nicht was 1950 war, aber 1134 kennen wir genau, 1387, da wissen wir, wie die Leute so drauf waren und erst 1501, upps, wann beginnt und endet eigentlich das Mittelalter?
Irgendjemand bringt das Wörtchen finster ins Spiel und schon stehen Jahrhunderte unter Generalverdacht.

Es als "finster" zu bezeichnen hat schon seine Berechtigung: In Sachen Politik, Wissenschaft, , Philosophie, Wirtschaft, Bürokratie, Medizin ist fast sämtliches Wissen seit dem römischen Imperium verloren gegangen. Man wusste nichtmal mehr, wie Beton gegossen wird! Ohne die Erben des byzantinischen Reiches (der Osmanen) wäre es wohl endgültig verschwunden geblieben. Das Ende des Mittelalters kann man an vielen Punkten festmachen: Zum einen wirklich um 1500, in der sich das Kriegswesen durch Schusswaffen verändert hat und "der Ritter" (der Adelige) somit ein Auslaufmodell und verwundbar wurde. Die Wiederbelebung der Künste um diese Zeit in Italien im Stile der griechischen Vorbilder (die über die inhaltsarmen Darstellungen von leidenden Märtyrern hinausging) war die kulturelle Weiterentwicklung. Durch die Vielstaaterei und die Rolle der Kirche, die auch gerne als Feind betrachtet wurde, war quasi aus Trotz in anderen Stadtstaaten auch eine geistige Vielfalt entstanden. Somit ist die Marke 1500 schon ganz gut, der Ursprung des Fortschritts war hier wieder (oder zum letzten mal) Italien (außer wohl das mit den Schusswaffen).
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Re: Gottes Jahrhundert?

Beitragvon xander1 » Mi 27. Jun 2012, 19:48

Vollbreit:
Habe mir deinen Link durchgelesen und nichts gefunden was meiner Grundaussage widerspricht. Ich habe niemals behauptet Mittelalterexperte zu sein, aber hier und da habe ich ein wenig Algemeinwissen über das Mittelalter und zwar dass die Kirche einen großen Prozentsatz der Landflächen und Immobilien besessen hat und dass es keine Religionsfreiheit gab.

Darf Nefarius hat geschrieben:aber stand relativ alleine dar

Er stand nicht alleine da. Schon damals konnte er viele Exemplare seiner Bücher verkaufen.

Darf Nefarius hat geschrieben:möglicherweise hat ihn aber auch die Entwicklung durch die französische Revolution hoffen lassen

Ich weiß nicht ob du wirklich Nietzsche Kenner bist, aber ich weiß dass er die Gleicheit und Menschen nicht gut fand und dagegen angekämpft hat. Ihm war die Elite wichtig und er hatte eine Ablehnung gegen das gemeine Volk. Deshalb zweifle ich stark, dass er ein Fan von der französischen Revolution war, auch wenn das auf viele andere Philosophen zutreffen mag.

Darf Nefarius hat geschrieben:China ist nur ein Erbe der Sowjetunion

Dieser Satz ist eine Nullaussage. Semantisch ist dieser Satz unkorrekt. Bedeutung könnte man erraten. Mir ist jedenfalls nicht bekannt, dass die Sowjettunion in China interveniert hat, um es kommunistisch zu machen. Mao hat seine Mitstreiter alle getötet und dann musste China sogar Gebiete abtreten, wegen der UDSSR, und zwar die Mongolei. Taiwan akzeptiert das bis heute nicht und meint, dass sein Gebiet aus China und der Mongolei besteht.

Darf Nefarius hat geschrieben:wird aber mittlerweile (wenn auch nur als Touristenattraktion) geduldet

Heutzutage ist Religion geduldet, so lange der Hauptsitz nicht im Ausland liegt. Das heißt Katholizismus ist in China verboten. Das hat seine Ursprünge in den Kolonialkriegen, die begonnen wurden mit der Begründung, dass die Chinesen einen Missionar getötet haben usw.
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Re: Gottes Jahrhundert?

Beitragvon Darth Nefarius » Mi 27. Jun 2012, 20:21

xander1 hat geschrieben:Er stand nicht alleine da. Schon damals konnte er viele Exemplare seiner Bücher verkaufen.

Erstens: Es heißt nicht "Darf".
Zweitens: Verkaufte Bücher bedeuten nicht Rückhalt. Ich bin ja Nietzsches Thesen keineswegs abgeneigt, aber er konnte seinen Anspruch nicht in die Tat umsetzen, weil schlichtweg die aktive und nicht annonyme Basis gefehlt hat.
xander1 hat geschrieben:Ich weiß nicht ob du wirklich Nietzsche Kenner bist, aber ich weiß dass er die Gleicheit und Menschen nicht gut fand und dagegen angekämpft hat. Ihm war die Elite wichtig und er hatte eine Ablehnung gegen das gemeine Volk. Deshalb zweifle ich stark, dass er ein Fan von der französischen Revolution war, auch wenn das auf viele andere Philosophen zutreffen mag.

ich finde sie auch nicht gut, bzw. glaube nicht an sie oder an Gleichmacherei. Ich habe auch nur in diesem einen Punkt (auf die Trennung von Kirche und Staat, sowie der Verfolgung der Religion) auf die französische Revolution angespielt. Vielleicht ist es dir nicht bekannt, aber die Oktoberrevolution hat die Kombination aus Atheismus und libertären Idealen nicht als Erstes erfunden. Schon in Frankreich gab es diese Bewegung, die Monate wurden umbenannt, die Zeitrechnung wurde verändert und die Woche bekam 10 Tage, damit die Menschen vergessen, was ein Sonntag ist. Eine Inspiration bedeutet nicht, dass man gleich Fan des ganzen Ablaufs sein muss. Ihn habe ich nie als Fan bezeichnet, oder ihn mit mehr als dieser Haltung zur Kirche in Verbindung gebarcht, du musst genauer lesen.
xander1 hat geschrieben:Dieser Satz ist eine Nullaussage. Semantisch ist dieser Satz unkorrekt. Bedeutung könnte man erraten. Mir ist jedenfalls nicht bekannt, dass die Sowjettunion in China interveniert hat, um es kommunistisch zu machen. Mao hat seine Mitstreiter alle getötet und dann musste China sogar Gebiete abtreten, wegen der UDSSR, und zwar die Mongolei. Taiwan akzeptiert das bis heute nicht und meint, dass sein Gebiet aus China und der Mongolei besteht.

Wer hat von einer Intervention gesprochen? Was soll daran semantisch nicht korrekt sein? Und wie kannst du einen Satz ohne seinen Kontext zitieren und ihm dann eine Nullaussage zusprechen, wenn du den Rest ignorierst oder nicht verstehst? Eine Intervention ist nicht notwendig, um Gedankengut weiterzugeben, Einwanderer und eine gemeinsame Grenze reichen schon aus. Und willst du wirklich behaupten, dass sich der Kommunismus völlig unabhängig und völlig zufällig in so einen Klon entwickelt hat? Auch Stalin hat seine Mitstreiter getötet (Stichwort Trotzki), in jüngster Zeit gabe es neue Regelungen bezüglich der Grenzen (zwar nicht auf die Mongolei bezogen, aber immerhin). Und auch Grenzschwierigkeiten bedeuten nicht, dass ein geistiger Austausch stattgefunden hat (neben dem wirtschaftlichen). Die Osmanen und die Byzantiner hatten auch einen regen Austausch, obwohl sie nicht unbedingt Freunde waren. Übrigens habe ich hier eine URL für den Einfluss Stalins auf China:
http://www.chinafokus.de/nmun/8_iv_b.php
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Re: Gottes Jahrhundert?

Beitragvon xander1 » Do 28. Jun 2012, 10:03

Darth Nefarius hat geschrieben:China ist nur ein Erbe der Sowjetunion.


Ich glaube nicht, dass du so schlecht im Deutschunterricht bist, aber dieser Satz hat einen schlechten Ausdruck. China kann kein Erbe sein, da ein Erbe eine Sache sein muss und kein Land. Das ist semantisch das Problem. Außerdem ist die Umschreibung "Erbe" für geistigen Einfluss unpassend. Da hilft vielleicht ein Lehrgang in Rhetorik. Das Wörtchen "nur" kann auch nicht stimmen, weil das bedeuten würde, dass (alles) in China allein durch die Sowjetunion beeinflusst wurde, aber auch nur wenn man in der Lage ist von Erbe auf Einfluss zu schließen. Weiterhin lernen die Chinesen in der Schule nicht Stalinismus sondern Maoismus und Kommunismus, wobei der Maoismus nur ein abgewandelter Kommunismus ist. Das lernen sie übrigens noch heute. Das heißt die haben da so eine merkwürdige Mischung aus hartem Kapitalismus und einem Kommunismus, so dass es Arbeit gibt für jeden Furz. Da wird man sogar fürs rumstehen bezahlt und an einigen Stellen sind zu viele Arbeiter für die Arbeit. Das ist ein Kommunistischer Aspekt. Ich war vor kurzem 2 Wochen in Peking und habe das miterlebt.
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Re: Gottes Jahrhundert?

Beitragvon Vollbreit » Do 28. Jun 2012, 11:52

xander1 hat geschrieben:Vollbreit:
Habe mir deinen Link durchgelesen und nichts gefunden was meiner Grundaussage widerspricht.


Eine Grundaussage habe in der Andeutung man möge sich doch mal die Situation im Mittelalter anschauen, ehrlich gesagt gar nicht erkennen können.
Ich dachte das sei so ein assoziativer Hinweis darauf, dass im Mittelalter ja alles findter und zurückgeblieben sei, lauter dumme, ungewaschene Leute, die ständig Angst hatten über den Rand der Erde zu fallen und die vor allem darum, weil sie solche Tölpel waren, ihr Heil in der Religion suchten.

Aber so hast Du es ja dann wohl nicht gemeint.
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