fopa hat geschrieben:Alte Menschen und kleine Kinder werden seitens der Kirchen gerne vorgeschoben, um ihre Einrichtungen zu verteidigen. Sicherlich sind die Verteidiger kirchlicher Einrichtungen auch von der Richtigkeit und Notwendigkeit der staatlichen Förderungen überzeugt. Meiner Ansicht nach sollten aber solche 'Argumente' kritische und freiheitlich denkende Bürger nicht davon abhalten, die Förderung absolutistischer Religionen in Frage zu stellen und anzuprangern.
Ich bin da völlig undogmatisch, frage mich nur, wann denn endlich endlich endlich, nach den Endlosbekundungen, um ein guter Mensch zu sein, brauche man keine Religion und schon gar keine Kirche mal diesbezügliche Taten folgen.
Wir brauchen dringend Altenheime, Kitas und vor allem Geld dafür und für das Pflegepersonal. Die tolle Idee mit den Kitas kam ja nicht aus Kirchenkreisen.
Komischerweise ist es dann aber doch so, dass die Begeisterung schnell zu sinken scheint, wenn die Kohle nicht fließt.
Da schanzt man sich die Pöstchen zu und feilscht um jeden Cent, ausbaden müssen es diejenigen die ganz unten in der Hierarchie stehen, die Patienten/Einwohner/Betreuten.
Zappa hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:... dann weiß ich nicht wie man von denen gleichzeitig einen katholischen Lebenswandel einfordern kann.
Und meiner Meinung nach geht den Arbeitgeber der Lebenswandel halt einfach nichts an. Wenn der muslimische Arzt der besserer ist und die kopftuchtragende Krankenschwester ebenfalls, dann werden halt die eingestellt. Was habe ich von einem Chirurgen, der meine Op versaut, danach aber vortrefflich den Rosenkranz beten kann?
Vielleicht habe ich mich da falsch ausgedrückt: Die sind längst eingestellt.
Die Grundsatzkritik, dass den Arbeitgeber der Lebenswandel nichts angeht, kann ich teilen. Nur ist es mir da fast noch lieber das wird offen gehandhabt, als so verdruckst, wie es mit den Beamtenkarrieren ist. Natürlich
muss niemand in die Partei eintreten, sondern nur dann, wenn er den Posten haben will. Und es muss auch niemand in den Schützenverein, zum Golfen oder neuerdings wieder hipp, einen Jagdschein machen … es ist halt nur besser für die Karriere.
Und das geschieht alles auf freiwilliger Basis, ganz ohne jeden Zwang.
Wenn Du mich fragst, ob ich das gut finde: Nein. Aber es wird zur Doppelmoral, wenn man meint, dies sei ein Problem, was es nur bei der Kirche gibt. Den „Dresscode“ gibt es in sehr sehr vielen Lebensbereichen.
Zappa hat geschrieben:Das Thema ist natürlich noch subtiler. Hier werden mit Sozialversicherungsbeiträgen aller (also auch der Mehrheit der nicht-religiösen) Arbeitgeber gefördert, die sich erdreisten ihr Mitarbeiter nach weltanschaulichen Maßstäben zu selektieren. Das geht gar nicht!
Das kann ich als Kritik durchaus als berechtigt ansehen.
Nur, wer tut das nicht? Wenn man mit einem türkischen Namen nicht zur Firma passt, was ist das anderes? Frag mal Sparkassenangestellte, welchem Regime die unterworfen sind. Frag mal junge Assistenzärztinnen, die sehr genau wissen, dass und wo es karrierefördernd ist, wenn der Rock ein weniger kürzer ist, weil sie dann den Sprung in die Privatklinik des Chefarztes irgendwie besser schaffen.
Wo Du so etwas nicht findest, sind vermutlich große Firmen, mit einer Forschungsabteilung, in der auch Leute mit 3 Augen und 200kg Lebendgewicht ihre Chance kriegen. Oder eben im Pool der Geringqualifizierten wo nur Akkord zählt: Billig und willig. Hier sind soziale Randgruppen sogar ausdrücklich erwünscht, weil man die besser auspressen kann.