Zur Naturalismuskritik

Re: Zur Naturalismuskritik

Beitragvon Zappa » Fr 24. Mai 2013, 17:03

ujmp hat geschrieben:
Zappa hat geschrieben:Eine berechtigte Frage ist aber, ob supranaturalistische Hypothesen bei der Beantwortung nicht-naturwissenschaftlicher Fragen so einfach dem Rasiermesser zum Opfer fallen können ...

Das sollten wir mal in Angriff nehmen! Sag mal bitte ein Beispiel...


Ein gutes Beipiel ist IMHO ein Hauptthema dieses Blogs: Religion. Der Glaube an übernatürliche Dinge, scheint eine anthropologische Konstante zu sein. Selbst Atheisten haben ein Interesse an übernatürlichen Begriffen wie "Gott", die sich nicht zwanglos aus den Notwendigkeiten ihres alltäglichen Lebens ableiten lassen.

Ist eine rein naturalistische Beschreibung des Menschen oder - noch schwieriger - menschlicher Gemeinschaften deswegen nicht zwangsläufig defizitär reduktionistisch?
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Re: Zur Naturalismuskritik

Beitragvon ujmp » Sa 25. Mai 2013, 06:48

Zappa hat geschrieben:
Ist eine rein naturalistische Beschreibung des Menschen oder - noch schwieriger - menschlicher Gemeinschaften deswegen nicht zwangsläufig defizitär reduktionistisch?


Ich will nochmal betonen, dass ich das supernaturalitische Paradigma nicht ablehne, weil es zu viele Entitäten oder so etwas beinhaltet. Ich lehne auch die Wünschlerutentheorie nicht ab, weil sie evtl. zu viele Entitäten enthält, sondern - schlicht - weil sie falsch ist. Fast alle Argumente für solche Theorien sind mehr oder weniger offensichtliche Denkfehler, nicht selten absichtlicher Betrug. Auch die Argumente für "Gott" sind durchweg Argumente ad ignorantiam! Sie faseln von "Dunkler Materie" und "Information" oder irgend so etwas, wovon kaum jemand wirklich etwas versteht und als Antwort auf diese Rätsel, die übrigens das Ergebnis fleißigen wissenschaftlichen Forschens sind, ziehen sie dann eine komplett aus der Luft gegriffene Erklärung aus dem Ärmel: "Gott". Das ist mein Problem mit dem Supernaturalismus. Seine Erklärungen sind durchweg willkürlich und wo sie nicht inhaltslos sind, fast immer leicht zu widerlegen.

Eine "anthropologische Konstante" ist das Nichtwissen. Eine zentrale Frage scheint mir zu sein, wie wir mit unserem Nichtwissen umgehen.


Zappa hat geschrieben:Ein gutes Beipiel ist IMHO ein Hauptthema dieses Blogs: Religion. Der Glaube an übernatürliche Dinge, scheint eine anthropologische Konstante zu sein. Selbst Atheisten haben ein Interesse an übernatürlichen Begriffen wie "Gott", die sich nicht zwanglos aus den Notwendigkeiten ihres alltäglichen Lebens ableiten lassen.


Was meinst du mit "ableiten"? "Gott" lässt sich überhaupt nicht aus dem Leben ableiten, schon gar nicht zwanglos. Er wird einfach zwanglos postuliert.
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