Zappa hat geschrieben:
Ist eine rein naturalistische Beschreibung des Menschen oder - noch schwieriger - menschlicher Gemeinschaften deswegen nicht zwangsläufig defizitär reduktionistisch?
Ich will nochmal betonen, dass ich das supernaturalitische Paradigma nicht ablehne, weil es zu viele Entitäten oder so etwas beinhaltet. Ich lehne auch die Wünschlerutentheorie nicht ab, weil sie evtl. zu viele Entitäten enthält, sondern - schlicht - weil sie
falsch ist. Fast alle Argumente für solche Theorien sind mehr oder weniger offensichtliche Denkfehler, nicht selten absichtlicher Betrug. Auch die Argumente für "Gott" sind durchweg Argumente
ad ignorantiam! Sie faseln von "Dunkler Materie" und "Information" oder irgend so etwas, wovon kaum jemand wirklich etwas versteht und als Antwort auf diese Rätsel, die übrigens das Ergebnis fleißigen
wissenschaftlichen Forschens sind, ziehen sie dann eine
komplett aus der Luft gegriffene Erklärung aus dem Ärmel: "Gott".
Das ist mein Problem mit dem Supernaturalismus. Seine Erklärungen sind durchweg willkürlich und wo sie nicht inhaltslos sind, fast immer leicht zu widerlegen.
Eine "anthropologische Konstante" ist das Nichtwissen. Eine zentrale Frage scheint mir zu sein, wie wir mit unserem Nichtwissen umgehen.
Zappa hat geschrieben:Ein gutes Beipiel ist IMHO ein Hauptthema dieses Blogs: Religion. Der Glaube an übernatürliche Dinge, scheint eine anthropologische Konstante zu sein. Selbst Atheisten haben ein Interesse an übernatürlichen Begriffen wie "Gott", die sich nicht zwanglos aus den Notwendigkeiten ihres alltäglichen Lebens ableiten lassen.
Was meinst du mit "ableiten"? "Gott" lässt sich
überhaupt nicht aus dem Leben ableiten, schon gar nicht
zwanglos. Er wird einfach zwanglos
postuliert.