AAy hat geschrieben:Ein Allsatz ist nicht verifizierbar.
Dann ist auch der Allsatz "Alle Allsätze sind nicht verifizierbar" nicht verifizierbar.
AAy hat geschrieben:Ein Allsatz ist nicht verifizierbar.
sharif hat geschrieben:Das Leib-Seele-Problem ist in meinen Augen ein Scheinproblem, ausgelöst durch die Verwendung von fehlerhaften Begriffen.
Myron hat geschrieben:sharif hat geschrieben:Das Leib-Seele-Problem ist in meinen Augen ein Scheinproblem, ausgelöst durch die Verwendung von fehlerhaften Begriffen.
Was wären denn dann die fehlerlosen Begriffe, die das angebliche Scheinproblem aus der Welt schaffen?
AAy hat geschrieben:Wenn dein Beitrag etwas nützen soll, möchtest du noch mitteilen, auf wen du dich beziehst, und welche Begriffe warum fehlerhaft sind. Da man das Körper-Geist heute sowieso so faßt, daß mit Geist das Bewußtsein im Sinne von cogito ergo sum gemeint ist und keine transzendete Seele, weiß ich nicht, wo das Problem sein soll. Man kann auch mit einem derartigen Modell ein postmortales Leben konstruieren.
AAy hat geschrieben:In jeder SciFi-Serie werden Bewußtseine aus Hirnen in andere Hirne und in Computer geladen wie eine Datei von der Festplatte auf Diskette. Also könnte auch ein vom Hirn erzeugtes Bewußtsein prinzipiell nach dem Körpertod fortbestehen.
Myron hat geschrieben:AAy hat geschrieben:Dir zufolge gibt es nur Körper-Körper-Verursachungen, weil Kausalität an Energieübertrag gebunden ist. Das Bewußtsein ist dann überhaupt nicht verursacht, es gibt nur Bewegungen von Ionen und Molekülen in unseren Körper und sonst nichts. Das Bewußtsein ist dann insgesamt eine Täuschung.
Das Bewusstsein ist durchaus nichts Irreales; aber den physikalistischen Identitätstheoretikern zufolge ist das Verhältnis zwischen den Gehirnvorgängen und den geistig-seelischen Vorgängen in der Tat kein kausales. Denn wenn die Ereignisse A und B identisch sind, dann kann A logischerweise nicht die Ursache von B sein.
Myron hat geschrieben:AAy hat geschrieben:Bewußtsein ist für Selbstbezug überflüssig. Das beweist jeder datenverarbeitender Computer, der etwas über sich selbst aussagt.
Ein Computer ist kein Subjekt, und Bewusstein ist nicht gleich Selbstbewusstsein.
AAy hat geschrieben:Myron hat geschrieben:Im Übrigen können die Bewusstseinsvorgänge nicht von den sie erzeugenden Hirnvorgängen abgezogen und letztere beibehalten werden.
Warum nicht?
Weil die bewusstseinserzeugenden Hirnvorgänge mit naturgesetzlicher Notwendigkeit mit seelischen Erscheinungen einhergehen.
Myron hat geschrieben:AAy hat geschrieben:Ein Allsatz ist nicht verifizierbar.
Dann ist auch der Allsatz "Alle Allsätze sind nicht verifizierbar" nicht verifizierbar.
sharif hat geschrieben:AAy hat geschrieben:Wenn dein Beitrag etwas nützen soll, möchtest du noch mitteilen, auf wen du dich beziehst, und welche Begriffe warum fehlerhaft sind. Da man das Körper-Geist heute sowieso so faßt, daß mit Geist das Bewußtsein im Sinne von cogito ergo sum gemeint ist und keine transzendete Seele, weiß ich nicht, wo das Problem sein soll. Man kann auch mit einem derartigen Modell ein postmortales Leben konstruieren.
Die Formel "cogito ergo sum" finde ich vollkommen mangelhaft, denn cogito kann durch jedes andere Wort ersetzt werden, wie z.B. ich sehe, also bin ich.
Wo da bitte sehr die grundphilosophische Idee sein soll, bleibt mir verborgen.
Ansonsten sind die Begriffe Leib und Bewusstsein genau deshalb fehlerhaft, da es sie nicht in der Form gibt, wie man gerne meint.
AAy hat geschrieben:In jeder SciFi-Serie werden Bewußtseine aus Hirnen in andere Hirne und in Computer geladen wie eine Datei von der Festplatte auf Diskette. Also könnte auch ein vom Hirn erzeugtes Bewußtsein prinzipiell nach dem Körpertod fortbestehen.
Soll dies ernsthaft gemeint sein?
AAy hat geschrieben:Du hast Descartes nicht richtig studiert. Natürlich kannst immer "Ich denke, daß A, also bin ich." schließen. Versteht man sehen als Bilder von der angeblichen Welt im Bewußtsein, dann ist sehen eine Form des Denkens.
Aber:
1. "daß A" ist überflüssig.
2. A kann falsch sein. So könnte es sein, daß es keine Welt gibt, und daß alles, was du siehst, nicht real ist.
Verstehst du unter sehen, daß in deinem Auge ein optisch-physiologischer Prozeß vor sich geht, dann ist der Schluß zu kurz. Denn bevor Descartes "cogito ergo sum" schließt, hat er bemerkt, daß auch seine objektive und subjektive Körperwahrnehmung und somit seine Annahmen, daß er ein Auge habe, daß Licht aus der Welt in sein Auge fällt und ihm ein wahres Bild der Welt liefert, bezweifelbar ist. Vielleicht ist er nur ein Hirn im Tank oder eine Simulation auf der Maschine eines gänzlichen unbekannten Akteurs (bei Descartes heißt das noch böser Dämon)?
Wenn man über Leib-Geist-Probleme disputieren will, sollte man wenigstens die Grundlagen kennen ...
sharif hat geschrieben:In jeder SciFi-Serie werden Bewußtseine aus Hirnen in andere Hirne und in Computer geladen wie eine Datei von der Festplatte auf Diskette. Also könnte auch ein vom Hirn erzeugtes Bewußtsein prinzipiell nach dem Körpertod fortbestehen.
sharif hat geschrieben:Beweis das Gegenteil, nämlich daß das Bewußtsein prinzipiell untransferierbar ist.
sharif hat geschrieben:Die Formel "cogito ergo sum" finde ich vollkommen mangelhaft, denn cogito kann durch jedes andere Wort ersetzt werden, wie z.B. ich sehe, also bin ich.
AAy hat geschrieben:Myron hat geschrieben:Das Bewusstsein ist durchaus nichts Irreales; aber den physikalistischen Identitätstheoretikern zufolge ist das Verhältnis zwischen den Gehirnvorgängen und den geistig-seelischen Vorgängen in der Tat kein kausales. Denn wenn die Ereignisse A und B identisch sind, dann kann A logischerweise nicht die Ursache von B sein.
Das ist aber nicht sehr schlüssig.
Naturalisten argumentieren nämlich oft so, daß das Bewußtsein vom Hirn erzeugt wird.
AAy hat geschrieben:Für diese Annahme gibt es viele gute Gründe: (...)
AAy hat geschrieben:1. Die ganz verschiedenen Perspektiven oder Erfahrungsweisen, a) als Bewußtsein zu denken, und b) ein Hirn anzuschauen und Nervenimpulse zu messen. Da man beides korrelieren kann, sind Bewußtsein und Hirn vielleicht Teil eines gemeinsamen Ganzen, aber genausowenig identisch wie der Rüssel und das Bein eines Elefanten.
AAy hat geschrieben:2. Die Naturgeschichte sagt: Erst gab es nur Körper, diese haben sich in der Evolution entwickelt, und dabei entstanden auch denkende Wesen. Demnach wäre Bewußtsein ein Folge von körperlichen Zuständen.
AAy hat geschrieben:3. Wird das Gehirn beschädigt, so ändern sich die Gedanken (siehe 12jährige Tochter mit Unfall). Also sind die Gedanken eine Folge der Physis.
AAy hat geschrieben:4. Nach Roth treten bewußte Gedanken zeitversetzt zu den korrelierenden Nervenimpulsen auf. Sie sind also nicht identisch, sondern bewirkt, sonst wären sie gleichzeitig.
Myron hat geschrieben:Descartes verwendet "cogito" in einem umfassenderen Sinn:
"Für Descartes jedoch bedeuten 'cogitatio' und 'pensée' jeden Bewusstseinszustand und jede Bewusstseinstätigkeit überhaupt: es kann sich genauso gut um eine Wahrnehmung handeln (zumindest in ihren rein psychischen Aspekten) oder um einen Willensakt als auch um ein Urteil oder eine Überzeugung oder eine wissenschaftliche Frage."
AAy hat geschrieben:Um für sich selbst zu sorgen, braucht aber auch ein Organismus nur Selbstbezug. Subjektivität, Bewußtsein und Selbstbewußtsein sind da ganz überflüssig.
AAy hat geschrieben:Myron hat geschrieben:Weil die bewusstseinserzeugenden Hirnvorgänge mit naturgesetzlicher Notwendigkeit mit seelischen Erscheinungen einhergehen.
Das ist kontingent.
sharif hat geschrieben:Könnte man demnach seinen Ausspruch zu "Ich habe Bewusstsein, also bin ich existent." umformen?
Myron hat geschrieben:sharif hat geschrieben:Könnte man demnach seinen Ausspruch zu "Ich habe Bewusstsein, also bin ich existent." umformen?
Ja, im Grunde schon.
sharif hat geschrieben:Was meint Descartes denn mit Existenz?
Das er irgendwo in irgendeiner Welt existiert?
sharif hat geschrieben:Hmm ... bin ratlos, wie das Existenzprädikat aussehen soll. (Oder verwendest du eher den Existenzquantor?)
Myron hat geschrieben:Dass er als denkendes Ding wirklich, d.i. keine bloße Einbildung ist.
Sein Argument ist ja gerade, dass er selbst als (immaterieller) Träger von Einbildungen und Vorstellungen (Bewusstseinsinhalten) kein bloßes Scheinding sein kann.
Myron hat geschrieben:Ich verwende sowohl das Existenzprädikat als auch den Existenzquantor, wobei es keinen semantischen Unterschied macht, ob man sagt "Ich bin" oder "Es gibt jemand, der ich ist".
Generell besteht folgende logische Beziehung zwischen den beiden:
E!x <-> Ey(x = y)
"x existiert genau dann, wenn es etwas/jemand gibt, das/der (mit) x (identisch) ist."
sharif hat geschrieben:Myron hat geschrieben:Ich verwende sowohl das Existenzprädikat als auch den Existenzquantor, wobei es keinen semantischen Unterschied macht, ob man sagt "Ich bin" oder "Es gibt jemand, der ich ist".
Generell besteht folgende logische Beziehung zwischen den beiden:
E!x <-> Ey(x = y)
"x existiert genau dann, wenn es etwas/jemand gibt, das/der (mit) x (identisch) ist."
E!x ist doch überhaupt keine Aussage, kann also doch keinem Wahrheitswert zugeordnet werden, weshalb die logische Äquivalenz falsch ist.
sharif hat geschrieben:Und wo ist das Prädikat?
Myron hat geschrieben:sharif hat geschrieben:Und wo ist das Prädikat?
=> "E!" wie "existiert"
Ax(E!x <-> Ey(x = y))
sharif hat geschrieben:Myron hat geschrieben:sharif hat geschrieben:Könnte man demnach seinen Ausspruch zu "Ich habe Bewusstsein, also bin ich existent." umformen?
Ja, im Grunde schon.
Hm...
Damit komm ich wiederum zu einem anderen Problem.
Was meint Descartes denn mit Existenz?
Das er irgendwo in irgendeiner Welt existiert?
Oder will er damit sagen, dass man selber die Welt ist?
Aber Idealist ist er ja auch nicht?
Hmm ... bin ratlos, wie das Existenzprädikat aussehen soll.
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