ujmp hat geschrieben:fopa hat geschrieben:Doch die strukturellen Eigenschaften des Systems kommen nicht aus einem abstrakten, platonischen Raum der Strukturen, sondern von den Dingen, aus denen das System besteht.
Das wird aber schwierig zu sagen, wie diese Strukturen "von den Dingen" herkommen. Man landet dann vermutlich bei einem platonischen Informationsbegriff. Ich würde daher lieber sagen, Strukturen sind Dinge. Was meinst du nämlich mit "Ding"? - Eine Struktur!
In der Ontologie werden Dinge im engeren Sinn (Objekte/Substanzen) von Eigenschaften (Attributen) und Beziehungen/Verhältnissen (Relationen), und damit auch von Strukturen unterschieden. Objekte sind keine Relationen, sondern Relata, d.h. diejenigen Entitäten, die in bestimmter Weise aufeinander bezogen sind oder sich in bestimmter Weise zueinander verhalten.
Eine Struktur ist ein Beziehungsgefüge, eine Gruppe oder Menge von Beziehungen. Bei materiellen Systemen sind das Ort- und Abstandsbeziehungen sowie Kraft- und Wechselwirkungsbeziehungen (bei Molekülen chemische Bindung genannt).
Materielle Systeme entstehen durch das Spiel der Naturkräfte. Die Physik kennt derzeit vier grundlegende Kräfte:
1. die schwache Kraft (ist für die radioaktiven Prozesse verantwortlich)
2. die starke Kraft (hält die Quarks in den Protonen und Neutronen und diese wiederum in den Atomkernen zusammen)
3. die elektromagnetische Kraft (hält die Atome, d.h. die Atomkerne und die Elektronen, sowie die Moleküle zusammen)
4. die Schwerkraft (hält die Materie in den Planeten und Sternen sowie die Galaxien und Galaxienhaufen zusammen)