Myron hat geschrieben:Gute Fragen!
Wie können körperlose Engel oder Seelen im Himmel einander wahrnehmen und miteinander kommunizieren?
Die Antwort "Auf irgendeine übersinnliche Weise" ist nichtssagend.
Myron hat geschrieben:Die Sinnhaftigkeit und Verständlichkeit der mathematischen Begriffe ist unabhängig vom wirklichen Dasein mathematischer Gegenstände. Die Bedeutung einer fiktiven Geschichte hängt ja auch nicht vom wirklichen Dasein der Dinge oder Personen ab, von denen sie handelt.
Myron hat geschrieben:
Das Haben von Bewusstsein besteht in nichts anderem als im Haben von Empfindungen, Gefühlen, Stimmungen, Gedanken oder Vorstellungen.
Das Besondere an diesen Körpervorgängen ist, dass sie sowohl eine objektive als auch eine subjektive Dimension aufweisen, was nicht auf alle Körpervorgänge zutrifft. Sie sind nicht nur, sondern sie erscheinen auch ihrem Träger (in einer ihre Materialität verschleiernden Art und Weise).
Myron hat geschrieben: Wenn die natürliche evolutionäre Entstehung von Geist/Bewusstsein mysteriös erscheint, dann erscheint das übernatürliche Zustandekommen einer Leib-Seele-Verbindung im substanzdualistischen Sinne wesentlich mysteriöser.
Myron hat geschrieben:
Die Begriffe <Bewusstsein>, <Geist>, <Gemüt>, <Seele> beziehen sich nicht auf selbstständige Dinge, sondern auf die Gesamtheit der psychischen (psychophysischen) Eigenschaften und Fähigkeiten, die ein bewusstes körperliches Lebewesen besitzt, trägt.
Myron hat geschrieben: Du glaubst also, dass alle Pflanzen Gefühle haben? [...]
Myron hat geschrieben: Ich wüsste nicht, wieso es grundsätzlich unmöglich sein sollte, dass ein künstliches Nervensystem in einem künstlichen Organismus Bewusstseinszustände hervorbringt. Alle natürlichen und künstlichen Dinge sind aus physischen und chemischen Elementen zusammengesetzt.
Myron hat geschrieben:
Leben ist genauso wenig eine immaterielle "Essenz" wie Geist/Bewusstsein, sondern schlicht eine bestimmte Organisationsform der Materie. Es gibt keine unüberbrückbare ontologische Kluft zwischen unbelebter, belebt-unbeseelter und belebt-beseelter Materie, da alle materiellen Systeme aus physischen und chemischen Elementen bestehen, die aus ein und demselben Bausatz der Natur stammen.
Myron hat geschrieben:
Ein solches Zusammenwirken wäre völlig unbegreifbar und unerklärlich—ein übernatürliches Wunder.
Es ist ja schon sehr fraglich, ob es überhaupt Sinn macht, Nichtlebewesen und insbesondere nichttierischen Lebewesen Bewusstsein zuzuschreiben.
Myron hat geschrieben: Es mag schon sein, dass sich nicht genau ermitteln lässt, bei welcher Tierart Bewusstsein zum ersten Mal aufgetaucht ist [...]; aber das ändert nichts an der wohlbegründeten evolutionsbiologischen Annahme, dass es eine solche Tierart gibt bzw. gegeben hat.
Myron hat geschrieben: Was die angebliche Gehirn- oder Nervensystemunabhängigkeit von Bewusstseinsvorgängen betrifft, so widersprechen sämtliche neurologisch-psychologischen Erkenntnisse dieser Annahme.
Myron hat geschrieben: Gott ist, falls er ist!
Myron hat geschrieben: Was suchen die Menschen denn seit Urzeiten? Etwa den Gott des christlichen Monotheismus? Wohl kaum!
Du gehst davon aus, dass es schon immer einen im Wesentlichen einheitlich charakterisierten "Suchgegenstand" gegeben hat. Doch das ist mitnichten der Fall. Es gibt weltweit unzählige unterschiedliche Vorstellungen von Gottheiten oder dem Göttlichen, die man unmöglich alle in einen Topf mit dem Aufkleber "Gott" werfen kann.
Shine hat geschrieben: Je materialistischer die Einstellung und die Ablehnung einer immateriellen Existenz ist, desto abgestumpfter wird auch das natürliche Wahrnehmungsvermögen dafür. Auch hierzu braucht es Übung: Wer sich immer die Augen verbindet, erblindet.
Myron hat geschrieben: Darauf einen Schopenhauer:
"Die Religionen sind wie die Leuchtwürmer: Sie bedürfen der Dunkelheit, um zu leuchten."
Der Nachweis eines angeborenen Hangs zum Glauben an das Schalten und Walten übernatürlicher (persönlicher) Akteure in der Welt würde meiner Meinung nach eher den Naturalismus bestätigen, der darin nichts weiter als eine natürliche Neigung des "kindlichen", d.h. vorphilosophisch-vorwissenschaftlichen Geistes zu anthropomorphisch-anthropozentrischen Weltdeutungen und naiven personalistischen Erklärungen von Naturphänomenen sähe. Diese urtümlichen Denkweisen stammen aus einer Zeit, als der Begriff eines unbewusst und eigengesetzlich, d.i. selbstständig-selbsttätig ablaufenden Naturvorganges noch nicht gebildet war.
Myron hat geschrieben:
Nein, ich spreche nicht von „raumunabhängige Zeit“ und auch nicht von Physik. Die Ewigkeit ist zeitlos und Gott hat mit Physik nichts gemeinsam.
Shine hat geschrieben: Wie C. S. Lewis so treffend sagt, Unsinn bleibt auch dann Unsinn, wenn man ihn auf Gott bezieht.
Der Begriff eines zeitlosen Geistes ist, wie gesagt, unsinnig.
Shine hat geschrieben:
Ja eben: jenseits unseres sensorischen Wahrnehmungsvermögens, jenseits unseres beschränkten Vorstellungshorizonts. Davon ist die Existenz Gottes wie gesagt aber nicht abhängig. Es ist ganz gleichgültig, wo oder wie ich ihn mir vorstelle.
Myron hat geschrieben: Du kannst unter "Gott" gerne "das Transzendente" verstehen. Doch darauf lässt sich keine supernaturalistische Theologie aufbauen, denn es könnte ja genauso gut sein, dass das Transzendente die fundamentale Natur der Materie ist.
Myron hat geschrieben: Die Urform der Materie ist mir unbekannt, aber ich betrachte das Materie-Energie-Raum-Zeit-System als ein einheitliches Gebilde, das sich in nichts anderem befindet. Der Begriff <Weltkörper> kommt mir in den Sinn.
(Die bekannte vierdimensionale Raumzeit könnte natürlich in eine höherdimensionale Raumzeit eingebettet sein. Wenn ich von der Raumzeit spreche, dann meine ich damit jedenfalls nicht unbedingt nur die 4D-Raumzeit, sondern die ?D-Raumzeit, je nachdem, wie viele räumliche und zeitliche Dimensionen es insgesamt gibt.)
Myron hat geschrieben:Jenes angebliche "Mehr" könnte ganz natürlich, ganz materiell sein.
Myron hat geschrieben: Wie ein reiner Geist, insbesondere ein außerraumzeitlicher, irgendetwas in der raumzeitlichen, körperlichen Welt bewirken könnte, vermag weder die Wissenschaft noch die Theologie zu erklären.
Myron hat geschrieben:Erstens unterscheiden viele Philosophen zwischen Materialismus und Naturalismus, und zweitens setzen die Erfahrungswissenschaften den metaphysischen Materialismus bzw. Naturalismus nicht voraus, wenngleich ihre Erkenntnisse und Erfolge auf die Wahrheit des Materialismus bzw. Naturalismus hindeuten.
Es gibt, wie gesagt, auch eine empirische Parapsychologie, die "paranormale" Phänomene untersucht—bislang ohne irgendein positives Ergebnis!
Warum gibt es eigentlich keine spezielle Übernaturwissenschaft? Der Hauptgrund dürfte sein, dass die Supernaturalisten außerstande sind, eine spezielle Epistemologie und Methodologie zur Erforschung einer immateriellen Übernatur zu entwickeln.
Myron hat geschrieben:Ich habe bereits mehrmals darauf hingewiesen, dass es in der Natur nicht nur Zufälligkeiten, sondern auch Notwendigkeiten gibt.
Myron hat geschrieben:Was höchst naiv und simpel ist, ist dein Glaube, dass die Urmaterie außerstande sei, aus sich heraus etwas Neuartiges hervorzubringen. Wenn dem so wäre, dann wäre die Natur in der Tat absolut unkreativ. Aber dem ist nicht so! [...]
Shine hat geschrieben:Ich war jedoch selbst einmal durchaus bereit gewesen, ein naturalistisches Denken anzunehmen. Aber dann haben mich eigene Erfahrungen, aber auch solche, die mir aus meinem nächsten Umkreis bekannt wurden, zu einer absolut anderen Überzeugung geführt.
Myron hat geschrieben:Das müssen aber sehr komische Erfahrungen sein…
Shine hat geschrieben:
Der Mensch hat sich schon immer als eine Geist/Körper-Einheit wahrgenommen, bestehend also aus Geist und Materie. Dies ist ein intuitives Wissen des Menschen um sich selbst. Der „Glaube“ an die Materie ist recht jung und ist mit den Erkenntnissen der Wissenschaft der letzten 200 Jahre gewachsen.
ujmp hat geschrieben:Mit dieser Denkweise ignorierst du, dass der Mensch sich irren kann. Er kann sich auch "schon immer" geirrt haben und er kann sich auch intuitiv irren.
Grotemson hat geschrieben:folgt nicht, dass man grundsätzlich über nichts mehr rational debattieren kann. Auch aus der Annahme, dass nichts gewiss ist, folgt diese Konklusion nicht.
Mark hat geschrieben:Und warum GENAU folgt das NICHT ? Kannst Du das beweisen ?
Shine hat geschrieben:Ein Steinhaufen formt sich nicht allein zu einem Haus, Klänge nicht einfach zu Musik. Und was im Kleinen gilt, gilt auch im Großen.
Shine hat geschrieben:Der Mensch hat sich schon immer als eine Geist/Körper-Einheit wahrgenommen, bestehend also aus Geist und Materie. Dies ist ein intuitives Wissen des Menschen um sich selbst.
Shine hat geschrieben:Der „Glaube“ an die Materie ist recht jung und ist mit den Erkenntnissen der Wissenschaft der letzten 200 Jahre gewachsen.
Shine hat geschrieben:Trotzdem „weiß“ die Wissenschaft eben noch viel zu wenig, gerade auch über die Materie.
Shine hat geschrieben:So wird z.B. aus Gründen der kritischen Energiedichte auch eine Dunkel Materie vorausgesetzt, die aber keiner bisher feststellen konnte. Hingegen wird die uns „bekannte“ Materie um so „unschärfer“, je genauer man sie betrachten will, was einige Wissenschaftler sogar dazu bringt anzunehmen, dass es gar keine Materie gibt!
Shine hat geschrieben:Wenn die Naturwissenschaft also noch weit davon entfernt ist, viel über die Natur zu wissen, wie will sie dann erst etwas über den Geist sagen?
Shine hat geschrieben:Gerade hinsichtlich des Bewusstseins vermutet die Wissenschaft nur, ... nimmt an... Konkrete Erkenntnisse hat sie nicht einmal ansatzweise! Kann sie auch keine haben.
Shine hat geschrieben:Wir „haben“ nicht Bewusstsein, wir „sind“ Bewusstsein.
Shine hat geschrieben:Gedanken sind so real, dass man sich von ihnen „gefangen“ nehmen lassen, also so konzentriert sein kann, dass sogar Sinneseindrücke nicht mehr aufgenommen werden. Man kann sich regelrecht von diesen abkoppeln. In tiefer Konzentration nehmen wir unsere Umwelt fast nicht mehr wahr, obwohl unsere Augen und Ohren perfekt funktionieren.
Shine hat geschrieben:Es ist also der Geist, der auf den materiellen Körper Einfluss hat, und nicht umgekehrt. Wir wissen, dass Angst und psychischer Stress krank machen kann und ein aufgestelltes Gemüt bei der Heilung hilft. Auch hier sind es nicht einfach chemische Vorgänge im Gehirn, die wirken. Ein Gedanke, die Vorstellung von etwas Schrecklichem, ruft Herzklopfen hervor, die Vorstellung von einer köstlichen Speise lässt das Wasser im Mund zusammenlaufen, auch wenn gar keine Speise vorhanden ist.
Shine hat geschrieben:Auch wenn man mit Psychopharmaka auf Gehirnfunktionen Einfluss nehmen kann, ist es doch so, als hielte man z.B. ein Streichholz unter ein Thermometer: Es ist nur ein künstliches Einwirken, das auf die Wirklichkeit keinen Einfluss hat.
Shine hat geschrieben:Ich bestreite nicht die Auswirkungen eines kranken oder geschädigten Gehirns auf das Bewusstsein im wachen Zustand eines Menschen. Ich bin davon überzeugt, dass das Bewusstsein, solange das organische Leben andauert, mit der Materie assoziiert ist und durch diese konditioniert ist.
Shine hat geschrieben:Im Schlaf (ich nehme an, in der Phase des Tiefschlafs – aber in bestimmten Situationen auch im wachen Zustand) durchdringt es jedoch den „Nebel“ der Materie, der normalerweise die Wahrnehmung seiner immateriellen Existenz trübt.
Shine hat geschrieben:
Es ist schon kurios: Die Vorstellung, dass unsere Existenz durch Milliarden von Zufällen zustande gekommen ist soll glaubhafter sein als die Erlebnisse, die Milliarden von Menschen über Jahrtausende tagtäglich machen und gemacht haben.
Shine hat geschrieben:Ich spreche von den NTEs, von den Nahtoderlebnissen, die jedoch auch in anderen Situation erlebt werden können, bei denen die betroffenen Personen nicht in körperlicher Not sind. … Aber es gibt auch ernsthafte und objektive Absichten, dieses Phänomen zu erklären, …
Shine hat geschrieben:Ich hoffe, dass vernünftige Menschen dieser Art von Wissenschaft ebenso kritisch gegenüberstehen wie den Religionen und weiterhin - oder erneut - auf ihr „inneres“ Wissen vertrauen.
Shine hat geschrieben:Ich behaupte also weiterhin, dass Bewusstsein immer bewusst und nicht auf die Materie angewiesen ist, sondern sich auf die Materie „projiziert“ und sich mit ihr assoziiert.
Shine hat geschrieben:
Ich glaube, dass jedes organische Leben am Bewusstsein Teil hat.
Shine hat geschrieben:
Was verstehst du unter „künstlichem Organismus?“
Shine hat geschrieben:Geist/Bewusstsein/Leben hat mit Materie nichts gemein, verbindet sich aber für eine gewissen Zeit mit ihr zu einem Organismus. Es hinterlässt darin keine Spuren und es bedarf auch keiner „Schnittstellen“ im Gehirn. Wenn sich Geist/Bewusstsein/Leben von diesem Organismus definitiv trennt, zerfällt dieser wieder in seine „Bestandteile“.
Shine hat geschrieben:Ich weiß nicht was du unter „Nichtlebewesen“ verstehst. Ich zähle z.B. Steine und Roboter dazu. Aber ein Einzeller und ein Grashalm sind Leben, und jedes Leben hat Anteil am Bewusstsein. Womit ich nicht behaupten will, dass ein Einzeller und ein Grashalm denken können müssen wie Einstein ...
Shine hat geschrieben:Es handelt sich – wie bereits gesagt - bei diesen Erkenntnissen immer nur um „äußeres“ Erkennen. … Daher wird alles „innerlich“ Erlebte als nicht „wissenschaftlich beweisbar“ und „Hirngespinst“ abgetan.
Shine hat geschrieben:Wie gesagt, geht es mir hier nicht um Religion. Ich dachte, das sei klar. Ich habe wohl meinen Glauben. Aber ich erkenne auch in den anderen Glaubensrichtungen den Versuch, sich dem zu nähern, von dem wir instinktiv wissen, dass es ist. Ob es sich nun um das Nirwana der Buddhisten handelt oder ob heilige Bäume, die Sonne oder sonst dergleichen angebetet wird. Die Vorstellungen von „Gott“ - die Buddhisten kennen gar keinen, glauben aber an einer Erlösung aus dem Irdisch-Materiellen, das sie für Illusion halten (und vielleicht sogar recht haben!) - und die Art ihn zu benennen, sind sicher sehr verschieden und kurios. Aber die Suche der Menschen ist die selbe.
Shine hat geschrieben:Ich bin also auf der Suche nach Wahrheit, nicht nach blindem Glauben!
Shine hat geschrieben: Aber wie du wohl weißt, ist die Wissenschaft NICHT für die Wahrheit zuständig. Wissenschaft und Wahrheit haben gar recht wenig mit einander zu tun: Die Wissenschaft erklärt nur, WIE etwas geschieht, aber nicht WARUM.
Shine hat geschrieben:Das, was du „kindlich“ nennst, nenne ich „primitiv natürlich“ oder besser gesagt, instinktiv. Ein Instinkt, den eine noch primitive Wissenschaft den Menschen auszutreiben versucht. Der Mensch verliert somit den Boden unter den Füssen, seinen Halt.
Shine hat geschrieben:Der Mensch verfügt über ein „inneres“ Wissen, dass er mehr ist, als nur Materie. Es handelt sich also zuallererst um Spiritualität, erst dann um Glauben.
Shine hat geschrieben:Religionen werden dann zum Problem, wenn sie über weltliche Macht verfügen. Dann geht ihnen nämlich die Spiritualität verloren, weil sie Menschen anzieht, die weniger an Spiritualität als an Macht interessiert sind. Wenn Menschen mit Religionen über andere Macht ausüben, geht der Sinn der Religion verloren.
Shine hat geschrieben:Was verstehst du also unter Transzendenz? Ich selbst halte Gott ja gar nicht für „übernatürlich“! Gott ist selbstverständlich „natürlich“, er ist nur nicht materiell....
Myron hat geschrieben:Shine hat geschrieben:Wenn die Naturwissenschaft also noch weit davon entfernt ist, viel über die Natur zu wissen, wie will sie dann erst etwas über den Geist sagen?
Du solltest dich eher davor fürchten, dass die Naturwissenschaft noch mehr über die Natur der Natur herausfindet; denn die Ergebnisse würden dir im Hinblick auf das Leib-Seele-Verhältnis vermutlich nicht gefallen.
Shine hat geschrieben:Das was „anders“ ist, braucht auch andere Methoden. Weiter oben habe ich ja Websites von Institutionen angegeben, wo objektiv geforscht wird. Es sieht nicht ganz so ergebnislos aus, wie du es gerne darstellen möchtest.
Shine hat geschrieben:
Andererseits sind viele „wissenschaftliche“ Untersuchungen durchaus ideologisch gefärbt, auch und gerade von Atheisten.
Arathas hat geschrieben:klar kann man es beweisen.
Und zwar dadurch, dass wir gerade seit zwei Postings rational darüber debattieren, ob man rational darüber debattieren kann, auch wenn nichts gewiss ist. Über die zu beurteilende Frage lässt sich also rational debattieren. Daraus folgt, dass es mindestens eine Sache gibt, über die man rational debattieren kann, selbst wenn nichts gewiss ist, also ist "grundsätzlich über nichts mehr rational debattieren" falsch. Und wenn es nur die Frage nach rationaler Diskussion selbst ist, was dann noch zur (rationalen) Diskussion steht.
Q.E.D.
Myron hat geschrieben:Objektiv sieht die Situation wie folgt aus: [...]
Das Ergebnis dieser groß angelegten Studie ist also, dass es keinerlei wissenschaftliche Rechtfertigung für den Glauben an parapsychologische Phänomene gibt![...]
Myron hat geschrieben:Ich darf eine Frau zitieren, die viele Jahre ihres Lebens der parapsychologischen Forschung widmete und der man beileibe nicht vorwerfen kann, sie hätte diese von Anfang an vorurteilsbeladen betrieben – im Gegenteil:[...]
———
"Ich verbrachte 25 Jahre meines Lebens als Parapsychologin und spürte paranormalen Phänomenen wie Telepathie, Hellseherei, Geistern und Präkognitionen nach, ohne auf welche zu stoßen. Meine Abenteuer begannen 1970, als ich als Studentin in Oxford eine höchst erstaunliche außerkörperliche Erfahrung machte. Ich war hellwach und berichtete, was geschah: Mehr als zwei Stunden lang schien ich nicht von meinem Körper aus nach draußen zu blicken, sondern frei in der Welt umherzustreifen. Es begann mit ausgesprochen realistischen Flügen über Oxford und der landschaftlichen Umgebung, dann verwandelte sich das Erlebnis in seltsame Visionen und gipfelte in etwas, das ich nur als klassische mystische Erfahrung von Licht und Einssein beschreiben kann. Ich war nicht länger ein getrenntes Selbst, und das Universum war eins. Dieses Erlebnis schien realer als das wache Leben und irgendwie numinos und unsagbar (traditionelle Merkmale mystischer Erfahrungen). Der Eindruck war derart nachhaltig, dass er mich dazu brachte, jegliche vernünftige Karriere in der Physiologie oder Psychologie auszuschlagen und mich stattdessen der Parapsychologie zuzuwenden. Aus diesem dramatischen Erlebnis schloss ich Folgendes: (1) dass dieses Erlebnis nicht von der Wissenschaft erklärt werden konnte, die ich studierte; (2) dass meine Seele oder mein Geist oder mein Astralleib meinen physischen Körper verlassen hatte und ohne ihn funktionieren konnte; (3) dass deshalb ein Leben nach dem Tod möglich war; und (4) dass die Parapsychologie die Mittel besaß, all dies zu beweisen und die materialistische Wissenschaft zu Fall zu bringen. Es dauerte einige Jahrzehnte, bis ich erkannte, dass (1) stimmte und der Rest falsch ist.
Während jener Jahre entwarf und führte ich Dutzende von Telepathie-Experimenten durch, bei denen Leute in getrennten Räumen versuchen sollten, ohne Zuhilfenahme ihrer gewöhnlichen Sinne zu kommunizieren. Ich testete Zwillinge und Kleinkinder, ich brachte Leuten Phantasieübungen bei, ich versetzte sie in Trancezustände, und die Ergebnisse waren stets zufallsbedingt. Ich übernachtete in Geisterhäusern, untersuchte Poltergeister, ließ mich zur Hexe ausbilden, lernte das Lesen von Tarotkarten, testete Medien, und fand niemals irgendwelche überzeugenden Beweise für paranormale Phänomene. Stattdessen fand ich eine ganze Menge an Wunschdenken und Fehlinterpretationen, ein gehöriges Maß an Selbsttäuschung sowie einige Beispiele für glatten Betrug."[/i]
[© meine Übers.]
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste