ganimed hat geschrieben:Es gibt Unterschiede zwischen Taschenrechnern und Menschen, und zum Glück nennen wir deshalb Taschenrechner auch nicht Menschen, und umgekehrt. Aber nur weil es Unterschiede gibt, ist das Bewusstsein noch nicht etwas besonders, hat deshalb noch keine prinzipiell andere Qualität oder stellt eine ganz neue Kategorie dar. Dein Taschenrechnerargument (wenn es denn ein Argument sein sollte), überzeugt mich jedenfalls nicht von der Besonderheit des Bewusstseins.AgentProvocateur hat geschrieben:Wäre es etwas anderes, wenn mein Taschenrechner Erlebnisse hätte, anders im Vergleich dazu, als dass in ihm lediglich eine Informationsverarbeitung stattfindet? Ich meine: ja, das wäre etwas grundlegend anderes.
Genau. Das ist deine Meinung. Die du aber noch nicht begründet hast. Lass mal deine Argumente rüberwachsen, bitte. Was wäre das grundlegend andere? Jetzt sag nicht "das Erleben", denn das ist nicht grundlegend, sondern nur eine normale Eigenschaft. Genau wie wir ja auch nicht alle Eigenschaften des Taschenrechners haben.
mat-in hat geschrieben:Ohne die Möglichkeit sich bewußt zu entscheiden kann man einem Menschen seine Handlungen nicht "moralisch vorwerfen". Ein Teil unseres Strafrechts mag versuchen zukünftige Taten zu verhindern, aber ein großer Aspekt ist sehr emotional, es geht darum, den Täter zu "bestrafen" (nicht ihn zu etwas besserem zu bewegen) und darum, daß die Betroffenen das Gefühl bekommen, daß hier jemand zu Recht für seine "böse Entscheidung" büßt - also ein Rachegedanke.
mat-in hat geschrieben:Was wir ändern müssen ist nicht, aufzuhören zu bewerten, sondern anzufangen zu ergründen wie wir den tief verwurzelten Gedanken: "Der hat mir weh getan, wie sehr muß ich ihm weh tun, damit das gerecht ist" los werden und ersetzen durch etwas sinnvoll "hirngerechtes", das die Leute dazu bringt, solche Taten vielleicht gar nicht erst zu begehen.
mat-in hat geschrieben:Aber das ist doch Teil der Determinierenden Dinge: Welche Erfahrung du gemacht hast und wie du erwartest das Situationen in Zukunft ablaufen. Natürlich kann man das lernen, ändern, trainiert werden. Das ist doch, worauf ich hinaus will: Das wir dort anpacken und uns wirklich fragen: Was müssen wir ändern, damit diese Leute ihr "ungewünschtes" Verhalten ändern. Mit emotionsbeladenen Dingen wie Rache oder Buße ist da nicht viel weiterkommen. Natürlich kann man auch von "Abschreckung" oder "negativer Sanktionierung" ausgehen und kalkulieren. Aber es scheint verdammt viele Leute in den USA nicht zu stören, das sie dafür sterben werden wenn sie dies oder das tun und ich glaube die allerwenigsten Mörder wägen mögliche Konsequenzen ab... das funktioniert nur ganz, ganz schlecht.
Du hast es noch nie mit einer dementen und Tabletten abhängigen Person wie meiner Schwiegermutter mit 91 zu tun gehabt und produzierst schriftlichen Dummfug in allerhöchster Vollendung.AgentProvocateur hat geschrieben:mat-in hat geschrieben:Was wir ändern müssen ist nicht, aufzuhören zu bewerten, sondern anzufangen zu ergründen wie wir den tief verwurzelten Gedanken: "Der hat mir weh getan, wie sehr muß ich ihm weh tun, damit das gerecht ist" los werden und ersetzen durch etwas sinnvoll "hirngerechtes", das die Leute dazu bringt, solche Taten vielleicht gar nicht erst zu begehen.
mat-in hat geschrieben:Was wir ändern müssen ist nicht, aufzuhören zu bewerten, sondern anzufangen zu ergründen wie wir den tief verwurzelten Gedanken: "Der hat mir weh getan, wie sehr muß ich ihm weh tun, damit das gerecht ist" los werden und ersetzen durch etwas sinnvoll "hirngerechtes", das die Leute dazu bringt, solche Taten vielleicht gar nicht erst zu begehen.
ganimed hat geschrieben:Bewusstsein wird hier als zusätzliches Wissen, als zusätzliche Informationsquelle beschrieben. Die im Bewusstsein gewonnenen/enthaltenen Informationen kann man dann dazu benutzen, Entscheidungen zu fällen und eine ganz andere Wahl zu treffen, als man es sonst könnte. Das finde ich interessant und erscheint mir richtig.
Und vor drei Tagen las ich über ein sogenanntes "Seitenlinienorgan" bei Fischen und Amphibien. Wikipedia schreibt dazu:"Seitenlinienorgane sind Sinnesorgane für Bewegungsreize. Sie kommen nur bei primär aquatilen Wirbeltieren vor: Fast alle Fische ... haben Seitenlinienorgane. ... Die durch das Seitenlinienorgan vermittelte Wahrnehmung ist auch als Ferntastsinn bekannt. Adäquate Reize sind Druckwellen, die in einem Röhren-System entstehen, wenn ein anderer Fisch o.a. vorbeischwimmt."
Aha, Seitenlinienorgane sind also auch eine zusätzliche Informationsquelle, um Entscheidungen zu treffen. Hört sich verblüffend ähnlich an.
mat-in hat geschrieben:Der Mensch hat weder Wahlfreiheit, noch gibt es "das Gute" oder "das Böse" für das man sich entscheiden könnte...
AgentProvocateur hat geschrieben:Bewusstsein ist mE eine prinzipiell andere Qualität als kein Bewusstsein,
AgentProvocateur hat geschrieben:stellt eine ganz neue Kategorie dar, (die es vor dem Auftreten des Bewusstseins noch nicht gegeben hat)
AgentProvocateur hat geschrieben:ist keine normale Eigenschaft, so wie Dichte, Masse, Volumen oder Größe.
AgentProvocateur hat geschrieben:Du siehst das nicht so. Okay, aber das war's doch schon, wozu sollten wir weiter über diesen Punkt reden, wofür ist das wichtig, was soll das bringen? Ist mir doch egal, wie Du das siehst, warum sollte es auch nicht? Wir können uns doch einfach darauf einigen, dass wir das unterschiedlich sehen.
ganimed hat geschrieben:Solange du meine Fragen nach dieser "Kategorie" nicht beantworten kannst, muss ich annehmen, dass du den Begriff vielleicht einfach nur falsch verwendest.
ganimed hat geschrieben:Soll das ein Armutszeugnis sein? Dir ist egal, wenn jemand etwas anders sieht als du und das mit Argumenten belegt? Und du lieferst, bisher zumindest keine Gegenargumente (mir fehlt die Begründung, was das Besondere am Bewusstsein ist, woraus die prinzipielle neue Qualität besteht, wieso es eine neue Kategorie ist). Nach allen Regeln des Diskurses sieht es so aus, als habest du die falsche Meinung. Da gehört einiges an Nerven dazu, das mit einem Schulterzucken abzutun und es auf sich beruhen zu lassen. Respekt. Ich wäre beunruhigt, wenn sich meine wiederholten Behauptungen so schlecht begründen ließen.
ganimed hat geschrieben:AgentProvocateur hat geschrieben:Bewusstsein ist mE eine prinzipiell andere Qualität als kein Bewusstsein,
Genau das gilt auch für das Seitenlinienorgan. Es stellt eine andere Qualität dar als kein Seitenlinienorgan.
Darum geht es @ganimed wohl auch. Er kann es nicht haben, dass unterschiedliche Lebensformen kategorisiert werden. Alles Leben ist gleich zu betrachten.AgentProvocateur hat geschrieben:Interessant wären aber nun die Schlussfolgerungen daraus, Sollens-Sätze. "Ein Wesen mit Seitenlinienorganen ist genau in derselben Kategorie wie ein Wesen mit Bewusstsein und das ist in der gleichen Kategorie wie ein Wesen mit Selbstbewusstsein und also sollen alle diese gleich behandelt werden." Oder wie auch immer.
stine hat geschrieben: Schmerz empfinden könnnen ist kein Beweis für Leiden als solches. Weil Leiden das bewusste erkennen des Schmerzes voraussetzt.
Meine ich.
Nein, eben nicht: Er empfindet messbar Schmerz!Zappa hat geschrieben:Er leidet also messbar.
Zappa hat geschrieben:Wie ich bereits ausführte ist dein Seitenlinienorgan einfach nur ein weiterer Sinn, wie mein postulierter Radioaktivitätssinn.
Zappa hat geschrieben:Bewusstsein ist evolutionär später entwickelt und auch neurobiologisch komplexer und damit "höher" angelegt.
Zappa hat geschrieben:Soviel Unterschiede rechtfertigen die Einteilung in zwei unterschiedliche Kategorien, das sehen zumindest die meisten so.
Zappa hat geschrieben:Und wenn dann jemand eine anderer Kategorisierung vorschlägt, fände ich es hilfreiche, wenn er dafür gute Argumente vorbringen würde.
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