Vegan33 hat geschrieben: Allein der Kapitalismus, also ein System welches auf Wettbewerb basiert ist für einige ein krank machendes Problem, bedenke Arbeitsstress, verlängerte Schulzeit, erweitertes Allgemeinwissen, ständige Erreichbarkeit, überfordernde Arbeit usw.
Gandalf hat geschrieben:Vlt. kann das als Ausgangspunkt dienen: http://de.wikipedia.org/wiki/Anarchie
Zitat:
Allen obigen Anarchien gemeinsam ist per Definition die Abwesenheit von Herrschaft, die als repressiver Modus von Macht verstanden werden kann.[1] Demnach sind bestimmte Machtverhältnisse wie die Beeinflussung durch freiwillig angenommene Autoritäten (Mentoren, Trainer, Berater, etc.) mit Anarchie vereinbar, werden aber nicht durch Repression erzwungen. Insbesondere existiert in Anarchien keine lenkende Zentralgewalt, also kein Staat. Bekannte Anarchien sind dennoch von sozialen Normen und Regeln geprägt, unter anderem zur institutionalisierten Abwehr der Entstehung von Herrschaft.
..und diese Organisationsform kommt in der BRD sehr sehr oft vor: Bei 'nicht-eingetragenen Vereinen' (wie es z: B. auch die meisten Unterstützungsvereinen der Freiwilligen Feuerwehren ... aber auch bei Parteien, wie der SPD, die der "größte anarchische Haufen" sein dürfte)
KEIN solcher Verein hat einen Vorstand, der im "repressiven Modus Macht ausüben" könnte. Wenn man bei der freiwilligen Feuerwehr ist, ist das eben freiwillig - und wenn etwas passiert/ein Vereinsmitglied etwas anstellt, dann haftet nicht der Verein, sondern die Einzelperson. In diesem Kontext gibt es natürlich (regelmäßig in schriftlichen Satzungen gefasste) Regeln, die 'freiwillig' eingehalten werden. Die institutionelle Abwehr der Entstehung von Herrschaft ist durch das Selbstkontrahierungsverbot erfüllt, dem sich die Vorstände aus ethischen Gründen und freiwillig unterwerfen.
Anarchische Organsiationen funktionieren also sehr gut - und regelmäßig unaufällig, da sie auf Eigenverantwortung und Ethik setzen, die keine spektakuläre Ideologie benötigt, die 'von anderen' was (ein)fordert. Aus ethischen Grundsätzen folgen moralische Handlungen - oder Unterlassungen. Eines der höchsten ethischen Prinzipien infunktionierenden Anarchien, ist das 'Nicht-Aggressions-Prinzip' (NAP), welches insbesondere bei Voluntaristen besonders ausgeprägt ist und "erforscht" wird. Hierzu gibt es übrigens schon einen Thread hier: http://www.forum.brights-deutschland.de ... =29&t=4256
Diesen Zusammenhang versteh ich nicht.Vegan33 hat geschrieben:Bedingungslose Versorgung durch den Staat, in Anarchie durch die Gemeinde.
Durchaus denkbar!Vegan33 hat geschrieben: Zum Kapitalismus, der Wettbewerb geht weiter, eines Tages wird es keine Freizeit geben, genauso wird es in der ersten Schulklasse bereits Quadratwurzeln und Quantenmechanik geben weil mit der Zeit mehr Allgemeinwissen gefordert wird. Unsere Gesellschaft wächst so unfassbar schnell, der Fortschritt findet dreimal so schnell statt wie früher.
ujmp hat geschrieben:Du musst ja nicht mitmachen - das ist nicht zynisch gemeint. Ich arbeite mit Leuten zusammen, die recht gut verdienen, obwohl sie nur 4 Tage die Woche arbeiten und meistens pünktlich Schluss machen. Das ist natürlich eine Frage der Marktsituation. Aber wenn in der Gesellschaft ein allgemeines Bewusstsein für Lebensqualität herrscht, muss sich niemand versklaven.
stine hat geschrieben:Mal ganz dumm gefragt: Wenn niemand für Billiglohn arbeiten würde, müssten die Arbeitgeber mehr Lohn bieten, oder nicht?
LG stine
Vegan33 hat geschrieben:b). Das Problem ist der Staat, obwohl für das begreifen von Ethik Bildung nötig ist sind es diverse Schulformen die mich persönlich stören, ein jeweils anderer hat seine Probleme mit den Gesetzen und dabei muss es sich nicht um kriminell denkende Menschen handeln, auch die lästige Bürokratie oder sogar die Steuerabgaben für gewisse Staatsausgaben ( z.B. Berliner Flughafen, Sozialhilfe usw. ) stellen ein Problem für einige dar. Allein der Kapitalismus, also ein System welches auf Wettbewerb basiert ist für einige ein krank machendes Problem, bedenke Arbeitsstress, verlängerte Schulzeit, erweitertes Allgemeinwissen, ständige Erreichbarkeit, überfordernde Arbeit usw.
Nanna hat geschrieben:Das Universum funktioniert nunmal nicht so, wie ihr Anarchos euch das wünschen würdest.
stine hat geschrieben:Durchaus denkbar!
Vegan33 hat geschrieben:Sobald jemand die Verantwortung übernimmt sollte es in seiner Hand liegen die Schule abzubrechen und sich sein Wissen als Autodidakt oder gar nicht anzueignen. Verantwortung heißt in diesem Beispiel, sich und der Gemeinschaft zu schwören keine Gewalt anzuwenden und niemanden außer sich selbst für die fehlende Bildung und den gewünschten Arbeitsplatz verantwortlich zu machen.
NeoTron hat geschrieben:Die Billiglohnarbeiter sind eben einfach zu dämlich. Sie sollten alle die Arbeit verweigern, ggf. ihre Sozialleistungen auch noch gestrichen bekommen und als Bettler auf der Straße leben.
Vegan33 hat geschrieben:Bedingungslose Versorgung durch den Staat, in Anarchie durch die Gemeinde.
Vegan33 hat geschrieben:@ujump
Du hast es trotzdem nicht verstanden. In Anarchie stünde es jedem offen trotz Arbeitslosigkeit zu existieren, und zwar mit gewissem Lebensstandard. Bedingungslose Versorgung durch den Staat, in Anarchie durch die Gemeinde. Zum Kapitalismus, der Wettbewerb geht weiter, eines Tages wird es keine Freizeit geben, genauso wird es in der ersten Schulklasse bereits Quadratwurzeln und Quantenmechanik geben weil mit der Zeit mehr Allgemeinwissen gefordert wird. Unsere Gesellschaft wächst so unfassbar schnell, der Fortschritt findet dreimal so schnell statt wie früher.
ujmp hat geschrieben:Das hört sich spontan überzeugend an, bei genauer Betrachtung hat es aber nichts mit Anrachie zu tun. Denn alle deine Beispiele funktionieren innerhalb einer Gesllschaft, die von einem "repressiven Modus der Macht" geprägt ist, sie haben bestenfalls keine zusätzlichen Repressionen.
Und Gandalfs und deine Beispiele mit Freiwilligen Feuerwehren und neuseeländischen Kleinststämmen sind ja niedlich, haben nur mit der sozialen Realität von Millionenstädten kein bisschen zu tun.
ujmp hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Abgesehen davon ist mein Avatar schon lange nicht mehr Cesare.
War nur eine Referenz an eine gewisse Geisteshaltung von der ich annehme, dass du mit ihr vertraut bist, war nicht persönlich gemeint.
ujmp hat geschrieben:Ich würde sagen, es geht um Regeln, die jeder Partei die selben Beschränkungen auferlegen, damit das Spiel nicht in eine Richtung geht, die unbeherrschbar wird.
ujmp hat geschrieben:Wenn Chaos oder Zügellosigkeit herrschen, ist das Ergebnis zufällig und willkürlich - das will keine der Parteien. Und es will auch niemand Regeln, die das Spiel sozusagen ausschließen.
ujmp hat geschrieben: Regeln - auch soziale - werden so gestaltet, dass das Ergebnis für Gewinner und Verlierer vorhersehbar bleibt. Und da pozentiell jeder der Verlierer sein kann, werden sie so gestaltet, dass das Ergebnis auch für den Verlierer akzeptabel ist, mindestens so akzeptabel, dass er nicht gegen die Regeln rebelliert.
stine hat geschrieben:Mal ganz dumm gefragt: Wenn niemand für Billiglohn arbeiten würde, müssten die Arbeitgeber mehr Lohn bieten, oder nicht?
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