El Schwalmo hat geschrieben:ein Mensch hat mal gesagt, dass 2 + 2 = 4 den Islam nicht wahr macht, weil ein Muslim das gesagt hat.
xander1 hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:ein Mensch hat mal gesagt, dass 2 + 2 = 4 den Islam nicht wahr macht, weil ein Muslim das gesagt hat.
Was du im speziellen Glaubst interessiert nicht.
ZEIT: Ausgerechnet die Geisteswissenschaften, die als »Herzensstudium« gelten, produzieren Unzufriedenheit. Erschüttert ihre Zehnjahresstudie noch mehr vermeintliche Gewissheiten?
LEITNER: Es gibt in der Tat ein paar Märchen, die sich hartnäckig halten und die wir widerlegen können. Zum Beispiel, dass Akademiker weniger Kinder bekommen, mit dem Subtext »Die Gescheiten sterben aus«. Die Wahrheit ist, dass Akademiker genauso viele Kinder wie der Durchschnitt der Bevölkerung haben, sie bekommen sie nur später.
xander1 hat geschrieben:OK, es ist wohl ein Mythos, aber es gibt auf beiden Seiten pros und contras, außerdem schwanken die Werte, so dass man einmal das eine und ein ander mal das andere behaupten kann für unterschiedliche Jahre.
Nanna hat geschrieben:
Zwei Gefahren sehe ich aber dennoch in dieser Entwicklung:
Die eine ist die, dass in so einem polyreligiösen (wie würde man das denn korrekt nennen?) Milieu Sekten leichter entstehen, weil die große Konkurrenz fehlt. Ähnliches kann man in blockierten Demokratien erleben, wo es eine Unmenge an Splitterparteien gibt. Der religiöse Sektor wird unüberschaubarer und gefährlichen Entwicklungen, beispielsweise einer Weltuntergangssekte, wird schwerer zu begegnen sein.
Die andere Gefahr, die ich sehe, hängt damit zusammen: Eine Amtskirche ist eine politische Institution, die sich von anderen politischen Kräften beeinflussen lässt. Anders gesagt, dass der Oberhirte seine Schäfchen unter Kontrolle hat, kann in bestimmten Situationen auch nützlich sein, weil man durch politischen Druck erreichen kann, dass er seine Untergebenen zur Ordnung ruft. Hiermit kehre ich zu etwas zurück, was ich in meinem ersten Beitrag zu diesem Thread schon thematisiert habe, nämlich den Konflikt zwischen individuellen und kollektiven Interessen. Es ist im Sinne der individuellen Freiheit, dass jeder glauben kann, was er will, aber eben dem gegenüber im Interesse des Kollektivs, dass es ein Mindestmaß an ideologischer Übereinstimmung gibt (ich benutze das Wort Ideologie hier wertneutral als Begriff für ein System von Ideen, Weltanschauungen und Wertvorstellungen).
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:
"Kollektive Interessen" gibt es so wenig vom einzelnen handelnden Subjekt gelöst, wie es transzendente Sittengesetze gibt. Es geht ja in der Gesellschaft und im Kollektiv weder um GEsellschaft noch um das Kollektiv - nein, eine Gesellschaft ist eine Struktur, in der bestimmte Gesetze des Bezuges der einzelnen Teile aufeinander herrschen, nicht aber Gesetze, nach denen man festlegen könnte, was einer Gesellschaft allgemein im Interesse liegt. Es ist eine Gesellschaft denkbar, in der das höchste Ziel ein Höchstmaß an persönlichre Freieheit und Verantwortung ist. In einer solchen Gesellschaft wäre das nicht-verfolgen der persönlichsten Interessen ein entgegenwirken den Interessen des Kollektivs. Ichweiß, diese Gesellschaft gab es noch nie - aber sie ist nicht undenkbar.
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:
Das Aufkommen von Sekten im Gegensatz zur Allmacht einer Religion, sehe ich eine Stufe der Kultur, wie sie z.B. im Italien zur zeit der Reformation schon vorherrschte und die lutherische Reformation aufgrund der höheren Stufe von Individualität unter dem südeuropäischem Volke nicht greifen konnte; ihre Bedürfnisse waren zu verschieden, als dass alle auf e i n e Weise sie befriedigt hätten werden können. Der Norden Europas war dort noch roher und die Menschen einfältiger. Die Bildung von Sekten spricht von einem gewissen Reichthum der jeweiligen Gesellschaft.
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:
Ich finde es nicht richtig, wenn einer, der Macht hat, auf jene Weise wirkt, dass er "für eine Sache" sich einsetzt.
Hier drehen wir uns ganz bestimmt im Kreis.Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Macht ist gut.
Jarl Gullkrølla hat geschrieben: Macht ist gut.
Nanna hat geschrieben:Was deine utopische Gesellschaft angeht, ist sie natürlich nicht undenkbar, aber da Kooperation den Menschen überhaupt erst möglich und groß gemacht hat, halte ich sie trotzdem für eine sehr theoretische Angelegenheit.
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Ich selber will ja gar nicht leugnen, dass ich es selber doch auch so mache, wie es fast jeder tut, und dem Leidenden, vor allem wenn es ein Freund ist, eben zu helfen; mi dem Versuch, die Zwecke des anderen darin zu verfolgen, wie er gern geholfen wäre, ohne also meine Vorstellung davon, wie ich gern geholfen wäre, dem fremden Leben aufzuzwängen; was in solche einer Lage doch nur spätere Schäden an der Souveränität meines lieben Freundes haben würde.
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