"Was ist der Sinn des Lebens?" Ich verstehe die Frage nicht.

Re: "Was ist der Sinn des Lebens?" Ich verstehe die Frage nicht.

Beitragvon Dissidenkt » Do 26. Aug 2010, 23:24

Er schreibt auch aus gutem Grund "seems", denn da sind Zweifel tatsächlich angebracht. Nur weil der kirchlich organisierte Glaube bei uns auf dem Rückmarsch und Materialismus auf dem Vormarsch ist, bedeutet das nicht, dass sich nihilistische Grundhaltungen in der Gesellschaft ausbreiten. Vielmehr sehen wir doch seit Jahrzehnten, dass sich breite Teile der Bevölkerung um "Zukunft" und "Natur" Sorgen machen und sich in diesen Fragen sozial oder politisch engagieren.
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Re: "Was ist der Sinn des Lebens?" Ich verstehe die Frage nicht.

Beitragvon stine » Fr 27. Aug 2010, 13:51

Sappy hat geschrieben:Ich denke die Frage "Was ist der Sinn des/meines Lebens?" häufig verwechselt wird mit "Was will ich mit meinem Leben anfangen? Was will ich erreichen?"
Das denke ich auch.
Die Frage: Wo sehe ich mich in 10, in 20 Jahren? stellen sich doch die meisten gar nicht. Der Berufsalltag wird mit Leben verwechselt und das einzige selbstgesteckte Ziel für viele Jahre ist der jährliche Urlaub. Und bis man sich versieht ist man durch die Lebensmitte, die meist schon im dritten Drittel der eigenen Lebenszeit liegt, ohne dass man das so richtig mitbekommt, und ist personell noch keinen Schritt weiter, als vor 20, 30 Jahren. Viele Rentner sind dann erschrocken, wenn sie plötzlich feststellen müssen, dass sie trotz langer Arbeitszeit eigentlich nirgendwo angekommen sind. Und viele Menschen denken sich noch auf dem Sterbebett: Das kann doch nicht alles gewesen sein?! :ka:

Tja, das ist so ein Ding mit dem Sinn des eigenen Lebens. :wink:

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Re: "Was ist der Sinn des Lebens?" Ich verstehe die Frage ni

Beitragvon Mark » Mi 28. Dez 2011, 03:36

Sappy hat geschrieben:Sheng-Ji Yang sollte seine Aussage vielleicht überarbeiten, denn im Moment ergibt das für mich keinen Sinn. Also ich denke der erste Satz als eine Feststellung und der zweite als Vermutung, wäre logischer. Schließlich ist unsere Gesellschaft nihilistischer als vorherige, über den Sinn des Lebens wird aber sicherlich noch lange diskutiert werden.


Nihilistischer ? Im eigentlichen Wortsinn, echt ?
Die Menschen die ich kenne scheinen allesamt beiweitem mehr und humanistischere Wertvorstellungen zu haben, als ich sie einem altertümlichen Menschen zutrauen würde. Sheng-Ji hätte vielleicht dazuschreiben sollen, daß damit die Sinnfrage zur individuellen Selbstbestimmung "freigegeben" ist, bzw keine Vorgaben von Aussen dies zu oktroiren haben. Ich glaube aber kaum, daß er zu seiner Zeit damit viel Verständnis geerntet hat .
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Re: "Was ist der Sinn des Lebens?" Ich verstehe die Frage ni

Beitragvon Darth Nefarius » Mi 28. Dez 2011, 21:05

stine hat geschrieben:
Sappy hat geschrieben:Ich denke die Frage "Was ist der Sinn des/meines Lebens?" häufig verwechselt wird mit "Was will ich mit meinem Leben anfangen? Was will ich erreichen?"
Das denke ich auch.
Die Frage: Wo sehe ich mich in 10, in 20 Jahren? stellen sich doch die meisten gar nicht. Der Berufsalltag wird mit Leben verwechselt und das einzige selbstgesteckte Ziel für viele Jahre ist der jährliche Urlaub. Und bis man sich versieht ist man durch die Lebensmitte, die meist schon im dritten Drittel der eigenen Lebenszeit liegt, ohne dass man das so richtig mitbekommt, und ist personell noch keinen Schritt weiter, als vor 20, 30 Jahren. Viele Rentner sind dann erschrocken, wenn sie plötzlich feststellen müssen, dass sie trotz langer Arbeitszeit eigentlich nirgendwo angekommen sind. Und viele Menschen denken sich noch auf dem Sterbebett: Das kann doch nicht alles gewesen sein?! :ka:

Tja, das ist so ein Ding mit dem Sinn des eigenen Lebens. :wink:

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Ja, soetwas kommt heutzutage aber auch wesentlich früher, nennt sich "Midlive crisis". Die alten, die ich kenne, haben sich mit ihrem Schicksal so oder so abgefunden (meistens dur Resignation und die Autosuggestion, die ich schon angesprochen habe: den (Aber)Glauben). Dem Rest stimme ich zu. Aber diese Frage müssten sich die Leute auch früher stellen, es ist doch DIE wichtsigste: Was will ich mit mir anfangen? Ich persönlich habe festgestellt, das nichts, außer dem Tod konstant ist und dass dies das einige ist, was mich wirklich am Leben stört. Ich persönlich habe nicht mehr, als das Ziel, dem Tod solange wie möglich zu entgehen, das Leben ist facettenreich genug, um den Genuss auf einem langen Leben zu garantieren. Das Leben war und ist immer ein Kampf gegen den Tod, es ist instinktiv in den Lebewesen einprogrammiert, möglichst zu überleben. Was hat man denn anderes im Leben als das Leben? Der Affe hat sich da schon ein interessantes, altes Thema herausgepickt, mal sehen, was jetzt rauskommt.
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Re: "Was ist der Sinn des Lebens?" Ich verstehe die Frage ni

Beitragvon Vegan33 » Mi 8. Feb 2012, 20:24

Das du dich niemals gefragt hast was der Sinn des Lebens ist ist gut. Denn soweit Ich diese Frage verstehe wird Sie nur gestellt wenn man das Leben nicht mehr genießt, wenn die Ordnung des Lebens aus der Bahn gerät oder jemand keinen Antrieb bzw. Motivation zum Leben findet. In Natur, wo die Tiere Frei Leben und sich um nichts sorgen müssen existiert auch diese Frage aus dem einfachen Grund nicht das man das Leben in vollen Zügen lebt und genießt.

Eigentlich kann es auch von Religiöser Sicht kein Sinn geben, das ist Paradox. Ich kann das erklären, falls Interesse besteht.
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Re: "Was ist der Sinn des Lebens?" Ich verstehe die Frage ni

Beitragvon stine » Mi 8. Feb 2012, 21:02

Vegan33 hat geschrieben:Eigentlich kann es auch von Religiöser Sicht kein Sinn geben, das ist Paradox. Ich kann das erklären, falls Interesse besteht.
Ja, bitte, mach mal! :mg:

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Re: "Was ist der Sinn des Lebens?" Ich verstehe die Frage ni

Beitragvon laie » Mi 8. Feb 2012, 21:31

ja, würd mich auch mal interessieren.
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Re: "Was ist der Sinn des Lebens?" Ich verstehe die Frage ni

Beitragvon Vegan33 » Do 9. Feb 2012, 15:29

Gut, hier mal meine Ansicht.

Zuerst, stellt euch ein Universum ohne Planeten vor. Dieses Universum ist sozusagen leer und erfüllt keine größere Aufgabe als ein Natürlicher Prozess zu sein. Eben, würde in diesem Universum auch noch ein Gott existieren, hätte auch diese/r oder das keine größere Aufgabe als Natürliche Prozesse zu erschaffen.
Dann, wenn Planeten wären und dieser Gott auch Menschen geschaffen hätte wäre er nicht unsere Aufgabe sondern wir seine. Daraus schließe Ich, dass nicht Gott der Sinn unseres Lebens ist, sondern wir dem einsamen Gott einen Sinn verleihen. Wir sind sozusagen sein Werk und ohne uns wäre er nutzlos und hätte selber keine Aufgabe was zu seinem Selbstmord führen würde. Ende.

Könnte fehlerhaft sein, aber im Moment kommt mir diese Aussage meinerseits richtig vor.
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Re: "Was ist der Sinn des Lebens?" Ich verstehe die Frage ni

Beitragvon laie » Do 9. Feb 2012, 15:53

Vegan33 hat geschrieben:Daraus schließe Ich, dass nicht Gott der Sinn unseres Lebens ist, sondern wir dem einsamen Gott einen Sinn verleihen.Wir sind sozusagen sein Werk ...


Wir sind Gottes Werk und verleihen unsererseits ihm einen Sinn:

"... niemand kennt den Sohn ausser der Vater, und niemand kennt den Vater ausser der Sohn und der, dem der Sohn es offenbaren will." (Zürcher Bibel 2007, Mat. 11, 27)
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Re: "Was ist der Sinn des Lebens?" Ich verstehe die Frage ni

Beitragvon Vegan33 » Do 9. Feb 2012, 17:22

Das sage Ich doch.
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Re: "Was ist der Sinn des Lebens?" Ich verstehe die Frage ni

Beitragvon Darth Nefarius » Fr 10. Feb 2012, 13:43

Vegan33 hat geschrieben:Das du dich niemals gefragt hast was der Sinn des Lebens ist ist gut. Denn soweit Ich diese Frage verstehe wird Sie nur gestellt wenn man das Leben nicht mehr genießt, wenn die Ordnung des Lebens aus der Bahn gerät oder jemand keinen Antrieb bzw. Motivation zum Leben findet. In Natur, wo die Tiere Frei Leben und sich um nichts sorgen müssen existiert auch diese Frage aus dem einfachen Grund nicht das man das Leben in vollen Zügen lebt und genießt.

Eigentlich kann es auch von Religiöser Sicht kein Sinn geben, das ist Paradox. Ich kann das erklären, falls Interesse besteht.

Nein, ich habe sie mir mal gestellt und festgestellt, dass es ihn nicht gibt. Nur eine Anhäufung von Beschäftigungsstrategien, bis der Körper erlahmt.
Ich habe nur die Motivation, mein Leben möglichst zu verländern, das heßt nicht, dass ich es genieße, aber mir wohl klar ist, dass es immer noch besser als der Tod sein wird.
Vegan33 hat geschrieben:Zuerst, stellt euch ein Universum ohne Planeten vor. Dieses Universum ist sozusagen leer und erfüllt keine größere Aufgabe als ein Natürlicher Prozess zu sein. Eben, würde in diesem Universum auch noch ein Gott existieren, hätte auch diese/r oder das keine größere Aufgabe als Natürliche Prozesse zu erschaffen.
Dann, wenn Planeten wären und dieser Gott auch Menschen geschaffen hätte wäre er nicht unsere Aufgabe sondern wir seine. Daraus schließe Ich, dass nicht Gott der Sinn unseres Lebens ist, sondern wir dem einsamen Gott einen Sinn verleihen. Wir sind sozusagen sein Werk und ohne uns wäre er nutzlos und hätte selber keine Aufgabe was zu seinem Selbstmord führen würde. Ende.

Könnte fehlerhaft sein, aber im Moment kommt mir diese Aussage meinerseits richtig vor.

Wenn man von einem Gott ausgeht, aber das ist der größte Schwachsinn. Wie soll denn dieser Gott entstanden sein? Hatte da wieder ein Gott nichts zu tun und so weiter? Das ist ein unendlicher Regress und Unfug.
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Re: "Was ist der Sinn des Lebens?" Ich verstehe die Frage ni

Beitragvon Vegan33 » Fr 10. Feb 2012, 14:50

Aber da ging es doch darum, dass Ich erkläre warum Religion dem Leben kein Sinn verleiht.

Andere Ansicht:
Religion verleiht dem Leben keinen Sinn, sondern verspricht einen im Nächsten.
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Re: "Was ist der Sinn des Lebens?" Ich verstehe die Frage ni

Beitragvon stine » Fr 10. Feb 2012, 19:15

Vegan33 hat geschrieben:Religion verleiht dem Leben keinen Sinn, sondern verspricht einen im Nächsten.
Es gibt Völker auf der Erde, die würden gar nicht funktionieren, wenn sie nicht darauf vertrauen könnten. Siehe Indien. So friedfertig sind die nur, weil der Hinduismus sie lehrt, dass ihnen ein friedfertiges Leben hier, nach der Wiedergeburt in die bessere Kaste verhilft. Die Regierenden freuts.

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Re: "Was ist der Sinn des Lebens?" Ich verstehe die Frage ni

Beitragvon Nanna » Fr 10. Feb 2012, 20:18

Seit wann sind die Hindu-Nationalisten friedlich?
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Re: "Was ist der Sinn des Lebens?" Ich verstehe die Frage ni

Beitragvon stine » Sa 11. Feb 2012, 12:51

Die große Masse der Hinduisten ist friedlich. Natürlich kann es auch hier Fundamentalisten geben. Wie überall eben.
Um das Thema Machtergreifung neu aufzurollen haben wir doch schon viel zu lange über Religion und Missbrauch religiöser Formen diskutiert. Es ist doch vollkommen egal, welche Ideologie du dir vorne aufs Banner schreibst - wer Stunk machen will findet immer einen Grund.

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Re: "Was ist der Sinn des Lebens?" Ich verstehe die Frage ni

Beitragvon Vegan33 » Sa 11. Feb 2012, 14:56

Gegen diese Religion habe Ich auch nicht bzw. Ich sympathisiere Sie sogar, aber es sind eben die Abrahimitischen Religionen die Blödsinn wie eine Schöpfungsgeschichte, ein Verbot von Selbstmord, ein Gesetz zum Schlagen deines Sohnes und eine Erniedrigung der Frau gebracht haben. Im Gegensatz zu diesen Schlimmen Religionen sind der Buddhismus und der Hinduismus offen für neue Interpretationen. z.B. Gibt es im Buddhismus keine Schöpfungsgeschichte und jeder kann die Wissenschaftliche Erklärung annehmen. Übrigens gibt es keinen Gott, dafür Wiedergeburt und Karma ( Schicksal ).

@stine - Du meinst Ahimsa ( http://de.wikipedia.org/wiki/Ahimsa ). Das finde Ich eigentlich Gut, denn es schützt auch Tiere.

@Nanna - Du meinst das hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Ahimsa#Sel ... _und_Krieg

Das sind ziemlich Interessante Religionen und außer dem Karma,d er Wiedergeburt und dem Glauben an Phänomenen wie Geister gibt es eigentlich keine Meinung die einem Aufgezwungen wird wie im Christentum die Schöpfungsgeschichte...
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