Grotemson hat geschrieben:Wer sagt denn, dass man Gott nicht entdecken kann? Außerdem gibt es sehr wohl auch in anderen Weltanschauungen derlei Postulate.
Entdecken ist etwas ganz anderes als Beweisen. Ich kann ganz doll endecken, das Gott in meinen Augen sitzt, denn immer wenn ich mit dem finger draufdrücke sehe ich bunte Farben die er für mich macht. Das ist jedoch weder ein beweis, noch eine (besonders gute) Hypothese. Wenn ich aus meinen rein subjektiven Erfahrungen und Entdeckungen unreflektiert und ohne jede Ratio ein Weltbild aufbaue, so steht mir das natürlich frei. Ich muß dann jedoch vollkommen gleichberechtigt neben dem Gott in meinem Auge (und auch bei dir wohnt Gott dort!) auch die Existenz von unsichtbaren Einhörnern, Wichteln die Nachts unsere Schuhe reparieren und Aliens mit Analsonden akzeptieren.
Das kann man machen, tut aber keiner. Jeder möchte "seine" Realität als das allgemeingültige Modell postulieren. Um das tun zu können, muß man entweder sehr ignorant und intolerant sein oder man muß sich möglichst objektive, überprüfbare und auch von anderen anwendbare Kriterien suchen. Wenn ich das nun mache, komme ich zu dem Schluß, das es keine Übernatürlichen, Mystischen, Magischen, göttlichen Phänomene gibt und auch wenn ich nicht zeigen kann, das es mit Sicherheit keinen Gott gibt, so spricht zu mindest alles was ich gefunden habe gegen seine Existenz.
Ihn dann außerhalb des Erfahrbaren und Meßbaren zu postulieren, außerhalb jeder Realität ist für mich nur ein weiterer Beweis in der Kette, das er mit dem hier und jetzt und uns nichts zu tun hat und folglich entweder nicht existiert oder egal ist. Ersteres ist für mich persönlih einfacher zu begreifen, leichter zu verstehen und mit viel weniger abstrakten Problemen behaftet, um die man sich ein Leben lang Gedanken machen kann, ohne das sie je irgend eine Wirkung haben oder zu einem Ergebnis führen könnten oder sollten.
Zu Präsuppositionalismus vs Naturalisten:
Ein wissenschaftler der sieht, das die Evolutionstheorie, Relativitätstheorie, usw. perfekt ohne Gott auskommt, kann damit nicht beweisen, daß er nicht existiert. Es steht daher jedem frei, den bestehenden Naturgesetzen durch Gott, Schuhgnome oder was er möchte einen Sinn zu geben. Zu postulieren, das sich diese Erkentnisse ohne Gott gar nicht erst gewinnen lassen ist vollkommen Sinnfrei. Genauso Sinnfrei wie der umgekehrte Schluß das wegen dieser Erkentnisse kein Gott vorhanden ist. Wer daß nicht sieht, sieht nicht ganz klar hinter seiner Mauer aus Dialektik.