Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon stine » Do 9. Dez 2010, 20:30

Tobi444 hat geschrieben:Was wär eigentlich gewesen, wenn ich einfach "Ja" gesagt hätte?
Gilt nicht! :santagrin:
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Bionic » Do 9. Dez 2010, 20:32

Ich meine wie würdest du die Ausgangsfrage richtig stellen? Es braucht ja immer einen Bezug.
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Julia » Fr 10. Dez 2010, 14:59

Tobi444 hat geschrieben:Besitzen beide die geistige Überlegenheit des Menschen, wenn auch nicht in vollem Umfang

Das stimmt so nicht. Erwachsene Schweine bestehen den Spiegeltest, den Menschenkinder erst im zweiten Lebensjahr bestehen, davor ist ein Schwein also wertvoller als ein Menschenkind. Bitte bedenkt das bei der Wahl eures Weihnachtsmenüs!
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Tobi444 » Fr 10. Dez 2010, 15:47

Als von Kindern die Rede war hatte ich das Bild von siebenjährigen Jungen und Mädchen vor Augen. Bei Babies ist es für mich so: Sie haben Potenzial. Nämlich das Potenzial, einst zu dem zu werden, was wir schon sind. Ein Potenzial, das Tiere nicht haben.
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Julia » Fr 10. Dez 2010, 15:56

Und wieso rechtfertigen die potentiellen Fähigkeiten in der Zukunft eine unterschiedliche Behandlung in der Gegenwart?
Wenn ein Mensch aufgrund seiner Gene das Potential hat zu einem untragbaren Mitglied der Gesellschaft zu werden, darf ich ihn dann auch vorsorglich wegsperren obwohl er bisher nicht auffällig geworden ist, schließlich hat er ja das Potential dazu?

Und was ist mit Menschen mit geistiger Behinderung ohne Potential für Heilung?
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Tobi444 » Fr 10. Dez 2010, 17:02

Ich bin kein Biologe, wie gesagt, aber es hört sich für mich sehr nach Sarazzin an, zu behaupten, Menschen kämen mit Genen zur Welt, die ihr Risiko, auf die schiefe Bahn zu geraten auf die Welt. Charakterzüge entwickeln sich durch Sozialisation

Was geistig behinderte ohne Heilpotential angeht... Von was für Behinderungen könnten wir hier konkret sprechen?
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Fr 10. Dez 2010, 17:35

Es gibt genügend Behinderungen, wozu brauchst du "konkrete Beispiele"? Um eine unhaltbare Idee doch noch irgendwie durchzuwürgen, nach dem du deine "biologische Überlegenheit" schon zurückziehen musstest?

Jeder Mensch hat das Potential zum Mörder (außer ein Mensch mit diversen sehr schweren Behinderungen übrigens!), da braucht es keinen schrägen Hinweis auf Sarrazin.

Nachtrag und "Hilfe": Bevor wir uns missverstehen:
Der Mensch ist nicht wertvoller als andere Tiere, aber er kann und (im großen und ganzen - also wären Ausnahmen in einzelnen, speziellen Fällen möglich und auch normal) sollte einem Mitglied der Spezies Mensch ein anderer Mensch wertvoller vom Gefühl her erscheinen, wie auch ein mir nahestehender Mensch mir (aber eben nicht objektiv) wertvoller ist (sein sollte), als ein beliebiger, unbekannter Vertreter der Gattung Mensch.
Wertvoll ist in diesem Zusammenhang immer eine Wertung unter bestimmten Aspekten und Kriterien.
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Bionic » Fr 10. Dez 2010, 22:10

Ich halte den Menschen für wertvoll. Er ist auch einzigartig in der Tierwelt, in Bezug auf seine speziellen Fähigkeiten.
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Lumen » Sa 11. Dez 2010, 00:03

Was bedeutet wertvoll? Für wen wertvoll? Nach welchen Kriterien? Meine Antwort auf diese Frage ist daher: Mu.

Die lange Antwort: objektiv betrachtet sind Menschen und Tiere (Planzen, Pilze, Erde, Sterne, Helium-Atome) vollkommen gleich wertvoll. Intersubjektiv erscheint das für Menschen natürlich anders. Ich gehe davon aus, dass Menschen angeborene soziale und nächsten-liebende Wesen sind. Daher haben andere Menschen (natürlich) einen höheren Wert für Menschen als andere Lebewesen.

Der Maßstab für den Wert oder die Wertschätzung scheint Empathie zu sein. Gibt es viele Menschen, bilden sich Gruppen und die eigene Gruppe beginnt einen höheren Wert zu erhalten, als andere Gruppen. Von da an werden andere Klassen und Kategorien (alles Mengen) mittels Empathie bewertet. Tiere die uns dabei am ähnlichsten scheinen oder unsere zu unseren kognitiven Anlagen passen, werden offenbar höher bewertet. Dabei spielt zum Teil die Entwicklungsgeschichte eine Rolle, z.B. über das Kindchenschema. Dabei ist es nicht wichtig, ob die anderen Tieren wirklich im weitesten Sinne verwandt mit uns sind, sondern nur ob sie „zufällig“ so aussehen, beispielsweise manche Vögel oder Schildkröten.

Fremdartige Lebewesen erscheinen dabei dann am niedrigsten im Wert, vor allem, wenn wir ihre Funktion als niedrig in der Nahrungskette einschätzen, z.B. Plankton, Insekten. Pflanzen würde ich unter fremdartig (beachte den Wortsinn) einschätzen, da wir normalerweise keine Empathie dafür entwickeln können, jedenfalls nicht mehr als z.B. Turnschuhen. Es gibt keinen Gott, der einen ultimativen Maßstab anlegt. Ob wir deshalb Tiere schlecht behandeln sollten, ist eine völlig andere Fragestellung.
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon ujmp » Sa 11. Dez 2010, 09:09

Genau. Es ist nicht die Frage, welchen Wert ein Ding hat, sondern welchen Wert wir ihm beimessen . Aus dem beigemessenen Wert lässt sich kein Sollen ableiten, bestenfalls ein Wollen.
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon stine » Sa 11. Dez 2010, 09:26

Und dann hat TOBI444 recht: ER misst den Menschen einen höheren Wert zu. Es ist seine subjektive Betrachtungsweise.

Die Frage: Sind wir wertvoller als andere Tiere?
Die Antwort: Aus seiner Sicht: Ja!

Eine allgemein gültige (jedermanns) Antwort kann es auf diese Frage nicht geben.

LG stine
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Julia » Sa 11. Dez 2010, 14:02

Tobi444 hat geschrieben:Charakterzüge entwickeln sich durch Sozialisation

Ähm, nein, wir können uns sicher darüber streiten wieviel Prozent der Persönlichkeit genetisch bedingt sind, ob es jetzt 30 oder 50 Prozent sind, aber die Tatsache, dass Charakterzüge ererbt werden können, kann man heute nicht mehr bestreiten.
Ein empfehlenswertes Buch zu der Thematik wäre "Jeder ist anders. Das Rätsel der Individualität." von Judith Rich Harris. Ein Klassiker ist auch "Das unbeschriebene Blatt: Die moderne Leugnung der menschlichen Natur" von Steven Pinker.

Bionic hat geschrieben:Er ist auch einzigartig in der Tierwelt, in Bezug auf seine speziellen Fähigkeiten.

Das gilt doch für alle Tierarten, dass sie einzigartig sind in Bezug auf ihre speziellen Fähigkeiten.
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon ujmp » Sa 11. Dez 2010, 14:28

Julia hat geschrieben:
Tobi444 hat geschrieben:Charakterzüge entwickeln sich durch Sozialisation

Ähm, nein, wir können uns sicher darüber streiten wieviel Prozent der Persönlichkeit genetisch bedingt sind, ob es jetzt 30 oder 50 Prozent sind, aber die Tatsache, dass Charakterzüge ererbt werden können, kann man heute nicht mehr bestreiten.
Ein empfehlenswertes Buch zu der Thematik wäre "Jeder ist anders. Das Rätsel der Individualität." von Judith Rich Harris. Ein Klassiker ist auch "Das unbeschriebene Blatt: Die moderne Leugnung der menschlichen Natur" von Steven Pinker.

Die Fähigkeit zur Sozialistaion ist zu 100% erblich (falls das jemanden interessiert).
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Julia » Sa 11. Dez 2010, 14:56

Man muss Sozialisation und Persönlichkeitsentwicklung auseinanderhalten, btw.
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Tobi444 » Sa 11. Dez 2010, 16:12

ich bin immer noch Anhänger der "tabula rasa" Theorie von John Locke. Die Mensche kommen gleich zur Welt, was sie aus ihrem Leben machen, ist ihre Sache. Es mag sein, dass gewisse Charakterzüge vererbt werden können, aber ob aus einem Kind ein Dieb oder der nächste Präsident von Amerika wird, hängt für mich zum Großteil von den Verhältnissen ab, in denen er aufwächst.
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Julia » Sa 11. Dez 2010, 17:01

Tobi444 hat geschrieben:Es mag sein, dass gewisse Charakterzüge vererbt werden können...

Das ist aber nicht tabula rasa. Wenn wir mal von 50 Prozent Vererbung ausgehen, so stark ähneln sich eineiige Zwillinge, auch solche die in unterschiedlichen Familien aufgewachsen sind, dann bleiben immer noch weitere 50 Prozent und ob man "Präsident von Amerika" wird hängt ja nicht nur von den eigenen Charaktereigenschaften ab, aber vielleicht ob man ein konservativer oder ein liberaler Präsident wird. ;-)
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Bionic » Sa 11. Dez 2010, 20:06

Julia hat geschrieben:Das gilt doch für alle Tierarten, dass sie einzigartig sind in Bezug auf ihre speziellen Fähigkeiten.

Ja schon klar. Ich hab dies falsch formuliert. Diese Spezialisierung die der Mensch erreicht hat, gibt es kein zweites Mal im Tierreich.
stine hat geschrieben:Die Frage: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Ich kann mir nicht anmaßen dies einfach so zu beantworten. Ich brauche dazu einen Bezug.
Die Antwort: Aus seiner Sicht: Ja!
stine hat geschrieben:Eine allgemein gültige (jedermanns) Antwort kann es auf diese Frage nicht geben.

Ja weil die Frage ohne Bezugspunkt wenig Sinn macht.
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Tobi444 » Mo 13. Dez 2010, 17:49

Die Sache mit dem Bezugspunkt will mir nicht so recht klar werden, könnte jemand ein Beispiel geben?
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Lumen » Sa 18. Dez 2010, 02:46

Ein paar Vorschläge für Perspektiven:

Subjektiv: Beobachtungen eines einzelnen Menschen, wie sie aus seiner Sicht erscheinen. Es wird (jetzt, normalerweise usw.) hell, dann steigt die Sonne am Himmel auf.
Intersubjektiv: was Menschen allgemein wahrnehmen (können) im Unterschied zu anderen Spezies. Die Sonne geht im Osten auf und im Westen unter.
Objektiv: was mutmaßlich passiert, von dem sich alle intersubjektiven Wahrnehmungen (aller Spezies) und somit aller subjektiven Wahrnehmungen ableiten lassen. Die Erde bewegt sich in einer Umlaufbahn um die Sonne herum und dadurch entstehen Eindrücke die alle Enten, Igel, Menschen oder Tobi als ein Mensch jeweils auf ihre Weise wahrnehmen können.
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Die Tücken der späten Stunde

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 18. Dez 2010, 08:48

<ich vermisse den Klugscheißsmilie> :selbstmord:
Die von dir geschilderten subjektiven und intersubjektiven Eindrücke passen nicht zu deiner objektiven Wahrnehmung.

Der "Tageslauf" der Sonne ist keine Folge der Umlaufbahn der Erde um die Sonne sondern eine Folge der Eigenrotation der Erde - mutmaßlich jedenfalls.
Nur präkopernisch war der Sonnentageslauf einer Umlaufbahn geschuldet - dies fällt aber wieder unter eine subjektive Wahrnehmung.

nfu (nix für ungut)

02:46 :gott:
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