trazy hat geschrieben:Sozialdarwinismus ist eine Theorie, die beschreibt, dass die natürliche Selektion mit Menschengruppen so ist wie mit Tieren und Pflanzen.
In der Kritik lese ich die interessante Feststellung, ja Erkenntnis, dass es einen Biologismus gibt, und dass es einen naturalistischen Fehlschluss gibt: Man könne keine Werte aus der Natur für die Gesellschaft ableiten.
Lassen wir also die Natur Natur sein, anstelle die Welt in dieser Thematik zu verändern (drittes Reich), weil das die Natur eh besser kann, unsere Realität und der demokratische Wille, mit oder ohne Demokratie existierend.
Diese Aussage gilt besonders für Jounk33s Thema über den Status der Entwicklung des Menschen.
Sozialdarwinistisches Gedankengut wird heute als amoralisch und antisozial betrachtet, was aber nichts über den Wahrheitsgehalt aussagt.
An alle: Ist euch dieses Thema zu unangenehm?
Überlebt also der Durchschnitt am Besten oder ist gut und schlecht zu schwer definierbar wenn allein die Wahrheit siegt, also dass die Tatsache gilt, was real passiert in Sachen Fortpflanzung, also so wie wir unser Leben kennen?
Eine Abneigung gegen dieses Thema wäre demnach also eine Angst vor der Wirklichkeit. Ein Entwickeln von rechtem Gedankengut sollte mit der Aussage getilgt sein, dass man keine Werte ableiten kann, weil die jedem bekannte jeweilige Realität gilt. Ich gehe nicht von der Überlegenheit von Rassen aus, weder sehe ich eine Notwendigkeit, sich halben Erkenntnissen zu beugen, wie im dritten Reich, noch sehe ich eine Notwendigkeit für die Instrumentalisierung von Wissenschaft.
Mir wäre es sehr recht wenn man persönliche Erfahrungen und Erkenntnisse austauschen könne.
Meines Erachtens basiert der SOzialdarwinismus auf einem großen Missverständnis, nämlich das es nicht heißt der Stärkste überlebt sonder der angepassteste (von fittest = to fit fit fit= (hinein-)passen).
Klaus hat geschrieben:Das ist nur die halbe Wahrheit. Man nimmt Gesetze, die in der Natur wirken und uebertraegt sie auf soziale Systeme.
Und the fittest survive ist noch nicht mal von Darwin, soweit ich mich erinnere.
Zugespitzt koennte man Heisenberg auf eine Familie uebertragen und haette dann Heisenbersche relative-Unschaerfe-Problematik in familiaeren, sozialen Bindungen.
Sozialdarwinismus ist eben keine Theorie, sondern ein Gebäude aus Normen und präskriptiven Sätzen.trazy hat geschrieben:Sozialdarwinismus ist eine Theorie[...]
Der Sozialdarwinismus kann nicht wahr sein. Er ist nicht kognitiv, das heißt: er versucht nicht, die Welt zu erkennen oder zu beschreiben, sondern er gibt Verhalten vor.trazy hat geschrieben:Sozialdarwinistisches Gedankengut wird heute als amoralisch und antisozial betrachtet, was aber nichts über den Wahrheitsgehalt aussagt.
Nein. Ich habe kein Problem damit, mich mit den unsinnigen Gedanken von Leuten auseinanderzusetzen, die erstens nicht die Evolution verstanden haben und zweite nicht den blaßesten Schimmer von Ethik haben.trazy hat geschrieben:An alle: Ist euch dieses Thema zu unangenehm?
Bitte formuliere diesen Gedanken etwas klarer...trazy hat geschrieben:Überlebt also der Durchschnitt am Besten oder ist gut und schlecht zu schwer definierbar wenn allein die Wahrheit siegt, also dass die Tatsache gilt, was real passiert in Sachen Fortpflanzung, also so wie wir unser Leben kennen?
trazy hat geschrieben:2. Ist Anpassung das einzige was im Sozialdarwinismus zählt und welche Größen bzw. Variablen zählen noch dazu usw.
Max hat geschrieben:Sozialdarwinismus ist eben keine Theorie, sondern ein Gebäude aus Normen und präskriptiven Sätzen.
Max hat geschrieben:Der Sozialdarwinismus kann nicht wahr sein. Er ist nicht kognitiv, das heißt: er versucht nicht, die Welt zu erkennen oder zu beschreiben, sondern er gibt Verhalten vor.
Max hat geschrieben:Ich habe kein Problem damit, mich mit den unsinnigen Gedanken von Leuten auseinanderzusetzen, die erstens nicht die Evolution verstanden haben und zweite nicht den blaßesten Schimmer von Ethik haben.
Max hat geschrieben:Bitte formuliere diesen Gedanken etwas klarer...trazy hat geschrieben:Überlebt also der Durchschnitt am Besten oder ist gut und schlecht zu schwer definierbar wenn allein die Wahrheit siegt, also dass die Tatsache gilt, was real passiert in Sachen Fortpflanzung, also so wie wir unser Leben kennen?
Richtig. Der Begriff "Theorie" ist klar definiert. Er bezeichnet eine Hypothese, die versucht, die Wirklichkeit zu beschreiben und zu erklären. Als solche kann sie an der Realität scheitern. Aus ihr lassen sich Aussagen über die Wirklichkeit deduzieren. Stimmt eine dieser Aussagen nicht mit der Realität überein, ist die Theorie falsifiziert. Dies ist beim Sozialdarwinismus nicht gegeben; er ist normativ. Er sagt nichts über die Wirklichkeit aus, sondern gibt uns ein Verhalten vor. Er beschreibt nicht, sondern schreibt vor. Meinungen wie die, dass eine Rasse etwas besseres ist, oder wir dieses und jenes tun sollten, sagen nichts über die Realität aus und können nicht an ihr scheitern. Der Sozialdarwinismus hat also überhaupt nichts mit einer Theorie zu tun.Falsch! Eine Theorie ist klar definiert. Ein Gedankengebäude ist umgangssprachlich. Hast du keinen korrekten analogen wissenschaftlichen Begriff? Mir geht es nicht um den Sozialdarwinismus als solches, sondern wie oben beschrieben, darum wie die Gesellschaft auf die Fortpflanzung der Menschen einwirkt.
Aus oben genannten Gründen hat der Sozialdarwinismus überhaupt keinen Wahrheitsgehalt. Vorschreibende Aussagen können nicht wahr sein, nur beschreibende.Es sagt nichts über den Wahrheitsgehalt aus, wenn eine Theorie etwas vorgibt.
Das denke ich nicht. Fortschritte zeichnen sich vom Durchschnitt ab. Die Veränderung in der Evolution war immer ein Abweichen von der breiten Masse.Dann hatte ich zur Frage gestellt, ob der Durchschnitt am Besten überlebt bzw. sich am Besten fortpflanzt.
Max hat geschrieben:Dies ist beim Sozialdarwinismus nicht gegeben; er ist normativ. Er sagt nichts über die Wirklichkeit aus, sondern gibt uns ein Verhalten vor. Er beschreibt nicht, sondern schreibt vor. Meinungen wie die, dass eine Rasse etwas besseres ist, oder wir dieses und jenes tun sollten, sagen nichts über die Realität aus und können nicht an ihr scheitern.
Wenigstens ist da die Rede von einem NUR. Eine offizielle Sichtweise, die den Wert evolutionärer Angelegenheiten geringfügiger als Ich einschätzt finde ich beruhigend.Nur aus der Sicht der biologischen Evolution könnte die Zahl der
Nachkommen, also der Reproduktionserfolg, durchaus als das Ergebnis
einer geglückten Sexualpartnerschaft verstanden werden.
Die in allen Kulturen vorherrschende Entscheidung für einen jüngeren
bzw. älteren Partner, so die Wissenschaftler, könnte ein evolutionär
erworbenes Verhalten sein, weil dies der biologischen Fitness diene.
Es gibt eine interessantere Frage, ob das eigene Leben einen Sinn ergibt. Ich behaupte die Evolution ist sinnlos und ein willkürlicher "Akt", der zwar auf den Gesetzen des Universums also allem beruht, aber nur Mühe usw. bereitet, denn:
Die Ansicht vieler Religionen, Leben oder menschliches Leben sei [url='http://de.wikipedia.org/wiki/Heilig']heilig[/url]
und daher prinzipiell erhaltenswürdig, ist nicht mittels Biologie
begründbar. Denn es sind auch Lebewesen bekannt, die nur so lange
überleben, bis sie sich fortgepflanzt haben. Hier scheint die Erhaltung
des genetischen Codes einer Art das Hauptziel der Fortpflanzung zu
sein. Das einzelne Individuum ist ein Teil dieser
Fortpflanzungsstrategie, aber es wird nach Erfüllung seiner
biologischen Funktion weniger wichtig. Es altert und stirbt.
Irgendwo muss der Pfad der Evolution doch hinführen, für irgendwas, aber nein, Glaubensrichtungen konnten persönlichen Frieden vorgaukeln. Der Mann / die Frau müht sich um ggf. um einen Partner mit jenen oder welchen Eigenschaften, weil es in ihrer/seiner Natur liegt. Vor ein paar Wochen wurde wegen dieser Sache jemand umgebracht, zerstückelt und in Beton gegossen in einen Fluss geworfen.Auch das gesamte Leben auf der [url='http://de.wikipedia.org/wiki/Erde']Erde[/url] findet durch die stetig ansteigende Temperatur und Größe der [url='http://de.wikipedia.org/wiki/Sonne']Sonne[/url] nach den heutigen Modellen der [url='http://de.wikipedia.org/wiki/Sternentwicklung']Sternentwicklung[/url] sich einstellende Aufblähung in spätestens ein bis fünf Milliarden Jahren sein unausweichliches Ende.
Telepolis hat geschrieben:Zugleich aber schützt sich Strauß dann doch klar vor allzu früher Vereinnahmung durch Apokalyptiker verschiedener Couleur: "Das inkomplette Wissen" der Ökologie biete "eine günstige Überlebensnische für modifizierten Kulturpessimismus und Untergangszauber." Modelle der spenglerschen Art, "das Denken in groben Zügen", seien eher dazu da, "jeweils aufs Neue von der Welt widerlegt zu werden", Orientierung der Spezies, Verbesserung und Anpassung zu befördern. Und da klingt Strauß plötzlich wie ein Darwinist der Ideen.
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 11 Gäste