Ausländerfeindlichkeit

Re: Ausländerfeindlichkeit

Beitragvon stine » Do 18. Okt 2007, 22:17

Warum tötet bei den Löwen der neue Rudelführer die Nachkommen seines Vorgängers?
Warum verteidigen Affenchefs ihre Familienclan´s vor Eindringlingen anderer Herden?

Vielleicht ist das Tier Mensch allgemein viel primitiver, als wir aufgrund unserer komplizierten Denkvorgänge annehmen :/


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Re: Ausländerfeindlichkeit

Beitragvon wuschelpuschel » Do 18. Okt 2007, 23:35

Nationalismus und Patriotismus halte ich für relativ dümmlich. Man kann ja glücklich sein, das man hier geboren ist und zu den paar Reichen auf der Welt zählt. Aber alles was darüber hinaus geht ist doch irrational. Dieses "Deutschland - Deutschland"-Gerschreihe ist mir schon bei der WM total auf den Sack gegangen. Als ob irgendjemand was dafür könnte wo er geboren wurde. Das ist wie mit der Religion. Die Leute sind Christen weil sie in einem christlichen Umfeld geboren wurden und finden es deshalb auch noch toll. Und dann sind sie auch noch stolz darauf deutsch zu sein. Na Wahnsinn. Mein Vorschlag ist auch Stolz darauf zu sein, das man sich am Hintern kratzen kann, dafür hat man wenigstens was getan. Letztendlich ist das doch alles profanster "Herdentrieb". "Alle um mich rum sind Deutsche also finde ich deutsch sein toll"... Wirklich sehr einfallsreich.
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Re: Ausländerfeindlichkeit

Beitragvon Kosmopolit » Fr 19. Okt 2007, 09:43

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Re: Ausländerfeindlichkeit

Beitragvon Sisyphos » Fr 19. Okt 2007, 12:11

Kosmopolit hat geschrieben:Ich meine, man sollte hier mal unterscheiden zwischen den natürlichen Vorbehalten gegenüber allem Fremden, die uns noch als Steinzeitmenschen in den Knochen sitzen, und der Fremdenfeindlichkeit, die als Auswuchs dieser menschlichen Urangst bis in unsere moderne Gesellschaft durchschlägt.


Ja, das meine ich auch so.
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Re: Ausländerfeindlichkeit

Beitragvon Sisyphos » Fr 19. Okt 2007, 17:24

Bei ZEIT-Online ein Video:

"Moderner Rechtsextremismus
Die NPD knüpft optisch immer stärker an die Jugendkultur an.
Inhaltlich greift sie die Ängste vieler Bürger auf."

http://www.zeit.de/video/player?videoID=200710189436b9&from=rss
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Re: Ausländerfeindlichkeit

Beitragvon trazy » So 21. Okt 2007, 00:18

Sisyphos hat geschrieben:
Kosmopolit hat geschrieben:Ich meine, man sollte hier mal unterscheiden zwischen den natürlichen Vorbehalten gegenüber allem Fremden, die uns noch als Steinzeitmenschen in den Knochen sitzen, und der Fremdenfeindlichkeit, die als Auswuchs dieser menschlichen Urangst bis in unsere moderne Gesellschaft durchschlägt.


Ja, das meine ich auch so.

Ich meine jedoch etwas drittes rationales,
dass es vor 1000 Jahren durchaus Sinn ergeben haben muss ausländerfeindlich zu sein, das heißt Burgen bauen usw., dass es auch rationale Fälle geben kann, zum Schutz. Für die römischen Eroberer war Ausländerfeindlichkeit zweckerfüllend, die anderen als Barbaren zu nennen, damit eine Rechtfertigung da ist dem Reich zu dienen.

Meine Information ist hier, dass es auch dafür rationale Gründe geben kann und man ein "niemals" nicht gelten lassen kann, eher ein "nicht"!

Was ist an den Orten, die mir unbekannt sind, an denen Ausländer provokant werden? Ich habe dazu keine Erfahrung, habe aber davon vor längerer Zeit mal gehört. Wie würde so eine Erfahrung auf einen Menschen langfristig wirken. Mir geht es wirklich nur um hypothetisches!
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Re: Ausländerfeindlichkeit

Beitragvon Kosmopolit » So 21. Okt 2007, 06:19

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Re: Ausländerfeindlichkeit

Beitragvon trazy » So 21. Okt 2007, 09:49

Ähh ja, als ewig gestriger sehe ich mich jedenfalls auch aus deiner Warte heraus nicht. Insgesamt hast du natürlich Recht. Es ist irrational, was du irrational nennst. Aber das was du hier irrational nennst betrifft Emotionen, die oft irrational empfunden werden.

Doch ist es nicht auch rational, dem irrationalen hier zu dienen und ist es nicht rational, wenn das irrationale dem rationalem dient? Was meine ich damit? Man lebt für seine Emotionen und die Emotionen leben für den Verstand. Das ist die Begründung dazu. (vielleicht 2 mal diesen Absatz lesen)

Natürlich ist es irrational dem Ali gegenüber unfreundlich oder was auch immer zu sein. Doch wenn die echte oder scheinbare Irrationalität der eigenen Emotionswelt dadurch in einen besseren Ausgleich gelangen würde, dann könnte das wieder rational sein, Begründung siehe einen Absatz weiter höher. Natürlich ist das falsch dem Ali gegenüber dann unfreundlich zu sein.

Unfreundlichkeit gegenüber einem Dritten wegen ersteren Störenfrieden (oder meinetewegen Ästhetik-Störer) ist die von dir und mir eine beschriebene Sache, aber was ist wenn es nicht bei unfreundlichkeit oder störung von irgendwas bleibt: Jetzt mal nicht real sondern hypothetisch.

Ich will eigentlich nur darauf hinaus, dass dieser Links-Idealismus, den wir alle haben, diese Moral bezüglich Ausländerfeindlichkeit, die wir alle haben, zwar gut und richtig ist, aber es ein Moral-Ideal ist,

und ALLE angestrebte Moral-Ideale sind nur bis zu verschiedenen Grenzen ausführbar. Das heißt ein Ideal bleibt ein Ideal, weil es eben nur DER Best-Zustand ist, weil es eben ein Ideal ist. Ich will hier wieder darauf hinaus, dass

es vernünftige Grenzen der Rationalität gibt, die durch (echtes/scheinbar) Irrationales gegeben sind,
dass es vernünftige Grenzen von Moral und Idealismus gibt, durch Verstand und Emotion.
Und damit gibt es in allen Bereichen von Moral und Idealismus und Anti-Feindlichkeiten Grenzen. (ist eine sehr ungenaue Formulierung von mir)
Deshalb habe ich dieses Thema erstellt.
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Re: Ausländerfeindlichkeit

Beitragvon Kosmopolit » So 21. Okt 2007, 11:06

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Re: Ausländerfeindlichkeit

Beitragvon trazy » So 21. Okt 2007, 19:34

Begründung: Ein Bekannter von mir ist ausländerfeindlich. Ich überzeuge Ihn das nicht zu sein. Ich denke aber, dass er ein Feindbild braucht um in der Welt klar zu kommen. Wenn ich nicht so denken würde, dann würde ich ihn so nicht akzeptieren. Also bin ich nachsichtig.

EDIT: Eigentlich waren einige Bekannte von mir teilweise Ausländerfeindlich eingestellt. Diese Lebenseinstellung hat mich nicht selten angeekelt. Dann entwickelt man trotzdem nachsichtigkeit und sucht sich erklärungen.
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Re: Ausländerfeindlichkeit

Beitragvon Andreas Müller » So 21. Okt 2007, 20:08

Ich denke aber, dass er ein Feindbild braucht um in der Welt klar zu kommen


Das wage ich zu bezweifeln. Und wenn, dann soll er sich ein gescheites Feindbild suchen.
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Re: Ausländerfeindlichkeit

Beitragvon trazy » Mo 22. Okt 2007, 10:22

Andreas Müller hat geschrieben:
Ich denke aber, dass er ein Feindbild braucht um in der Welt klar zu kommen


Das wage ich zu bezweifeln. Und wenn, dann soll er sich ein gescheites Feindbild suchen.

Ja gut , hä ... sag du ihm das doch. Ihm gehen hier und dort Menschen auf den Keks, außerdem ist er ... naja nicht ganz rund, was man ihm nicht übel nehmen sollte (Das ist eine sanfte beleidigende Formulierung.). Es mag sich zwar arrogant anhören, aber er kann nichts dafür so bescheuert zu sein. Er ist auch nur ein Mensch. Vielleicht bin ich aus Arroganz freundlich zu ihm, wenn man das mal so betrachtet.

Er will den starken Mann markieren. Das hat seine Gründe bei ihm. Er schafft es bereits sehr gut damit nicht lächerlich sondern ernsthaft rüberzukommen. Eure Meinung über Ihn kann ich mir ja jetzt denken, aber ich empfinde eher Mitleid mit dem Ausländerfeind, als ein anderes Gefühl.

Wer solche Wut oder solchen Hass wegen Nichtigkeiten zeigt oder wer es nicht besser weiß anders Stärke zu zeigen indem er/sie Ausländer herabwürdigt (dieses Wort trifft es), der hat eher Mitleid anstelle Unverständnis verdient. Das Problem ist allerdings, dass dieses Mitleid dann noch mehr Not erzeugt, sich beweisen zu wollen, auf die total verkehrte Art, Ignoranz genauso.

Was macht man also? Ich schlage deshalb vor Ausländerfeindlich gesinnten Menschen an der rechten Stelle auch den Rechten Raum an Aufmerksamkeit und Achtung und so was zu geben. So bekämpft man Ausländerfeindlichkeit, indem es eben KEIN Bekämpfen ist. Es ist dann jedoch ein Kunststück diesen Menschen den Raum nicht mehr zu geben, wenn sie Ihre Rechte Gesinnung verbreiten wollen, die ich jedoch nicht grundsätzlich allenfalls kritisiere.
(
EDIT: mit recht ist richtig gemeint und nicht rechts gerichtet gemeint!
)
Menschen mit Ausländerfeindlichkeit haben gewöhnlich nur einen Mangel in sich. Deshalb ist Güte wichtig. Das sieht nur oft anders aus, eben WEIL ja der gezeigte Stolz diesen Mangel ausgleicht.

Außerdem:
Ungünstige oder unnötige Feinbilder gibt es wegen dem Mangel an Action und dem Bewegungsdrang, also so einer Art inneren Unzufriedenheit. (könnte ich n Link raussuchen zu Bewegungsdrang) Das kennt man doch sicher: Man ist unzufrieden und fängt deshalb IRGENDWAS! an und glaubt man hätte ein Ziel vor Augen.
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Re: Ausländerfeindlichkeit

Beitragvon pinkwoolf » Mo 22. Okt 2007, 10:48

@ Tracy
Ich schlage deshalb vor Ausländerfeindlich gesinnten Menschen an der rechten Stelle auch den Rechten Raum an Aufmerksamkeit und Achtung und so was zu geben.

Das kann ich unterstützen. Wenn ein Ausländerfeind die Gelegenheit bekommt, z.B. in einer anspruchsvollen Zeitung seine Thesen kundzutun, dann hat er schon mal weniger Grund, diese Zeitung in sein Feindbild zu integrieren. Als nächstes wird er mit einer Menge von Leserbriefen konfrontiert, von denen zumindest einige versuchen werden, seine Thesen geduldig zu widerlegen. Ob das etwas nützt, ist die Frage, aber sicherlich schadet es nicht.

Was aber mit Sicherheit schadet, sind die ebenfalls zu erwartenden Leserbriefe, die ihn unflätig beschimpfen.
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Re: Ausländerfeindlichkeit

Beitragvon stine » Mo 22. Okt 2007, 13:22

Was treibt die
Schweizer zu sowas?

LG stine
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Re: Ausländerfeindlichkeit

Beitragvon Kosmopolit » Mo 22. Okt 2007, 14:40

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Re: Ausländerfeindlichkeit

Beitragvon pinkwoolf » Mo 22. Okt 2007, 15:21

Also ich habe nichts gegen die Schweizer, solange sie unser Land nicht mit Kuckucksuhren überschwemmen wollen.
:mg:
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Re: Ausländerfeindlichkeit

Beitragvon Kosmopolit » Mo 22. Okt 2007, 15:52

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Re: Ausländerfeindlichkeit

Beitragvon pinkwoolf » Mo 22. Okt 2007, 16:00

Du hast recht. Da habe ich mich wieder von den blöden Engländern beeinflussen lassen, die die Kuckucksuhr in der Schweiz ansiedeln. Alle ausnahmslos.
Schlechte Karten für die Verständigung unter den Völkern. :(
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Re: Ausländerfeindlichkeit

Beitragvon stine » Mo 22. Okt 2007, 16:15

Kosmopolit hat geschrieben:Stine, wie kommst du zu dieser unscharfen Frage? Hast du was gegen die Schweizer?


Die Schweiz hatte nie ein Problem damit ihre Saisonarbeiter unintegriert nach Arbeitsende wieder nach Hause zu schicken. Ich glaube nicht, dass sich auch nur ein Schweizer vorstellen kann, wie es ist, das Klassenziel bereits in der Grundschule zu verfehlen, weil die Landessprache nicht mehr durchgängig präsent ist.

Die Schweiz macht vor, dass Ausländerfeindlichkeit ein soziales Problem ist. Ich weiß nichts davon, dass Schuhmacher und seinesgleichen je ein Problem gehabt hätten in der Schweiz heimisch zu werden.

LG stine.
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Re: Ausländerfeindlichkeit

Beitragvon pinkwoolf » Mo 22. Okt 2007, 20:00

Sorry, Stine, aber beim Thema Schweiz beweisen andere Forum-Mitglieder mehr Humor und Lebensfreude als du.
Warum sollte man denn vernünftigerweise erwarten, dass bergbewohnende sozial benachteiligte Gruppen eine besondere Empathie für andere sozial benachteiligte Gruppen entwickeln, die sich typischerweise in den Tälern ansiedeln und dann auch noch Minarette errichten wollen?
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